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Autorenbildmanfred.lobstein

Ihr Trauern diente nicht der Umkehr wegen der Güte Gottes, sondern es war vielmehr das Trauern der Verdammten

(Bild: Quelle)


„Aber siehe, diese meine Freude war vergeblich, denn ihr Trauern diente nicht der Umkehr wegen der Güte Gottes, sondern es war vielmehr das Trauern der Verdammten, weil der Herr es ihnen nicht immer zuließ, in der Sünde Glücklichsein zu finden.“ (Mormon 2:13). 

  • Dieser Vers verdeutlicht, dass das Volk der Nephiten nicht wirklich zur Umkehr bereit war. Ihr Trauern resultierte nicht aus echter Reue, sondern aus der Erkenntnis, dass sie in ihren Sünden kein dauerhaftes Glück mehr finden konnten. Diese fehlende aufrichtige Umkehr steht im Mittelpunkt der Probleme, die Mormon in diesem Kapitel beschreibt. 


Eine Zusammenfassung von Mormon 2:1-29: 

In Mormon 2:1-29 beschreibt Mormon, wie er in jungen Jahren, mit nur 16 Jahren, zum Anführer der Nephiten ernannt wurde. Die Nephiten befanden sich in ständigen Kriegen mit den Lamaniten, und trotz Mormons Bemühungen erlitten sie immer wieder Niederlagen. Obwohl sie sich an verschiedenen Orten wie der Stadt Angola (siehe Karte) und dem Land Joschua (siehe Karte) verteidigten, wurden sie oft von den Lamaniten verdrängt. Der moralische Verfall beider Völker, insbesondere der Nephiten, verschärfte die Gewalt und das Chaos im Land. 

Mormon schildert, dass die Nephiten zwar begannen, wegen der Verwüstungen umzukehren, aber ihre Reue nicht aufrichtig war. Sie trauerten nicht aus Dankbarkeit für die Barmherzigkeit Gottes, sondern weil sie nicht mehr in ihrer Sünde glücklich sein konnten. Sie fluchten Gott und zogen in den Krieg, obwohl ihr Geist nicht zur Umkehr bereit war. Mormon erkannte, dass die Gnadenzeit für sein Volk abgelaufen war und sie geistlich verloren waren. 

Mormon und sein Volk flohen vor den Lamaniten und befestigten die Stadt Schem (im Nordosten siehe Karte). Obwohl die Nephiten zeitweise Widerstand leisteten und Erfolge erzielten, bemerkte Mormon, dass der Geist des Herrn nicht mehr mit ihnen war, weshalb sie zunehmend schwächer wurden. Schließlich wurde ein Friedensvertrag mit den Lamaniten geschlossen, der das Land in nördliche und südliche Gebiete aufteilte. 


Was hat es mit dem „Kummer der Verdammten“ auf sich In Mormon 2:13 beschreibt Mormon den Zustand der Nephiten, die zwar klagen und trauern, aber nicht aufgrund echter Reue oder des Wunsches, zu Gott zurückzukehren. Stattdessen handelt es sich um das, was er den „Kummer der Verdammten“ nennt, weil sie nicht mehr in ihrer Sünde glücklich sein konnten. 

Dieser Ausdruck "Kummer der Verdammten" bedeutet: 

  1. Kein aufrichtiger Wunsch zur Umkehr: Die Nephiten bereuen nicht ihre Sünden oder fühlen Trauer, weil sie Gottes Gebote verletzt haben. Ihr Kummer ist oberflächlich und selbstbezogen. Sie sind unglücklich, weil sie die Konsequenzen ihrer Sünden erleiden, aber nicht bereit, ihr Verhalten zu ändern oder ihre Herzen wirklich zu Gott zu wenden. 

  2. Trauer über den Verlust von weltlichem Vergnügen: Anstatt über die Trennung von Gott zu trauern, beklagen sie, dass sie die Freuden, die sie einst in ihrem sündigen Leben genossen haben, nicht mehr erleben können. Sie suchen nach Glück in Sünde und empfinden Kummer, weil sie dieses sündige Glück nicht aufrechterhalten können. Ihr Trauern ist nicht spirituell, sondern weltlich motiviert. 

  3. Verhärtung des Herzens: Die Nephiten zeigen in ihrem Trauern keine Zeichen echter Reue oder Demut. Sie sind nicht bereit, zu Gott umzukehren, sondern verharren in ihrer Rebellion. Ihr Kummer führt nicht zu einem gebrochenen Herzen und zerknirschten Geist (3 Ne 9:20; LuB 59:8), sondern zur weiteren Entfernung von Gott. 

