(Bild: Quelle)
„Dann fuhr er fort: „Wer unter euch hätte wohl einen Freund und ginge (nicht) mitten in der Nacht zu ihm und sagte zu ihm: ‘Freund, hilf mir mit drei Broten aus! 6 Denn ein Freund von mir ist auf der Reise zu mir gekommen, und ich habe ihm nichts vorzusetzen;’ (Lukas 11:5-6).
Freund, hilf mir mit drei Broten aus!
Hier gibt uns Jesus ein Beispiel in Sachen etwas von einem Freund zu erbitten und zu es bekommen, auch wenn zu einer äußerst unpassenden Zeit. Diese Parabel (Lukas 11:5-13) baut auf der Gastfreundschaft der Juden auf. Jemand hat zu nachtschlafender Zeit noch Besuch bekommen. Von der langen Wanderung ist dieser sicherlich hungrig, der Gastgeber allerdings hat nichts Essbares mehr im Haus. So fällt ihm sein Freund ein, der sein Nachbar ist, und er geht zu ihm, klopft diesen mit Beharrlichkeit aus seinem Bett, und bittet ihn, als er endlich verschlafen an die Tür kommt, um drei Brote – wieder fällt mir die Zahl `Drei´ auf, bei den Juden ein Symbol für Heiligkeit; Beispielhaft: bei der Anrufung Gottes wurde das Wort „heilig“ dreimal wiederholt (Jesaja 6:3).
Ich lerne, der Herr will uns hiermit lehren, dass wir, ggf. auch beharrlich, `bitten sollen, und es wird uns gegeben werden; wir suchen sollen, und wir werden finden, wir anklopfen sollen, und es wird uns geöffnet werden´. Dies verspricht er uns, er wird einen Freund, eine Freundin, `nicht im Regen stehen lassen´. Allerdings muss ich darauf gefasst sein, dass die Erfüllung nach Seiner Weisheit geschehen wird, nicht unbedingt sofort, nicht unbedingt genau das, worum ich gebeten habe. Er wird mir, wenn ich Vertrauen habe, das zuteilwerden lassen, was ich für meinen Fortschritt in diesem Moment benötige. Aber ich muss fragen, suchen, anklopfen!
„Im Anschluß an diese Rede bat ihn ein Pharisäer, zu Mittag bei ihm zu speisen; er ging auch zu ihm ins Haus und setzte sich (ohne weiteres) zu Tisch.” (Lukas 11:37). Zum Ende des Kapitels schildert Lukas noch eine Begebenheit, in der ein Pharisäer Jesus in sein Haus zu Tisch einlud (Lukas 11:37-54). Ich kenne aus eigenem Erleben in meiner Kindheit noch den Spruch: „Vor dem Essen Händewaschen nicht vergessen!” Dieser Brauch ist begründet auf äußerliche Reinheit, Kinder unter 3 Jahren sind für Infektionen besonders anfällig, da ihr Immunsystem noch nicht komplett ausgereift ist und sie oft zum ersten Mal mit Krankheitserregern in Kontakt kommen. Jesus allerdings hielt dieses religiöse Ritual der Juden (Matthäus 15:2) provokativ nicht ein. Hierdurch entstand eine heftige verbale Auseinandersetzung zwischen dem Pharisäer, seinen Gästen und Jesus. Der Disput dreht sich um das öffentliche Verhalten auf der einen Seite, und andererseits um die innere Einstellung. Jesus wirft den Pharisäern vor, die Außenseite des Bechers, das, was jeder sehen kann, zwar sauber zu halten, ihr Inneres aber, was man nicht gleich sieht, verunreinigt zu lassen. Jesus prangert sowohl bei den Pharisäern als auch bei den Schriftgelehrten jeweils drei äußerliche Verhaltensweisen an, bei denen sie die innere Einstellung vernachlässigen (Lukas 11:42-52).
Ich lerne, es ist zuerst wichtig, mich um innerliche Reinheit zu bemühen. Wenn das geschafft ist, strahlt diese Reinheit auch nach außen. Was natürlich nicht bedeutet, die äußerliche Pflege zu vernachlässigen. Siehe auch “Lehrgespräch über die Reinheit” (Markus 7:1-23).
Wie würdest du reagieren, wenn dein/e Nachbar/in gegen Mitternacht dich rausklingelt und um drei Eier bitten würde?
Worauf achtest du bei einem Auto mehr, dass es innen sauber ist, oder von außen glänzt, und warum?
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