Christus erkennen (Lukas 24:16,31)
(Bild: Quelle)
“O Gott, Aaron hat mir gesagt, dass es einen Gott gibt; und wenn es einen Gott gibt und wenn du Gott bist, wollest du dich mir kundtun, und ich werde alle meine Sünden aufgeben, um dich zu erkennen und damit ich von den Toten auferweckt und am letzten Tag errettet werde. Und als nun der König diese Worte gesprochen hatte, traf es ihn, dass er wie tot war.” (Alma 22:18).
Dieser Vers zeigt die grundlegende Botschaft des Evangeliums, nämlich den Glauben an Gott, die Umkehr von Sünden und die Hoffnung auf Erlösung durch Jesus Christus. Es betont die zentrale Bedeutung des Glaubens an Gott und den Wunsch, durch Umkehr und Glauben gerettet zu werden.
Eine Zusammenfassung von Alma 22:1-35:
Aaron und seine Brüder gehen nun aus dem Land Middoni in das Land Nephi (ganz im Süden; siehe Karte) und besuchen den König, der der Vater von Lamoni ist. Sie erinnern den König daran, dass er sie aus dem Gefängnis befreit hat, und bieten an, seine Diener zu sein. Der König lehnt ab und möchte stattdessen von ihnen über den Glauben lernen, den Ammon gepredigt hat.
Aaron erklärt dem König, dass es einen Gott gibt, und beginnt, die Schriften von der Erschaffung Adams an zu erläutern. Er beschreibt den Plan der Erlösung durch Christus und betont die Notwendigkeit von Umkehr und Glauben. Der König ist bewegt und möchte wissen, was er tun muss, um ewiges Leben zu erhalten und aus Gott geboren *) zu werden.
In Alma 22:15 wird der Ausdruck "aus Gott geboren" verwendet, was in religiösem Kontext eine tiefere spirituelle Transformation beschreibt. Dieser Begriff bedeutet, dass eine Person eine grundlegende innere Veränderung durchläuft, indem sie ihren Glauben und ihre Beziehung zu Gott erneuert. Im christlichen Glauben, insbesondere im Kontext des Buches Mormon, umfasst diese Wiedergeburt mehrere Elemente:
Umkehr von Sünden: Der erste Schritt ist die Anerkennung und das Bereuen von Sünden. Es ist ein Wendepunkt, an dem eine Person beschließt, sich von schlechten Taten und Gedanken abzuwenden und sich Gott zuzuwenden.
Glauben an Jesus Christus: Ein zentrales Element dieser spirituellen Wiedergeburt ist der Glaube an Jesus Christus als den Erlöser. Dies beinhaltet das Vertrauen auf seine Fähigkeit, Sünden zu vergeben und ewiges Leben zu schenken.
Empfangen des Heiligen Geistes: Diese Wiedergeburt schließt auch das Empfangen des Heiligen Geistes ein, der als göttlicher Beistand gilt und die Person leitet, stärkt und reinigt.
Neues Leben in Christus: "Aus Gott geboren" zu sein bedeutet, ein neues Leben zu führen, das sich durch Tugend, Reinheit, Liebe und Gehorsam gegenüber Gottes Geboten auszeichnet. Es ist ein Leben, das nach dem Vorbild Jesu Christi ausgerichtet ist.
Der König in Alma 22:15 drückt seinen Wunsch aus, dieses neue Leben zu erlangen, den schlechten Geist aus seiner Brust gerissen zu bekommen und mit dem Geist Gottes erfüllt zu werden. Dies ist ein Ausdruck seines tiefen Wunsches nach spiritueller Erneuerung und der Freude und Hoffnung, die mit der Zugehörigkeit zu Gott einhergehen.
Aaron rät ihm, seine Sünden zu bereuen und Gott zu vertrauen. Der König beugt sich nieder und betet zu Gott, woraufhin er wie tot zu Boden fällt. Die Königin, die herbeigerufen wird, wird wütend und befiehlt, Aaron und seine Brüder zu töten. Doch die Diener fürchten sich und gehorchen nicht.
