(Bild: Quelle)
„Kommt her zu mir alle, die ihr niedergedrückt und belastet*) seid: ich will euch Ruhe schaffen! 29 Nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir! denn ich bin sanftmütig (oder: liebreich) und von Herzen demütig: so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen (Jer.6,16); 30 denn mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht.” (Matthäus 11:28-30).
Nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir! Im gestrigen Blogbeitrag haben wir uns mit der Aussage Jesu beschäftigt, dass wir die Schriften zwar durchforschen, aber dennoch nicht zu Ihm kommen. Heute beschäftigen wir uns mit der Aufforderung Jesu `zu Ihm zu kommen, sein Joch auf uns zu nehmen und von Ihm zu lernen! ´ Zunächst beschäftigt mich die Frage, was darunter zu verstehen ist, `Sein Joch auf mich zu nehmen´? Ein Joch ist ein Zuggeschirr, mit dem zwei Tiere vor den Wagen oder Pflug gespannt werden. Auf diese Weise wird die Last, die die Tiere zu bewältigen haben, gleichmäßig auf jedes Tier verteilt. Wie ist dies nun im übertragenen Sinn zu verstehen? Ich stelle mir vor, wie Jesus und ich, oder du, oder wer auch immer, und Jesus, die Last des Lebens gemeinsam, unter einem Joch, mit dem wir verbunden sind, bewältigen. Geteilte Last ist eben halbe Last. Ich muss die Last nicht alleine tragen, Jesus nimmt mir einen Teil ab. Welche Last mag hier nun unter dem `Joch´ gemeint sein? Ich denke, es sind die Gebote gemeint, die wir bei der Taufe versprochen haben zu halten. Sein Joch auf sich zu nehmen bedeutet, sich Seinem Willen zu unterwerfen und ihm zu erlauben, uns zu führen und unser Leben zu leiten.
Da kommt nun das Lernen mit ins Spiel. Ich stelle mir vor, Jesus und ich laufen nebeneinander, verbunden durch das Joch. Ich sehe, wie Jesus vorgeht, um die Gebote seines Vaters zu halten, und ich ahme seine Handlungsweise nach, und eines Tages, nach genügend Übung, geht sie mir in Fleisch und Blut über. Durch Vormachen und Nachmachen habe ich gelernt. Dies geschieht in vier Stufen:
Jesus bereitet eine Aufgabe für mich vor, z. B. nach einem Gebot zu leben, und erklärt es mir.
Er macht mir durch sein Beispiel vor, wie ich das Gebot halten kann.
Ich ahme sein Verhalten nach.
Ich übe es immer wieder, bis sich mein Handeln verselbstständigt, dann beginnt eine neue Lernphase.
Ich lerne, Jesus hat mir vorgelebt, Schritt für Schritt, wie ich seine Gebote, die mich ihm immer näherbringen, halten kann. Für dieses Lernen trage ich die alleinige Verantwortung. Die meiste Arbeit tue ich im eigenverantwortlichen Studium zu Hause. Sonntags werde ich durch einen Lehrer in der Kirche unterstützt. Beim Verstehen und Verinnerlichen hilft mir der Heilige Geist. Es handelt sich also um eine Dreiecksbeziehung, in der Lehrer und Lernender auf einer Ebene stehen, wobei der Lehrer die Aufgabe hat, den Lernenden ein höheres anzustrebendes Ziel aufzuzeigen, und der Lernende kommt mit der Einstellung, etwas Neues mitnehmen zu wollen.
Übrigens, Russell T. Osguthorpe definierte Lernen so: „Learning, ist becoming more like God” (Lernen heißt Gott ähnlicher werden)!
Wie strukturierst du deine `Lernphasen´?
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