Ich bin die Auferstehung und das Leben
- manfred.lobstein

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(Bild: Quelle)
„Ich bin die Auferstehung und das Leben; wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt.“ (Johannes 11:25)
Der Weihnachtstag ist der heiligste Moment des Jahres: ein Tag des Staunens, des stillen Erkennens, dass der Sohn Gottes in die Welt kam – nicht in Glanz und Macht, sondern in Armut und Demut. Der Schöpfer aller Dinge wurde ein hilfloses Kind in einer Krippe. Dies ist das tiefste Zeichen göttlicher Herablassung und Liebe. Er, der das Licht der Welt ist, kam in unsere Dunkelheit, um uns heimzuführen.
Wenn wir über die Geburt Jesu Christi nachdenken, sollten wir sie nie losgelöst von seinem Leben, seinem Opfer und seiner Auferstehung betrachten. Weihnachten ist der Beginn des Erlösungswerkes, das in Gethsemane, am Kreuz und im leeren Grab seine Vollendung fand. Der Jesus der Krippe ist derselbe, der die Kranken heilte, die Kinder segnete, dem Sünder vergab und am dritten Tag siegreich aus dem Grab hervorging.
Der lebendige Christus
Im Zeugnis der Apostel „Der lebendige Christus“ wird Christus als Mittelpunkt von Schöpfung, Erlösung und Hoffnung bezeugt. Dort heißt es: „Er war der große Jehova des Alten Testaments, der Messias des Neuen. Unter der Leitung seines Vaters war er der Schöpfer der Erde. … Er gab sein Leben, um unseren Schulden zu tilgen. Er stand wieder auf, um die Macht des Todes zu besiegen. Er ist der Erretter, das Licht, das Leben und die Hoffnung der Welt.“ (Der lebendige Christus – Das Zeugnis der Apostel)
Diese Worte erinnern uns daran, dass Weihnachten keine bloße Erinnerung an ein vergangenes Ereignis ist, sondern das Bekenntnis zu einer gegenwärtigen Wirklichkeit: Er lebt. Er lebt, um uns zu führen, zu stärken, zu vergeben. Wenn wir ihn suchen, finden wir nicht ein fernes Kind in Bethlehem, sondern einen auferstandenen Herrn, der uns in unserem heutigen Leben begegnen will.
Christus in unserem Leben lebendig machen
Wie können wir also Christus „lebendig“ machen – nicht nur im Denken, sondern im Tun? Jesus selbst sagte: „Wenn ihr mich liebt, werdet ihr meine Gebote halten.“ (Johannes 14:15) Seine Gebote zu halten bedeutet nicht, uns selbst zu begrenzen, sondern in seine Freiheit hineinzuwachsen. Jedes Mal, wenn wir vergeben, wenn wir Barmherzigkeit zeigen, wenn wir unseren Nächsten trösten, wird Christus durch uns lebendig. Wir werden zu Werkzeugen seines Lichts in einer dunklen Welt.
Im Buch Mormon bezeugt der Prophet Alma die innere Veränderung, die Christus in einem Menschen bewirken kann: „Und nun siehe, ich sage euch, meine Brüder: Wenn ihr eine Herzenswandlung erlebt habt und wenn euch so zumute gewesen ist, als solltet ihr den Gesang der erlösenden Liebe singen, so frage ich euch: Ist euch auch jetzt danach zumute?“ (Alma 5:26). Diese Frage ist zutiefst persönlich. Sie lädt uns ein, zu prüfen, ob die Liebe Christi in uns noch lebendig ist – ob wir sie nähren und in unserem täglichen Leben sichtbar machen.
Diese innere Umwandlung ist das wahre Ziel des Evangeliums. Weihnachten lädt uns dazu ein, nicht nur die Geburt Jesu zu feiern, sondern seine Wiedergeburt in uns – das Erwachen seines Geistes in unserem Herzen.
Die Macht der Auferstehung
Am Weihnachtstag dürfen wir uns zugleich an das Osterlicht erinnern. Denn der in Bethlehem Geborene kam, um den Tod zu überwinden. Der Apostel Paulus bezeugte: „Denn wie in Adam alle sterben, so werden in Christus alle lebendig gemacht werden.“ (1 Korinther 15:22)
Diese Verheißung gibt dem Leben eine unvergleichliche Perspektive: Weil Christus lebt, werden auch wir leben. Kein Verlust, keine Träne, kein Grab bleibt ohne Hoffnung. Weihnachten ist das Versprechen einer Auferstehung zu ewigem Leben.
Sein Licht in uns tragen
Das „Licht der Welt“ erhellt nicht nur Bethlehem, sondern will in unseren Herzen wohnen. Der Herr sagt: „Ich bin das Licht, das in der Finsternis leuchtet, und die Finsternis begreift es nicht.“ (paraphrasiert; Lehre und Bündnisse 88:49). Wenn wir dieses Licht aufnehmen, verändert es unser Wesen. Es macht uns geduldiger, reiner, gütiger. Es führt uns dazu, Frieden zu stiften, wo Streit herrscht, und Trost zu bringen, wo Trauer wohnt. So wie das Kind in der Krippe die Nacht der Welt erhellte, so kann auch ein Mensch, der Christus in sich trägt, die Dunkelheit seiner Umgebung erhellen.
Anwendung für mein Leben
An Weihnachten kann ich Christus ein Geschenk machen, das ihm Freude bereitet: mein Leben in seinen Dienst zu stellen. Das bedeutet, bewusst innezuhalten und zu fragen: – Wo kann ich heute Licht bringen? – Wen kann ich aufrichten oder stärken? – Wie kann ich in meinem Denken und Tun Christus ähnlicher werden?
In kleinen Akten der Liebe, in ehrlichem Glauben und in stiller Dankbarkeit wächst das Wunder von Weihnachten täglich neu.
So wird das Bekenntnis „Der lebendige Christus“ zu einer persönlichen Wirklichkeit: Er lebt – und ich will ihm nachfolgen, bis auch ich durch seine Gnade leben darf.
Was kannst du an diesem heiligen Weihnachtstag tun, um Christus in deinem eigenen Leben lebendig zu machen – nicht nur in Worten, sondern in Taten, die sein Licht widerspiegeln?
Suche heute bewusst eine Gelegenheit, jemandem das Licht Christi spürbar zu machen – durch ein liebevolles Wort, eine stille Hilfe oder ein Gebet für einen anderen. So wird der lebendige Christus, den wir an diesem Tag feiern, in dir selbst lebendig.



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