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Ihr werdet den Sohn finden

  • Autorenbild: manfred.lobstein
    manfred.lobstein
  • vor 2 Stunden
  • 5 Min. Lesezeit
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(Bild: Quelle)


„Und siehe, ihr werdet den Sohn finden, in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegend.“ (Lukas 2:12) 


Welches Geschenk kann ich Jesus machen? 


Heiligabend. Die Lichter glitzern, Geschenke liegen bereit, Musik erfüllt die Häuser. Es ist der Abend, an dem die Welt innehält und das Kommen des Erlösers feiert. Doch während wir anderen etwas schenken, stellt sich eine tiefere Frage: Was kann ich Christus schenken – dem, der mir alles gegeben hat? 


Die Hirten auf den Feldern brachten nichts als ihre Gegenwart und ihr aufrichtiges Herz. Die Weisen brachten Gold, Weihrauch und Myrrhe – Gaben, die nicht nur kostbar, sondern bedeutungsvoll waren. Doch das Kind in der Krippe, das „Licht der Welt“, suchte weder Gold noch Weihrauch – sondern Herzen, die bereit sind, ihm Raum zu geben. 


Ein Lied fasst diese Haltung schlicht zusammen: „Ich kann ihm mein Herz schenken.“ Und das ist es, was der Herr von uns erbittet.Das größte Geschenk, das wir ihm bringen können, ist ein reines, reuigiges, ihm zugewandtes Herz – eines, das dankbar, demütig und bereit ist zu dienen. Der Herr erklärte: „Du sollst dem Herrn, deinem Gott, in Rechtschaffenheit ein Opfer darbringen, nämlich das eines reuigen Herzens und eines zerknirschten Geistes.“ (Lehre und Bündnisse 59:8) 


Solch ein Opfer kostet nichts Materielles, aber es fordert unser ganzes Herz. Es bedeutet, unsere Schwächen ehrlich zu sehen, sie ihm hinzulegen und ihn einzuladen, uns zu verändern. Es ist das Geschenk der Hingabe, das den größten Wert hat – weil es uns ihm ähnlicher macht.  


Das größte Geschenk, das wir ihm bringen können, ist ein reines Herz – eines, das dankbar, demütig und bereit ist, zu dienen. Dieses Herz ist nicht perfekt, aber es ist ehrlich. Es ist ein Herz, das immer wieder zurückkehrt zu ihm, wie der verlorene Sohn zum Vater. 


Wenn wir überlegen, was dem Herrn Freude bereitet, denken wir vielleicht an große, heroische Akte. Doch Christus selbst lehrte ein anderes Maß: „Was ihr einem dieser meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan.“ (Matthäus 25:40) Jede Tat der Liebe – jedes Lächeln, jede Vergebung, jedes helfende Wort – ist ein Geschenk an ihn. Es ist, als würden wir ihm selbst die Hände reichen, die wir anderen entgegenstrecken. 


Der Apostel Paulus schrieb: „wer aber auf den Geist sät, wird vom Geist ewiges Leben ernten.“ (Galater 6:8). Wenn wir dem Geist folgen, bringen wir die Früchte hervor, die Christus erfreuen: Sanftmut, Güte, Geduld, Liebe. Diese sind die Geschenke, die der Himmel ewig schätzt. 


Das Geschenk unseres Herzens bedeutet auch, unsere Schwächen vor ihn zu bringen. “Ich gebe den Menschen Schwäche, damit sie demütig seien; und meine Gnade ist ausreichend für alle Menschen, die sich vor mir demütigen; denn wenn sie sich vor mir demütigen und Glauben an mich haben, dann werde ich Schwaches für sie stark werden lassen.“ (Ether 12:27). Selbst unsere Unvollkommenheiten können zu Gaben werden, wenn wir sie ihm darbringen. Der Erretter verwandelt sie in Stärke. Er sucht nicht Vollkommenheit, sondern Bereitschaft. 


So wie der lamanitische König Lamoni sich ganz dem Herrn zuwandte, können auch wir das größte Geschenk machen, indem wir unser Herz vollständig öffnen. In seiner schlichten, ehrlichen Bitte sprach er: „O Gott, Aaron hat mir gesagt, dass es einen Gott gibt; und wenn es einen Gott gibt und wenn du Gott bist, wollest du dich mir kundtun, und ich werde alle meine Sünden aufgeben, um dich zu erkennen und damit ich von den Toten auferweckt und am letzten Tag errettet werde.“ (Alma 22:18). Diese Worte sind das Sinnbild wahrer Hingabe: der Wille, alles aufzugeben, was uns von Gott trennt, um ihn wirklich zu erkennen. 


