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Autorenbildmanfred.lobstein

Du hältst mich fest bei meiner rechten Hand


Illustration of Psalm 27, Utrecht Psalter, 9th century (Bild: Quelle)


Doch nein, ich bleibe stets mit dir verbunden, du hältst mich fest bei meiner rechten Hand; 24 du leitest mich nach deinem Ratschluß und nimmst mich endlich auf in die Herrlichkeit**).“ (Psalmen 73:23-24).


Du hältst mich fest bei meiner rechten Hand. Dies ist ein Psalm, der Asaph (auch Asaf) zugeschrieben wird, einem Levit aus dem Geschlecht Gerschom. Er war der Stammvater einer Gilde der Tempelmusiker (1. Chronik 15:19). Dieser Psalm 73 eröffnet das dritte Buch von fünf Büchern der Psalmen. Die ersten beiden Bücher beginnen damit, zwei Arten der Lebensführung zu erklären: gottesfürchtig und gottlos. Das dritte Buch beginnt mit der Gegenüberstellung von zwei Lebenszielen: die Welt gewinnen oder das wahre Leben gewinnen. Auch hier grübelt der Autor wieder, warum es den Bösen gut geht, und ist neidisch auf deren Erfolg und fast geneigt, es ihnen gleichzutun. (Psalmen 73:3–9).


Nun stellt sich die Frage, warum der Psalmist davon spricht, dass der Herr ihn `fest bei seiner rechten Hand´ hält. Ähnliches finden wir in vielen Passagen der Psalmen (beispielhaft Psalm 139:10). Der heute oben zitierte Vers beschreibt in ähnlicher Weise den Psalmisten, der nach Einsicht seiner Torheit dem Herrn in einen heiligen Raum folgt, während er die Hand des Herrn ergreift: „aber ich bin doch beständig bei dir, du hast meine Rechte ergriffen. 24 Du leitest mich nach deinem Ratschluss, danach nimmst du mich auf in Herrlichkeit“. (Einheitsübersetzung). Gelehrte sind der Auffassung, dass dieser göttliche Händedruck ein altes Tempelritual gewesen sein könnte, bei dem ein Tempelpriester als Stellvertreter des Herrn auftrat. Wenn jemand in die Herrlichkeit Gottes aufgenommen werden soll, wird dieser durch einen geteilten Schleier in das Heiligste eintreten. Dies geschieht in dem der Herr dessen rechte Hand ergreift und ihn zu sich empor zieht, wie in der `Illustration of Psalm 27´ des Utrecht Psalter (siehe Bild oben) dargestellt. Ich lerne, eine ähnliche Situation gibt es auch in unseren heutigen Tempeln. In dieser Geste drückt sich die unendlich große Liebe unseres Retters uns gegenüber aus, der sich nichts sehnlicher wünscht, als uns wieder in seiner Gegenwart zu haben, so wie sich Eltern freuen, wenn sie ihr geliebtes Kind nach sehr langer Zeit der Trennung wieder in ihre Arme schließen können.


Was hat es deiner Meinung nach bei einer Begrüßung mit dem Geben der rechten Hand auf sich?


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