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!!!Dieser Beitrag ist eigentlich erst für Dienstag, 24. Juni 2025!!! Sie sollen reden, wie sie vom Heiligen Geist bewogen

  • Autorenbild: manfred.lobstein
    manfred.lobstein
  • 2. Juni
  • 4 Min. Lesezeit


Präsident Nelson spricht Worte des Herrn in der Generalkonferenz

(Bild Quelle)


“und dies ist für sie das Beispiel: Sie sollen reden, wie sie vom Heiligen Geist dazu bewogen werden.” (Lehre und Bündnisse 68:3). 


Lehre und Bündnisse 68 – Geschichtlicher Hintergrund 

Diese Offenbarung wurde am 1. November 1831 in Hiram, Ohio, empfangen, während einer bedeutenden Kirchenkonferenz. Die Konferenz war ein zentrales Ereignis für die junge Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage. Anwesend waren führende Älteste, darunter Joseph Smith, der Prophet, sowie Orson Hyde, Luke S. Johnson, Lyman E. Johnson und William E. McLellin. Diese vier Männer waren vor kurzem zu Hohen Priestern ordiniert worden und baten nun den Propheten, den Willen des Herrn hinsichtlich ihrer Berufung und ihrer weiteren Aufgabe zu erfragen. Die Offenbarung, die Joseph Smith daraufhin empfing, richtete sich zunächst direkt an diese vier Männer, wurde jedoch schon früh in ihrer Wirkung auf die ganze Kirche ausgeweitet. 


Die ersten zwölf Verse der Offenbarung enthalten den spezifischen Auftrag an diese vier Ältesten: Sie sollen das Evangelium verkündigen, „von Volk zu Volk und von Land zu Land“, nicht in ihrer eigenen Kraft, sondern durch den Heiligen Geist. Ihre Berufung sei beispielhaft für alle, die durch das Priestertum zum Dienst ordiniert wurden. Besonders bemerkenswert ist in diesen Versen die Definition heiliger Schrift: Was von berufenen Dienern Gottes gesprochen wird, wenn sie vom Heiligen Geist geleitet werden, gilt als heilige Schrift, als Wort des Herrn, als sein Wille und seine Stimme. Damit wird der traditionelle Begriff von „Schrift“ erweitert – weg von einer ausschließlich schriftlich fixierten, abgeschlossenen Sammlung, hin zu einer lebendigen Kommunikation Gottes mit seinen Dienern in der Gegenwart. Dieser Gedanke ist theologisch tiefgreifend und war zu Joseph Smiths Zeit revolutionär. Während viele Christen glaubten, dass die Bibel das endgültige und einzige Wort Gottes sei, offenbarte sich der Herr in der Wiederherstellung weiterhin durch Propheten, und diese lebendigen Worte waren ebenso autoritativ wie die alten Schriften. 


Historisch gesehen ist dies ein zentraler Punkt der Offenbarung: Sie legitimiert die laufende Offenbarung durch Propheten und Apostel und verleiht den gesprochenen Worten geistlicher Führer, sofern sie vom Geist getragen sind, kanonischen Status. Dieser Aspekt wurde später in der Kirche vielfach bestätigt, etwa durch das Konzept der „fortlaufenden Offenbarung“ oder durch die regelmäßigen Konferenzen, in denen Führer „das Wort des Herrn“ zu den Heiligen sprechen. 


In der Folge des Auftrags in L&B 68 handelten die vier angesprochenen Männer zunächst mit großem Eifer. Alle vier – Hyde, McLellin und die Johnson-Brüder – wurden im Jahr 1835 zu Mitgliedern des ersten Kollegiums der Zwölf Apostel berufen. Ihre Bereitschaft, das Evangelium zu verkündigen, hatte sie für höhere Aufgaben qualifiziert. Allerdings hielt diese Treue bei keinem von ihnen durchgehend an. In den kommenden Jahren verließen alle vier zu unterschiedlichen Zeitpunkten die Kirche oder wandten sich gegen ihre Führung. Einige kehrten später zurück (wie Orson Hyde), andere nicht.


Ihre Geschichte illustriert einerseits die Bedeutung eines starken Anfangs im geistlichen Dienst, andererseits aber auch, wie herausfordernd es ist, langfristig in Berufung und Bündnis standhaft zu bleiben. 


