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„Jesus aber erwiderte: „Es hat mich jemand angefaßt, ich habe ja gefühlt, daß eine Kraft von mir ausgegangen ist.” (Lukas 8:46).
Ich habe ja gefühlt, dass eine Kraft von mir ausgegangen ist. Jesus war gerade über den See Genezareth aus der Dekapolis zurück, wo er den `Heiden´ gepredigt, und einen Besessenen von einer Legion von bösen Geistern befreit hatte (Markus 5:1-20), als einer von den Vorstehern der Synagoge namens Jairus ihn bat, mit ihm zu kommen und sein todkrankes Töchterlein zu heilen (Lukas 8:40-42). Bemerkenswert ist, dass Jesus mit ihm geht. Auf deren Weg geschah es, dass Jesus merkte, dass eine `Kraft´ von ihm ausging. So fragte er die Menge, die sich um ihn drängte, wer ihn berührt hätte.
Da gab es eine Frau, die schon seit zwölf Jahren am Blutfluss litt, bei unzähligen Ärzten vergeblich Heilung suchte, und dabei ihr ganzes Vermögen dafür ausgegeben hatte. Nun war sie in der Menge in der Nähe Jesu und hatte den starken Glauben, dass sie schon alleine durch die Berührung der Quaste der Kleidung Jesu geheilt werden könnte – die Quaste war ein Bestandteil des Rockes und sollte die Bündnisträger an alle Gebote des Herrn erinnern (4. Mose 15:38-42). Hier geschah ein weiteres Wunder. Ausschließlich aufgrund des Glaubens der Frau, ohne den direkten Willen Jesu, wurde ihre Blutung gestillt. Jesus kümmerte sich mehr um das Wohlergehen dieser geplagten Frau als um die zeitgenössischen jüdischen Reinheitsregeln – ihre Berührung hätte ihn danach verunreinigt (Hesekiel 18:6). Eine Frau mit dieser Art von Bedrängnis wäre sozial und religiös ausgegrenzt worden, aber anstatt sie dafür zu tadeln, dass sie ihn durch ihre Berührung möglicherweise verunreinigt hatte, machte er sie stattdessen zu einem Beispiel des Glaubens und sagte zu ihr: „Sei getrost, meine Tochter, dein Glaube hat dir geholfen!” (Matthäus 9:22). Damit hat der Herr ihre zwölfjährige Schande von ihr genommen, ihr Ausgeschlossensein, ihre Angst, ihre Verspottung … . Für diejenigen, die sie gesellschaftlich ausgeschlossen hatten, war dieses Erlebnis eine schallende Ohrfeige.
Diese geschundene Frau hatte einen unwahrscheinlich großen Glauben, durch dessen Ausübung sie `gerettet´ wurde. Welch ein weiterer großer Segen für sie, dass Jesus auf seinem Weg zu Jairus gestoppt hat, um herauszufinden, wer ihn auf diese Weise berührt hat. Hätte er dies nicht getan, wäre sie zwar aufgrund der Ausübung ihres Glaubens körperlich geheilt gewesen, hätte aber vielleicht Zweifel gehabt, ob sie das hätte so tun dürfen. Durch die Zuwendung Jesu wurde sie aber beruhigt und auch noch geistig gestärkt. So wurde es zu einer `ganzheitlichen´ Rettung der Frau: physisch, wie geistig. Auf mich übertragen lerne ich, dass ich an meinem Glauben arbeiten muss. Ich verunreinige mich immer und immer wieder. Durch die regelmäßige Teilnahme am Abendmahl berühre ich im übertragenen Sinn die `Quaste des Rockes Jesu´ und Er schaut nach mir, wie nach der Frau, und Er `rettet´ mich immer und immer wieder, sooft ich voller Glauben von Seinem `Leib´ esse, und Seinem `Blut´ trinke, und er stärkt mich in geistiger Hinsicht. Und so wie die Frau sich vor ihm hinwarf und ihm die ganze Wahrheit erzählte – und das ist sicherlich befreiend und heilend, kann auch ich es tun, und der Herr wird sagen: „dein Glaube hat dich gerettet: gehe hin in Frieden und sei (= bleibe) von deinem Leiden geheilt!” (Markus 5:33).
Welche Möglichkeiten der Berührung der `Quaste´ des Rockes Jesu fallen dir ein?
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