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“Ja, und ich sage euch: Wäre es nicht um der Gebete der Rechtschaffenen willen, die jetzt im Land sind, so würdet ihr schon jetzt mit völliger Vernichtung heimgesucht werden; aber es wäre nicht durch eine Flut wie bei dem Volk in den Tagen Noachs, sondern es würde durch Hungersnot und durch Seuche und das Schwert geschehen.” (Alma 10:22).
Dieser Vers betont die Macht der Gebete der Rechtschaffenen und die Barmherzigkeit Gottes. Er verdeutlicht, dass die Rechtschaffenen im Land den Zorn Gottes abwenden und die Menschen vor vollständiger Vernichtung bewahren können. Es wird gezeigt, dass Gottes Strafen gerecht und gemäß den Taten der Menschen sind, aber dass seine Barmherzigkeit und das Gebet der Rechtschaffenen Vergebung und Schutz bringen können.
Nun lesen wir die Worte, die Amulek, der Mitarbeiter Alma des Jüngeren als sein Zeuge (als ein zweiter Zeuge) dem Volk predigt; das Volk lehnte ja einen einzelnen Mann ab, der ihnen ihren Untergang vorhersagte, wenn sie nicht umkehren würden (Alma 9:6).
Eine Zusammenfassung von Alma 10:1-32:
Amulek, ein angesehener Mann mit Reichtum und vielen Verwandten, hatte lange Zeit das Wirken Gottes nicht erkannt. Trotz seiner Häufigkeit, von Gott gerufen zu werden, und trotz der Zeugnisse, die ihm durch Engel gegeben wurden, hatte er sein Herz verhärtet und sich gegen Gott aufgelehnt. Erst als ein Engel ihn auf dem Weg zu seinem Haus zurückrief und ihm prophezeite, einen Propheten des Herrn aufzunehmen, erkannte er die Wahrheit der Worte dieses Propheten, Alma des Jüngeren. Amulek erkannte, dass Alma ein heiliger Mann war und dass alles, was er bezeugte, wahr war. Dies führte zu seiner Umkehr und Segnungen für sein Haus.
Als Amulek Zeugnis von seinem Erlebnis gab, fingen die Menschen an, sich zu wundern, doch einige planten, ihn zu verhören, um ihn mit seinen eigenen Worten zu überführen. Amulek erkannte ihre Absichten und beschuldigte sie öffentlich, die Grundlage für den Teufel zu legen und die Wege der Rechtschaffenen zu verkehren. Er rief sie zur Umkehr auf, warnte vor der Vernichtung und verkündete die Ankunft des Herrn. Die Menschen reagierten zornig und beschuldigten Amulek, ihre Gesetze zu schmähen, doch er hielt standhaft an der Wahrheit fest und verkündigte sie mutig.
Die Gesetzeskundigen planten, Gewinn aus den Anklagen gegen Amulek und Alma zu erzielen. Unter ihnen war Zeezrom, der besonders daran beteiligt war, Anklagen gegen die beiden Männer zu erheben. Ihre Absicht war es, sie wegen ihres Glaubens und ihrer Lehren zu verurteilen, um Gewinn zu erzielen und Macht zu behalten.
In dieser Passage sehen wir die Macht des Zeugnisses und die Bedeutung der Umkehr. Amulek's persönliche Erfahrung mit einem Engel führte zu seiner Umkehr und zu einem starken Zeugnis von der Wahrheit. Trotz des Widerstands und der Anklagen hielt er an seiner Überzeugung fest und verkündigte mutig die Botschaft des Evangeliums.
Eine differenziertere Betrachtung:
Giddonach, der im Vers 2 von Alma 10 erwähnt wird, ist eine historische Figur in der Genealogie von Amulek. In diesem Vers stellt Amulek sich dem Volk von Ammoniha vor und gibt einen Überblick über seine Abstammung, um seine Glaubwürdigkeit und seine Verbindungen zu bedeutenden Vorfahren zu betonen. Giddonach ist Amuleks Vater und Teil einer Linie von Vorfahren, die bis zu bedeutenden Persönlichkeiten in der Geschichte des Volkes Nephi zurückreicht.
Giddonah wird als Sohn von Ischmael und Enkel von Aminadi ) erwähnt. Aminadi ist bekannt dafür, dass er die Schrift übersetzte, die an der Mauer des Tempels vom Finger Gottes geschrieben wurde. Diese Abstammungslinie geht weiter zurück über Nephi und Lehi bis zu Manasse, dem Sohn von Josef, der durch die Hand seiner Brüder nach Ägypten verkauft wurde *). Durch diese Genealogie zeigt Amulek, dass seine Familie tief in der Geschichte und den Traditionen des Volkes verwurzelt ist, was seine Aussagen und sein Zeugnis vor dem Volk von Ammoniha stärker untermauert. Aber er lässt seine Zuhörer wissen, dass auch er zunächst sein Herz gegen Gott verhärtet hatte, aber in den nächsten Versen schildert er seine Bekehrung.
