(Bild: Quelle)
"Und es gab weder Neid noch Streit noch Aufruhr noch Hurerei noch Lüge noch Mord noch irgendeine Art von Ausschweifungen; und gewiss konnte es kein glücklicheres Volk unter allem Volk geben, was von der Hand Gottes erschaffen worden war." (4. Nephi 1:16).
Dieser Vers fasst den Zustand des Volkes in dieser Zeit zusammen, indem er beschreibt, dass Frieden, Einigkeit und Glücklichkeit herrschten. Es gab keine negativen oder sündhaften Handlungen, und das Volk lebte in Harmonie durch die Segnungen Gottes. Dies spiegelt die übergeordnete Botschaft der Abschnitte wider: eine Ära des Wohlstands, Friedens und geistigen Segens unter dem Einfluss des Evangeliums Jesu Christi.
Eine Zusammenfassung von 4. Nephi 1:1-21:
In 4. Nephi 1:1-22 wird beschrieben, wie das Volk nach dem Erscheinen Christi ein goldenes Zeitalter des Friedens und der Einigkeit erlebt. Im 34. Jahr nach Christus gründeten die Jünger Jesu die Kirche Christi, und alle, die aufrichtig umkehrten, wurden getauft und empfingen den Heiligen Geist. Im 36. Jahr war das ganze Volk, sowohl Nephiten als auch Lamaniten, zum Herrn bekehrt, und es herrschte Frieden und Gerechtigkeit unter ihnen. Sie lebten in völliger Einigkeit, ohne Reichtum oder Armut, da alles unter ihnen gemeinschaftlich war.
Wunder wurden von den Jüngern Jesu vollbracht, wie das Heilen der Kranken und das Erwecken der Toten. Der Herr ließ es dem Volk wohl ergehen, sodass sie neue Städte bauten, darunter auch Zarahemla, obwohl einige Städte, die versunken waren, nicht wiederhergestellt werden konnten. Das Volk Nephi wuchs rasch heran, war gesegnet und erfreute sich eines harmonischen Zusammenlebens, während sie den Geboten Jesu folgten, nicht mehr dem mosaischen Gesetz.
Über viele Jahre hinweg, bis zu 200 Jahre nach Christus, gab es keinen Streit oder Unfrieden, und das Volk lebte in Einheit als Kinder Christi. Erst im Verlauf der Zeit, nach dem Tod von Nephi und dessen Nachfolgern, begann ein kleiner Teil des Volkes sich von der Kirche abzuwenden und den Namen „Lamaniten“ wieder anzunehmen, was zu einer allmählichen Spaltung führte.
Wie kam es dazu, dass alle frei geworden waren und Teil an der himmlischen Gabe hatten und welches war diese Gabe (Verse 1-4) In den Versen 1-4 von 4. Nephi 1 wird beschrieben, wie das gesamte Volk sowohl geistig als auch sozial frei wurde und Teil an der "himmlischen Gabe" hatte. Dieser Zustand entstand dadurch, dass:
Gründung der Kirche Christi und vollständige Umkehr (Vers 1): Die Jünger Jesu hatten in allen Ländern die Kirche Christi errichtet. Alle, die zu ihnen kamen und von ihren Sünden aufrichtig umkehrten, wurden im Namen Jesu getauft und empfingen den Heiligen Geist. Diese umfassende Bekehrung ermöglichte den Menschen, eine tiefere Verbindung mit Gott zu erfahren.
Völlige Bekehrung des Volkes und Frieden (Vers 2): Im 36. Jahr nach Christus war das ganze Volk (sowohl Nephiten als auch Lamaniten) zum Herrn bekehrt. Dies führte zu einem Zustand völliger Harmonie und Gerechtigkeit. Es gab keine Streitigkeiten oder Auseinandersetzungen, und jeder handelte gerecht mit dem anderen.
Gemeinsame Güter und Freiheit (Vers 3): Das Volk lebte in vollständiger Einigkeit und hatte alle Dinge gemeinsam. Es gab keine Reichen und Armen oder Geknechteten und Freien. Stattdessen wurden alle als gleich angesehen und hatten alle Freiheit erlangt. Dies bezieht sich nicht nur auf eine soziale oder materielle Gleichheit, sondern auch auf eine geistige Freiheit durch ihre Bekehrung und ihre gemeinsame Bindung an Christus.
