Das Südtor (Bild: Quelle)
„Hierauf machte sich der Hohepriester Eljasib mit seinen Amtsgenossen, den Priestern, daran, das Schaftor neu zu bauen; das weihten sie*) und setzten seine Torflügel ein und führten dann den Bau weiter bis zum Turm Hammea, den sie weihten, und bis zum Turm Hananeel.“ (Nehemia 3:1).
Hierauf machte sich der Hohepriester Eljasib ..., daran, das Schaftor neu zu bauen. Wir wenden uns nochmals dem Bau der Mauer zu. Wird eine Mauer errichtet, benötigt man natürlich auch Tore, um in das Gebiet innerhalb hinein oder von dort hinauszugelangen. Jerusalem hatte Zehn davon. Sie haben nicht nur einen physikalischen Sinn, sondern auch eine geistige Symbolik. Die Zahl Zehn deutet auf eine Darstellung des `größeren Ganzen hin´. Zum Beispiel repräsentieren die Zehn Gebote alle 613 Gesetze im Gesetz des Mose. So repräsentieren die zehn Tore unseren Bundeswandel mit Gott. Die Reihenfolge, wie sie in Nehemia 3 behandelt werden, ist aufschlussreich. Sie versinnbildlichen das Wachstum und die Mittel, durch die uns größeres Licht und Wahrheit zuteilwird. Die Torreise beginnt und endet am Schaftor. Folgende Erklärungen dazu habe ich von Patrick D. Degn gelernt (siehe hier).
1. Schaftor (Nehemia 3:1) Der Hohepriester Eljasib (Bedeutung: Gott stellt wieder her) mit seinen Priestern errichtete dieses Tor. Für uns ist Jesus Christus unser Hohepriester, der unsere Seelen wiederherstellt. Nachdem die Erzählung mit diesem Tor beginnt und endet (Nehemia 3:32), deutet das auf Christus als den `Anfang und das Ende´ hin.
2. Fischtor (Nehemia 3:3) Die Fischer aus Galiläa betraten die Stadt durch dieses Tor. Schließen wir das Bündnis der Taufe, befinden wir uns im Fischernetz des Herrn. Danach sind wir aufgefordert, unsere Netze auszuwerfen, um selber `Menschenfischer´ zu werden (Matthäus 28:19-20).
3. Tor der Altstadt (Nehemia 3:6) Die Zahl Drei steht für die `Bundesfülle´. Am dritten Tag begründete der Herr sein Bündnis. Dieses Tor lag am Abhang des `Tales der Käser´. Täler werden oft als Metapher für Zeiten der Prüfung und Bewährung benutzt. Oftmals sind Flüsse in Tälern ohne lebensspendendes Wasser. So stellen Täler in Zeiten von Prüfungen eine Gefahr dar. Bei der Taufe steigen wir auch in ein tiefes `Tal´, das Alte wird abgewaschen und alles ist neu geworden (3. Nephi 12:47).
4. Taltor (Nehemia 3:13) Dieses Tor liegt auf der Westseite Jerusalems und führt zum Tyropöon-Tal. Wie oben schon beschrieben, repräsentieren Täler Zeiten der Prüfung. Nephi flehte, dass der Herr nicht die Tore seiner Gerechtigkeit vor ihm schließen möge, und die Pforten der Gerechtigkeit offen halten möge, damit er sich im Tal streng an den ebenen Weg halten kann (2. Nephi 4:32).
5. Misttor (Nehemia 3:14) Dieses Tor befinden sich am Ende der Stadt. Durch dieses Tor entsorgten die Bewohner ihren Abfall. Auch wir müssen unseren inneren Müll durch ein solches Tor entsorgen, damit wir eines Tages vollständig reingemacht werden können (3. Nephi 27:19). Allerdings ist Mist auch Dünger und wird schlussendlich zum Wachstum benötigt.
6. u. 7. Quellentor / Wassertor (Nehemia 3:15,26) In der Südostseite der Stadt, wo die Tor stehen, befindet sich auch das frische Wasser des Gihon, das den Teich von Siloa füllt, und somit ein Lebensquell darstellt (Offenbarung 21:6).
8. Rosstor (Nehemia 3:28) Ritten Menschen mit Mauleseln in die Stadt, konnte man von friedlichen Begegnungen ausgehen, kamen jedoch Reiter auf Pferden daher, so konnte das auf Konflikte hinweisen. Allerdings sah Johannes der Offenbarer den tausendjährigen Messias auf einem weißen Pferd reiten, gefolgt von himmlischen Heeren auf weißen Pferden (Offenbarung 11:19,14). Ein Ereignis zum tausendjährigen Reich, wo alles Böse vernichtet wird.
9. Osttor (Nehemia 3:29) Vom Osttor überblickte man das Kidrontal. Wie die Sonne im Osten aufgeht, wird der Herr, unser Befreier, in Herrlichkeit aufgehen (Joseph Smith – Matthäus 1:26; Ezechiel 44:1-3).
10. Wachttor (Nehemia 3:31) Wir befinden uns nun wieder in der Nähe des Schaftores. Das Wachttor könnte mit einer `Musterung´ verbunden sein, ´die Böcke (die Unreinen) zur Linken, die Schafe (die Bündnistreuen) zur Rechten (Matthäus 25:31-34). Die Gottlosen werden im Gericht nicht bestehen, die Bündnistreuen hingegen werden in sein Reich eingelassen.
Ich lerne, ich muss noch viel besser auf Symbolgehalte in den Schriften achten.
Welche Gedanken durchziehen dich bei diesen Versen?
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