Ester zur Königin erhoben (Bild: Quelle)
„Er war der Pflegevater (oder: Vormund) der Hadassa (= Myrte), das ist Esther (= Stern), der Tochter seines Oheims; denn sie hatte weder Vater noch Mutter, war aber ein Mädchen von herrlicher Gestalt und außerordentlicher Schönheit; und nach dem Tode ihrer beiden Eltern hatte Mardochai sie als Tochter angenommen.“ (Ester 2:7).
Nach dem Tode ihrer beiden Eltern hatte Mardochai sie als Tochter angenommen. Mardochai, auch als Mordochai bekannt, ist eine der Hauptprotagonisten des alttestamentlichen Buches Ester (Esther). Er ist ein Benjaminit, ein Nachkomme des ersten Königs Israels, Saul, der der Sohn von Kisch war (1. Samuel 9:3). Er lebt mit seiner Cousine, der zweiten Hauptfigur, die er nach dem Tod ihrer Eltern als Pflegekind angenommen hatte, in der Verbannung, in der königlichen Residenz Susa (heutiger Südiran). Der Großkönig Ahasveros, wohl Xerxes I., hatte seine Frau Wasthi aufgrund ihrer Weigerung, sich vor ihm und seinen hohen Gästen in königlicher Pracht zu zeigen, entthront. Natürlich brauchte er eine Nachfolgerin, und so wurden die schönsten Jungfrauen des Landes in einer `Schönheitsfarm´ des Königs gesammelt und ein Jahr lang darauf vorbereitet, vom König gecastet zu werden. Aufgrund ihrer außerordentlichen Schönheit gewann Ester diese Auswahl. Wohl aber zuallererst, weil Gott sie auserwählt hat, ihr Volk vor dem Genozid zu bewahren. Das war das erste Wunder in dieser Erzählung im Buch Ester.
Mardochai verbot ihr, ihre jüdische Herkunft preiszugeben (Ester 2:10), und sie war nun die Königin (Ester 2:17). Ihr Pflegevater hielt sich immer in der Nähe des königlichen Palastes auf, um in Erfahrung bringen zu können, wie es um sie steht. Da bekommt er mit, wie zwei königliche `Schwellenhüter´ so in Zorn gerieten, „… daß sie dem König Ahasveros nach dem Leben trachteten.“ (Ester 2:21). Mardochai unterrichtete Königin Ester, und diese den Großkönig. Der Sachverhalt bestätigte sich, und die Übeltäter wurden `gepfählt´, an einem Galgen aufgehängt. Das Leben des Königs blieb unversehrt, weil er noch eine wichtige Rolle spielen sollte; das zweite Wunder. Ich lerne, der Herr hat seine Wege, Menschen für seine Zwecke einzusetzen. `Zur rechten Zeit, am rechten Ort´ setzte der Herr zwei seiner Kinder ein, um eine `große Rettung seines Volkes´ vorzubereiten, ohne, dass sie sich dieser geschichtsträchtigen Aufgabe bewusst waren. Andere würden es wohl `Schicksal´ oder `Zufall´ nennen. So muss auch ich mich bemühen, den Fügungen des Herrn zu folgen, obwohl ich mir nicht sicher bin, worum es geht.
Welche vermeintlichen `Zufälle´ hast du schon erlebt?
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