Die himmlische Gabe (Vers 3): Die "himmlische Gabe", an der sie teilhatten, kann als der Empfang des Heiligen Geistes und die Segnungen des Evangeliums Christi verstanden werden. Diese Gabe ermöglichte es ihnen, in Harmonie zu leben, die Segnungen des Herrn zu empfangen und sich geistig frei zu fühlen. Es war eine Gabe des Friedens, der göttlichen Liebe und des Überflusses, die das Volk vereinte und in allen Bereichen ihres Lebens segnete.
Kurz gesagt, ihre geistige Umkehr zu Christus, die Taufe, das Empfangen des Heiligen Geistes und das Leben in Einheit und Gerechtigkeit führten dazu, dass sie "frei" waren und die Segnungen Gottes – die "himmlische Gabe" – empfingen.
Inwiefern entsprachen die Wundertaten durch die Jünger denen, die Jesus auch in der Alten Welt vollbrachte (Vers 5) In 4. Nephi 1:5 wird beschrieben, dass die Jünger Jesu in der Neuen Welt Wundertaten vollbrachten, die den Wundern ähnelten, die Jesus in der Alten Welt tat. Die Parallelen zwischen den Wundertaten der Jünger und denen Jesu zeigen, dass sie im Namen Jesu handelten und durch seine Macht wirkten. Zu den genannten Wundern gehören:
Heilung der Kranken: So wie Jesus in der Alten Welt Kranke heilte (z. B. Blinde, Aussätzige und Lahme), heilten auch die Jünger in der Neuen Welt diejenigen, die körperliche Gebrechen hatten.
Erweckung der Toten: Jesus erweckte während seines Wirkens in der Alten Welt Tote (z. B. Lazarus), und ebenso erweckten die Jünger in der Neuen Welt Tote zum Leben.
Wiederherstellung der Bewegungsfähigkeit der Lahmen: Die Jünger bewirkten, dass Lahme wieder gehen konnten, was auch ein Wunder war, das Jesus vollbrachte, etwa in der Heilung des Gelähmten am Teich Bethesda.
Heilung der Blinden: Die Jünger gaben Blinden ihr Augenlicht zurück, genau wie Jesus, der Blinde heilte (z. B. den Blinden von Geburt in Johannes 9).
Heilung der Tauben: Die Jünger machten Taube wieder hörend, was ebenfalls ein Wunder war, das Jesus vollbrachte (z. B. in Markus 7:31-37, wo Jesus einen Taubstummen heilte).
All diese Wundertaten geschahen im Namen Jesu, und die Jünger machten deutlich, dass sie nicht aus eigener Macht handelten, sondern dass ihre Wundertaten nur durch die Macht Christi möglich waren. Dies verdeutlicht die Kontinuität zwischen dem Wirken Jesu in der Alten Welt und dem Werk, das in seinem Namen in der Neuen Welt vollbracht wurde. Die Jünger setzten also das Wirken Christi fort, indem sie dieselben Arten von Wundern durchführten, die er getan hatte.
Warum musste ein Wiederaufbau stattfinden (Verse 7-9) In den Versen 7-9 von 4. Nephi 1 wird beschrieben, dass ein Wiederaufbau notwendig war, weil viele Städte während der Zerstörungen, die mit dem Tod Jesu Christi in Verbindung standen, zerstört worden waren. Diese Zerstörungen geschahen als Zeichen seines Todes und der großen Umwälzungen, die damit einhergingen, wie in 3. Nephi 8 berichtet wird. Die Gründe für den Wiederaufbau waren:
Zerstörungen durch Naturkatastrophen: Viele Städte waren bei den katastrophalen Ereignissen, die bei Christi Tod stattfanden, entweder verbrannt oder versunken. Diese Zerstörungen betrafen unter anderem die Stadt Zarahemla, die später wieder aufgebaut wurde. Diese Ereignisse zeigten die Macht Gottes und waren eine Erfüllung der Prophezeiungen über die Zeichen, die bei Christi Tod auftreten würden.
Wiederherstellung und Wachstum des Volkes: Nach den Zerstörungen erging es dem Volk, das nun bekehrt war und in Frieden lebte, "überaus wohl im Land" (Vers 7). In diesem Wohlstand und Frieden begannen sie, neue Städte zu bauen, wo alte Städte durch das Feuer zerstört worden waren. Es war ein Zeichen für den Wiederaufbau sowohl der Gesellschaft als auch der materiellen Welt.
Unwiederbringliche Verluste: Obwohl einige Städte wieder aufgebaut wurden, gab es andere Städte, die durch das Erdbeben und die damit einhergehenden geologischen Veränderungen so stark zerstört wurden, dass sie nicht wiederhergestellt werden konnten. Diese Städte waren unter Wasser versunken, was ihre Erneuerung unmöglich machte (Vers 9).
