(Bild: Quelle)
“Und es begab sich: Weil es so viel Streitigkeiten und so viel Schwierigkeiten in der Regierung gab, hatten sie im Land Zarahemla nicht genügend Wachen gelassen; denn sie hatten gemeint, die Lamaniten würden es nicht wagen, in das Herz ihres Landes zu kommen, um jene große Stadt Zarahemla anzugreifen.” (Helaman 1:18).
Dieser Vers fasst eine zentrale Botschaft des Kapitels zusammen: Die internen Streitigkeiten und Probleme in der Regierung führten dazu, dass die Nephiten unvorbereitet waren und ihre Sicherheit vernachlässigten. Das Vertrauen, dass die Lamaniten nicht so kühn sein würden, die Hauptstadt anzugreifen, erwies sich als fataler Fehler.
Die zentrale Lehre hier ist, dass Uneinigkeit und interne Konflikte eine Gesellschaft verwundbar machen und oft schwerwiegende Folgen haben können, insbesondere wenn äußere Bedrohungen übersehen oder unterschätzt werden.
Das Buch Helaman ist ein Teil des Buches Mormon, das heilige Schrift für die Mitglieder der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage ist. Es ist nach dem Propheten Helaman benannt, dem Sohn von Alma dem Jüngeren. Das Buch Helaman umfasst eine Zeitspanne von etwa 52 Jahren, von ca. 52 v. Chr. bis 1 v. Chr. Es schildert eine Zeit großer politischer und gesellschaftlicher Umwälzungen, die durch die zunehmende Korruption und den moralischen Verfall unter den Nephiten geprägt ist.
Struktur des Buches Helaman
Das Buch Helaman besteht aus 16 Kapiteln und kann grob in drei Abschnitte unterteilt werden:
Kapitel 1-4: Politische Instabilität und Krieg
Diese Kapitel beschreiben die politische Instabilität und die Machtkämpfe, die nach dem Tod von Pahoran, dem obersten Richter, entstehen. Seine Söhne streiten um die Nachfolge, was zu Mord und Aufständen führt.
Während die Nephiten durch interne Konflikte geschwächt werden, nutzen die Lamaniten die Gelegenheit, um militärische Angriffe zu starten. Besonders der Angriff auf die Hauptstadt Zarahemla unter der Führung des lamanitischen Anführers Koriantumr ist bemerkenswert.
Trotz dieser Herausforderungen gelingt es den Nephiten, unter der Führung von Moronihach, die Kontrolle über ihre Städte zurückzuerlangen. Die Nephiten sind jedoch durch die internen Streitigkeiten und die zunehmende Korruption in ihrer Gesellschaft stark geschwächt.
Kapitel 5: Helaman und seine Söhne, Nephi und Lehi
Dieses Kapitel ist eines der spirituell bedeutendsten im Buch Helaman. Es erzählt die Geschichte der Söhne Helamans, Nephi und Lehi, die nach den Namen ihrer Vorfahren benannt wurden.
Nephi und Lehi werden mächtige Missionare, die in den Landen der Nephiten und Lamaniten predigen. Sie erleben mächtige Wunder und bekehren viele Menschen, darunter auch viele Lamaniten, die sich dem Evangelium anschließen und Frieden mit den Nephiten schließen.
Kapitel 6-16: Geheime Bündnisse und der Niedergang der Nephiten
Diese Kapitel zeigen, wie geheime Bündnisse, angeführt von Gruppen wie den Gadianton-Räubern, die Gesellschaft der Nephiten von innen heraus zu zerstören beginnen. Diese Gruppen verbreiten Korruption, Gewalt und Ungerechtigkeit, was schließlich zu einem umfassenden moralischen Verfall führt.
Trotz der Bemühungen von Propheten wie Nephi, die Menschen zur Umkehr zu rufen, nimmt die Bosheit der Nephiten zu. Es gibt jedoch auch Lichtblicke, wie die große Bekehrung der Lamaniten, die ein Beispiel für die Macht des Evangeliums inmitten von Widrigkeiten darstellt.
Das Buch endet mit einer Reihe von Zeichen und Prophezeiungen, die das Kommen Jesu Christi vorhersagen, sowie mit zunehmenden Naturkatastrophen und anderen Zeichen, die als Warnungen an das Volk verstanden werden sollen.
Zentrale Themen im Buch Helaman
Macht und Korruption: Das Buch Helaman zeigt eindringlich, wie Machtkämpfe und Korruption eine Gesellschaft zerstören können. Die Gadianton-Räuber sind ein Symbol für die zerstörerische Macht von Geheimbünden und kriminellen Organisationen.
Umkehr und Glauben: Trotz der zunehmenden Bosheit gibt es immer wieder Aufrufe zur Umkehr. Die Geschichte von Nephi und Lehi zeigt, wie wahre Umkehr und Glauben das Leben von Einzelpersonen und ganzen Völkern verändern können.
Prophezeiungen und Zeichen: Das Buch Helaman enthält zahlreiche Prophezeiungen über das Kommen Jesu Christi. Die Zeichen und Wunder, die in dieser Zeit geschehen, sind dazu gedacht, das Volk zur Umkehr zu bewegen und es auf das Kommen des Messias vorzubereiten.
Die Macht des Evangeliums: Trotz der vielen Herausforderungen und der zunehmenden Bosheit zeigt das Buch Helaman, dass das Evangelium Jesu Christi eine transformative Kraft hat, die selbst die härtesten Herzen verändern kann.
