Jesus heilt einen Aussätzigen (Bild: Quelle; Screenshot)
„Frühmorgens aber, als es noch ganz dunkel war, stand er auf, verließ das Haus und begab sich an einen einsamen Ort, wo er betete.” (Markus 1:35).
Und begab sich an einen einsamen Ort, wo er betete. Markus prescht nur so durch das Wirken Jesu. Nachdem sich der Ruf des außerordentlichen `Lehrers und Heilers´ in Galiläa verbreitet hatte, berichtet Markus, dass sich Jesus in Begleitung der Brüder Jakobus und Johannes in das Haus der Brüder Simon und Andreas begaben, wo Jesus die Schwiegermutter des Simon heilte, und die gerade geheilte, sie danach sofort umsorgte. Daran schlossen sich weitere Heilungen und Austreibungen an (Markus 1:29-34). Nach so viel Trubel und Anstrengung lesen wir, dass Jesus noch vor Sonnenaufgang die Einsamkeit aufsuchte, um sich mit seinem himmlischen Vater zu unterhalten, und Belehrung zu empfangen. Ich lerne, nach anstrengender Arbeit braucht man auch eine Auszeit. Die gilt es mit dem himmlischen Vater zu nutzen, um wieder aufzutanken. Ich muss also zwischendurch immer wieder einen Platz der Ruhe aufsuchen. Wie schön aber auch, wenn es da Menschen gibt, die einen vermissen und die Suche nach einem aufnehmen. Nachdem die Jünger ihn gefunden hatten, gab Jesus den Impuls, sich in eine andere Stadt zu begeben, um seinen Dienst auch diesen Menschen zukommen zu lassen, denn dafür sei er gekommen (Markus 1:38).
Nun werden wir Zeugen einer atemberaubenden Begegnung. Welches ist eine der ältesten Krankheiten der Menschheit? Es ist eine sehr ansteckende Hauterkrankung, die dazu führte, dass derjenige, der sie hatte, sozial ausgegrenzt wurde, und letztendlich zum Tode führte. So bildeten sich Kolonien außerhalb der Städte. Die so Erkrankten durften keinen Kontakt zu den `Gesunden´ aufnehmen, mindestens einen Meter Abstand halten, wenn sie Gesunden auf dem Weg begegneten. Nun kam ein solch `Aussätziger´, mit dieser Hauterkrankung, die Lepra genannt wurde, aus seiner Kolonie und fiel vor Jesus auf die Knie und sagte, voller Glauben zu Jesus: „Wenn du willst, kannst du mich reinigen.” (Markus 1:40). Man stelle sich diesen schrecklichen Anblick, und die Angst der Beteiligten vor der Ansteckung vor. Denken wir nur an den Beginn von Covid-19, wie wir uns dort gesorgt haben und ängstlich und vorsichtig wurden. Die Jünger schreckten sicherlich zurück und wollten bestimmt auch Jesus von diesem Erkrankten zurückhalten. Aber, was machte Jesus? „Jesus hatte Mitleid mit ihm, streckte seine Hand aus, faßte ihn an und sagte zu ihm: „Ich will’s: werde rein!” (Markus 1:41). Ich lerne, der Kranke setzte großes Vertrauen in den `Heiland´. Er forderte nicht, dass Jesus ihn heilen sollte, er sagte: „Wenn du willst, kannst du mich reinigen.” Das impliziert, dass er auch damit einverstanden gewesen wäre, wenn Jesus es nicht tun würde, vielleicht zu einem späteren Zeitpunkt, oder in diesem Leben auch gar nicht, sondern erst danach. Er überließ es dem Herrn. Überlasse ich den Zeitpunkt Seiner Hilfe ihm? Er weiß, wann was für mich erforderlich ist. Vertraue ich darauf? Ich lerne, dass Jesus Mitleid hat. Bringe ich Mitleid für meine Mitmenschen auf? Kann man es dem Geheilten verdenken, dass er, trotz Verbot seine Heilung kundzutun, außer dem Priester (auch hier zeigt sich wieder, dass Jesus bedacht darauf war, die Gesetze einzuhalten), es dennoch aller Welt mitteilte (Markus 1:44-45)? Überlege auch, du hattest ggf. über Jahre keinen sozialen Kontakt, und nun berührt dich jemand. Ist das nicht etwas, was jeder Mensch braucht? Ich lerne, ich muss hier und da auch mal meine Lieben umarmen!
Was meinst du, wieso hielt sich der von Lepra geheilte nicht an das Gebot des Herrn, darüber zu keinem zu sprechen, außer dem Priester, dem er sich nach dem Gesetz des Mose zeigen musste, um wieder reingesprochen zu werden?
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