Die Bergpredigt (Bild: Quelle)
„1 Als Jesus nun die Volksscharen sah, ging er ins Gebirge (oder: auf den Berg) hinauf, und nachdem er sich dort gesetzt hatte, traten seine Jünger (d. h. Schüler, Zuhörer) zu ihm.
2 Da tat er seinen Mund auf und lehrte sie mit den Worten:” (Matthäus 5:1-2).
Als Jesus nun die Volksscharen sah, ging er auf den Berg. Eine der einflussreichsten Predigten über `die Geschichte und den Charakter des Christentums´ finden wir in der Bergpredigt. Ein Beweis dafür ist darin zu sehen, dass wir Teile des Matthäusberichts auch im Markus und Lukas, als auch im Buch Mormon finden. Im Matthäus findet diese Predigt auf einem Berg statt (Matthäus 5:1-2), im Lukas in der Ebene, nachdem Jesus vom Berg herabgekommen war (Lukas 6:17), und im Buch Mormon, als Jesus seine gläubigen Anhänger nach seiner Auferstehung auf dem Tempelplatz im Lande Überfluss besuchte (3. Nephi 11). Matthäus zieht regelmäßig Parallelen zum Alten Testament. Eine davon ist die, dass Jesus diese Rede bei Matthäus auf einem Berg hält. Ich denke da an Mose. Er empfing das `Gesetz Gottes´ auf einem Berg, doch das Volk lehnte es ab. Stattdessen bekam es das nach Mose benannte vorbereitende, oder niedere Gesetz. Jesus war als der Jehova des Alten Testamentes der Gesetzesgeber. Nun finden wir ihn wieder auf einem Berg (oder in der Ebene bzw. am Tempelplatz), versammelt mit seinen geliebten Jüngern, um das höhere Gesetz wiederzubringen (Jesus, der `neue Moses). Die Rede war sicherlich eine wichtige Unterweisung für sie, die sich entschieden hatten, ihm nachzufolgen. Und nun sollten sie es als die neuen `Bündnisstifter´ wiederbekommen, das höhere Gesetz. Die Tabelle unten ermöglicht den Vergleich der drei Reden:
Ich lerne, dass der Herr das `höhere Gesetz´ jenen predigte, die dazu bereit waren, es zu empfangen, seine auserwählten Zwölf im Land Jerusalem und diejenigen, die sich in ihrem Tempel im Land Überfluss in Amerika versammelt hatten – fast ein Jahr nach der großen Zerstörung, die mit Jesu Tod einherging. Diese wurden errettet, weil sie umkehrten und `gerechter´, oder bereit waren, das höhere Gesetz zu empfangen (3 Nephi 9:13). Der nephitische Bericht im Buch Mormon bietet zudem eine höhere Christologie, indem er die Botschaften der Göttlichkeit Jesu erweitert. Lies auch gerne in diesem Zusammenhang die Joseph Smith Übersetzung dieser Predigt (Matthew 5:1-13; Luke 6:20-22). Die JSÜ der Verse enthält eine Erweiterung von 75 Wörtern, die fast wörtlich 3 Nephi 12 ab Vers 2 folgt. Alles beginnt mit dem bekannten Satz `Selig sind´ und bezieht sich dann auf diejenigen, die: (1) Glauben an den Herrn und seine Boten haben, (2) getauft wurden, (3) das verheißene Feuer, den Heiligen Geist, zur Vergebung ihrer Sünden empfangen haben und (4) demütig geblieben sind. Die Bergpredigt listet acht Seligpreisungen (oder zukünftige verheißene Segnungen) auf, während die Predigt im Tempel dreizehn enthält (3 Nephi 12:1-11) und die Predigt auf der Ebene nur vier (Lukas 6:20-22). Wir dürfen dankbar sein, dass wir nach der Wiederherstellung der Kirche des Herrn, der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, auch wieder Nutznießer des `höheren Gesetzes´ sein dürfen. In der Bergpredigt lerne ich, wie ich ein besserer Nachfolger von Jesus Christus werden kann, nicht im Handumdrehen, sondern in einem lebenslangen Prozess.
Was verstehst du unter dem `höheren Gesetz´?
Comments