Der zweite Teil der Offenbarung (Verse 13–35) richtet sich weniger an Einzelpersonen als an die gesamte Kirche. Hier klärt der Herr bedeutende Fragen zur Organisation der Kirche, insbesondere zum Amt des Bischofs. Bisherige Offenbarungen hatten dieses Amt eher allgemein behandelt, doch hier wurde die Unterscheidung zwischen zwei Gruppen von Bischöfen präzisiert: erstens Hohe Priester, die durch die Erste Präsidentschaft des Melchisedekischen Priestertums berufen und ordiniert werden, und zweitens buchstäbliche Abkömmlinge Aarons, die ein gesetzliches Anrecht auf dieses Amt haben – sofern sie Erstgeborene sind, ihre Abstammung nachweisen und als würdig befunden werden. Diese Unterscheidung beruht auf alttestamentlichen Prinzipien des levitischen Priestertums, das in der Wiederherstellung wieder thematisiert wurde, jedoch nun unter der Leitung des höheren Priestertums steht.


Praktisch hatte dies große Bedeutung für die frühe Kirche, da keine genealogisch feststellbaren Aaroniten bekannt waren, sodass das Amt des Bischofs fast ausschließlich durch Hohe Priester ausgeübt wurde – beginnend mit Edward Partridge, dem ersten Bischof der Kirche. 


Die Verse 22 bis 24 fügen einen weiteren organisatorischen Aspekt hinzu: Fragen der Disziplin und der Gerichtsbarkeit über Bischöfe und Hohe Priester sollen der Ersten Präsidentschaft vorbehalten bleiben. Dies deutet darauf hin, dass schon 1831 die Strukturen der Kirchenleitung rasch konkreter und komplexer wurden. Tatsächlich wurde nur wenige Monate später, im März 1832, offiziell die Erste Präsidentschaft als leitende Priestertumspräsidentschaft der Kirche organisiert, mit Joseph Smith als Präsident und zwei Ratgebern. 


Ein anderer, bemerkenswerter Aspekt dieser Offenbarung ist der Blick des Herrn auf Elternschaft und Familie. In den Versen 25 bis 28 werden Eltern deutlich ermahnt, ihre Kinder zu unterweisen. Sie sollen sie im Evangelium unterrichten – in Umkehr, Glaube, Taufe, Gabe des Heiligen Geistes – und zwar spätestens dann, wenn die Kinder acht Jahre alt sind. Es wird sogar gesagt, dass die Sünde auf den Eltern ruht, wenn sie diese Pflicht versäumen. Damit verbindet der Herr den Auftrag zur Erziehung mit moralischer Verantwortung: Wer Kinder nicht das Evangelium lehrt, nimmt ihnen die Möglichkeit, selbst zu wählen. Dies ist eine Wiederaufnahme des Themas freier Wille und Verantwortlichkeit, das bereits in früheren Offenbarungen wie L&B 29 betont wurde.


Der Herr zeigt hier ein tiefes Verständnis geistiger Entwicklung: Kinder kommen „hilflos“ zur Welt, werden jedoch mit göttlichem Potenzial ausgestattet. Ihre Fähigkeit zur Entscheidungsfreiheit wächst, wenn sie Gottes Gesetz kennen. Ohne Unterweisung bleiben sie in geistiger Unmündigkeit. Die Offenbarung betont, dass Eltern ihre Kinder auch im Beten unterweisen und sie lehren sollen, untadelig vor dem Herrn zu leben. Dabei wird der Zusammenhang von Erziehung, geistiger Reife und ewiger Verantwortung deutlich. 


In den letzten Versen der Offenbarung (Verse 29–35) ermahnt der Herr die Mitglieder Zions zu einem gottesfürchtigen Lebenswandel. Der Sabbat soll geheiligt, Arbeit treu verrichtet, Gebet regelmäßig gepflegt werden. Besonders die Müßiggänger unter den Heiligen werden vom Herrn gerügt – ebenso wie die Tatsache, dass viele ihre Herzen auf irdischen Gewinn statt auf ewige Reichtümer richten. Dies ist eine Mahnung an eine junge Glaubensgemeinschaft, die sich bemüht, Zion zu errichten, aber in praktischen Belangen wie Arbeitseifer, Sabbatheiligung und Familienführung noch deutlichen Nachholbedarf zeigt. Der Herr beauftragt Oliver Cowdery, diese Worte nach Missouri zu bringen, wo Zion entstehen soll. Die Worte sollen dort nicht nur verkündet, sondern in die Tat umgesetzt werden. 


 
 
 

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