Aaron hebt den König von der Erde auf, und dieser wird wieder lebendig. Der König beginnt, geistlich zu dienen, und sein gesamter Haushalt wird bekehrt. Es entsteht jedoch Unruhe unter dem Volk, aber der König beruhigt die Menge und erlaubt Aaron und seinen Brüdern, das Wort Gottes zu predigen.
Der König sendet einen Aufruf durch das ganze Land, um das Evangelium zu verbreiten. Das Land wird beschrieben, wobei die geografische Trennung zwischen den Lamaniten und den Nephiten hervorgehoben wird. Die Nephiten haben strategische Vorkehrungen getroffen, um sich gegen die Lamaniten zu verteidigen.
Eine differenziertere Betrachtung:
Alma 22:1-6 beschreibt, wie Aaron und seine Brüder zum König im Land Nephi gehen, der über das ganze Land herrscht, außer über das Land Ischmael (siehe Karte). Dieser König ist der Vater von Lamoni. Nachdem Ammon das Volk Lamoni belehrt hat, werden Aaron und seine Brüder vom Geist Gottes zum König geführt.
Sie betreten den Palast, verbeugen sich vor dem König und stellen sich als die Brüder von Ammon vor, die er aus dem Gefängnis befreit hat. Sie bieten an, seine Diener zu sein, falls er ihr Leben verschont. Der König lehnt dieses Angebot ab und sagt ihnen, dass er sie nicht als Diener möchte. Stattdessen bittet er sie, sich um ihn zu kümmern, weil er aufgrund der Großmut und der erhabenen Worte von Ammon beunruhigt ist. Der König will wissen, warum Ammon nicht mit ihnen aus Middoni gekommen ist.
Aaron erklärt, dass der Geist des Herrn Ammon woandershin berufen hat, nämlich in das Land Ischmael (nördlich Middoni; siehe Karte), um das Volk Lamoni zu belehren. Der König ist besorgt über das, was sie über den Geist des Herrn gesagt haben, und erinnert sich an Ammons Worte über Umkehr und Erlösung. Er fragt, was es mit Ammons Aussage auf sich hat, dass diejenigen, die umkehren, gerettet werden, während diejenigen, die nicht umkehren, am letzten Tag verstoßen werden.
Aaron antwortet dem König und fragt ihn, ob er an Gott glaubt. Der König erwidert, dass die Amalekiten an Gott glauben und er ihnen erlaubt hat, Heiligtümer zu bauen, um diesen Gott anzubeten. Der König versichert Aaron, dass er auch glauben wird, wenn Aaron sagt, dass es einen Gott gibt.
Aaron freut sich über diese Offenheit des Königs und bestätigt ihm, dass es sicher einen Gott gibt. Der König fragt dann, ob dieser Gott derselbe Große Geist ist, der ihre Vorfahren aus Jerusalem geführt hat. Aaron bestätigt dies und erklärt, dass dieser Große Geist alles im Himmel und auf der Erde erschaffen hat. Der König bekräftigt seinen Glauben daran und äußert den Wunsch, mehr darüber zu erfahren.
Daraufhin beginnt Aaron, dem König die Schriften vorzulesen. Er erklärt ihm die Erschaffung Adams, wie Gott den Menschen nach seinem eigenen Abbild schuf und ihm Gebote gab, und dass der Mensch durch Übertretung gefallen ist.
Aaron erklärt dem König die Schriften von der Erschaffung Adams an. Er legt den Fall des Menschen und seinen fleischlichen Zustand dar sowie den Plan der Erlösung, der von Grundlegung der Welt an durch Christus für alle, die an seinen Namen glauben, bereitet wurde. Da der Mensch gefallen war, konnte er sich nicht selbst erlösen; vielmehr sühnen die Leiden und der Tod Christi für seine Sünden. Aaron erläutert, dass Christus die Bande des Todes zerreißen wird, sodass das Grab keinen Sieg haben wird und der Stachel des Todes verschlungen ist.
