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Autorenbildmanfred.lobstein

Verstehst du auch, was du liest?


Philippus und der äthiopische Eunuch (Bild Quelle)


„So lief denn Philippus hinzu, und als er hörte, wie jener den Propheten Jesaja las, fragte er ihn: „Verstehst du auch, was du liest?” 31 Er antwortete: „Wie sollte ich das können, wenn mir niemand Anleitung gibt?” Dann bat er Philippus, aufzusteigen und sich zu ihm zu setzen.” (Apostelgeschichte 8:30:31).

In Apostelgeschichte 8:26-40 wird die Geschichte von Philippus´ Begegnung mit dem äthiopischen Eunuchen erzählt.


Philippus, einer der Jünger Jesu, wurde vom Heiligen Geist aufgefordert, sich aus Samaria *) auf den Weg nach Süden in die einsame Wüste zu machen, nach Gaza. Er zeterte nicht, er machte sich auf den Weg. Auf diesem Weg traf er auf einen äthiopischen Eunuchen **), der ein hoher Beamter der äthiopischen Königin war und nach Jerusalem gereist war, um Gott anzubeten.

  • *) Samaria ist eine Hügelregion, die zwischen Galiläa im Norden und dem Judäischen Bergland im Süden liegt. Flankiert wird die Gegend von der Küstenebene entlang des Mittelmeers im Westen und vom unter dem Meeresspiegel liegenden Jordangraben im Osten. **) Ein Eunuch ist ein zeugungsunfähiger Mann. Der äthiopische Eunuch ist ein Beispiel für eine Person, die nach geistlicher Wahrheit suchte und bereit war, mehr darüber zu erfahren. Wir wissen nicht, ob er ein geborener Jude war, ein zum Judentum Bekehrter (Proselyt), oder einfach gottesfürchtig. Seine Begegnung mit Philippus und seine Entscheidung, an Jesus zu glauben und getauft zu werden, zeigen, dass der Glaube keine Grenzen kennt und dass jeder, unabhängig von seinem sozialen Status oder seiner Vergangenheit, zum Glauben kommen kann.

Der Eunuch saß in seinem Wagen und las aus dem Buch des Propheten Jesaja (Apostelgeschichte 8:32). Als Philippus den Eunuchen sah und lesen hörte (es war üblich, die Schrift laut zu lesen, das Wort wurde so machtvoller empfunden), spürte er eine innere Führung und ging zu ihm. Er hätte sich sagen können: `warum soll ich einfacher Mensch diese hochgestellte Persönlichkeit ansprechen´. Er gehorchte der Eingebung des Geistes, ging zu dem Eunuchen und fragte ihn, ob er verstehe, was er lese.


Der Eunuch antwortete, dass er Hilfe brauche, um die Schrift zu verstehen. Er lud Philippus ein, mit ihm im Wagen Platz zu nehmen und ihm zu erklären, von wem der Prophet Jesaja spricht.


Philippus nutzte diese Gelegenheit, um dem Eunuchen von Jesus und dem Evangelium zu erzählen. Er erklärte, dass Jesus der verheißene Messias sei, der für die Sünden der Menschen gestorben und auferstanden sei, um ihnen das ewige Leben zu geben.

Während sie weiterfuhren, sahen sie einen Wassergraben entlang der Straße (wie wahrscheinlich ist dies in der Wüste – Gottes Fügung?), und der Eunuch fragte, ob es einen Grund gebe, dass er nicht getauft werden könne. Philippus antwortete, dass es keinen Grund gebe, solange er nur an Gott glauben würde.


Der Eunuch sagte, dass er an Jesus Christus glaube und bat Philippus, ihn zu taufen. Philippus stieg aus dem Wagen und taufte ihn im Namen Jesu. Als sie aus dem Wasser kamen, nahm der Geist des Herrn Philippus hinweg, und der Eunuch sah ihn nicht mehr. Aber er war voller Freude und setzte seine Reise nach Hause fort. Ein Samenkorn war in fruchtbare Erde gelegt. Sicherlich wird er dazu beigetragen haben, dass das Evangelium von Jesus Christus in Äthiopien Fuß fassen konnte. Übrigens: die Äthiopisch-Orthodoxe Tewahedo-Kirche ist eine der ältesten christlichen Kirchen der Welt und hat ihren Ursprung im 4. Jahrhundert. Sie ist auch die einzige bis heute bestehende vorkoloniale christliche Kirche Schwarzafrikas (siehe hier).