Zusammengefasst war der Wiederaufbau eine Folge der weitreichenden Zerstörungen, die beim Tod Christi stattfanden. Das Volk nutzte die friedliche Zeit des Wohlstands, um das zerstörte Land wieder aufzubauen und neu zu besiedeln, wo dies möglich war, während einige Städte für immer verloren waren (3. Nehi 9:1-7).
Was begab sich warum, als der Herr das Volk reichlich segnete (Verse 10-18) In den Versen 10-18 von 4. Nephi 1 wird beschrieben, wie das Volk reichlich durch den Herrn gesegnet wurde und welche Auswirkungen diese Segnungen auf ihr Leben hatten. Folgende Entwicklungen begaben sich als direkte Folge der Segnungen des Herrn:
Schnelles Wachstum und Wohlstand (Vers 10): Das Volk Nephi wurde stark und vermehrte sich schnell. Sie wurden zu einem "anmutigen und angenehmen Volk," was auf mentales, körperliches, geistiges und soziales Wohlstandswachstum hinweist. Die Segnungen des Herrn führten zu einer blühenden und harmonischen Gesellschaft (lies gerne auch hier).
Glückliche Familien und Erfüllung göttlicher Verheißungen (Vers 11): Sie heirateten und gründeten Familien, die gemäß den Verheißungen des Herrn gesegnet waren. Diese Verheißungen beziehen sich auf die göttliche Unterstützung, die ihnen ein glückliches und fruchtbares Leben ermöglichte.
Lebensweise nach den Geboten Christi, nicht mehr nach dem Gesetz des Mose (Vers 12): Das Volk hielt sich nicht mehr an das Gesetz des Mose, sondern lebte nach den Geboten, die sie von Jesus Christus erhalten hatten. Dies zeigt, dass sie in einem neuen Bund mit Christus standen. Sie beteten oft, fasteten und versammelten sich regelmäßig, um das Wort des Herrn zu hören und geistig zu wachsen.
Frieden und Wunder (Vers 13): Es gab keinen Streit unter dem Volk, und die Jünger Jesu vollbrachten mächtige Wunder im ganzen Land, was ein Zeichen für den spirituellen Frieden und die Verbindung mit Gott war.
Jahrzehnte andauernder Frieden (Verse 14-16): Über viele Jahrzehnte hinweg, bis zu 100 Jahre nach Christus, herrschte im ganzen Land Frieden. Dieser Frieden war auf die "Gottesliebe, die dem Volk im Herzen wohnte," zurückzuführen. In dieser Zeit gab es keinen Neid, keinen Streit, keine Hurerei, keine Lügen, keinen Mord und keine Ausschweifungen. Sie lebten in einer vollkommenen Harmonie, die nur durch den göttlichen Einfluss möglich war.
Einssein als Kinder Christi (Vers 17): Es gab keine Unterscheidung zwischen Nephiten, Lamaniten oder anderen -iten mehr. Alle waren "eins" und bezeichneten sich als "Kinder Christi" und "Erben des Reiches Gottes." Dieses Einssein war ein direktes Ergebnis der Segnungen und des Einflusses des Herrn in ihrem Leben.
Fortwährender Segen und Wohlstand (Vers 18): Der Herr segnete das Volk in allem, was es tat, und es erging ihnen weiterhin wohl, selbst als 110 Jahre vergangen waren. Die erste Generation seit dem Kommen Christi war vergangen, und in all dieser Zeit gab es keinen Streit im Land.
Zusammengefasst führten die reichen Segnungen des Herrn zu einer Gesellschaft, die in Harmonie, Frieden und Wohlstand lebte. Sie folgten den Geboten Christi, was zu einer spirituellen und sozialen Einigkeit führte, und sie erlebten ein außergewöhnliches Maß an Frieden und göttlichem Schutz.
Nephi und sein Sohn Amos starben. Was ereignete sich dann (Verse 19-22) In den Versen 19-22 von 4. Nephi 1 wird beschrieben, was nach dem Tod von Nephi IV und dessen Sohn Amos geschah:
Tod von Nephi IV und Übergabe des Berichts an Amos (Vers 19): Nephi IV, der die Aufzeichnungen auf den Platten Nephis III geführt hatte, starb. Sein Sohn Amos übernahm an seiner Stelle die Verantwortung für die Führung des Berichts und führte ihn ebenfalls auf den Platten Nephis weiter.
