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Ihr schaut und seht die Feigenbäume

  • Autorenbild: manfred.lobstein
    manfred.lobstein
  • vor 1 Tag
  • 5 Min. Lesezeit


Die Blüten des Feigenbaum sind kaum zu erkennen

(Bild: Quelle)


“Ihr schaut und seht die Feigenbäume, und ihr seht sie mit euren Augen, und ihr sagt, wenn sie anfangen zu treiben und ihre Blätter noch zart sind, der Sommer sei jetzt nahe; 38 so wird es auch an jenem Tag sein, da sie dies alles sehen, dann werden sie wissen, dass die Stunde nahe ist. 39 Und es wird sich begeben: Wer mich fürchtet, wird Ausschau halten nach dem großen Tag des Herrn, der kommen soll, nämlich nach den Zeichen vom Kommen des Menschensohnes.“ (Lehre und Bündnisse 45:37-39). 


Wenn wir nach einem Vers suchen, der den Montag und Dienstag der Karwoche am besten charakterisiert, dann ist L&B 45:37–39 tatsächlich sehr passend. An diesem Tag sprach Jesus über die Zeichen seiner Wiederkunft und rief zur Wachsamkeit auf. Der Vergleich mit dem Feigenbaum (Markus 13:28) zeigt, dass man an den Zeichen der Zeit erkennen kann, wann das Kommen des Herrn nahe ist. 

Diese Worte spiegeln den Kern von Jesu Lehren an diesem Tag wider: 

  • Ermahnung zur Wachsamkeit – Wer den Herrn fürchtet, wird auf sein Kommen achten. 

  • Erkennen der Zeichen – So wie man am Feigenbaum den nahenden Sommer erkennt, so soll man auch die Zeichen der Endzeit deuten. 

  • Aufforderung zur Vorbereitung – Diejenigen, die bereit sind, werden den „großen Tag des Herrn“ erwarten und nicht überrascht werden. 

Heiliger Montag und Dienstag 

Am Montag verfluchte Jesus den Feigenbaum (Markus 11:12–14) und vollzog die Tempelreinigung, indem er die Händler und Geldwechsler hinaustrieb (Markus 11:15–17). 


Am Dienstag stellten die Jünger beim Vorbeigehen fest, dass der Feigenbaum, den Jesus verflucht hatte, nun völlig verdorrt war (Markus 11:20-21). 

Jesus verbrachte den Tag hauptsächlich im Tempel von Jerusalem, wo er lehrte und sich heftige Auseinandersetzungen mit den Pharisäern, Sadduzäern und Schriftgelehrten lieferte. Die religiösen Führer versuchten wiederholt, ihn mit Fangfragen in eine Falle zu locken. So fragten sie ihn etwa, ob es erlaubt sei, dem römischen Kaiser Steuern zu zahlen, in der Hoffnung, ihn entweder als Aufrührer oder als Verräter am jüdischen Volk darzustellen. Doch Jesus entlarvte ihre Heuchelei mit der berühmten Antwort: „Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist.“ Auch die Sadduzäer versuchten, ihn mit einer Frage zur Auferstehung herauszufordern, da sie selbst nicht an diese glaubten. Jesus wies sie zurecht, indem er erklärte, dass Gott ein Gott der Lebenden sei und dass die Auferstehung eine Realität ist. Schließlich stellte ein Schriftgelehrter die Frage nach dem höchsten Gebot, worauf Jesus mit den Worten antwortete: „Liebe den Herrn, deinen Gott, von ganzem Herzen, und liebe deinen Nächsten wie dich selbst.“ 


Nach diesen Auseinandersetzungen richtete Jesus eine scharfe Anklage gegen die Pharisäer. In den sogenannten sieben Weherufen (Matthäus 23:13-36) verurteilte er ihre Heuchelei, ihren Machtmissbrauch und ihre äußerliche Frömmigkeit, die ohne wahre Gerechtigkeit war. Er warnte sie, dass sie das Volk in die Irre führten und dass sie selbst dem Reich Gottes nicht nahe seien. 


Später am Tag verließ Jesus den Tempel und begab sich mit seinen Jüngern auf den Ölberg. Dort hielt er seine große Endzeitrede, in der er die Zerstörung Jerusalems und die Zeichen seiner Wiederkunft beschrieb (Matthäus 24–25). Er sprach von kommenden Drangsalen, falschen Propheten und dem endgültigen Gericht, ermutigte seine Jünger jedoch, wachsam und treu zu bleiben. In diesem Zusammenhang erzählte er auch bedeutende Gleichnisse, darunter das Gleichnis von den zehn Jungfrauen, das die Notwendigkeit der geistigen Vorbereitung betonte, sowie das Gleichnis von den Talenten, das zur treuen Nutzung der anvertrauten Gaben aufrief (Matthäus 25). 

