top of page

Und in nichts beleidigt der Mensch Gott ... ausgenommen

  • Autorenbild: manfred.lobstein
    manfred.lobstein
  • 7. Juni
  • 4 Min. Lesezeit

(Bild Quelle)


“Und in nichts beleidigt der Mensch Gott, oder gegen niemanden entflammt sein Grimm, ausgenommen diejenigen, die seine Hand nicht in allem anerkennen und seine Gebote nicht beachten.” (Lehre und Bündnisse 59:21). 


Die Verse richten sich ursprünglich an die Colesville-Heiligen, die unter großen Entbehrungen nach Missouri kamen – besonders an die Familie Knight, deren Matriarchin Polly am Tag der Offenbarung starb. Der Herr spricht ihnen Trost zu: Wer mit Blick auf Gottes Herrlichkeit ins Land Zion gekommen ist, wird gesegnet. Wer lebt, wird die Erde ererben; wer stirbt, darf ruhen und eine Krone empfangen – ein Bild für Frieden, Ehre und ewiges Leben. 


Diese Verheißungen gelten auch heute. Der Herr verheißt nicht nur materielle Segnungen („die guten Dinge der Erde“), sondern auch „Segnungen von oben“ – und bemerkenswerterweise nennt er darunter auch „nicht wenige Gebote“. Das lehrt uns, dass Gebote keine Bürde sind, sondern ein göttliches Geschenk. Sie geben Richtung, formen unseren Charakter und laden Offenbarung ein. Wer treu und eifrig lebt, wird nicht nur vom Herrn geführt, sondern darf sich als Teilhaber seines Werkes verstehen – sowohl im Aufbau Zions als auch im persönlichen geistigen Wachstum. Die Verse laden dazu ein, unsere Hingabe zu erneuern und darin Sinn, Trost und Perspektive zu finden. 


Hier fasst der Herr das Fundament christlicher Nachfolge in klaren, tiefgehenden Geboten zusammen. Im Zentrum steht das doppelte Liebesgebot: Gott mit ganzem Herzen, ganzer Kraft, ganzem Sinn und ganzer Macht zu lieben – und dem Nächsten mit der gleichen Achtung zu begegnen, wie man sich selbst liebt. Dieser Aufruf zur Ganzhingabe zeigt, dass wahre Jüngerschaft den ganzen Menschen beansprucht – nicht nur Taten, sondern auch Gedanken, Motive und Wünsche. 


Bemerkenswert ist auch, dass der Herr Dankbarkeit als ein ausdrückliches Gebot nennt: „Du sollst dem Herrn, deinem Gott, in allem danken.“ Dankbarkeit ist hier nicht nur eine gute Eigenschaft, sondern ein heiliger Ausdruck des Glaubens – ein Zeichen, dass wir Gottes Hand in unserem Leben erkennen und anerkennen. 


Der letzte Vers führt diese Grundhaltung zur höchsten Form des geistigen Opfers: ein reuiges Herz und ein zerknirschter Geist. Während das Gesetz des Mose materielle Opfer forderte, verlangt das Evangelium Jesu Christi eine innere Hingabe. Diese innere Opferbereitschaft – das bewusste Unterordnen des eigenen Willens unter Gottes Willen – ist die wahre Gabe, die wir bringen können. Damit zeigt sich, dass die Gebote nicht bloß moralische Regeln sind, sondern Ausdruck einer Beziehung zu Gott, die durch Liebe, Dankbarkeit und freiwillige Hingabe getragen wird. 


Diese Verse geben eine tiefere Einsicht in den Sinn und die Heiligkeit des Sabbats. Der Herr erklärt, dass der heilige Tag dazu dient, „sich selbst noch mehr von der Welt unbefleckt zu halten“ (Vers 9). Der Sabbat ist nicht nur ein Ruhetag, sondern ein Tag der Weihe – ein heiliger Raum in der Woche, um Gott unsere „heiligen Handlungen“, unsere Opfer und unsere Herzen darzubringen (Verse 9–12). 


Dabei wird deutlich, dass der Sabbat mehr ist als das bloße Einhalten äußerer Vorschriften. Er ist eine Gelegenheit, dem Allerhöchsten unsere Ergebenheit zu zeigen, uns innerlich zu reinigen, unseren Nächsten zu dienen, Sünden zu bekennen und echte geistige Freude zu finden. Das Fasten wird dabei nicht als trauriger Verzicht, sondern als Weg zu „vollkommener Freude“ verstanden (Vers 13–14). 


