Zweite Reise des Paulus, um 49 n. Chr. bis 52 n. Chr. (Bild Quelle)
„dann führte er sie hinaus und fragte sie: „Ihr Herren, was muß ich tun, um gerettet (= selig) zu werden?” 31 Sie antworteten: „Glaube an den Herrn Jesus, so wirst du mit deinem Hause gerettet werden.” 32 Nun verkündigten sie ihm und allen seinen Hausgenossen das Wort des Herrn.” (Apostelgeschichte 16:30-32).
Apostelgeschichte 16:1-40 beschreibt eine Reihe von Ereignissen, die sich während der Missionsreise von Paulus und Silas in der antiken Stadt Philippi ereigneten. Es geht um die zweite Missionsreise des Paulus in Lykaonien, und sein Wirken in Philippi. Diese zweite Reise, die in den Kapiteln 16-18 beschrieben ist, dauerte etwa drei Jahre und umfasste eine Strecke von etwa 5.000 Kilometer – viel davon zu Fuß (siehe Karte)! Übrigens: Die Schwernisse der Reisen haben wir gar nicht im Sinn. Wir beschäftigen uns nur mit den großartigen Ereignissen.
Barnabas und Paulus haben sich nach der Konferenz in Jerusalem aufgrund eines Streites darüber, wen sie mitnehmen wollten, getrennt, Apostelgeschichte 15:39-41: “Barnabas nahm den Markus zu sich und fuhr zu Schiff nach Cypern; 40 Paulus dagegen wählte sich Silas zum Begleiter und trat (mit ihm) die Landreise an, nachdem er von den Brüdern der Gnade des Herrn anbefohlen worden war. 41 Er durchzog (zunächst) Syrien und Cilicien und stärkte die dortigen Gemeinden.”
Paulus und Timotheus in Lystra (Verse 1-5): Paulus kam nach Derbe und Lystra (dort hatte er auf seiner ersten Reise den Gelähmten geheilt), wo ein junger Jünger namens Timotheus lebte. Timotheus wurde ein wichtiger Begleiter von Paulus und den anderen Aposteln, und er wurde beschnitten, um sich den Juden anzupassen. Gemeinsam zogen sie von Stadt zu Stadt und verkündeten die Entscheidungen der Apostel und Ältesten aus Jerusalem.
Vision von Paulus (Verse 6-10): Der Heilige Geist hinderte Paulus daran, das Wort in Asien zu verkünden, und stattdessen wurde ihm eine Vision von einem Mann aus Mazedonien gezeigt, der um Hilfe bat. Paulus und seine Begleiter interpretierten dies als göttliche Einladung, das Evangelium in Mazedonien zu verkünden.
In Philippi - Begegnung mit Lydia (Verse 11-15): Sie reisten nach Philippi, einer bedeutenden Stadt in Mazedonien. Am Sabbat gingen sie zu einem Gebetsort am Fluss, wo sie eine Gruppe von Frauen trafen. Unter ihnen war Lydia, eine fromme Frau, die Händlerin von Purpur war. Der Herr öffnete ihr Herz, und sie und ihre ganze Familie wurden getauft.
Befreiung eines besessenen Mädchens (Verse 16-24): Ein besessenes Mädchen, das Wahrsagerei praktizierte und ihre Besitzer reich machte, folgte Paulus und seinen Begleitern und rief: "Diese Männer sind Diener des Höchsten Gottes." Paulus trieb den bösen Geist aus ihr aus, was zu einem Konflikt mit ihren Besitzern führte. Sie zogen vor Gericht, und Paulus und Silas wurden ins Gefängnis geworfen.
Loblieder im Gefängnis (Verse 25-34): Trotz der Gefangenschaft beteten Paulus und Silas und sangen Loblieder für Gott. Ein Erdbeben erschütterte das Gefängnis, öffnete die Türen und löste die Ketten der Gefangenen. Der Gefängniswärter, der dachte, dass die Gefangenen geflohen waren, wollte sich selbst töten, aber Paulus verhinderte dies. Der Gefängniswärter erkannte die Macht Gottes und glaubte zusammen mit seiner Familie und ließ sich taufen.
Freilassung und Abschied von Philippi (Verse 35-40): Am nächsten Tag schickten die Behörden eine Mitteilung, dass Paulus und Silas freigelassen werden sollten. Paulus bestand jedoch darauf, dass sie persönlich kommen und sie gehen lassen, um ihre Unschuld zu betonen, da sie römische Bürger waren. Die Behörden entschuldigten sich und baten sie, die Stadt zu verlassen, und so verabschiedeten sie sich von Lydia und anderen Gläubigen, bevor sie ihre Reise fortsetzten.
