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In all ihren Bedrängnissen war er bedrängt

  • Autorenbild: manfred.lobstein
    manfred.lobstein
  • vor 2 Stunden
  • 5 Min. Lesezeit
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(Bild: Quelle)


“In all ihren Bedrängnissen war er bedrängt. Und der Engel seiner Gegenwart hat sie errettet; und in seiner Liebe und in seinem Erbarmen hat er sie erlöst und sie getragen und sie gestützt alle Tage vor alters;” (Lehre und Bündnisse 133:53). 


Dieser Vers zeigt den Herrn nicht nur als künftigen Richter, sondern als den treuen Begleiter seiner Heiligen durch alle Zeiten. Er ist nicht fern, sondern teilt die Bedrängnisse seines Volkes. Diese Zusage gilt auch heute: In allen Herausforderungen unseres Lebens ist er gegenwärtig, er trägt und stützt uns, so wie er es „alle Tage vor alters“ getan hat. 



Das Jahr der Erlösten und die Vollendung des Heilsplans (Verse 52–56) 


Der abschließende Teil von L&B 133 richtet den Blick auf die endgültige Erfüllung des Heilsplans Gottes. Nachdem zuvor das Kommen des Herrn in Macht und Herrlichkeit beschrieben wurde, spricht der Herr nun vom „Jahr meiner Erlösten“ (Vers 52). Dieses Bild knüpft an das Gnadenjahr des Herrn aus Jesaja 61:2 an, das in der ersten Ankunft Christi seinen Anfang nahm und in den Ereignissen der Letzten Tage seine volle Verwirklichung findet. Das „Jahr“ symbolisiert eine von Gott festgesetzte Zeit der Befreiung, Wiederherstellung und Herrlichkeit für alle, die ihm treu geblieben sind. Die Erlösten werden das liebevolle Wohlwollen ihres Herrn ewig rühmen – eine Sprache, die stark an die Loblieder in der Offenbarung erinnert, wo die Erlösten „das Lied des Lammes“ singen (Offenbarung 15:3). 


Besonders eindrucksvoll ist Vers 53, der die beständige Nähe und Barmherzigkeit des Herrn beschreibt: „In all ihren Bedrängnissen war er bedrängt.“ Der Herr hat das Leiden seines Volkes nicht aus der Ferne beobachtet, sondern sich selbst mit ihnen identifiziert. Dieses Motiv erinnert an Jesaja 63:9, wo ebenfalls vom „Engel seiner Gegenwart“ die Rede ist, der Israel in Liebe und Erbarmen erlöst hat. Die Kontinuität zwischen den alten Propheten, den Gerechten früherer Zeitalter und den Erlösten der Endzeit wird in den Versen 54–55 hervorgehoben: Henoch, Noah, Mose, Elija, Johannes, die Apostel sowie die Patriarchen Abraham, Isaak und Jakob – alle werden in der Gegenwart des Lammes sein. Diese Versammlung der Gerechten über die Zeiten hinweg verdeutlicht die Einheit des göttlichen Heilsplans: Generationen von Gläubigen werden in der heiligen Stadt, dem Neuen Jerusalem, vereint sein (vgl. Hebräer 12:22–24). 


Vers 56 beschreibt die Auferstehung der Heiligen: Die Gräber werden sich öffnen, die Gerechten werden hervorkommen und zur Rechten des Lammes stehen, wenn es auf dem Berg Zion und im Neuen Jerusalem erscheint. Hier schwingt die Vision aus Matthäus 27:52–53 mit, wo sich bei Christi Auferstehung bereits Gräber öffneten, sowie die große Auferstehungsszene in Offenbarung 20:4–6. Das Singen des Liedes des Lammes „bei Tag und bei Nacht, für immer und immer“ unterstreicht, dass der Erlösungsplan in eine ewige Phase der Anbetung und Herrlichkeit mündet. Diese Verse bilden einen Höhepunkt: Der Herr handelt nicht nur für einzelne Generationen, sondern vollendet sein Werk mit allen, die ihn je geliebt haben. 


Der Zweck der Offenbarung des Evangeliums und die Vorbereitung der Schwachen (Verse 57–61) 


In den Versen 57–61 wird erklärt, warum der Herr die Fülle seines Evangeliums in den Letzten Tagen offenbart hat. Sie wurde gegeben, „damit die Menschen zu Teilhabern der Herrlichkeiten werden können, die offenbart werden sollten“ (Vers 57). Das Evangelium ist also kein bloßer Trost für die Gegenwart, sondern der Weg zur Teilhabe an zukünftiger göttlicher Herrlichkeit. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Vorbereitung der „Schwachen“ (Vers 58). Diese Formulierung verweist auf ein wiederkehrendes Prinzip im Wirken Gottes: Er erwählt das Schwache der Welt, um das Starke zu beschämen (vgl. 1. Korinther 1:27–29). So werden die Schwachen die Weisen beschämen, der Kleinste wird zu einer mächtigen Nation, und wenige werden Zehntausende in die Flucht schlagen. Diese Wendung erinnert an Gideons kleines Heer (Richter 7), das durch göttliche Macht große Feinde besiegte, und an den Dienst der frühen Heiligen, die trotz äußerer Schwäche eine weltweite Bewegung begründeten. 