Nachdem Aaron dies erklärt hat, fragt der König, was er tun muss, um ewiges Leben zu erhalten, aus Gott geboren zu werden und den schlechten Geist aus seiner Brust gerissen zu bekommen. Der König ist bereit, alles aufzugeben, sogar sein Königreich, um diese große Freude zu empfangen.
Aaron antwortet, dass der König seine Sünden bereuen, sich vor Gott niederbeugen und gläubig seinen Namen anrufen soll, im Vertrauen darauf, dass er empfangen wird. Daraufhin beugt sich der König auf seine Knie und betet mächtig zu Gott, dass er seine Sünden aufgibt, um Gott zu erkennen und am letzten Tag errettet zu werden. Als der König diese Worte gesprochen hat, fällt er wie tot zu Boden.
Nachdem der König wie tot zu Boden gefallen war, liefen seine Diener zur Königin und berichteten ihr alles. Die Königin eilte zum König und sah ihn reglos daliegen, während Aaron und seine Brüder dabei standen. Sie wurde wütend und befahl ihren Dienern, Aaron und seine Brüder zu töten, da sie glaubte, sie seien schuld am Zustand des Königs.
Die Diener, die Zeugen des Vorfalls waren, wagten es jedoch nicht, Aaron und seine Brüder zu verletzen. Sie baten die Königin, diesen Befehl nicht auszuführen, da sie glaubten, ein einziger von ihnen sei mächtiger als alle Diener zusammen. Diese Furcht überzeugte auch die Königin, die nun ebenfalls fürchtete, dass ihnen Böses widerfahren könnte. Daraufhin befahl sie ihren Dienern, das Volk herbeizurufen, um Aaron und seine Brüder zu töten.
Aaron sah die Entschlossenheit der Königin und die Herzenshärte des Volkes und befürchtete, dass eine große Menge zusammenkommen und Streit und Unruhe entstehen könnten. Um dies zu verhindern, streckte er seine Hand aus, hob den König von der Erde auf und forderte ihn auf, aufzustehen. Der König erhob sich und erlangte seine Stärke zurück.
Dies geschah vor den Augen der Königin und vieler Diener, die darüber sehr verwundert und ängstlich wurden. Der König begann daraufhin, ihnen geistlich zu dienen, was dazu führte, dass sein ganzer Haushalt zum Herrn bekehrt wurde.
Aufgrund des Gebots der Königin hatte sich inzwischen eine Menschenmenge versammelt, und es begann ein großes Murren unter den Leuten wegen Aaron und seiner Brüder.
Der König stellte sich der Menge und konnte sie in Bezug auf Aaron und seine Brüder besänftigen. Als er bemerkte, dass das Volk beruhigt war, ließ er Aaron und seine Brüder in die Menge treten und das Wort Gottes predigen. Der König sandte eine Botschaft durch das gesamte Land, um allen Leuten mitzuteilen, was geschehen war.
Das Land erstreckte sich von Osten nach Westen bis zum Meer und war durch eine Wildnis von Zarahemla getrennt (Wilderness of Hermounts; siehe Karte). Die Lamaniten und Nephiten waren durch geografische Merkmale voneinander abgegrenzt. Der trägere Teil der Lamaniten lebte in der Wildnis und in Zelten, sie breiteten sich im Westen des Landes Nephi aus und auch im westlichen Zarahemla bis zur Meeresküste. Ebenso gab es Lamaniten im Osten an der Meeresküste, wohin die Nephiten sie vertrieben hatten.
Die Nephiten waren fast vollständig von Lamaniten umgeben, hatten jedoch den ganzen nördlichen Teil des Landes in Besitz genommen, das an die Wildnis grenzte. Dieses Gebiet erstreckte sich vom Ursprung des Flusses Sidon von Osten nach Westen. Im Norden grenzte es an das Land Überfluss und das Land Verwüstung, welches so genannt wurde, weil es weit nördlich lag und bevölkert gewesen war, bevor es vernichtet wurde. Dieses Land war vom Volk Zarahemla entdeckt worden, da es der Ort war, wo sie zuerst landeten (siehe Karte).
