top of page
Suche
Autorenbildmanfred.lobstein

Das ganze Antlitz des Landes veränderte sich

Erdbeben veränderten das Aussehen der Erde

(Bild: Quelle)


“Aber siehe, es gab eine noch größere und schrecklichere Zerstörung im Land nordwärts; denn siehe, das ganze Antlitz des Landes veränderte sich infolge des Unwetters und der Wirbelstürme und des Donnerns und der Blitze und des überaus großen Bebens der ganzen Erde;” (3. Nephi 8:12). 


Der Vers fasst die Botschaft zusammen, dass göttliche Eingriffe – oft in Form von Katastrophen oder Prüfungen – eine tiefgehende spirituelle Veränderung herbeiführen können und sollen.

 

  1. Symbol für Transformation: Der Vers beschreibt die massive Veränderung des Landes, was symbolisch für eine tiefgehende Umwandlung steht. Diese physische Veränderung des Landes ist ein Hinweis auf die Notwendigkeit einer spirituellen Umkehr und Erneuerung. Es spiegelt die Idee wider, dass einschneidende Ereignisse wie das Gericht Gottes radikale Veränderungen bewirken – sowohl physisch als auch geistlich. 

  2. Gericht und Erneuerung: Die Veränderung des Landes wird durch göttliches Eingreifen hervorgerufen und deutet auf das Gericht hin, das über das Volk kommt. Gleichzeitig legt der Text nahe, dass solche Katastrophen einen Reinigungsprozess darstellen, der zur Erneuerung und Umkehr führen soll. So wie das Land verändert wurde, müssen auch die Menschen sich spirituell erneuern. 

  3. Verbindung zu Christus: Diese dramatischen Veränderungen, die während der Dunkelheit und Katastrophen auftreten, stehen im Kontext der bevorstehenden Erscheinung Jesu Christi. Die Zerstörung bereitet den Boden für seine Ankunft und die Erfüllung seiner Verheißungen, was auf die Idee hinweist, dass Umkehr und Erneuerung den Weg zu Christus ebnen. 


Eine Zusammenfassung von 3. Nephi 8:1-13: 

In 3. Nephi 8:1–13 wird beschrieben, dass das 34. Jahr nach Christi Geburt begann und das Volk in Erwartung des angekündigten Zeichens war, das der lamanitische Prophet Samuel vorausgesagt hatte – nämlich u. a. drei Tage völlige Finsternis (siehe Helaman 14:20-21). Trotz der vielen bereits geschehenen Zeichen gab es weiterhin Zweifel und Diskussionen unter dem Volk. Am vierten Tag des ersten Monats dieses Jahres brach ein gewaltiger Sturm aus, der das Land mit noch nie dagewesenen Naturgewalten heimsuchte. Es gab starken Donner, Erdbeben, heftige Blitze und furchtbares Unwetter. Die Stadt Zarahemla geriet in Brand, die Stadt Moroni versank im Meer, und über der Stadt Moronihach erhob sich ein großer Berg. Das ganze Land wurde verwüstet, besonders im Norden, wo das Antlitz des Landes durch Stürme, Blitze, Erdbeben und Wirbelstürme stark verändert wurde. Straßen brachen auf, und ebene Gebiete wurden unpassierbar gemacht. 


Finsternis in der Alten Welt zur Zeit des Todes Jesu 

Im Neuen Testament wird von einer Zeit der Dunkelheit im Zusammenhang mit dem Tod Jesu berichtet, allerdings nicht von drei vollen Tagen. In den Evangelien wird erwähnt, dass während der Kreuzigung Jesu eine Finsternis über das Land kam, die etwa drei Stunden dauerte. 


In Matthäus 27:45, Markus 15:33 und Lukas 23:44 wird beschrieben, dass von der sechsten bis zur neunten Stunde (ungefähr von Mittag bis 15 Uhr) Dunkelheit über das Land herrschte. Diese Finsternis wurde als ein übernatürliches Ereignis angesehen, das mit dem Tod Jesu in Verbindung steht, aber es war keine dreitägige Dunkelheit wie in 3. Nephi beschrieben. 

Die Finsternis im Neuen Testament war also kürzer und konzentrierte sich auf die Stunden unmittelbar vor dem Tod Jesu am Kreuz. 


