Die Reise des Paulus nach Rom (Bild Quelle)
„Weil nun niemand mehr Nahrung zu sich nehmen mochte, trat Paulus mitten unter sie und sagte: „Ihr Männer! man hätte allerdings auf mich hören und nicht von Kreta abfahren sollen: dann wäre uns dieses Ungemach und dieser Schaden erspart geblieben. 22 Doch, wie die Dinge jetzt einmal liegen, fordere ich euch auf, getrosten Mutes zu sein; denn keiner von euch wird das Leben verlieren; nur das Schiff ist verloren.” (Apostelgeschichte 27:21-22).
In Apostelgeschichte 27 erzählt uns der Nichtjude Lukas aus erster Hand von der Seereise des Apostels Paulus von Cäsarea nach Rom, begleitet von ihm selber und anderen Gefangenen und einem römischen Hauptmann namens Julius, insgesamt 276 Seelen (Vers 37). Die Reise beginnt unter widrigen Umständen, da die Schifffahrt im Herbst gefährlich ist (es war um die Zeit von Jom Kippur; Vers 9).
Paulus warnte die Schiffsbesatzung vor einer gefährlichen Fahrt und empfahl, den Winter im sicheren Hafen zu verbringen. Aber der Hauptmann und der Eigner des Schiffes entschieden, weiterzufahren. Die Reise wurde von heftigen Stürmen aus Ostnordost (das sind zerstörerische Winde; Vers 14) und schlechtem Wetter geplagt, was zu erheblichen Problemen führte.
Während des Sturms ermutigte Paulus die Besatzung und prophezeite, dass niemand sterben würde, obwohl das Schiff verloren gehen würde – ein Engel Gottes verhieß ihm dies (Vers 23-24). In der Nacht vor dem Schiffbruch hatte Paulus eine Vision von einem Engel, der ihm versicherte, dass er vor Kaiser Nero in Rom erscheinen würde.
Das Schiff lief schließlich auf eine Sandbank und begann zu sinken. Die Besatzung wollte fliehen, aber Paulus ermutigte sie, an Bord zu bleiben und sich auf Gottes Versprechen zu verlassen. Schließlich erreichten alle sicher das Land, obwohl das Schiff zerstört wurde.
Die Reiseroute in Apostelgeschichte 27 beschreibt die Seereise des Apostels Paulus und anderer Gefangener von Cäsarea nach Rom. Hier sind einige wichtige Aspekte der Reiseroute (siehe Karte oben):
Startpunkt: Die Reise begann in Cäsarea, einer bedeutenden Hafenstadt in der römischen Provinz Judäa (heutiges Israel). Paulus wurde dorthin gebracht, um vor dem römischen Statthalter Festus und König Agrippa II. zu erscheinen, da er von jüdischen Anklägern beschuldigt wurde.
Weg entlang der Küste: Nachdem die Reise aus Cäsarea begonnen hatte, führte sie entlang der Küste des Mittelmeers. Der genaue Weg entlang der Küste wird in der Apostelgeschichte nicht detailliert beschrieben, aber es wird erwähnt, dass der Hafen von Sidon passiert wurde.
Wechsel des Schiffs: In Sidon wechselte die Gruppe das Schiff, das sie für ihre Reise nutzen wollten. Es wird jedoch nicht klar angegeben, warum das Schiff gewechselt wurde oder welcher genaue Grund dafür vorlag.
Schwierige Entscheidung: Ab dem Hafen von Sidon wurde die Seereise zunehmend schwieriger, da der Herbst begann, und die Schifffahrt in dieser Jahreszeit im Mittelmeer gefährlich war. Paulus riet, den Winter im Hafen zu verbringen, um Gefahren zu vermeiden, aber der Hauptmann und der Eigner des Schiffes entschieden sich, weiterzufahren.
Stürmische Reise: Aufgrund ihrer Entscheidung, weiterzufahren, geriet das Schiff in einen schweren Sturm, der es in große Gefahr brachte. Die Besatzung kämpfte gegen die Elemente, und das Schiff lief schließlich in der Nähe der Insel Malta auf eine Sandbank auf, was zu seinem Untergang führte. Wie wichtig ist es doch, den Propheten zu folgen (lies die Worte von Elder Dieter F. Uchtdorf hier)!
Gottes Eingreifen: Paulus spielte eine wichtige Rolle während der Reise, indem er Gottes Botschaft und Versprechen an die Besatzung weitergab. Er prophezeite, dass niemand sterben würde, und sein Glaube an Gottes Führung gab der Besatzung Hoffnung und Mut, während sie mit den Herausforderungen der Reise konfrontiert waren.