Während Jesus diesen letzten öffentlichen Lehrtag verbrachte, liefen im Hintergrund bereits die Intrigen der Hohenpriester und Schriftgelehrten, die einen Plan schmiedeten, um ihn festnehmen und töten zu lassen. Möglicherweise nahm Judas Iskariot an diesem Tag bereits Kontakt mit ihnen auf und begann, seinen Verrat vorzubereiten. So markierte dieser Dienstag eine entscheidende Wende in der Karwoche: Während Jesus seine Jünger auf seine Wiederkunft vorbereitete, spitzte sich der Konflikt mit seinen Gegnern unaufhaltsam zu und leitete die dramatischen Ereignisse der kommenden Tage ein. 


Buch Mormon, Lehre und Bündnisse und Köstlichen Perle 

Im Kontext der Tempelreinigung in Jerusalem am Montag, finden wir in L&B 88:119–120 eine Entsprechung, in der Jesus den Heiligen gebietet, ihre Häuser und Tempel zu reinigen und zu heiligen, damit der Herr darin wohnen kann. Dies reflektiert das Prinzip hinter der Tempelreinigung, bei der Jesus den heiligen Ort von weltlichen Einflüssen befreite. 


Am Dienstag sprach Jesus über die Zeichen seiner Wiederkunft und das Ende der Welt. Diese Lehren finden sich auch in den wiederhergestellten Schriften. In 3. Nephi 21 spricht Jesus zu den Nephiten über die letzten Tage und die Wiederherstellung seines Volkes. Eine besonders enge Parallele zu Matthäus 24 bietet L&B 45:16–59, wo Jesus Joseph Smith eine Offenbarung über die Zukunft gab, die viele der gleichen Themen behandelt. Auch Joseph-Smith-Matthäus in der Köstlichen Perle erweitert die biblische Endzeitrede und fügt zusätzliche Details über die kommenden Ereignisse hinzu. 


Neben der Endzeitrede war der Dienstag auch der Tag, an dem Jesus die Pharisäer und Schriftgelehrten öffentlich für ihre Heuchelei tadelte. Diese sieben Weherufe finden thematische Entsprechungen in den wiederhergestellten Schriften. In 2. Nephi 28 warnt Nephi vor falschen Kirchen in den Letzten Tagen, die sich zwar fromm geben, aber die wahre Macht Gottes verleugnen. Eine ähnliche Warnung ergeht in L&B 112:23–26, wo der Herr Heuchelei innerhalb seiner eigenen Kirche in den Letzten Tagen kritisiert. Mormon 8:33–41 beschreibt eine zukünftige Generation, die äußerlich gerecht erscheint, aber tatsächlich von Stolz, Habgier und Korruption durchdrungen ist. 

Während Jesus im Tempel lehrte, planten die Hohenpriester bereits seinen Tod, und Judas begann möglicherweise mit seinem Verrat. Ein ähnliches Motiv findet sich in den Schriften der Wiederherstellung. In 2. Nephi 27:27 spricht Nephi von geheimen Machenschaften der Menschen in den Letzten Tagen, und Ether 8:18–26 warnt eindringlich vor „Geheimen Verbindungen“, die darauf abzielen, Macht zu erlangen und Unschuldige zu vernichten. 


Auch wenn es keine direkte Beschreibung der Ereignisse des Montags und Dienstags der Karwoche in den wiederhergestellten Schriften gibt, greifen sie viele der zentralen Themen dieses Tages auf. Die Warnung vor Heuchelei, die Zeichen der Zeit und der bevorstehende Verrat durch Judas (L&B 132:27; Ether 8:18–26) sind Motive, die sowohl in den Evangelien als auch im Buch Mormon, in Lehre und Bündnisse und in der Köstlichen Perle eine tiefere Bedeutung erhalten. 


Obwohl es keine direkte Erzählung des Judas-Verrats in den wiederhergestellten Schriften gibt, gibt es zahlreiche indirekte Hinweise, insbesondere in L&B 76 und 132 sowie in Warnungen vor Verrat und Heuchelei in der Köstlichen Perle und dem Buch Mormon


 
 
 

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