Drei Tage völliger Finsternis, wie sie in 3. Nephi beschrieben werden, könnten auf ein katastrophales Naturereignis wie einen massiven Vulkanausbruch hinweisen. Historisch gesehen haben einige große Vulkanausbrüche Aschewolken in die Atmosphäre geschleudert, die das Sonnenlicht blockieren und zu einer zeitweisen Dunkelheit führen können. Solche Ereignisse sind beispielsweise beim Ausbruch des Tambora im Jahr 1815 dokumentiert, der das „Jahr ohne Sommer“ verursachte. 

Ein Vulkanausbruch könnte die in 3. Nephi beschriebenen Naturkatastrophen erklären, wie Erdbeben, Brände, Tsunamis (durch das Versinken der Stadt Moroni im Meer) und starke Wetteranomalien (Stürme, Blitz und Donner). Die Finsternis wäre dann das Resultat von Asche und Staub, die in die Atmosphäre gelangen und das Licht blockieren. 


Symbolhaftigkeit von Licht bei der Geburt und Finsternis beim Tod Jesu 

Das Licht bei der Geburt Jesu und die Finsternis bei seinem Tod tragen eine tiefe symbolische Bedeutung und spiegeln zentrale christliche Themen wider. 


1. Das Licht bei der Geburt Jesu: 

  • Symbol des Lebens und der Hoffnung: In vielen Kulturen und Religionen steht Licht symbolisch für Leben, Hoffnung, Reinheit und göttliche Präsenz. Die Geburt Jesu wird im Neuen Testament als das Kommen des „Lichts der Welt“ beschrieben. In Johannes 8:12 sagt Jesus: „Ich bin das Licht der Welt.“ Das Licht, das mit seiner Geburt verbunden ist, symbolisiert die Ankunft des Messias, der Erlösung und göttliches Licht in eine dunkle Welt bringt. 

  • Neuanfang und Erleuchtung: Jesu Geburt bringt eine neue Ära der Gnade und Erlösung. Das Licht steht hier auch für die Erkenntnis Gottes und die Offenbarung göttlicher Wahrheit durch Christus. 


2. Die Finsternis beim Tod Jesu: 

  • Symbol des Todes und der Sünde: Die Finsternis bei Jesu Tod symbolisiert die Dunkelheit der Sünde und des Todes, die durch den Fall der Menschheit in die Welt kamen. Als Jesus am Kreuz stirbt, trägt er die Last der Sünden der Welt, und die Dunkelheit symbolisiert diese Trennung von Gott und den Schmerz, der damit verbunden ist. 

  • Göttliches Urteil und Trauer: Die dreistündige Finsternis zur Zeit von Jesu Tod (in der Neuen Welt drei Tage Finsternis) wird oft als Zeichen des göttlichen Gerichts über die Sünde gedeutet. Gleichzeitig kann sie auch als Ausdruck von Gottes Trauer und Schmerz über den Tod seines Sohnes verstanden werden. 

  • Übergang von Dunkelheit zu Licht: Die Finsternis während des Todes Jesu weist auch symbolisch auf das Ende seines irdischen Lebens hin, aber gleichzeitig auf den bevorstehenden Sieg über den Tod durch die Auferstehung. Die Dunkelheit weicht bald dem Licht der Auferstehung, was den endgültigen Sieg Jesu über Tod und Sünde verkörpert. 

Zusammen betrachtet zeigen das Licht bei der Geburt Jesu und die Finsternis bei seinem Tod den umfassenden göttlichen Plan: Jesus kommt als Licht in die Welt, um die Dunkelheit der Sünde zu vertreiben, und durch sein Opfer und seine Auferstehung wird das Licht des Lebens für alle, die an ihn glauben, wiederhergestellt. 


Finsternis, die man fühlen kann 

Die Vorstellung einer Finsternis, „die man fühlen kann“, wird in 3. Nephi 8:20 beschrieben. 

Diese Formulierung könnte auf eine besonders dichte, greifbare Dunkelheit hinweisen, die nicht nur optisch, sondern auch körperlich spürbar ist, und das erzeugt ein tiefes Gefühl von Angst und Ohnmacht. Der Ausdruck erinnert an die neunte Plage, die im Alten Testament (Exodus 10:21–22) über Ägypten kam, wo es heißt, dass „eine Finsternis über das Land kam, die man fühlen konnte“. 


