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Autorenbildmanfred.lobstein

Nun gab es kein Gesetz gegen die Glaubensansichten eines Menschen

Korihor predigt dass es keinen Christus geben wird

(Bild: Quelle)


“Nun gab es kein Gesetz gegen die Glaubensansichten eines Menschen; denn es war streng gegen die Gebote Gottes, dass es ein Gesetz gäbe, wodurch die Menschen auf ungleiche Grundlage gestellt würden.” (Alma 30:7). 


  • Dieser Vers betont die Freiheit der Glaubensüberzeugungen und die Notwendigkeit, alle Menschen gleich zu behandeln, unabhängig von ihren religiösen Ansichten. Er unterstreicht das Prinzip der religiösen Toleranz und die Trennung von Glauben und staatlichem Gesetz, was als zentrale Botschaft des Abschnitts verstanden werden kann. 


Eine Zusammenfassung von Alma 30:1-60 siehe Blogbeitrag vom 15. Juli 2024 


Eine differenziertere Betrachtung: 


Nachdem sich das Volk Ammon *)  im Land Jerschon (siehe Karte) niedergelassen hatte und die Lamaniten vertrieben worden waren, begrub das Volk die zahlreichen Toten der Schlacht, deren Anzahl nicht gezählt wurde. Nach Tagen des Fastens, der Trauer und des Betens kehrte im sechzehnten Jahr der Regierung der Richter über das Volk Nephi beständiger Frieden ein. Das Volk befolgte die Gebote des Herrn und die Verordnungen des Gesetzes des Mose mit Sorgfalt. Im gesamten sechzehnten Jahr herrschte Ruhe, und auch zu Beginn des siebzehnten Jahres blieb der Frieden bestehen. 


  • *) Die Lamaniten, die sich der Kirche anschlossen, nannten sich Anti-Nephi-Lehier oder das Volk Ammon – Ammon war ihr Anführer; sie waren gute Menschen, die fleißig arbeiteten. 


Gegen Ende des siebzehnten Jahres der Regierung der Richter kam ein Mann nach Zarahemla, der als Antichrist *) bekannt war, weil er Lehren verkündete, die den Prophezeiungen der Propheten über das Kommen Christi widersprachen. Es gab jedoch kein Gesetz gegen die Glaubensansichten eines Menschen, da es gegen die Gebote Gottes war, ein solches Gesetz zu erlassen, das Menschen ungleich behandeln würde. Jeder Mensch hatte die Freiheit, selbst zu wählen, wem er dienen wollte. Wer Gott dienen wollte, konnte dies tun, und wer nicht an Gott glaubte, wurde nicht bestraft. Straftaten wie Mord, Raub, Diebstahl und Ehebruch wurden hingegen streng bestraft. 


  • *) Antichrist nicht in dem wortwörtlichen Sinn ein Gegner Christi zu sein. Eher in dem Sinn, dass er "gegen die Prophezeiungen ist, die von den Propheten über das Kommen Christi gesprochen worden waren". Seine Lehren waren daher den Lehren früherer abtrünniger Nephiten sehr ähnlich, darunter Scherem und Nehor, die Priester Noahs; sie lehrten, dass man sich nicht auf einen kommenden Messias freuen müsse. 


Zu dieser Zeit gab es ein Gesetz, das vorschrieb, Menschen nach ihren Verbrechen zu richten, aber kein Gesetz gegen die Glaubensansichten eines Menschen. Daher wurden Menschen nur für tatsächliche Verbrechen bestraft, und alle standen auf gleicher Grundlage vor dem Gesetz. Ein Antichrist namens Korihor, gegen den das Gesetz nichts unternehmen konnte, begann zu predigen, dass es keinen Christus geben werde. Er stellte die Hoffnung der Menschen auf Christus als töricht und vergeblich dar und fragte, warum sie sich solchen Torheiten unterwerfen würden. Korihor behauptete, dass niemand wissen könne, was die Zukunft bringe, und bezeichnete die Prophezeiungen der heiligen Propheten als törichte Überlieferungen der Vorfahren. Er argumentierte, dass niemand die Wahrheit dieser Prophezeiungen wissen könne, da man nichts wissen könne, was man nicht sehe, und daher könne niemand sicher wissen, dass es einen Christus geben werde. 