Für uns bedeutet dieser Ausdruck eine Warnung vor oberflächlicher „Reue“. Wenn unser Bedauern nur aus den negativen Konsequenzen unserer Handlungen resultiert, ohne den Wunsch, uns wirklich zu ändern und Gott näherzukommen, erleben wir den „Kummer der Verdammten“. Wahre Umkehr erfordert nicht nur das Bedauern über das, was wir verloren haben, sondern auch den aufrichtigen Wunsch, unsere Beziehung zu Gott zu heilen. 


Was ist darunter zu verstehen, dass “der Tag der Gnade” für sie vorüber war In Mormon 2:15 beschreibt Mormon, dass der „Tag der Gnade“ für die Nephiten sowohl „zeitlich als auch geistig“ vorüber war. Das bedeutet, dass die Zeit, in der sie noch die Möglichkeit hatten, umzukehren und Gottes Gnade zu empfangen, abgelaufen war. Hier sind einige wichtige Aspekte dieses Ausdrucks: 

  1. Gnadenzeit endet durch anhaltende Sünde: Die Nephiten hatten über einen langen Zeitraum wiederholt die Gelegenheit zur Umkehr, aber sie hatten diese immer wieder abgelehnt. Trotz zahlreicher Warnungen und Bestrafungen durch Kriege und Zerstörung verharrten sie in ihrer Sünde. Irgendwann wurde ihre Unempfänglichkeit für Umkehr so groß, dass sie sich geistlich von Gott abwandten und verhärteten. Dies führte dazu, dass keines Falls mehr auf die Gnade Gottes hoffen konnten. 

  2. Das Verlassen der göttlichen Einladung: Gottes Gnade wird denen zuteil, die bereit sind, sie zu empfangen und durch Umkehr und Glauben an Christus ihr Leben zu ändern. Die Nephiten hatten diese Einladung zur Umkehr abgelehnt, und mit der Zeit verließen sie diesen Zustand der Gnade so weit, dass sie für den Einfluss des Heiligen Geistes nicht mehr offen waren. Ihr Herz war verhärtet, und sie wollten nicht mehr zu Gott zurückkehren. In dieser Hinsicht war die Gelegenheit, wieder in den Zustand göttlicher Gnade zu treten, vorüber. 

  3. Zeitliche und geistige Konsequenzen: Mormon erwähnt, dass die Gnadenzeit sowohl „zeitlich als auch geistig“ vorüber war. „Zeitlich“ bedeutet, dass sie in ihrem irdischen Leben von schrecklichem Leid und Zerstörung heimgesucht wurden, weil sie sich von Gottes Schutz abwandten. „Geistig“ bedeutet, dass sie in einem Zustand der Rebellion gegen Gott verharrten, was dazu führte, dass sie die Fähigkeit verloren, Erlösung zu erlangen, wenn sie nicht umkehrten. 

  4. Eine Warnung vor der Verhärtung des Herzens: Der „Tag der Gnade“ endet nicht, weil Gott sie willkürlich aufgibt, sondern weil das Volk sein Herz so sehr verhärtet hat, dass es nicht mehr in der Lage ist, Gottes Gnade zu empfangen. Für uns ist das eine ernste Warnung: Wenn wir fortwährend Sünde wählen und die Einladung zur Umkehr ablehnen, könnten wir uns selbst in einen Zustand bringen, in dem unser Herz zu verhärtet ist, um zu Gott zurückzukehren. 

Gottes Gnade ist immer verfügbar, aber sie erfordert unsere Bereitschaft zur Umkehr. Wenn wir uns bewusst und fortgesetzt von Gott abwenden, können wir die Fähigkeit verlieren, seine Gnade zu empfangen. Es ist daher wichtig, auf die Einladungen Gottes zu hören und die Umkehr nicht hinauszuzögern. 


