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Die Ämter habe ich euch gegeben als Hilfsmittel und zur Regierung

  • Autorenbild: manfred.lobstein
    manfred.lobstein
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  • 5 Min. Lesezeit
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(Bild: Quelle)


„Die obigen Ämter habe ich euch gegeben, auch deren Schlüssel, als Hilfsmittel und zur Regierung, für das Werk des geistlichen Dienstes und die Vervollkommnung meiner Heiligen.“ (Lehre und Bündnisse 124:143


Lehre und Bündnisse 124:97-145 – „Zur Regierung und Vervollkommnung meiner Heiligen“ 


Der Aufbau der Kirche als göttliche Ordnung 

Die Verse 97–145 zeigen in einzigartiger Weise, wie präzise der Herr den Aufbau und die Organisation seiner Kirche führt. In einer Zeit, in der die Heiligen in Nauvoo einen Neuanfang wagten, offenbarte der Herr nicht nur, dass ein Tempel und das Nauvoo-Haus gebaut werden sollten, sondern auch, wie die Führung und Verwaltung der Kirche zu ordnen war. Die Berufung einzelner Männer mit namentlicher Erwähnung, die Beschreibung ihrer Aufgaben und die Betonung der Schlüssel und Vollmachten offenbaren, dass die Kirche Jesu Christi nicht ein menschliches Projekt, sondern eine göttlich geordnete Institution ist. 


Die Verheißungen an William Law (Verse 97–101) 

William Law wird in diesen Versen besondere Segnungen zugesprochen: Er soll, wenn er demütig bleibt und ohne Falschheit dient, den Geist des Trösters empfangen, Wunder wirken und sogar Macht haben, Tote aufzuerwecken, wenn der Herr es will. Diese Zusagen erinnern an die Verheißungen, die Jesus seinen Aposteln gab: „Diese Zeichen aber werden die begleiten, die glauben: In meinem Namen werden sie Dämonen austreiben; sie werden in neuen Sprachen reden; Schlangen werden sie aufheben, und wenn sie etwas Tödliches trinken, wird es ihnen nicht schaden; Kranken werden sie die Hände auflegen, und sie werden gesund werden.“ (Markus 16:17–18). 

Hier zeigt sich, dass dieselben geistigen Gaben, die die Urkirche begleiteten, auch in der wiederhergestellten Kirche gegenwärtig sein sollten. Doch die Bedingung bleibt dieselbe: Demut, Reinheit und Treue gegenüber Christus. Tragisch ist, dass William Law sich später vom Propheten abwandte und sogar an den Ereignissen beteiligt war, die zum Märtyrertod Joseph Smiths führten. Das macht diese Verse zugleich zu einer Mahnung: große Verheißungen erfordern große Treue. 


Sidney Rigdon und die Mahnung zur Treue (Verse 103–110) 

Sidney Rigdon wird als Ratgeber Joseph Smiths wieder in seine Berufung gerufen. Der Herr verlangt von ihm, dass er sich demütigt, an seinem Platz bleibt und seine Stimme erhebt wie eine Posaune, um die Menschen zu warnen. Damit wird ein wichtiges Prinzip sichtbar: In der Kirche des Herrn ist nicht nur die Berufung entscheidend, sondern auch das treue Ausharren in dieser Berufung. 

Die Mahnung an Sidney erinnert an die Lehre Almas im Buch Mormon, die im Gegensatz zu Nehors falscher Lehre steht: Priester und Lehrer sollten „das Wort Gottes lehren, ohne Geld und ohne Lohn“ (vgl. Alma 1:20; siehe auch Alma 1:3). Geistliche Führer sind nicht dazu berufen, eigene Wege zu suchen oder persönliche Sicherheiten zu bevorzugen, sondern im Glauben dort zu dienen, wo der Herr sie hingestellt hat. 


Praktische Anweisungen für Nauvoo (Verse 111–122) 

Ein Teil der Offenbarung betrifft sehr praktische Fragen: den Bau des Nauvoo-Hauses, die Finanzierung durch Anteilscheine, die Entlohnung der Arbeiter und die Bedingung, dass nur Gläubige Anteile erwerben sollen. Das zeigt, dass der Herr nicht nur über geistige Prinzipien spricht, sondern auch über die konkrete Organisation des Gemeindelebens. 

Das Nauvoo-Haus sollte ein Gästehaus werden, in dem Würdenträger und Reisende die Heiligen besuchen konnten. Damit verbunden war die Erwartung, dass die Mitglieder treu ihren Teil beitrugen. Das Prinzip der Mitverantwortung zeigt sich auch in Mosia 18:27, wo Alma gebot, dass jeder „nach dem, was er hatte“, zum Wohl der Gemeinschaft beitragen solle. 