Lange Friedenszeit unter der Führung von Amos (Vers 20): Amos führte den Bericht 84 Jahre lang. Während dieser Zeit herrschte noch immer Frieden im Land, doch es begannen sich langsam Anzeichen von Unruhen zu zeigen. Einige wenige Personen im Volk rebellierten gegen die Kirche und nahmen den Namen "Lamaniten" auf sich. Dies führte allmählich dazu, dass es wieder eine Trennung und die Existenz von Lamaniten im Land gab, nachdem für lange Zeit alle als "eins" betrachtet wurden.
Tod von Amos und Weitergabe des Berichts an seinen Sohn (Vers 21): Amos starb, nachdem 194 Jahre seit dem Kommen Christi vergangen waren. Sein Sohn, ebenfalls namens Amos, übernahm den Bericht und führte ihn ebenfalls auf den Platten Nephis weiter.
Zweite Generation und der Beginn von Spaltungen (Vers 22): Zwei Jahrhunderte nach dem Kommen Christi waren die meisten Menschen der zweiten Generation bereits verstorben, außer einigen wenigen. In dieser Zeit begannen Spaltungen im Volk aufzutreten, was zeigt, dass die Einheit und Harmonie, die das Volk zuvor genossen hatte, allmählich zu bröckeln begann.
Zusammengefasst starben Nephi und sein Sohn Amos, und nach deren Tod übernahm ein weiterer Amos die Führung des Berichts. Während dieser Zeit begann das zuvor einheitliche und friedliche Volk, sich wieder in Gruppen zu spalten, was schließlich zur Wiederentstehung der Lamaniten führte.
Lehren die wir ziehen können Die Verse 1-22 von 4. Nephi 1 bieten mehrere wichtige Lehren, die sowohl für das damalige als auch für das heutige Leben wertvoll sind. Einige zentrale Lehren sind:
Die Kraft der Umkehr und des Glaubens an Jesus Christus (Vers 1-2): Als das Volk aufrichtig umkehrte, sich taufen ließ und den Heiligen Geist empfing, wurde es gesegnet und erlebte eine Zeit des Friedens und der Einheit. Diese Verse zeigen, dass eine echte Umkehr und der Glaube an Christus zu geistiger Erneuerung und Harmonie führen.
Einheit und Gleichheit im Evangelium (Vers 3): Das Volk lebte in einer Gesellschaft, in der es keine Reichen oder Armen, Geknechteten oder Freien gab. Sie hatten alles gemeinsam und behandelten einander gerecht. Diese Lehre betont, dass wahre Gemeinschaft und Harmonie möglich sind, wenn wir auf den Prinzipien des Evangeliums basieren, die Liebe, Gerechtigkeit und Selbstlosigkeit fördern.
Segnungen des Gehorsams (Vers 10-12): Das Volk erlebte materiellen und geistigen Wohlstand, weil es den Geboten Christi folgte. Diese Lehre erinnert daran, dass Gehorsam gegenüber den Lehren Jesu Christi zu Frieden, Fortschritt und göttlichen Segnungen führt – sowohl auf individueller als auch auf gesellschaftlicher Ebene.
Frieden durch göttliche Liebe (Vers 15): Der Frieden und die Einigkeit im Volk waren das Ergebnis der Gottesliebe, die in ihren Herzen wohnte. Dies zeigt, dass wahre Einheit und Harmonie aus der Liebe zu Gott und zu unseren Mitmenschen entstehen.
Abwesenheit von Sünde führt zu Glück (Vers 16): Das Volk erlebte außergewöhnliches Glück und Frieden, weil es frei von Neid, Streit, Aufruhr und anderen Sünden lebte. Diese Lehre hebt hervor, dass das Vermeiden von Sünde und das Streben nach Rechtschaffenheit wahres Glück bringen.
Gefahr des geistigen Niedergangs (Vers 20-22): Trotz der langen Phase des Friedens begannen einige wenige, sich gegen die Kirche aufzulehnen und den Namen "Lamaniten" wieder anzunehmen, was schließlich zu einer Spaltung führte. Diese Lehre warnt davor, dass geistiger Niedergang allmählich beginnt, wenn Menschen sich von den Lehren Christi abwenden und wieder in alte Muster von Zwietracht und Trennung zurückfallen.
Was führte dazu, dass es nach dem Erscheinen Jesu unter den Nephiten in Amerika kein glücklicheres Volk gegen konnte?
Comments