In Alma 22:31-35 wird beschrieben, wie das Land nördlich von Zarahemla und Nephi als "Verwüstung" bekannt ist, während das südliche Land als "Überfluss" bezeichnet wird. Diese Gebiete sind durch eine Wildnis getrennt, die von verschiedenen wilden Tieren bewohnt wird, einige davon streifen aus dem Norden herum. Die Nephiten haben strategisch das Land Überfluss bewohnt, das sich vom östlichen bis zum westlichen Meer erstreckt, und sie haben die Lamaniten im Süden umzingelt, um zu verhindern, dass diese weiter nach Norden vordringen. Diese Verteidigungsstrategie ermöglicht den Nephiten auch eine Rückzugsmöglichkeit, falls sie angegriffen werden sollten. Die geografische Lage der Länder Überfluss und Verwüstung sowie die kluge militärische Strategie der Nephiten werden betont (siehe Karte), bevor der Bericht wieder zu den missionarischen Bemühungen von Ammon, Aaron und ihren Brüdern zurückkehrt.
Alma 22 aus dem Buch Mormon bietet eine Reihe von Lehren und Prinzipien, die auch heute relevant und inspirierend sein können. Hier sind einige der wichtigsten Lehren:
Demut und Offenheit: Der König war bereit, von Aaron zu lernen und seine eigene Macht und Stellung aufzugeben, um die Wahrheit zu erfahren. Dies zeigt die Bedeutung von Demut und Offenheit gegenüber neuen Erkenntnissen und spirituellen Wahrheiten. Es zeigt die hohe Wertigkeit des Plans der Erlösung gegenüber weltlichen Errungenschaften auf.
Umkehr und Veränderung: Der König erkannte seine Sünden und war bereit, umzukehren, um ewiges Leben zu erlangen. Diese Bereitschaft zur Umkehr ist ein zentrales Prinzip in vielen religiösen Traditionen und betont die Möglichkeit der persönlichen Transformation und Erneuerung.
Glauben und Vertrauen: Der König zeigte großen Glauben, indem er Aarons Worte annahm und auf Gottes Gnade vertraute. Diese Geschichte erinnert daran, wie wichtig es ist, Glauben zu haben und Vertrauen in höhere Mächte oder Prinzipien zu setzen, besonders in Zeiten der Unsicherheit.
Predigt und Mission: Aarons Hingabe, die Botschaft des Evangeliums zu verbreiten, zeigt die Bedeutung von Mission und dem Teilen von spirituellen Überzeugungen mit anderen. Es erinnert daran, dass das Lehren und Helfen anderer ein zentraler Aspekt vieler Glaubenssysteme ist.
Vergebung und Gnade: Die Geschichte zeigt, dass selbst diejenigen, die große Fehler gemacht haben, durch Glauben und Umkehr Vergebung und Gnade finden können. Dies betont die Barmherzigkeit und Liebe Gottes.
Stärke durch den Geist: Der König erlangte seine Stärke zurück und wurde ein spiritueller Führer für sein Volk, nachdem er sich Gott zuwandte. Dies zeigt, wie der Glaube und das Vertrauen auf Gott Menschen stärken und ihnen helfen können, anderen zu dienen.
Einfluss des Einzelnen: Die Geschichte zeigt, wie der Glaube und die Umkehr eines Einzelnen – in diesem Fall des Königs – große Auswirkungen auf eine ganze Gemeinschaft haben können. Dies unterstreicht die Bedeutung des persönlichen Beispiels und wie es andere inspirieren kann.
Diese Lehren aus Alma 22 können Menschen heute dazu inspirieren, demütig und offen zu bleiben, nach persönlicher Verbesserung zu streben, Glauben und Vertrauen zu kultivieren, anderen zu dienen und an die transformative Kraft der Umkehr und Vergebung zu glauben.
Was meinst du, welcher Zusammenhang besteht zwischen dem Aufgeben von Sünde und dem Erkennen von Jesus Christus?
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