Was hat es Besonderes mit dem Land und der Stadt Jaschon auf sich In Mormon 2:16-18 spielt das Land und die Stadt Jaschon eine besondere Rolle, da sie mit der Aufbewahrung der heiligen Aufzeichnungen und der Geschichte des Nephitenvolkes verbunden sind. Hier sind die wichtigsten Punkte dazu: 

  1. Ort der Aufzeichnungen: Das Land Jaschon ist in der Nähe des Ortes, an dem Ammaron, ein früherer Hüter der heiligen Aufzeichnungen, diese für den Herrn verwahrt hatte. Diese Aufzeichnungen waren entscheidend, weil sie die Geschichte des Volkes Nephi, ihre Prophezeiungen und ihre geistigen Lehren enthielten. Sie dienten als heiliges Erbe und Zeugnis des Bundes zwischen Gott und dem Volk Nephi. 

  2. Mormon wird Hüter der Aufzeichnungen: Als Mormon an diesen Ort kam, nahm er die Platten Nephis, gemäß dem Auftrag, den Ammaron ihm in seiner Jugend gegeben hatte (Mormon 1:2-4). Ammaron hatte ihn angewiesen, die Aufzeichnungen zu bewahren und fortzusetzen, wenn er das nötige Alter und Wissen erreicht hätte. In diesen Versen beschreibt Mormon, wie er die Platten an sich nahm und mit dem Bericht der Geschichte seines Volkes fortfuhr. 

  3. Symbolische Bedeutung: Das Land Jaschon wird zum Schauplatz einer symbolisch wichtigen Handlung: Die Übernahme der Aufzeichnungen zeigt Mormons Verantwortung als Prophet und Geschichtsschreiber. Es hebt seine Aufgabe hervor, die Geschichte seines Volkes nicht nur für die damalige Zeit, sondern auch für zukünftige Generationen aufzuzeichnen. Diese Schriften sollten den zukünftigen Nachkommen Zeugnis von der Macht Gottes und der Konsequenzen von Ungehorsam geben. 

  4. Zeichen des Untergangs des Volkes: Die Tatsache, dass Mormon gezwungen war, die Aufzeichnungen zu holen, während das Volk Nephi in Kriege und moralischen Verfall verwickelt war, verstärkt die Tragik der Situation. Die Aufzeichnungen, die einst die geistige Stärke des Volkes dokumentierten, wurden nun in einer Zeit tiefster Dekadenz des Volkes geführt. Mormon beschreibt, dass es ihm schwerfällt, all die Gräuel zu dokumentieren, weil sie ihn sehr schmerzen. 

Zusammengefasst ist Jaschon nicht nur ein geografischer Ort, sondern auch ein zentraler Punkt in Mormons geistiger Mission als Hüter der Geschichte seines Volkes. Es steht symbolisch für den Übergang vom Erhalt des heiligen Wissens zu dessen Überlieferung in einer Zeit großer Dunkelheit und Verzweiflung. 


Doch ich weiß, ich werde am letzten Tag emporgehoben werden Vers 19 drückt Mormons tiefen Kummer über die Schlechtigkeit seines Volkes aus, das sich in Sünde und Verfall verstrickt hat. Gleichzeitig zeigt er seine persönliche Zuversicht und Hoffnung auf die Auferstehung und das ewige Leben. Der Ausdruck „emporgehoben werden“ hat in diesem Kontext mehrere Bedeutungen, die mit den Lehren der Heiligen Schriften übereinstimmen: 

1. Hoffnung auf Auferstehung: Mormon vertraut darauf, dass er trotz all der Traurigkeit und des Kummers, den er in seinem Leben erlebt, bei der Auferstehung der Gerechten am „letzten Tag“ wieder emporgehoben wird. Diese Hoffnung ist ein zentraler Bestandteil der christlichen Lehre, besonders im Buch Mormon. Diejenigen, die in Treue ausharren und ihren Glauben an Christus bewahren, werden bei der Auferstehung in Herrlichkeit emporgehoben, um bei Gott zu leben (Alma 40:23). 

Mormon zeigt, dass er trotz des moralischen Verfalls und der Zerstörung seines Volkes fest an die Verheißungen Gottes glaubt. Er weiß, dass sein persönliches Leben in Rechtschaffenheit und sein treuer Dienst Gott ihm die Segnungen des ewigen Lebens bringen werden. 

2. Überwindung von irdischem Leid: Mormon erlebt tiefe Trauer und Kummer über das Volk, das sich weigert, zu Gott zurückzukehren. Trotzdem hält er an seiner Hoffnung auf geistige Erhöhung fest. „Emporgehoben werden“ bedeutet hier auch, dass er durch seinen Glauben an Christus über die Herausforderungen und das Leid der Sterblichkeit hinausblickt. Trotz all der Widrigkeiten auf der Erde vertraut er darauf, dass Gott ihn in ein besseres Leben, nämlich das ewige Leben, „emporheben“ wird. 