Vers 59 betont, dass der Herr die Nationen „mit der Macht seines Geistes dreschen“ wird – ein starkes Bild aus Jesaja 41:15–16, wo Israel als Dreschschlitten beschrieben wird, der die Berge zermalmt. Dieses Gericht geschieht nicht durch militärische Stärke, sondern durch geistige und geistliche Macht. In den Versen 60–61 wird dann erklärt, dass die Gebote zunächst zurückgehalten, nun aber „an alles Fleisch“ gerichtet werden. Die Zeit der Zurückhaltung ist vorbei; die Botschaft des wiederhergestellten Evangeliums soll alle Menschen erreichen, gemäß dem Willen des Herrn, „der über alles Fleisch herrscht“. Damit schließt sich der Bogen zur Verkündigung am Anfang des Kapitels: Der Ruf Gottes geht in alle Welt, um die Menschheit auf die kommenden Ereignisse vorzubereiten. 


Segen für die Umkehrenden – Gericht für die Verstockten (Verse 62–74) 


Der dritte Abschnitt beschreibt die gegensätzlichen Reaktionen auf diesen Ruf. Vers 62 verheißt: „Dem, der umkehrt und sich vor dem Herrn heiligt, wird ewiges Leben gegeben.“ Diese Verheißung fasst das Evangelium in seiner einfachsten Form zusammen: Umkehr, Heiligung und ewiges Leben. In scharfem Kontrast stehen die Verse 63–74, die das Gericht über diejenigen beschreiben, die nicht hören wollen. Mose hatte bereits gewarnt, dass solche aus dem Volk ausgeschlossen werden (vgl. 5. Mose 18:19Apostelgeschichte 3:22–23). Maleachi hatte prophezeit, dass der Tag kommt, „der brennen wird wie ein Ofen“, an dem die Gottlosen wie Stoppeln verbrannt werden (Maleachi 3:19 [4:1]). Diese alttestamentlichen Prophezeiungen finden hier ihre Erfüllung. 


Die Verse 66–71 enthalten eine ergreifende Klage des Herrn: Als er zu seinem Volk kam, nahm es ihn nicht auf; als er rief, antwortete niemand. Dennoch war sein Arm nicht verkürzt, seine Macht nicht geschwunden. Dieses Motiv erinnert an Jesaja 50:2–3, wo der Herr fragt: „Warum war niemand da, als ich rief?“ Er beschreibt seine Macht, Meere auszutrocknen und Himmel in Schwarz zu kleiden, um seine göttliche Souveränität zu verdeutlichen. Die Antwort auf die Verweigerung seines Volkes ist Gericht: Sie werden sich „in Kummer niederlegen“, niemand wird sie befreien, weil sie seine Stimme und die Stimme seiner Diener verworfen haben. In Vers 72 wird das Gericht theologisch gedeutet: Sie haben das Zeugnis verworfen, daher ist es „versiegelt“ worden; das Gesetz ist „zugebunden“, und sie sind der Finsternis ausgeliefert. Dieses Bild erinnert an Jesaja 8:16, wo von einem versiegelten Gesetz die Rede ist, wenn das Volk nicht hören will. 


Vers 73 fasst das Ergebnis eindringlich zusammen: „Diese werden hinweggehen in die äußere Finsternis, wo es Weinen und Wehklagen und Zähneknirschen gibt.“ Diese Formulierung greift die Worte Jesu in Matthäus 8:1222:1325:30 auf. Wer die Einladung des Herrn verwirft, verfehlt nicht nur irdische Segnungen, sondern verliert den Zugang zu ewiger Herrlichkeit. Der Abschnitt endet in Vers 74 mit einer feierlichen Bekräftigung: „Siehe, der Herr, euer Gott, hat es gesprochen. Amen.“ Damit wird der gesamte Offenbarungsabschnitt autoritativ abgeschlossen. 


Wie sehr vertraue ich persönlich darauf, dass der Herr auch in meinen Bedrängnissen gegenwärtig ist – nicht nur als ferner Erlöser, sondern als unmittelbarer Begleiter und Träger meines Lebens? 


 
 
 

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