Nephi liest aus den Schriften vor (Bild Quelle)
“O dass du auf meine Gebote gehört hättest – dann wäre dein Friede gewesen wie ein Fluss und deine Rechtschaffenheit wie die Wogen des Meeres.” (1. Nephi 20:18).
Hier wird betont, dass Gehorsam gegenüber Gottes Geboten Frieden und Rechtschaffenheit bringen würde. Diese Aussage fasst die zentrale Botschaft dieses Kapitels zusammen und unterstreicht die Bedeutung des Gehorsams gegenüber Gottes Weisungen für das Wohlergehen und den Segen seines Volkes.
Nephi las die Messingplatten Labans aufmerksam und stieß dabei auf viele Prophezeiungen bezüglich der Mission Jesu Christi, u. a. auf die Schriften von Jesaja, Zenos, Zenoch und Nehum. Mit dem Wunsch, sein Volk und zukünftige Leser dazu zu bewegen, an den Erretter zu glauben, übernahm er einen Teil der Worte Jesajas (740 bis 701 v. Chr.), hier Jesaja 48, auf seine kleinen Platten (1 Nephi 19:18,23,24). Später weist Jesus Christus selbst die Nephiten bei seinem Besuch bei ihnen auf die Bedeutung der Worte Jesajas für alle Menschen hin (3 Nephi 23:1-3). Der Text bei Nephi unterscheidet sich leicht von dem, den wir im Alten Testament lesen. Die Ursache liegt darin, dass Nephi aus den Messingplatten Labans zitiert, die im Nordreich Israel geschrieben wurden.
1. Nephi 20:1-4: In diesen Versen spricht der Prophet Jesaja zu den Nachkommen Israels und tadelt sie für ihre Unaufrichtigkeit und Abwendung von Gott. Hier ist eine Zusammenfassung:
Die angesprochenen Personen gehören zum Haus Jakob, sind als Israel bekannt und sind aus den Wassern Judas hervorgegangen oder durch die Taufe im Namen des Herrn eingegangen. Trotzdem schwören sie fälschlicherweise und nicht in Wahrheit oder Rechtschaffenheit. Sie halten nicht ihr Bündnis mit dem Herrn.
Obwohl sie sich nach der heiligen Stadt nennen (Jesaja 52:1), verlassen sie sich nicht auf den Gott Israels, den Herrn der Heerscharen. Der Name des Herrn der Heerscharen wird betont.
Der Prophet Jesaja weist darauf hin, dass er von Anfang an das Zukünftige verkündet hat, von seinem Mund ist es ausgegangen, und er hat es plötzlich gezeigt.
Der Grund für diese Offenbarungen liegt darin, dass das Volk widerspenstig ist, einen harten Nacken hat und eine eherne Stirn besitzt.
Die Konsequenzen für uns heute können darin bestehen, dass wir aufgerufen sind, aufrichtig und wahrhaftig im Glauben zu sein, uns auf Gott zu verlassen und nicht von äußeren Merkmalen oder rituellen Handlungen abzuschweifen. Es erinnert daran, dass bloße äußere Zugehörigkeit zu einer religiösen Gemeinschaft nicht ausreicht, sondern dass ein authentisches Bekenntnis und Vertrauen auf den Herrn notwendig sind. Darüber hinaus könnte die Warnung vor einem `harten Nacken und einer ehernen Stirn´ *) als Appell zur Demut und Offenheit gegenüber göttlicher Führung verstanden werden.
*) “Mit dem Ausdruck „dein Nacken [ist] eine eiserne Sehne … und deine Stirn ehern“ (siehe 1 Nephi 20:4) wird ein Zustand beschrieben, der in den heiligen Schriften oft als „Halsstarrigkeit“ bezeichnet wird. Der Ursprung dieser Wendung lässt sich damit erklären, dass Tiere wie Ochsen oder Esel oft ihren Hals starr machen, damit sie von ihrem Herrn nicht geführt oder geleitet werden können. Eine weitere Erklärung wäre, dass ein Mensch, der seinen Kopf nicht neigen möchte, halsstarrig ist. Gleichermaßen machte das Haus Israel seinen Nacken durch Stolz und Schlechtigkeit steif und weigerte sich, vom Herrn geführt zu werden.” (Schülerleitfaden zum Buch Mormon Seite 43)
1. Nephi 20:5-8: In den Versen setzt der Prophet Jesaja seine Botschaft an das Haus Jakob fort (Nephi sah hierin eine deutliche Parallele zu seinen Brüdern. Laman und Lemuel gehörten zu denen, die hörten, aber nicht wussten):
Jesaja betont erneut, dass er von Anfang an prophezeit hat, um zu verhindern, dass sie behaupten, ihre Götzen oder geschnitzten Bilder hätten diese Ereignisse verursacht. Die Warnung besteht darin, dass sie nicht auf falsche Götzen vertrauen sollen.
Er fordert das Volk auf, Zeuge von Gottes Handeln zu sein und die Offenbarungen zu verkünden. Gleichzeitig weist er darauf hin, dass er auch Neues und Verborgenes offenbart hat, von dem sie bisher nichts wussten.
Jesaja macht deutlich, dass die Offenbarungen nicht erst jetzt geschaffen wurden, sondern schon vor langer Zeit angekündigt wurden. Dies geschah, um zu verhindern, dass sie behaupten, sie hätten bereits davon gewusst.