*) Über Aminadi wissen wir nur das, was hier in Alma 10 wiedergegeben ist. Er muss allerdings im Land Nephi gelebt haben bevor die Nephiten nach Zarahemla auswanderten, da er mindestens vier Generationen vor Amulek gelebt hat. Er ist zweifellos eine einzigartige Person unter den nephiten. Amulek musste ihn als einen Vorfahren erwähnen, um seine und die Glaubwürdigkeit seiner Aussagen sowie seine Autorität zu untermauern.
**) Als einzige Stelle erfahren wir hier, dass Lehi zum Stamm Manasse gehört.
In diesen Versen schildert Amulek seine persönliche Erfahrung mit einem Engel des Herrn, der ihm erschien, als er auf einer Reise war. Der Engel befahl Amulek, in sein Haus zurückzukehren, um einen Propheten des Herrn zu empfangen und zu speisen. Amulek gehorchte dieser Anweisung und erkannte, dass der Prophet Alma war, derselbe Mann, der zuvor zu dem Volk über Gott gesprochen hatte. Der Engel bestätigte, dass Alma ein heiliger Mann sei, und Amulek bezeugt, dass alles, was Alma sagte, wahr ist, basierend auf der Erfahrung, die er gemacht hat.
Amulek berichtet weiter, dass Almas Aufenthalt in seinem Haus ihm und seiner Familie viele Segnungen gebracht hat. Er betont, dass der Segen des Herrn auf ihm und seiner gesamten Familie ruht, weil er Alma aufgenommen und ihm gedient hat.
Zusammengefasst unterstreichen diese Verse die Themen des Glaubens, des Gehorsams und der Segnungen, die aus der Aufnahme und Unterstützung eines Propheten Gottes resultieren. Amuleks Erfahrung dient als ein kraftvolles Zeugnis für die Wahrheit von Almas Botschaft und die Realität göttlicher Eingriffe und Segnungen.
In diesen Versen aus Alma 10 schildert Amulek die Reaktion der Menschen auf seine Worte und die darauf folgenden Ereignisse:
Nachdem Amulek gesprochen hatte, waren die Menschen erstaunt, weil sie sahen, dass Amulek die Aussagen von Alma bestätigte. Dies verstärkte die Botschaft und die Prophezeiungen, die Alma verkündet hatte.
Einige unter den Menschen, insbesondere die Gesetzeskundigen, versuchten jedoch, Amulek und Alma zu Fall zu bringen. Diese Gesetzeskundigen waren Fachleute im Umgang mit dem Gesetz und wurden vom Volk beauftragt, rechtliche Angelegenheiten zu regeln. Ihre Absicht war es, Amulek in seinen eigenen Worten zu fangen, um Anklagen gegen ihn zu finden und ihn den Richtern zu übergeben. Sie wollten, dass Amulek und Alma entweder ins Gefängnis geworfen oder getötet würden, indem sie ihnen Verbrechen anhängten, die sie zum Schein gegen sie vorbringen könnten.
Diese Gesetzeskundigen waren sehr geschickt und erfahren in ihrer Arbeit, was sie befähigte, ihre hinterhältigen Pläne zu schmieden. Sie begannen, Amulek zu verhören, in der Hoffnung, dass er sich widersprechen oder seine eigenen Aussagen durchkreuzen würde.
Diese Passage zeigt, wie die Worte und Taten der Propheten oft auf Widerstand und Intrigen stoßen, besonders von denen, die ihre Macht oder Position bedroht sehen. Sie unterstreicht auch die Herausforderungen, denen Amulek und Alma in ihrem Bestreben, die Botschaft Gottes zu verkünden, gegenüberstanden.
Amulek enthüllt den Leuten, dass er ihre bösen Absichten durchschaut. Er bezeichnet sie als "schlechte und frevelhafte Generation" und "Gesetzeskundige und Heuchler," die "die Grundlage für den Teufel" legen, indem sie versuchen, die Heiligen Gottes zu fangen und die Wege der Rechtschaffenen zu verkehren. Er warnt sie, dass ihre Handlungen den Zorn Gottes auf sie herabbringen und zur völligen Vernichtung führen könnten.
Amulek zitiert König Mosia, der prophezeit hatte, dass das Volk zur Vernichtung reif wäre, wenn es das Übeltun wählte. Amulek betont, dass der Herr die Übeltaten des Volkes richtet und sie durch die Stimme seiner Engel zur Umkehr ruft, da das Himmelreich nahe ist. Er warnt, dass das Volk ohne die Gebete der Rechtschaffenen bereits vernichtet worden wäre, nicht durch eine Flut wie in den Tagen Noachs, sondern durch Hungersnot, Seuche und das Schwert.