3. Bestätigung seines prophetischen Auftrags: Mormon erkennt auch, dass er eine wichtige Aufgabe als Prophet und Hüter der heiligen Schriften erfüllt. Durch seinen Dienst bleibt das Zeugnis von Gott und seinen Wegen für zukünftige Generationen erhalten. Dieses Werk der Bewahrung und Weitergabe von Gottes Wort wird am letzten Tag anerkannt werden, und er wird dafür „emporgehoben“, als ein treuer Diener, der die Aufgaben Gottes erfüllt hat. 

4. Treue trotz Widrigkeiten: Der Ausdruck „emporgehoben werden“ erinnert auch daran, dass diejenigen, die Gott treu bleiben, trotz aller Widrigkeiten eine Belohnung erhalten werden. Mormon hat sich entschieden, Gott zu dienen, auch wenn sein Volk geistig verloren ist. Seine Hoffnung auf „emporgehoben werden“ spiegelt seine Gewissheit wider, dass seine Treue und Ausdauer nicht umsonst sind. 

Fazit: „Emporgehoben werden“ in diesem Vers bezieht sich auf Mormons Vertrauen in die Auferstehung, das ewige Leben und die geistige Belohnung für seine Treue gegenüber Gott. Trotz des Leids und der Verzweiflung, die er wegen der Schlechtigkeit seines Volkes empfindet, weiß er, dass Gott ihn am letzten Tag für seine Rechtschaffenheit erhöhen wird. Es ist ein Ausdruck des Glaubens an die Erlösung durch Jesus Christus und die Hoffnung auf ein Leben nach dem Tod in der Gegenwart Gottes. 


Lehren die wir ziehen können Aus Mormon 2:1-29 können wir mehrere wichtige Lehren für unser eigenes Leben ziehen: 

  1. Aufrichtige Umkehr: Die Nephiten trauerten nicht aus wahrer Reue, sondern weil sie in ihren Sünden nicht mehr glücklich waren. Dies zeigt, dass Umkehr mehr ist als das Bedauern der Folgen von Sünden; sie muss aus einem reuigen Herzen und dem Wunsch kommen, Gott folgen zu wollen. Für uns bedeutet das, dass wir ehrlich zu uns selbst sein müssen, wenn wir Fehler machen, und nicht nur die negativen Konsequenzen bedauern, sondern uns wirklich bemühen sollten, unser Leben zu ändern. 

  2. Das Verhärten des Herzens führt zum Verlust des Geistes: Mormon beschreibt, wie der Geist des Herrn nicht mehr mit den Nephiten war, weil sie in ihrer Schlechtigkeit verharrten. Diese Lehre zeigt, dass das Verharren in Sünde und das Ablehnen göttlicher Prinzipien uns vom Einfluss des Heiligen Geistes trennen kann. Für unser Leben bedeutet das, dass wir auf den Zustand unseres Herzens achten sollten, um offen für die Führung des Geistes zu bleiben. 

  3. Gnade und Barmherzigkeit haben Grenzen: Mormon erkennt, dass der Tag der Gnade für die Nephiten vorüber war, weil sie fortwährend in Rebellion gegen Gott lebten. Das zeigt, dass es wichtig ist, die Einladung zur Umkehr und zum Wandel nicht zu verschieben, da es eine Zeit geben kann, in der unsere Herzen so verhärtet sind, dass wir die Gnade Gottes nicht mehr annehmen können. Für uns bedeutet das, dass wir uns bemühen sollten, die Umkehr und die Einladung Gottes zur Veränderung ernst zu nehmen. 

  4. Wahre Freude kommt von Gott: Die Nephiten suchten nach Glück in Sünde, doch dieses Glück war kurzlebig und führte letztlich zu mehr Leid. Echte, dauerhafte Freude kommt von der Entscheidung, auf Gottes Wegen zu wandeln. Wir sollten uns daran erinnern, dass das Streben nach weltlichem Vergnügen ohne Gottes Beistand uns nicht das wahre Glück bringen kann. 


Diese Lehren laden uns dazu ein, regelmäßig unser eigenes Verhalten zu reflektieren, Demut zu üben und bewusst die Nähe Gottes zu suchen. 

Was verstehst du unter dem “Trauern der Verdammten”? 


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