Jeremia in Gefangenschaft Zedekias (Bild: Quelle)
„Damals belagerte nämlich das Heer des Königs von Babylon Jerusalem, und der Prophet Jeremia wurde im Wachthof, der zum Palast des Königs von Juda gehörte, in Haft gehalten.” (Jeremia 32:2).
Der Prophet Jeremia wurde im Wachthof … in Haft gehalten. Stell dir vor, dir hält jemand ständig deine Vergehen vor Augen und erklärt dir, dass die Folgen grausam sein würden. Er sagt dir, dass deine Stadt eingenommen und zerstört werden würde, und du in ein fremdes Land in Gefangenschaft gebracht werden würdest. Eventuell würdest du darauf nicht unbedingt freundschaftlich reagieren. Zedekia, der König des Südreiches Juda jedenfalls, reagierte im zehnten Jahr seiner Regierung in der Weise, dass er diesen Mann, ja sogar den Propheten des Herrn, Jeremia, an seinem Hofe mit folgendem Vorbehalt einsperren ließ: „Warum trittst du als Prophet auf und sagst: ‘So hat der HErr gesprochen: Fürwahr, ich will diese Stadt in die Gewalt des Königs von Babylon geben, daß er sie erobert; 4 auch Zedekia, der König von Juda, wird den Händen der Chaldäer nicht entrinnen, sondern unfehlbar dem König von Babylon in die Hände übergeben werden” (Jeremia 32:3-4).
Die Prophezeiungen Jeremias erfüllten sich natürlich. Jerusalem wurde von den Chaldäern unter Nebukadnezar II. belagert. Die Folge der judäischen Rebellion 587 v. Chr. war die Zerstörung Jerusalems und die anschließende Verschleppung vieler Juden nach Babylon, darunter auch König Zedekia, welcher bis zu seinem Tode dortblieb. Seine Söhne wurden grausam hingerichtet, wie es vorhergesagt worden war, außer einem, Mulek (Helaman 8:21), der, wie Lehi mit seiner Familie und Verwandten und Freunden, auch nach Amerika auswanderte (Jeremia 52). Was aber passierte, während Jeremia in Gefangenschaft gehalten wurde? Der Herr gab ihm eine Offenbarung, dass sein Cousin zu ihm kommen würde und ihm ein Grundstück zum Kauf anbieten würde, bei dem er das Vorkaufsrecht hat. Vielleicht wollte der Cousin das Grundstück loswerden, weil es sowieso von den Babyloniern eingenommen werden würde, aber auch Geld zum Überleben brauchte. Es handelte sich um ein Grundstück eineinhalb Kilometer außerhalb Jerusalems in Anathoth. Jeremia ging auf das Ansinnen seines Cousins ein und machte unter Zeugen einen rechtlich wasserdichten Vertrag. Warum? Alle, die Zeugen dessen waren, müssen gedacht haben, dass er ein Narr sei. Aber Jeremia hatte erkannt, dass die Vorhersage des Herrn an ihn eingetroffen war. Deshalb hatte er ein Zeugnis, dass es der Wille des Herrn war. Hatte der Herr ihm nicht auch offenbart, dass all das Land wieder an sein Volk zurückgehen und gesegnet werden würde? Der Herr sagte Jeremia sogar, dass er die Urkunde mit den Verkaufsbedingungen in ein Tongefäß geben sollte, damit alles lange Zeit überdauern könnte – denke an die Schriftrollen vom Toten Meer, die zweitausend Jahre in Tongefäßen überlebten. Ich lerne, Jeremia bekam auch in Gefangenschaft Offenbarung. Daraufhin tat er etwas, was aus menschlicher Sicht irrational war, doch er vertraute auf den Herrn, dass die verheißenen Länder wieder in ihr Eigentum zurückfallen würden (Jeremia 32:13-15,40,42). So muss auch ich Eingebungen des Geistes folgen, im Glauben, dass der Herr damit etwas Bestimmtes verfolgt.
Was hättest du Jeremia in seiner Situation geraten?
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