Symbolische Bedeutung: 

  1. Dichte Dunkelheit als Symbol für Gottes Zorn und Gericht: In der Schrift wird Finsternis oft als Zeichen von Gottes Gericht über Sünde und Rebellion interpretiert. Die Tatsache, dass die Dunkelheit nicht nur gesehen, sondern gefühlt werden kann, unterstreicht die Schwere der göttlichen Strafe und die tiefe Trennung zwischen Gott und dem Menschen in diesem Moment. 

  2. Verzweiflung und Machtlosigkeit: Eine fühlbare Finsternis vermittelt das Gefühl, vollständig umhüllt und erstickt zu sein, was die Angst und Hoffnungslosigkeit des Volkes verstärken könnte. Es verstärkt das Empfinden der totalen Ohnmacht in einer Situation, die nur Gott auflösen kann. 

  3. Verlust des geistigen Lichts: Die fühlbare Finsternis kann auch auf den Zustand der Seelen hinweisen, die sich von Gott entfernt haben. Wenn kein Licht entzündet werden kann und man völlig im Dunkeln ist, symbolisiert das einen Zustand geistiger Blindheit oder den Verlust des göttlichen Lichts und der göttlichen Führung. 

Insgesamt zeigt diese dichte Finsternis die Dringlichkeit der Umkehr und die Notwendigkeit, das Licht Jesu Christi wieder anzunehmen, das allein diese Dunkelheit vertreiben kann. 


Wegen der Finsternis konnte es kein Licht geben 

Dass in 3. Nephi 8:21 beschrieben wird, wie kein Licht entzündet werden konnte, verleiht der Finsternis eine noch tiefere symbolische und spirituelle Bedeutung. Es war nicht einfach eine gewöhnliche Dunkelheit, sondern eine außergewöhnliche, übernatürliche Dunkelheit, die menschliche Bemühungen, sie zu überwinden, völlig zunichtemachte. 


Symbolische Bedeutung: 

  1. Absolute Abwesenheit von Licht: Die Unfähigkeit, ein Licht zu entzünden, symbolisiert die völlige Abwesenheit von göttlicher Gnade und Erleuchtung. Licht wird in den Schriften oft als Metapher für Christus, Wahrheit, Weisheit und Erlösung verwendet. In dieser Finsternis wird das Fehlen des Lichts zu einem Hinweis darauf, dass das Volk völlig von Gott getrennt war. Es gab keinen Weg, durch eigene Anstrengungen die Dunkelheit zu vertreiben – weder physisch noch spirituell. 

  2. Abhängigkeit von Gott: Das Unvermögen, Licht zu entzünden, zeigt auch, dass menschliche Macht und Technik in dieser Situation wertlos waren. Diese Finsternis konnte nur von Gott aufgehoben werden, was auf die tiefe Abhängigkeit der Menschen von Gottes Licht und Führung hinweist. Ohne Gott sind alle Bemühungen vergeblich. 

  3. Tiefe spirituelle Dunkelheit: Im übertragenen Sinne könnte diese Dunkelheit die geistige Lage des Volkes reflektieren. Sie hatten sich von Christus entfernt und befanden sich in einem Zustand der Dunkelheit, der nicht einfach durch menschliche Mittel behoben werden konnte. Die Tatsache, dass kein Licht entzündet werden konnte, verstärkt das Gefühl der Ausweglosigkeit und der Notwendigkeit göttlicher Hilfe zur Erlösung. 

  4. Gericht und Läuterung: In der Bibel und anderen religiösen Schriften wird Dunkelheit oft als Zeichen des göttlichen Gerichts verwendet. Hier könnte das Fehlen des Lichts auch ein Hinweis auf die Konsequenzen der Sünde und der Weigerung zur Umkehr sein. Es zeigt, dass das Volk nicht nur in physischer Dunkelheit, sondern auch in spiritueller Dunkelheit lebte, bis es sich wieder dem Licht Jesu Christi zuwendete. 

Zusammenfassend verdeutlicht die Tatsache, dass kein Licht entzündet werden konnte, die totale Hilflosigkeit des Menschen ohne göttliches Eingreifen und die Notwendigkeit, sich vollständig auf Gott zu verlassen, um aus der Dunkelheit herausgeführt zu werden. 


Was symbolisieren diese Veränderungen des Aussehens der Erde im Zusammenhang mit dem Tod Jesu deiner Meinung nach? 


0 Ansichten0 Kommentare

Comments


bottom of page