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Autorenbildmanfred.lobstein

Ergriff ihn tiefes Mitleid mit ihnen


(Bild: Quelle; Screeshot)


„Als Jesus nun (aus dem Boote) ausstieg und eine große Menge Volks versammelt sah, ergriff ihn tiefes Mitleid mit ihnen (Matth. 9,36), denn sie waren wie Schafe, die keinen Hirten haben (4. Mos. 27,17); und er fing an, sie vieles zu lehren.” (Markus 6:34).

Die Speisung der Fünftausend ist eine bekannte biblische Erzählung, die im Neuen Testament der Bibel in den Evangelien von Matthäus, Markus, Lukas und Johannes zu finden ist (Matthäus 14:13-21; Markus 6:32-44; Lukas 9:10-17; Johannes 6:1-15).

Jesus hatte gerader erfahren, dass sein Cousin, Johannes der Täufer, von Herodes Antipas ermordet worden war (siehe hier). Das muss ihn sicher tief getroffen haben und so begab er sich mit seinen Jüngern per Boot auf die andere Seeseite nach Bethsaida (Karte hier), eine antike Stadt, die am Nordufer des Sees Genezareth in Galiläa lag. Sie ist als der Geburtsort von Petrus, Andreas und Philippus bekannt. Bethsaida wurde während des 8. Jahrhunderts v. Chr. gegründet und war ein wichtiger Handelsplatz. Es war auch ein Zentrum der Fischereiindustrie, die auf den umliegenden Gewässern des Sees Genezareth betrieben wurde. Hier wollte Jesus wahrscheinlich für sich alleine den schmerzlichen Verlust seines Cousins verarbeiten.


Es kam aber anders als gedacht. Als das Volk sein Vorhaben erkannte, machte es sich zu Fuß dahin auf und war sogar vor ihm dort. Sie wollten von ihm belehrt und geheilt werden. Als Jesus sie sah, „ergriff ihn tiefes Mitleid mit ihnen (Matth. 9,36), denn sie waren wie Schafe, die keinen Hirten haben (4. Mos. 27,17); und er fing an, sie vieles zu lehren.” (Markus 6:34).


Als die Nacht hereinbrach, fragte Jesus seine Jünger, wie sie die Menschenmenge ernähren könnten – obwohl er wusste, was zu tun ist. Philippus antwortete ihm: „Für zweihundert Denare (= Silberstücke) Brot reicht für sie nicht hin, damit jeder auch nur ein kleines Stück erhält.” (Johannes 6:7) – der Betrag entsprach 200 Tageslöhnen für einen Arbeiter. Einer der Jünger namens Andreas brachte dann fünf Gerstenbrote und zwei Fische (Summe 7: Zahl der Vollkommenheit) von einem Jungen, der sie bereitwillig abgegeben hatte. Jesus nahm die Brote und Fische, dankte Gott dafür und ließ sie von seinen Jüngern an die Menge verteilen. Alle wurden satt und es gab noch zwölf Körbe übrig. Ein ähnliches Wunder vollbrachte auch Elisa (2. Könige 4:42-44).

Diese Geschichte wird oft als ein Beispiel für Jesu göttliche Macht und Barmherzigkeit zitiert und als Symbol für Gottes Fähigkeit, Bedürfnisse und Wünsche zu erfüllen, selbst wenn sie unmöglich erscheinen.

  • Ich lerne, * Jesus hat auch das Bedürfnis zu trauern. * Jesus hat Mitleid mit Bedürftigen. * Jesus stellt seine eigenen Bedürfnisse hintan und kümmert sich zuerst um die im Geiste und Körper bedürftigen. * Jesus gibt uns zunächst die Möglichkeit, Lösungen zu finden, ehe er selber Wunder vollbringt. * Jesus sorgt dafür, dass einem jeden mehr als genügend, sei es physisch oder geistig, zuteilwird, sogar so viel, dass noch übrigbleibt. * Die Art der Darbietung erinnert mich an das wöchentliche Abendmahl, an dem wir teilnehmen dürfen (nahm das Brot, brach es, segnete es und ließ es austeilen; 3. Nephi 20:3-9).

Welche Erkenntnis ziehst du aus dieser Begebenheit?


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