Jesus im Prätorium bei Pontius Pilatus (Bild Quelle; Screenshot)
„Da sagte Pilatus zu ihm: „Ein König bist du also?” Jesus antwortete: „Ja, ich bin ein König. Ich bin dazu geboren und dazu in die Welt gekommen, um für die Wahrheit Zeugnis abzulegen; jeder, der aus der Wahrheit ist, hört auf meine Stimme.” 38 Darauf antwortete ihm Pilatus: „Was ist Wahrheit?!” Nach diesen Worten ging er wieder zu den Juden hinaus und sagte zu ihnen: „Ich finde keinerlei Schuld an ihm.” (Johannes 18:37-38).
Johannes 18:28-40 schildert die Ereignisse vor der Kreuzigung Jesu, mit der tiefgründigsten Frage aller Fragen: Was ist Wahrheit? Sie beantwortet Jesus an dieser Stelle allerdings nicht, siehe jedoch u.a. Lehre und Bündnisse 93:24.
Der Abschnitt beginnt damit, dass Jesus von der jüdischen religiösen Führung gefangen genommen wird. Sie bringen ihn zuerst zu dem jüdischen Hohepriester Kajaphas, um ihn zu verhören. Doch da sie selbst nicht befugt sind, Todesurteile zu vollstrecken, beschließen sie, Jesus zum römischen Statthalter Pontius Pilatus zu bringen.
Die religiösen Führer führen Jesus zum Prätorium, dem Amtssitz von Pontius Pilatus. Da sie jedoch das Passahfest feiern wollen und das Betreten eines heidnischen Gerichtsgebäudes sie in ihrer religiösen Reinheit beeinträchtigen würde, bleiben sie draußen und schicken Jesus allein zu Pilatus.
Beachte: Die religiösen Führer wollten sich nicht verunreinigen, um das Passahlamm essen zu können, und gingen deshalb nicht in das Prätorium, aber wollen das Passahlamm aller Passahlämmer zum Kreuzestod verurteilt sehen! Sie wussten nicht, was sie taten.
Pilatus fragt Jesus, ob er der König der Juden sei. Jesus antwortet ihm, dass sein Reich nicht von dieser Welt sei und dass er gekommen sei, um die Wahrheit zu bezeugen. Pilatus findet keine Schuld an Jesus und versucht, ihn freizulassen.
Doch die jüdischen Führer bestehen darauf, dass Jesus wegen angeblicher Blasphemie und Aufruhr gegen das römische Reich verurteilt werden sollte. Pilatus versucht noch einmal, Jesus freizulassen, indem er das Passahbrauchtum anwendet, bei dem ein Gefangener begnadigt wird. Er bietet den Menschen die Wahl zwischen Jesus und einem verurteilten Verbrecher namens Barabbas an.
Die Menschenmenge fordert die Freilassung von Barabbas, dieses Aufrührers und Mörders, und verlangt die Kreuzigung Jesu, des Friedensfürsten und Retters der Menschheit. Pilatus gibt schließlich nach und übergibt Jesus zur Kreuzigung.
In diesem Abschnitt betont Johannes die Ablehnung Jesu durch die jüdischen religiösen Führer und die politische Dynamik, die letztendlich zur Kreuzigung Jesu führt.
Ich lerne:
Jesus zeigt Demut und Gelassenheit: Trotz der Ungerechtigkeit und der Bedrohung seiner Person bleibt Jesus ruhig und demütig. Wir können von ihm lernen, in schwierigen Situationen geduldig und besonnen zu bleiben.
Die Wichtigkeit der Wahrheit: Jesus betont, dass er gekommen ist, um die Wahrheit zu bezeugen. Es ist wichtig, ehrlich zu sein und die Wahrheit zu suchen und zu verteidigen, auch wenn es schwierig ist.
Fehlende moralische Integrität der religiösen Führer: Die jüdischen Führer handelten aus eigennützigen Motiven und Unrecht, um Jesus zu verurteilen. Es erinnert uns daran, dass wir Eigenverantwortung haben, moralisch integer zu handeln und nicht von Eigeninteressen oder Vorurteilen geleitet zu werden.
Die Macht der Menschenmenge: Die Menschenmenge, die Jesus verurteilen wollte, folgte der Mob-Mentalität und ließ sich von Manipulationen beeinflussen. Es ist wichtig, unabhängig zu denken, sich nicht von der Masse mitreißen zu lassen und unsere Entscheidungen auf der Grundlage von Vernunft und moralischen Prinzipien zu treffen.
Die Bedeutung von Gerechtigkeit: Pontius Pilatus erkennt die Unschuld Jesu, ist aber nicht mutig genug, um gerecht zu handeln und ihn freizulassen. Wir können daraus lernen, dass es wichtig ist, sich für Gerechtigkeit einzusetzen und mutig zu sein, auch wenn es Widerstände gibt.
Diese Lektionen können uns helfen, unser eigenes Verhalten zu reflektieren und uns zu ermutigen, Demut, Wahrhaftigkeit, moralische Integrität, unabhängiges Denken und Gerechtigkeit in unserem täglichen Leben anzuwenden. Im 1. Nephi 19:9 prophezeit Nephi etwa 570 v. Chr. in Amerika über diese Ereignisse.
Welche Lehren ziehst du aus diesen Versen?
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