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Nach viel Drangsal kommen die Segnungen

  • Autorenbild: manfred.lobstein
    manfred.lobstein
  • 3. Juni
  • 5 Min. Lesezeit


(Bild Quelle)


“Denn nach viel Drangsal kommen die Segnungen. Darum kommt der Tag, da ihr mit viel Herrlichkeit gekrönt werdet; die Stunde ist noch nicht, aber steht nahe bevor.” (Lehre und Bündnisse 58:4). 


In diesen Versen spricht der Herr direkt zu den Ältesten seiner Kirche, insbesondere zu jenen, die nach Missouri gesandt wurden – dem Land, das als Ort für das zukünftige Zion bestimmt ist. Diese Offenbarung wurde im August 1831 in Jackson County, Missouri, gegeben. Viele der dort angekommenen Mitglieder der Kirche hatten große Hoffnungen auf ein fruchtbares und verheißungsvolles Land, das sofort segensreich und geistlich bedeutungsvoll sein sollte. Doch sie waren schwer enttäuscht über die raue Umgebung, die primitiven Verhältnisse und die Herausforderungen, die sie dort erwarteten. 


Der Herr erklärt ihnen nun, dass sie mit ihren natürlichen Augen die göttliche Absicht und die kommende Herrlichkeit, die nach vielen Drangsalen folgen werde, noch nicht erkennen können. Er verheißt ihnen jedoch, dass große Segnungen auf sie warten – aber erst nach viel Geduld, Treue und Leidensbereitschaft. Der Glaube, die Standhaftigkeit in Prüfungen und die Bereitschaft zum Gehorsam sind entscheidende Voraussetzungen, um an der Errichtung Zions teilzuhaben. 


Er erinnert sie daran, dass sie aus einem bestimmten Grund gesandt wurden: um Zeugnis zu geben, die Grundlage für Zion zu legen und ein Festmahl für alle Völker vorzubereiten – ein symbolisches Bild für das geistige Werk und die Einladung zum Evangelium für alle Menschen. Besonders betont der Herr, dass seine Propheten nicht irren und dass das Werk Gottes seinen Lauf nimmt, auch wenn es sich nicht sofort in äußeren Erfolgen zeigt. 


Ein besonderer Abschnitt betrifft Edward Partridge, der als Bischof für die Verwaltung des Landes und der Besitztümer zuständig war. Ihm wird Ermahnung und Warnung gegeben, da er offenbar mit Zweifeln und innerer Verblendung zu kämpfen hatte. Der Herr stellt klar, dass der Auftrag heilig ist und dass diejenigen, die ihn tragen, gerecht, demütig und gesetzestreu handeln müssen – sowohl gegenüber den Gesetzen Gottes als auch den weltlichen Gesetzen. Denn das Werk Gottes soll in Rechtschaffenheit geschehen, ohne sich über andere zu erheben. 


Zusammenfassend zeigt dieser Abschnitt, dass Gott seine Diener prüft, bevor er sie mit größerem verherrlicht. Die Herausforderungen, Enttäuschungen und Widerstände waren notwendig, um den Glauben der Heiligen zu festigen und sie auf ihre große Aufgabe vorzubereiten – die Errichtung Zions. 


Friedrich Nietzsche: "Was mich nicht umbringt, macht mich stärker." 

Der Herr lässt uns oft zuerst durch Trübsal und Herausforderungen gehen, bevor er seine wunderbaren Verheißungen erfüllt, weil genau in diesen schwierigen Erfahrungen der Glaube, die Demut und das Vertrauen in ihn wachsen und gefestigt werden. Trübsal hat im Plan Gottes eine reinigende, vorbereitende und offenbarende Funktion. 


1. Trübsal offenbart, wem wir wirklich vertrauen. In Zeiten des Mangels, der Unsicherheit oder Enttäuschung zeigt sich, ob wir unser Herz wirklich auf Gott gerichtet haben oder ob unser Glaube nur in bequemen Umständen Bestand hat. Wenn äußere Stützen wegbrechen, bleibt nur der feste Halt im Herrn – und gerade das macht den Glauben tiefer und echter. 


2. Glaube ohne sofortige Erfüllung entwickelt Geduld, Hoffnung und Gehorsam. Wie es in L&B 58:3–4 heißt: „Denn nach viel Drangsal kommen die Segnungen.“ Die Verzögerung der Verheißungen zwingt uns dazu, aktiv an unseren Charaktereigenschaften zu arbeiten: Geduld, Standhaftigkeit und Demut. Diese Tugenden entstehen selten in Zeiten des Überflusses, sondern vielmehr im Durchhalten. 