Korihor setzte seine Predigt fort und erklärte den Menschen, dass ihre Hoffnung auf Sündenvergebung und das Glauben an Christus das Ergebnis eines wirren Verstandes sei, der durch die Überlieferungen ihrer Vorfahren entstanden sei. Er leugnete die Möglichkeit eines Sühnopfers und behauptete, dass das Leben der Menschen lediglich den natürlichen Fähigkeiten und Kräften eines jeden entspräche, und dass daher kein Verhalten als Verbrechen betrachtet werden könne. Diese Lehren verführten viele, und er ermutigte sie, ihre Sünden offen auszuleben, da er behauptete, dass der Tod das endgültige Ende sei. Korihor brachte seine Botschaft auch ins Land Jerschon zu den Ammoniten, die einst Lamaniten gewesen waren. Diese jedoch ergriffen ihn, banden ihn und brachten ihn vor Ammon, den Hohepriester ihres Volkes, da sie klüger waren als viele der Nephiten und sich seinen Lehren widersetzten. 


Die Lehren aus Alma 30:1-20 bieten uns auch heute mehrere nützliche Einsichten: 


  1. Freiheit der Glaubensüberzeugungen: Das Prinzip, dass Menschen frei sind, ihren Glauben zu wählen und auszuüben, solange sie keine Gesetze brechen, ist zentral. Diese Freiheit schützt vor religiöser Verfolgung und fördert ein friedliches Zusammenleben trotz unterschiedlicher Überzeugungen. 

  1. Unterscheidung zwischen Glauben und Gesetz: Die Passage betont die Notwendigkeit, religiöse Überzeugungen und staatliche Gesetze zu trennen. Dies verhindert, dass persönliche Glaubensüberzeugungen als Vorwand für gesetzeswidriges Verhalten dienen. 

  1. Kritisches Denken: Korihors Lehren und seine Fähigkeit, viele zu verführen, erinnern uns daran, wie wichtig es ist, kritisch zu denken, die Hilfe des Heiligen Geistes zu nutzen und nicht blind jedem zu folgen, der eine charismatische Botschaft verbreitet. 

  1. Verantwortung und Konsequenzen: Die Lehre, dass jeder Mensch für seine Taten zur Rechenschaft gezogen wird, unterstreicht die Bedeutung von persönlicher Verantwortung. Gesetze existieren, um Gerechtigkeit zu fördern und Verbrechen zu bestrafen, unabhängig von individuellen Glaubensansichten. 

  1. Wert von Tradition und Überlieferung: Während Korihor die Überlieferungen der Vorfahren als töricht bezeichnet, erinnert uns der Text daran, dass es wichtig ist, die Weisheit und Erfahrung vergangener Generationen zu würdigen, jedoch auch kritisch zu hinterfragen. 

  1. Wachsamkeit gegenüber falschen Lehren: Die Geschichte von Korihor zeigt, wie wichtig es ist, wachsam gegenüber Lehren zu sein, die moralische Werte untergraben oder zu schädlichem Verhalten führen können. Es ist entscheidend, solche Einflüsse zu erkennen und ihnen entgegenzuwirken. 

  1. Gemeinschaft und Zusammenhalt: Die Reaktion der Ammoniten zeigt, wie eine starke und kluge Gemeinschaft Bedrohungen durch falsche Lehren begegnen kann. Gemeinschaftlicher Zusammenhalt und die Bereitschaft, sich für die eigenen Werte einzusetzen, sind von großer Bedeutung.

 

Diese Lehren sind relevant, um die Bedeutung von Glaubensfreiheit, kritischem Denken, persönlicher Verantwortung und gemeinschaftlichem Handeln in der modernen Gesellschaft zu betonen. 


Welches wichtige Prinzip ist damit umschrieben, dass es kein Gesetz gab, das Glaubensansichten regelte? 


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