Die Ereignisse in Apostelgeschichte 16:1-40 zeigen die Ausbreitung des Evangeliums, göttliche Führung und die Macht Gottes, selbst in schwierigen Situationen. Die Bekehrung von Lydia und dem Gefängniswärter verdeutlichten, wie Gott Menschen unterschiedlicher Hintergründe und Lebensumstände berührt und zum Glauben führt.
Ich lerne:
Unterschiedliche Meinungen: Paulus und Barnabas waren unterschiedlicher Auffassung, wen sie auf diese Missionsreise mitnehmen sollten, und trennten sich daraufhin. Das bedeutete aber nicht, dass sie einander nicht mehr wertschätzten. Paulus spricht später in sehr lobenden Worten über Barnabas (beispielhaft Kolosser 4:10). Wir sollten uns also nicht verfeinden, wenn wir mal unterschiedliche Auffassungen haben und unsere Wege sich zeitweise trennen. Der Herr ist dennoch mit uns, wie wir daran sehen, dass Paulus in seinen Missionsbemühungen die Führung des Herrn haben konnte.
Offenheit für göttliche Führung: Wie Paulus, Silas und Timotheus sollten wir offen sein für die Führung des Heiligen Geistes. Manchmal führt Gott uns auf Wege, die wir nicht erwartet hätten, aber es ist wichtig, darauf zu vertrauen, dass seine Pläne größer sind als unsere eigenen.
Gehorsam gegenüber Gottes Ruf: Als Paulus eine Vision von einem Mann in Mazedonien erhielt, gehorchte er sofort und reiste dorthin, um das Evangelium zu verkünden. Lerne, auf Gottes Ruf zu hören und mutig zu handeln, wenn er dich in eine bestimmte Richtung führt.
Gott arbeitet durch alltägliche Begegnungen: Die Bekehrung von Lydia zeigt, dass Gott durch gewöhnliche Begegnungen und inmitten alltäglicher Aktivitäten wirkt. Sei aufmerksam für göttliche Begegnungen in deinem eigenen Leben und sei bereit, Gottes Liebe und Wahrheit zu teilen.
Standhaftigkeit in schwierigen Zeiten: Paulus und Silas waren standhaft in ihrem Glauben, obwohl sie ins Gefängnis geworfen wurden. Ihre Hingabe und ihr Loblied selbst in schweren Umständen zeigen, wie wichtig es ist, trotz Herausforderungen an Gott festzuhalten und auf Seine Führung zu vertrauen.
Die Macht des Gebets und Lobpreises: In der Gefängnisszene sehen wir, wie das Gebet und Loblieder Gottes Macht freisetzen können. Lerne, auch in schwierigen Zeiten zu beten und Gott mit Lobpreis zu ehren. Es kann eine transformative Wirkung auf deine Umstände und dein Herz haben.
Gottes Gnade und Vergebung: Der Gefängniswärter erkannte die Macht Gottes und wurde gläubig. Er erfuhr Gottes Gnade und Vergebung, selbst, nachdem er Paulus und Silas misshandelt hatte. Diese Geschichte erinnert uns daran, dass Gottes Gnade für uns alle zugänglich ist, unabhängig von unserer Vergangenheit.
Zeugnis ablegen: Als Christen haben wir die Verantwortung, unser Zeugnis über Jesus Christus zu teilen. Wie Paulus und seine Begleiter kannst du andere dazu ermutigen, den Glauben an Jesus zu finden, indem du mit ihnen über die Liebe Gottes sprichst und deine eigenen Erfahrungen teilst.
Gottes Zeit ist die beste Zeit: Obwohl Paulus das Evangelium nicht in Asien verkünden konnte, war es Gottes Plan, ihn nach Mazedonien zu führen. Manchmal müssen wir erkennen, dass Gottes Zeitplan anders ist als unserer, und wir müssen auf seine Führung und Weisheit vertrauen.
Indem du diese Lehren in deinem Leben anwendest, kannst du dich weiterentwickeln und eine tiefere Beziehung zu Gott aufbauen. Die Geschichte von Paulus und Silas erinnert uns daran, dass Gott uns auf unseren eigenen Reisen begleitet und führt, und dass er uns auch in schwierigen Zeiten nahe ist.
Welche Lehren ziehst du aus diesen Versen?
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