Der Prophet weist darauf hin, dass das Volk nicht gehört und nicht gewusst hat. Er erklärt, dass ihr Ohr verschlossen war, weil er im Voraus wusste, dass sie treulos handeln würden. Die Beschreibung als "Übertreter" seit dem Mutterleib an deutet darauf hin, dass das Volk von Natur aus zur Sünde geneigt ist.
Die zeitlose Lehre aus diesen Versen könnte sein, dass Gottes Offenbarungen dazu dienen, die Menschen vor Götzendienst und Irreführung zu bewahren. Es wird betont, dass Ignoranz und Ungehorsam gegenüber göttlichen Anweisungen zu geistiger Taubheit führen können. Die Aufforderung zur Verkündigung legt nahe, dass die Menschen eine Verantwortung haben, Gottes Wahrheit weiterzugeben, sobald sie sie erkennen.
1. Nephi 20:9-14: In diesen Versen spricht der Herr weiterhin zu Jakob und Israel durch den Propheten Jesaja:
Gott erklärt, dass er aus Rücksicht auf seinen Namen und seine Ehre seinen Zorn zurückhalten wird, um das Volk nicht vollständig auszulöschen.
Der Herr hat das Volk durch Prüfungen und Bedrängnisse geläutert und im Feuerofen der Bedrängnis erwählt.
Diese Handlungen geschehen um Gottes Willen, um seinen Namen nicht zu beschmutzen und seine Herrlichkeit keinem anderen zu geben.
Gott fordert Jakob und Israel auf, auf ihn zu hören, da er der Erste und der Letzte ist.
Die Schöpfung der Erde und das Ausspannen der Himmel werden als göttliche Werke bekräftigt.
Gott ruft das Volk auf, sich zu versammeln und zuzuhören. Er stellt die Frage, wer von den Götzen oder Mächten etwas Vergleichbares verkündet hat. Der Herr liebt denjenigen, der seine Worte verkündet, und wird sein Wort erfüllen. Babylon wird nach Gottes Willen gerichtet werden, und sein Arm wird über die Chaldäer kommen.
Die Lehren aus diesen Versen könnten darin bestehen, dass Gott trotz des Ungehorsams seines Volkes barmherzig ist. Die Prüfungen und Bedrängnisse sollen das Volk läutern und auserwählen. Gottes Handlungen erfolgen aus seiner Liebe zu seinem Volk und seiner Verpflichtung, seinen Namen nicht zu entheiligen. Die Aufforderung zum Hören und Gehorchen betont die Wichtigkeit der Beziehung zwischen Gott und seinem auserwählten Volk.
1. Nephi 20:15-19: In diesen Versen spricht der Herr weiterhin zu Jakob und Israel durch den Propheten Jesaja:
Gott bestätigt, dass er gesprochen und den Propheten berufen hat, um seine Botschaft zu verkünden. Der von Gott berufene Prophet wird erfolgreich sein.
Das Volk wird ermutigt, sich Gott zu nähern, denn Gott hat nicht heimlich gesprochen. Von Anfang an, seit der Ankündigung, hat er gesprochen, und Gott, der Herr, und sein Geist haben den Propheten gesandt.
Der Herr, der Erlöser und der Heilige Israels, hat den Propheten gesandt. Gott, der Herr, wird das Volk belehren und auf dem rechten Weg führen.
Es wird bedauert, dass das Volk nicht auf Gottes Gebote gehört hat. Wenn es das getan hätte, hätte es Frieden wie einen Fluss und Rechtschaffenheit wie die Wogen des Meeres erlebt.
Wenn das Volk Gottes Geboten gefolgt wäre, hätte es zahlreiche Nachkommen gehabt, deren Anzahl wie der Sand und die Leibesfrucht wie seine Körner gewesen wäre. Der Name des Volkes wäre nicht ausgelöscht oder vernichtet worden.
Diese Verse betonen die Wichtigkeit des Gehorsams gegenüber Gottes Geboten, um Frieden, Wohlstand und Fortbestand zu gewährleisten. Der Herr hat einen Propheten gesandt, um das Volk zu lehren und zu führen, aber der Erfolg hängt von der Bereitschaft des Volkes ab, auf Gottes Weisungen zu hören.
1. Nephi 20:20-22: In diesen Versen spricht der Herr weiterhin durch den Propheten Jesaja und gibt Anweisungen an sein Volk:
Das Volk wird aufgefordert, aus Babylon zu ziehen und vor den Chaldäern zu fliehen. Die Botschaft soll mit Freude verkündet und bis an die Enden der Erde getragen werden, und die frohe Botschaft lautet: Der Herr hat seinen Diener Jakob erlöst.
Es wird an die Zeiten erinnert, als das Volk durch die Wüsten zog und der Herr sie nicht durstig ließ. Er führte sie und ließ Wasser aus dem Felsen fließen, indem er sogar den Felsen spaltete.
Trotz all dieser Taten und noch größerer Wunder wird betont, dass es für die Schlechten keinen Frieden gibt, so spricht der Herr.
Diese Verse fordern das Volk dazu auf, aus der Knechtschaft und dem Unfrieden Babylons herauszutreten. Die Erinnerung an Gottes vergangene Taten dient als Grundlage für das Vertrauen darauf, dass der Herr auch in der Zukunft für sein Volk sorgen wird. Gleichzeitig wird darauf hingewiesen, dass Frieden nicht für die Schlechten existiert, was eine Aufforderung zur Umkehr und zur Annahme von Gottes Errettung und Lehren sein könnte.
Welche Gedanken schießen dir durch den Kopf, wenn du feststellst, du hast gegen ein Gesetz verstoßen?
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