Dieses Gebet des Umkehrwillens ist vielleicht das kostbarste Geschenk, das wir Christus bringen können – die bewusste Entscheidung, unser Leben seiner Führung zu übergeben. 


Im Buch Mormon lesen wir, dass der Herr eines Tages zu den Nephiten sprach: „ihr sollt mir als Opfer ein reuiges Herz und einen zerknirschten Geist darbringen.“ (3 Nephi 9:20). Das bedeutet: Er will, dass wir ihm vertrauen – so sehr, dass wir unser verletztes, schwaches oder stolzes Herz in seine Hände legen. In diesem Akt der Hingabe verwandelt er Schmerz in Frieden, Angst in Glauben und Schuld in Freude. 


An Heiligabend dürfen wir uns daher fragen: Welche Gabe liegt in meinem Herzen, die ich Christus schenken kann? Vielleicht ist es ein alter Groll, den ich endlich loslasse. Vielleicht ist es der Entschluss, jemandem zu vergeben. Vielleicht ist es das ehrliche Gebet, das ich lange vermieden habe. 


Der Herr freut sich über alles, was aus Liebe geschieht. In Lehre und Bündnisse 18:15 lesen wir: „Und wenn es so ist, dass ihr alle eure Tage arbeitet, um dieses Volk zur Umkehr zu rufen, und auch nur eine einzige Seele zu mir führt, wie groß wird eure Freude mit ihr im Reich meines Vaters sein!“ Wenn wir also jemanden zum Glauben führen, wenn wir jemanden trösten oder ein Herz erheben – dann schenken wir dem Herrn Freude. Jede Seele ist ihm unendlich kostbar, und jede Handlung, die sein Licht vermehrt, ist ein Geschenk, das im Himmel zählt. 


Maria „bewahrte alle diese Worte und erwog sie in ihrem Herzen“ (Lukas 2:19). Auch das ist ein Geschenk – stille Betrachtung, dankbares Erinnern, ehrfürchtige Liebe. Weihnachten ist nicht nur ein Tag der äußeren Feier, sondern eine Einladung, wie Maria innerlich still zu werden und die Gegenwart des Erlösers bewusst wahrzunehmen. 


In Lehre und Bündnisse 6:36 werden wir daran erinnert: „Blickt in jedem Gedanken auf mich; zweifelt nicht, fürchtet euch nicht.“ Dieses ständige Hinwenden des Herzens zu Christus ist vielleicht das schönste Geschenk, das wir ihm machen können: unser Vertrauen. Denn wer ihm vertraut, öffnet die Tür, durch die der Heiland wirken kann. Wie in Offenbarung 3:20 steht: „Siehe, ich stehe vor der Tür und klopfe an. Wenn einer meine Stimme hört und die Tür öffnet, bei dem werde ich eintreten und Mahl mit ihm halten und er mit mir.“ 


Heiligabend lädt uns ein, diese Tür zu öffnen – bewusst, dankbar, voller Liebe. Das Geschenk, das der Herr sich wünscht, ist nicht materiell, sondern geistig: ein offenes Herz, ein williger Geist, ein Leben, das sagt: „Hier bin ich, Herr; nimm mich, wie ich bin, und mache mich zu dem, was ich sein kann.“ 


So wie die Engel einst sangen: „Ehre sei Gott in der Höhe, und Friede auf Erden unter den Menschen seines Wohlgefallens“ (Lukas 2:14), so erklingt dieser Lobgesang auch in uns, wenn wir unser Leben zu einem Lied des Dankes machen. 


Schlussgedanke: Das größte Geschenk an Christus ist nicht etwas, das wir in den Händen halten, sondern das, was wir in unserem Herzen bewegen. Wenn wir ihm unsere Zeit, unsere Gedanken und unsere Liebe schenken, wird er sie vervielfachen. Und in der Stille der heiligen Nacht spüren wir, dass das, was wir ihm geben, zu uns zurückkehrt – in Form von Frieden, Licht und unaussprechlicher Freude. 

Wenn wir in der stillen Nacht unser Herz dem Herrn schenken, geschieht etwas Heiliges: das Kind in der Krippe wird in uns lebendig. Aus dem Kind wird der König, aus dem Licht im Stall das Licht der Welt, das nicht mehr verlischt. So führt uns die Gabe unseres Herzens am Heiligabend dazu, den lebendigen Christus am folgenden Tag zu erkennen – nicht nur als das Kind von Bethlehem, sondern als den auferstandenen Erretter, der heute lebt, führt und liebt.

 
 
 

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