Diese Geschichte zeigt, wie Philippus dem Eunuchen das Evangelium verkündete und wie der Eunuch durch den Glauben an Jesus Christus getauft wurde. Es zeigt auch, wie der Heilige Geist Philippus führte und wie Philippus bereit war, die Gelegenheit zu nutzen, um das Evangelium zu teilen und Menschen zu Jüngern Jesu zu machen. Philippus war nicht ehrenkäsig, hat nicht gedacht, dass er nun die äthiopische Königin aufsuchen und bekehren könnte. Er gehorchte dem Geist, der ihn nach Asdod *) führte, wo er sein Missionswerk demütig fortsetzte.

  • *) Asdod, auch bekannt als Ashdod, ist eine Stadt in Israel. Sie liegt an der Mittelmeerküste und befindet sich etwa 35 Kilometer nordwestlich von Gaza und etwa 70 Kilometer südwestlich von Tel Aviv. Asdod ist eine der ältesten Städte der Welt und hat eine lange historische Bedeutung. Heutzutage ist Asdod eine moderne Stadt mit einer bedeutenden Hafenwirtschaft und einer wachsenden Bevölkerung.

Ich lerne:

  1. Bündnistreue: Philippus hat uns gezeigt, dass er dem Willen Gottes gehorsam sein wollte. Er ist dem Ruf in die einsame Wüste zu gehen gefolgt, anstatt zu sagen: `Warum Herr, hier habe ich doch Erfolg! ´ Ich lerne von ihm, `nicht mein, sondern dein Wille soll getan werden´! Ich darf auf die Anweisungen des Herrn vertrauen.

  2. Sei aufmerksam auf göttliche Führung: Philippus war bereit, sein erfolgreiches Missionsgebiet in Samarien zu verlassen, um auf den Ruf des Heiligen Geistes zu hören und in die “Wüste” zu gehen, wo man eigentlich davon ausgehen kann, dass ein missionarischer Erfolg mangels Menschen unwahrscheinlich erscheint. Lerne, aufmerksam auf göttliche Führung in deinem eigenen Leben zu sein und bereit zu sein, den göttlichen Anweisungen zu folgen, die du empfängst.

  3. Sei bereit, anderen zu dienen: Philippus ging auf den Eunuchen zu und bot seine Hilfe an, als er sah, dass dieser Schwierigkeiten hatte, die Schrift zu verstehen. Sei bereit, anderen in ihrem geistlichen Wachstum zu dienen und ihnen bei ihren Fragen und Herausforderungen zu helfen.

  4. Nutze Gelegenheiten, um das Evangelium zu teilen: Philippus ergriff die Gelegenheit, dem Eunuchen von Jesus zu erzählen, als dieser nach Erklärungen suchte. Lerne, Chancen zu erkennen, um anderen von deinem Glauben und dem Evangelium zu erzählen, und sei bereit, diese Gelegenheiten zu nutzen.

  5. Vertraue auf den Glauben anderer: Der Eunuch zeigte Interesse am Glauben und war bereit, an Jesus zu glauben und getauft zu werden. Lerne, dass der Glaube anderer Menschen eine wichtige Rolle spielt. Vertraue darauf, dass Gott in ihren Herzen wirkt, und sei bereit, sie in ihrem geistlichen Wachstum zu unterstützen.

  6. Gehorche den Geboten Jesu: Der Eunuch wollte getauft werden, und Philippus erklärte ihm, dass es keinen Grund gab, dies zu verhindern, wenn er an Christus glauben würde. Lerne, den Geboten Jesu zu gehorchen und die Schritte des Glaubens zu gehen, die er von uns verlangt.

Diese Lektionen ermutigen dazu, auf Gottes Führung zu achten, anderen zu dienen, das Evangelium zu teilen, dem Glauben anderer zu vertrauen und den Geboten Jesu zu gehorchen. Durch diese Lektionen kann man wachsen und seinen Glauben in seinem täglichen Leben praktizieren.


Welche Lehren ziehst du aus diesen Versen?


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