Ankunft in Malta: Nach dem Schiffbruch erreichte die Besatzung die Insel Malta, wo sie von den Einheimischen freundlich aufgenommen wurde. Dort verbrachten sie einige Zeit, um sich zu erholen und das Schiff zu reparieren, bevor sie ihre Reise nach Rom fortsetzten. Malta war in der Antike Teil des Römischen Reiches und hatte eine strategische Lage im Mittelmeer. Es war ein wichtiger Handelsposten und ein Knotenpunkt für Schifffahrt und Seehandel. Diese Reiseroute in der Apostelgeschichte 27 zeigt uns die Bedeutung, auf Ratschläge zu hören und kluge Entscheidungen zu treffen, besonders wenn es um Sicherheit und Wohlergehen geht. Es betont auch die Rolle des Glaubens und der Hoffnung in schwierigen Zeiten sowie die Wichtigkeit der Gemeinschaft und Zusammenarbeit, um Herausforderungen zu bewältigen.
In Apostelgeschichte 27 werden mehrere Personen erwähnt, von denen einige bekannter sind als andere. Hier sind einige Informationen über die aufgeführten Personen:
Paulus: Paulus, auch bekannt als der Apostel Paulus, war einer der einflussreichsten und bedeutendsten Missionare des frühen Christentums. Er wurde ursprünglich als Saulus von Tarsus geboren und verfolgte die frühen Christen. Doch nach einer bekehrerischen Erfahrung auf dem Weg nach Damaskus wurde er ein Jünger Jesu Christi und trug maßgeblich zur Verbreitung des Christentums in der damaligen römischen Welt bei. In der Apostelgeschichte wird seine Reise von Cäsarea nach Rom beschrieben, wo er vor Kaiser Nero erscheinen sollte.
Julius: Julius war ein römischer Hauptmann, der für die Sicherheit und den Transport der Gefangenen auf der Seereise von Cäsarea nach Rom verantwortlich war, darunter auch Paulus. Als römischer Soldat diente er im Militärapparat des Römischen Reiches und hatte Befehlsgewalt über die Truppen, die die Gefangenen begleiteten.
Andere Gefangene: Neben Paulus waren auch andere Gefangene an Bord des Schiffes. Die Apostelgeschichte gibt keine detaillierten Informationen über ihre Identität oder ihre Vergehen preis. Es wird nur erwähnt, dass sie auf demselben Schiff reisten.
Besatzung des Schiffes: Die Besatzung des Schiffes bestand aus Seeleuten und Seeleuten, die das Schiff navigierten und sich um den Betrieb kümmerten. Die Apostelgeschichte gibt keine spezifischen Informationen über ihre persönlichen Hintergründe. Es ist wichtig zu beachten, dass die Informationen über diese Personen hauptsächlich aus der Apostelgeschichte stammen. Historische Aufzeichnungen außerhalb der Bibel bieten möglicherweise zusätzliche Informationen über die genannten Personen. Dennoch sind Paulus und seine Reisen sowie seine Beiträge zur Verbreitung des Christentums historisch gut belegt und dokumentiert.
Ich lerne:
Mut, auch in schwierigen Zeiten: Paulus zeigte Mut und Standhaftigkeit, als er sowohl dem römischen Hauptmann als auch der Schiffsbesatzung in gefährlichen Situationen Hoffnung und Trost gab – das ist eine der Aufgaben eines Propheten (lies Präsident Monson hier). Wir können lernen, dass es wichtig ist, in schwierigen Zeiten mutig zu sein und Hoffnung zu verbreiten, auch wenn die Umstände entmutigend sind.
Auf die Ratschläge anderer hören: Obwohl Paulus Bedenken hinsichtlich der Reise äußerte, wurden seine Ratschläge nicht befolgt. Es ist wichtig, auf die Worte der Propheten zu hören und sorgfältige Entscheidungen zu treffen, anstatt impulsiv zu handeln und sich auf menschliche Weisheit zu verlassen (Lehre und Bündnisse 1:19).
Vertrauen auf Gottes Versprechen: Paulus vertraute auf Gottes Zusicherung und Verheißung, dass er sicher vor Kaiser Nero erscheinen würde. In schwierigen Zeiten ist es wichtig, Vertrauen in Gott zu haben und auf seine Führung zu vertrauen.
Gemeinschaft und Zusammenhalt: Die Besatzung des Schiffs stand zusammen und half einander, um sicher ans Ufer zu gelangen. In schwierigen Zeiten ist es wichtig, Unterstützung und Zusammenhalt in der Gemeinschaft zu suchen und einander beizustehen.
Demütig sein: Obwohl Paulus ein wichtiger Apostel war, war er dem Hauptmann und der Schiffsbesatzung gegenüber demütig. Wir können lernen, dass Demut uns dabei helfen kann, besser mit anderen zusammenzuarbeiten und eine positive Wirkung zu erzielen. Zusammenfassend können wir aus Apostelgeschichte 27 lernen, dass Mut, Weisheit, Vertrauen auf Gott, Zusammenhalt in der Gemeinschaft und Demut wichtige Eigenschaften sind, die uns in schwierigen Zeiten helfen können. Es erinnert uns auch daran, auf die Ratschläge anderer zu hören und gut informierte Entscheidungen zu treffen.
Welche Lehren ziehst du aus diesen Versen?
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