3. Trübsal bereitet uns auf das vor, was Gott wirklich schenken will. Die Verheißungen Gottes sind oft so groß, dass er uns zuerst verändern muss, damit wir fähig sind, sie zu empfangen. Wie Gold im Feuer geläutert wird, so wird der Mensch in Prüfungen gereinigt, damit er „mit viel Herrlichkeit gekrönt“ werden kann (Vers 4). Die Segnung wird dadurch nicht nur empfangen, sondern in rechter Weise gewürdigt und bewahrt. 


4. Der Glaube wird zu Wissen. Wenn jemand im Leiden festhält und dann Gottes Hand in der Errettung erkennt, wird der Glaube nicht nur gestärkt, sondern er verwandelt sich in ein festes Zeugnis. Man weiß nun aus Erfahrung, dass Gott lebt, führt, tröstet und seine Verheißungen hält – nicht nur, weil man es gelesen hat, sondern weil man es erlebt hat. 


In diesem Sinne ist Trübsal kein Beweis dafür, dass Gott fern ist, sondern ein Werkzeug seiner Nähe und Liebe. Sie ist wie ein geistlicher Muskeltrainer: schmerzhaft, aber notwendig, um stark genug zu werden für das Werk, das Gott uns anvertrauen will – oder für die Segnungen, die wir tragen sollen. 


Lehren, die wir für unser Verhalten ziehen können 

Aus den Versen 1–23 in L&B 58 lässt sich eine zentrale, zeitlose und sehr praktische Lehre für unser eigenes Handeln ableiten: 

Wahrer Gehorsam und beständiger Glaube trotz Enttäuschung oder Unsicherheit führen letztlich zu größerem Verständnis, größerem Segen und größerer geistiger Reife. 


Diese Lehre zeigt sich besonders deutlich in folgenden Aspekten des Abschnitts: 


1. Gott verlangt Vertrauen, auch wenn wir den ganzen Plan noch nicht sehen (Verse 2–4): 

„Mit euren natürlichen Augen könnt ihr [...] nicht sehen, auch nicht die Herrlichkeit, die nach viel Drangsal folgen wird.“ → Lehre für uns: Wir müssen lernen, Gott mehr zu vertrauen als unseren momentanen Eindrücken. Auch wenn wir Enttäuschung, Rückschläge oder Unerklärliches erleben, gilt es, standhaft zu bleiben. Glaube heißt, auch dann zu handeln, wenn der Ausgang ungewiss ist. 


2. Gott erwartet, dass wir bereit sind, eine Grundlage zu legen – auch wenn wir selbst den vollen Bau vielleicht nie sehen (Verse 6–8): 

→ Lehre für uns: Wir sollen bereit sein, Aufbauarbeit zu leisten – im Reich Gottes, in der Familie, im Beruf, in Beziehungen – auch wenn der volle Lohn oder das sichtbare Ergebnis erst später oder durch andere kommt. Das bedeutet: treu dienen, auch wenn man nicht sofort „Erfolg“ sieht. 


Die Verse in L&B 58:8–11 enthalten ein bedeutungsvolles Bild: Ein Festmahl, das für die Armen bereitet wird, bei dem aber zunächst die Reichen und Gebildeten eingeladen werden. Dieses Bild ist geistlich zu verstehen und verweist auf die Verbreitung des Evangeliums und den Aufbau Zions, zuerst ein Fundament bei den Reichen (Amerika, Kanada, Europa, England), und dann mit den Möglichkeiten der Reichen nach und nach den Rest der Welt einbeziehen. 


3. Führungskraft bedeutet Demut und Gehorsam, nicht Herrschen (Verse 17–20): 

„Keiner soll denken, er sei Herrscher, sondern lasst Gott […] herrschen.“ → Lehre für uns: In allen Bereichen, wo wir Verantwortung tragen – ob in Kirche, Familie oder Beruf – sollen wir nicht mit Stolz oder Kontrolle führen, sondern mit Demut, mit dem Wunsch, Gottes Willen zu tun und anderen zu dienen. 


4. Geistliches Handeln schließt weltliches Gesetz nicht aus (Verse 21–23): 

„Wer die Gesetze Gottes einhält, der braucht die Gesetze des Landes nicht zu brechen.“ → Lehre für uns: Unser Glaube soll sich in einem rechtschaffenen, gesetzestreuen Leben ausdrücken. Christliches Handeln bedeutet nicht Gesetzesverachtung, sondern ein Leben in Verantwortung – sowohl geistlich als auch gesellschaftlich. 


 
 
 

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