Präsident Russell M. Nelson lehrte, dass der Sabbat ein Zeichen unserer Beziehung zu Gott ist. Wenn wir fragen: „Welches Zeichen möchte ich Gott geben?“ anstatt starre Regeln zu befolgen, wird unser Verhalten am Sabbat zu einem Ausdruck unserer Liebe und Treue. So wird der Tag des Herrn zu einem wöchentlichen geistigen Höhepunkt – ein Geschenk zur Erneuerung und zur Verbindung mit dem Himmel


Dieser Vers lehrt uns, dass unser Gottesdienst, Fasten und unsere Sabbatbeobachtung von echter Dankbarkeit und einem fröhlichen Herzen begleitet sein sollen – nicht von übertriebenem oder unangebrachtem Gelächter. Der Herr sagt nicht, dass Lachen falsch sei, sondern warnt davor, den heiligen Ernst geistiger Handlungen durch Oberflächlichkeit zu stören. 


Gerade im Zusammenhang mit Anbetung, Fasten und dem heiligen Tag soll unsere Freude tiefgründig, aufrichtig und geistig sein – nicht laut, spöttisch oder gedankenlos. Dennoch bleibt Platz für Freude und Lächeln: Der Herr wünscht sich „ein fröhliches Herz und fröhliches Angesicht“. 


Präsidenten und Propheten wie Joseph Smith selbst waren für ihren Humor bekannt – jedoch auch für ihre tiefe Ehrfurcht in heiligen Momenten. Die Balance besteht darin, echte geistige Freude zu empfinden, ohne die Heiligkeit heiliger Handlungen zu entweihen. 


Diese Verse offenbaren Gottes großzügige Gabe der Erde und all ihrer Fülle an die Menschheit. Alles – Pflanzen, Tiere, Nahrung, Kleidung, Häuser – wurde „zum Nutzen und Gebrauch“ des Menschen geschaffen. Dabei geht es nicht nur um das Lebensnotwendige, sondern auch um Dinge, die „das Auge erfreuen“ und „das Herz beglücken“. Gott möchte, dass wir Freude an seiner Schöpfung haben. 

Doch diese Gaben sind an Bedingungen geknüpft: Dankbarkeit, Rechtschaffenheit und weise Nutzung. Der Herr warnt davor, im Übermaß zu konsumieren oder gewaltsam auszubeuten. Stattdessen sollen wir als Verwalter handeln – nicht als Besitzer –, mit Verantwortung gegenüber Schöpfung und Schöpfer. 


Diese Sichtweise lädt uns heute dazu ein, Umweltbewusstsein und geistige Dankbarkeit miteinander zu verbinden. Der Umgang mit der Erde spiegelt unseren inneren Zustand wider: Wer Gottes Gaben achtet, zeigt Liebe zu Gott selbst


Diese letzten Verse des Abschnitts lehren eine einfache, aber tiefgreifende Wahrheit: Gott ist nur über diejenigen erzürnt, „die seine Hand nicht in allem anerkennen“. Und wer seine Gebote nicht beachtet, lehnt nicht nur den Gehorsam ab, sondern auch die Quelle aller Segnungen. Inmitten aller Gebote und Prinzipien der Rechtschaffenheit steht die Dankbarkeit – nicht als nette Tugend, sondern als entscheidende Haltung des Herzens. 


Der Herr verheißt dafür einen zweifachen Lohn: Frieden in dieser Welt und ewiges Leben in der kommenden. Wer Gottes Hand erkennt und seine Gebote lebt, empfängt beides – jetzt und in der Ewigkeit. Diese Verheißung macht deutlich: Gehorsam ist kein kalter Pflichtdienst, sondern eine Quelle von Frieden, Dankbarkeit und bleibender Freude. 


 
 
 

Comentários


Join our mailing list

Thanks for submitting!

  • Facebook Black Round
  • Twitter Black Round

© 2023 by Parenting Blog

Proudly created with Wix.com

500 Terry Francois St. San Francisco, CA 94158

info@mysite.com

Tel: 123-456-7890

Fax: 123-456-7890

bottom of page