Die Erste Präsidentschaft und das Priestertum (Verse 123–126) 

Hier wird die Leitung der Kirche klar festgelegt: Joseph Smith als Präsident, Seher und Offenbarer, mit Sidney Rigdon und William Law als Ratgeber. Diese Berufung wird als Erste Präsidentschaft bezeichnet – das höchste Kollegium in der Kirche, das die „Aussprüche Gottes“ für die ganze Kirche empfangen soll. 

Damit wird ein zentrales Prinzip deutlich: In der Kirche Jesu Christi gibt es eine sichtbare, geordnete Führung, die vom Herrn eingesetzt ist. „Denn Gott ist nicht ein Gott der Unordnung, sondern des Friedens.“ (1 Korinther 14:33). Die Erste Präsidentschaft ist seitdem das oberste leitende Kollegium der Kirche geblieben. 


Das Kollegium der Zwölf und die weltweite Mission (Verse 127–130) 

Brigham Young wird als Präsident der Zwölf Apostel genannt. Ihre Aufgabe ist es, „die Vollmacht meines Reiches für die vier Ecken der Erde zu erschließen und danach jedem Geschöpf mein Wort zu senden“. Damit wird der Missionsauftrag Jesu wiederholt: „Darum geht zu allen Völkern und macht alle Menschen zu meinen Jüngern.“ (Matthäus 28:19). 

Die Zwölf tragen also die Verantwortung, das Evangelium in die ganze Welt zu tragen. Heute sehen wir die Erfüllung dieser Verheißung, da Apostel in allen Erdteilen reisen und die Kirche wirklich weltumspannend geworden ist. 


Weitere Kollegien und Ämter (Verse 131–142) 

Die Offenbarung listet weitere Führungsämter auf: den Hoherat von Zion, die Hohen Priester, die Ältesten, die Siebziger, die Bischofschaft sowie die Präsidenten der Aaronischen Priestertumsämter. Diese detaillierte Strukturierung macht sichtbar, dass das Priestertum nicht nur individuelle Vollmacht, sondern auch kollegiale Ordnung und Zusammenarbeit bedeutet. 

Jedes Kollegium hat seine besondere Aufgabe – reisend oder ortsständig, verkündigend oder leitend. Dieses Zusammenspiel erinnert an die Worte des Paulus: „Denn wie wir an einem Leib viele Glieder haben, aber nicht alle Glieder dieselbe Aufgabe haben, so sind wir viele ein Leib in Christus.“ (Römer 12:4–5). 


Der Zweck aller Ämter: Vervollkommnung der Heiligen (Verse 143–145) 

Der Höhepunkt dieser langen Aufzählung findet sich in den Versen 143–145. Dort erklärt der Herr, dass all diese Ämter und Schlüssel „als Hilfsmittel und zur Regierung, für das Werk des geistlichen Dienstes und die Vervollkommnung meiner Heiligen“ gegeben sind. 

Das erinnert direkt an Epheser 4:11–13: „Und er setzte die einen als Apostel ein, andere als Propheten, andere als Evangelisten, andere als Hirten und Lehrer,[1] 12 um die Heiligen für die Erfüllung ihres Dienstes zuzurüsten, für den Aufbau des Leibes Christi, 13 bis wir alle zur Einheit im Glauben und der Erkenntnis des Sohnes Gottes gelangen, zum vollkommenen Menschen, zur vollen Größe, die der Fülle Christi entspricht.“ 

Damit ist klar: Die Kirche ist nicht Selbstzweck. Sie ist die vom Herrn eingesetzte Organisation, um Menschen zu Christus zu führen, sie zu heiligen und sie auf die Erhöhung vorzubereiten. 


Anwendung für heute 

Auch heute gilt dieses Prinzip: Berufungen, Kollegien und Ämter dienen nicht der persönlichen Ehre, sondern dem Aufbau des Reiches Gottes. Ob jemand Bischof, Lehrer, Missionar oder Primarlehrerin ist – das Ziel ist dasselbe: den Heiligen helfen, Christus ähnlicher zu werden. 

Die Frage an uns lautet: Bin ich bereit, in meiner Berufung treu zu dienen, auch wenn sie unscheinbar wirkt? Verstehe ich, dass meine Aufgabe Teil eines großen Ganzen ist, das der Herr selbst geordnet hat? 


 
 
 

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