Er sagt weiter, dass das Volk durch die Gebete der Rechtschaffenen verschont wird. Sollte das Volk jedoch die Rechtschaffenen vertreiben, wird der Herr seine Hand nicht mehr zurückhalten und sie werden durch Hungersnot, Seuche und das Schwert geschlagen. Amulek schließt mit der ernsten Warnung, dass die Zeit der Umkehr bald vorbei sein könnte.
Diese Passage betont die Dringlichkeit der Umkehr, die Macht des Gebets und die drohenden Konsequenzen für diejenigen, die sich dem Willen Gottes widersetzen.
In Alma 10:24-27 steigert sich die Spannung weiter. Das Volk wird noch zorniger auf Amulek und beschuldigt ihn lautstark, die Gesetze und die weisen Gesetzeskundigen zu schmähen. Amulek reagiert kraftvoll und fragt, warum Satan so großen Einfluss auf ihre Herzen hat, dass sie seine Worte nicht verstehen. Er betont, dass er nicht gegen ihre Gesetze gesprochen hat, sondern zugunsten ihrer Gesetze, um ihre Schuld zu beweisen.
Amulek warnt das Volk, dass die Ungerechtigkeit ihrer Gesetzeskundigen und Richter allmählich die Grundlage für die Vernichtung des Volkes legt. Dieser Abschnitt unterstreicht die Gefahr von Korruption und Ungerechtigkeit in der Führung und wie solche Missstände das ganze Volk in Gefahr bringen können.
Alma 10:28-32: In den Versen Alma 10:28-32 verschärft sich der Konflikt weiter:
Als Amulek seine Worte beendet, reagiert das Volk lautstark und beschuldigt ihn, ein Kind des Teufels zu sein, da er ihrer Meinung nach gegen ihr Gesetz gesprochen und ihre Gesetzeskundigen und Richter geschmäht hat. Diese Vorwürfe werden durch die Manipulation der Gesetzeskundigen verstärkt, die darauf abzielen, Amulek zu diskreditieren und ihm üble Absichten zu unterstellen.
Ein besonders hervorstechender Gesetzeskundiger namens Zeezrom tritt hervor, um Amulek und Alma anzuklagen. Zeezrom ist bekannt für seine Fachkenntnis und seinen Einfluss im Volk. Die Gesetzeskundigen sind primär motiviert durch ihren eigenen Gewinn, den sie durch ihre Tätigkeit und die Manipulation der Gesetze erzielen.
Diese Passage verdeutlicht das Ausmaß der Korruption und die bösen Absichten der Gesetzeskundigen, die ihre Macht missbrauchen, um persönliche Vorteile zu erlangen, und stellt die Rechtschaffenheit und die Warnungen von Amulek und Alma in einen scharfen Kontrast zu den selbstsüchtigen Motiven ihrer Ankläger.
Aus Alma 10:1-32 können wir mehrere wichtige Lehren für unser Verhalten heute ziehen:
Offenheit für göttliche Führung: Amulek erkennt die göttliche Intervention in seinem Leben an, auch wenn er zuvor sein Herz verhärtet hatte. Wir sollten bereit sein, auf göttliche Führung zu achten und uns für spirituelle Eindrücke zu öffnen.
Zeugnis durch persönliche Erfahrung: Amulek bezeugt die Wahrheit der Worte Almas aufgrund seiner eigenen persönlichen Erfahrung mit einem Engel. Unsere eigenen spirituellen Erfahrungen können uns helfen, unseren Glauben zu stärken und anderen Zeugnis zu geben.
Integrität und Rechtschaffenheit: Die korrupten Gesetzeskundigen und Richter in Ammoniha stehen als Beispiel für die Gefahren von Korruption und Machtmissbrauch. Wir sollten stets nach Integrität und Rechtschaffenheit streben und uns gegen Ungerechtigkeit und Korruption stellen.
Einfluss der Rechtschaffenen: Die Gebete der Rechtschaffenen können Schutz und Segen bringen. Wir sollten bestrebt sein, rechtschaffen zu leben und für das Gute einzutreten, da unsere Handlungen einen positiven Einfluss auf die Gesellschaft haben können.
Notwendigkeit der Umkehr: Amulek ruft das Volk zur Umkehr auf und warnt vor den Konsequenzen, wenn sie dies nicht tun. Umkehr ist ein lebenslanger Prozess, der uns hilft, uns Gott zuzuwenden und unser Leben zu verbessern.
Mutiges Zeugnis: Die Worte Amuleks und Almas hatten große Wirkung, weil sie in Wahrheit und unter dem Geist der Prophezeiung gesprochen wurden. Wir sollten mutig und ehrlich über unseren Glauben sprechen und anderen von den Segnungen des Evangeliums berichten.
Indem wir diese Lehren in unserem Leben anwenden, können wir dazu beitragen, eine gerechtere, liebevollere und spirituell erfülltere Welt zu schaffen.
Was meinst du können rechtschaffene Gebete bewirken?
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