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„Daraufhin entgegneten ihm einige von den Schriftgelehrten und Pharisäern: „Meister, wir möchten ein Wunderzeichen von dir sehen!” 39 Er aber gab ihnen zur Antwort: „Ein böses und ehebrecherisches (= von Gott abtrünniges) Geschlecht verlangt ein Zeichen; doch es wird ihm kein Zeichen gegeben werden als das Zeichen des Propheten Jona.” (Matthäus 12:38-39).
Meister, wir möchten ein Wunderzeichen von dir sehen! In Matthäus 12 lesen wir zunächst darüber, wie die Pharisäer Jesus und seine Jünger beschuldigten, den Sabbat zu entweihen, indem die Jünger auf dem Feld Weizenähren pflückten, zerrieben, und aßen, und Jesus Kranke von ihrem Leid befreite. Die Juden hatten zu dem Gebot der Sabbatheiligung (2. Mose 16:26) unzählige Regeln erstellt (sogenannte `Zaunregeln´ die einem helfen sollten, die Kernregel einhalten zu können. Beispiel Sabbatheiligung: Du darfst nicht mehr als soundsoviel Schritte gehen), die eine Übertretung bedeuten würden. Jesus lehrte sie aber, dass er Herr des Sabbats sei, und dass es keine Entweihung des Sabbats sei, wenn man Gutes tat (Matthäus 12:8,12). Dann fällt mir noch auf, dass Jesus den meisten, die er heilte, verbot, es der Öffentlichkeit mitzuteilen (Matthäus 12:15-16). Doch als er den einen Heiden auf der Ostseite des Sees Genezareth, in Gerasa, von seinen Dämonen befreit hatte, und dieser ihm hätte folgen wollen, ihm Jesus dies nicht gestattete, dafür sollte er aber hingehen und allen über seine Heilung berichten (Markus 5:18-20). Warum diese unterschiedliche Handhabung? Dort fordert Jesus Erwählte auf, ihm zu folgen, hier, auf der anderen Seeseite gestattete er es nicht, obwohl der Geheilte von sich aus den Wunsch äußerte. Dort sollte niemand über die Wunderheilungen berichten, hier hingegen ja. Ich kann mir vorstellen, dass Jesus diesem hier eine `Vorbereiterrolle´ bei den Heiden zukommen lassen wollte, dass sie, wenn ihnen später auch das Evangelium gebracht werden würde, es leichter annehmen würden.
Kehren wir zurück auf die Westseite des Sees. Hier fordern jetzt die Pharisäer und Schriftgelehrten – nicht alle, sondern nur einige – von Jesus Wunderzeichen. Da fragt man sich doch, haben die bis jetzt nichts mitbekommen? Ihre versteckte Botschaft an Jesus dürfte wohl sein: Wenn du uns ein Zeichen zeigst, werden wir deine Lehren glauben. Ist das nicht das genaue Gegenteil von dem, was uns im Buch Mormon gelehrt wird? „… ein Zeugnis empfangt ihr erst, nachdem euer Glaube geprüft ist.” (Ether 12:6). Jesus veranstaltet keine Bühnenschau, um Menschen zum Glauben zu führen. Sagt er nicht bei all seinen Heilungen: „… dein Glaube hat dir geholfen”? (Beispielhaft Matthäus 9:22). Wunder geschehen nur als Beweis für Glaubensprüfungen. War es je einmal andersherum, so hat es nicht dazu geführt, dass Menschen ihre Einstellung geändert hätten. Das sehen wir an Laman und Lemuel im Buch Mormon, denen Engel erschienen und, die die Stimme Gottes hörten, und von dessen Macht erschüttert wurden. Sie waren dadurch nicht dauerhaft beeindruckt, nur einen Moment hielt dies bei ihnen an (lies gerne auch hier). Der Herr antwortet ihnen, dass Zeichen nur von Ungläubigen gefordert werden, und von jenen, die sich bewusst von ihm abgewandt haben. Solche würden nur das Zeichen des Propheten Jona gezeigt bekommen. Was war das Zeichen des Jona? Es war die Kreuzigung Jesu, die drei Tage im Grab und die anschließende Auferstehung. Ich lerne, ich muss mich immer wieder fragen, hat Gott mir nicht schon genug Wunder gezeigt, und darf nicht einfach weitere fordern, um Jesus Vertrauen entgegenzubringen, wenn er etwas von mir fordert? Was hat eine ehebrecherische Person mit einem Zeichenforderer zu tun? Der Ehebrecher will seine Begierde ohne den Umweg über die Ehe befriedigt bekommen. Derjenige, der Zeichen fordert, will sich nicht damit belasten, täglich in den Schriften zu forschen, regelmäßig die Kirche zu besuchen, auch noch Bündnisse einzugehen, zu fasten und zu beten, um im Glauben zu wachsen. Er will einfach ein Zeichen bekommen, um zu erkennen, dass es Gott gibt. Ich lerne, dieser einfache Weg führt zu keinem dauerhaften Erfolg.
Wie bist du zu dauerhaftem Glauben an Gott gekommen?
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