Bedeutung des Buches Helaman
Das Buch Helaman ist ein kraftvolles Zeugnis über die Folgen von Sünde und Korruption, aber auch über die Möglichkeiten der Umkehr und des Glaubens. Es dient als Warnung vor den Gefahren, die auftreten, wenn eine Gesellschaft von ihren moralischen Grundsätzen abweicht, und als Ermutigung, auf die Propheten zu hören und den Glauben an Jesus Christus zu bewahren, auch in schwierigen Zeiten.
Eine Zusammenfassung von Helaman 1:1-34:
Im Buch Helaman, Kapitel 1, wird berichtet, dass es nach dem Tod von Pahoran, dem obersten Richter, zu einem Streit unter seinen Söhnen Pahoran, Paankhi und Pakumeni ) über die Nachfolge kommt. Pahoran wird schließlich durch eine Mehrheitsentscheidung zum obersten Richter ernannt. Paankhi ist damit unzufrieden und plant eine Rebellion, wird jedoch gefangen genommen und hingerichtet. Daraufhin wird Pahoran von einem Anhänger Paankhis, Kischkumen *), ermordet. Pakumeni wird zum neuen obersten Richter ernannt.
*) Pahoran, Paankhi und Pakumeni sind drei Brüder, die im Buch Helaman im Buch Mormon eine wichtige Rolle spielen. Sie sind die Söhne des obersten Richters Pahoran, der vor seinem Tod das höchste Richteramt unter den Nephiten innehatte. Ihre Geschichte illustriert die politischen Spannungen und Machtkämpfe, die zur Schwächung der Nephiten führten.
Pahoran (der Sohn)
Position: Nach dem Tod seines Vaters Pahoran, dem obersten Richter, erhob Pahoran (der Sohn) Anspruch auf das Amt seines Vaters.
Wahl: Er wurde von der Mehrheit des Volkes gewählt, um seinem Vater als oberster Richter nachzufolgen.
Ermordung: Kurz nach seiner Wahl wurde Pahoran von Kischkumen ermordet, einem Anhänger seines Bruders Paankhi. Dieser Mord führte zu weiteren politischen Unruhen und Machtkämpfen unter den Nephiten.
Paankhi
Position: Paankhi war der Sohn Pahorans, der ebenfalls Anspruch auf das Amt des obersten Richters erhob, jedoch die Wahl verlor.
Rebellion: Unzufrieden mit dem Wahlergebnis, versuchte Paankhi, durch eine Rebellion an die Macht zu gelangen. Diese Rebellion war eine Bedrohung für die Stabilität der nephitischen Gesellschaft.
Hinrichtung: Paankhi wurde schließlich verhaftet und wegen Aufwiegelung zum Tode verurteilt. Seine Hinrichtung trug zu den Spannungen und Feindseligkeiten unter den Nephiten bei.
Pakumeni
Position: Pakumeni, der dritte Sohn Pahorans, akzeptierte zunächst das Wahlergebnis und die Ernennung seines Bruders Pahoran zum obersten Richter.
Nachfolge: Nach der Ermordung seines Bruders Pahoran wurde Pakumeni zum obersten Richter ernannt.
Tod: Pakumeni starb, als die Lamaniten unter der Führung von Koriantumr Zarahemla angriffen. Er wurde während des Angriffs getötet, was das nephitische Volk weiter schwächte und zu einer militärischen Niederlage führte.
Bedeutung und Lehren
Machtkämpfe und Uneinigkeit: Die Geschichte dieser drei Brüder zeigt, wie Machtkämpfe und politische Uneinigkeit eine Gesellschaft schwächen und anfällig für äußere Bedrohungen machen können.
Gefahren von Stolz und Ehrgeiz: Paankhi's Rebellion und die Ermordung Pahorans illustrieren die Gefahren von Stolz, Ehrgeiz und dem Streben nach Macht um jeden Preis. Diese negativen Eigenschaften können zu Chaos und Zerstörung führen.
Siehe auch den Zyklus des Stolzes: Wohlstand -> Stolz -> Sünde -> Zerstörung -> Kummer -> Demut -> Umkehr -> Segnungen -> Wohlstand -> ... .
Wichtigkeit der Einigkeit: Pakumenis Tod während der Verteidigung von Zarahemla zeigt, wie wichtig es ist, in Zeiten der Gefahr vereint zu sein, um äußere Bedrohungen erfolgreich abwehren zu können.
Die Geschichte von Pahoran, Paankhi und Pakumeni dient somit als Warnung vor den Gefahren, die aus innerer Uneinigkeit und Machtkämpfen entstehen können, und unterstreicht die Notwendigkeit von Rechtschaffenheit und Einigkeit in einer Gemeinschaft.
**) Kischkumen ist eine bedeutende, aber auch düstere Figur im Buch Mormon, insbesondere in den Berichten des Buches Helaman. Er war ein Anführer einer geheimen Verschwörung und spielte eine zentrale Rolle in den politischen Morden und Intrigen, die zur Schwächung der nephitischen Gesellschaft führten.
Wichtige Fakten über Kischkumen:
Mord an Pahoran:
Kischkumen ist am bekanntesten für den Mord an Pahoran, dem obersten Richter der Nephiten. Dieser Mord wurde von Paankhi, einem Sohn des verstorbenen Pahoran (Vater), angeordnet, der mit dem Wahlergebnis, das seinen Bruder Pahoran zum obersten Richter machte, unzufrieden war.
Kischkumen schlich sich als einfacher Bürger verkleidet in die Nähe des obersten Richters Pahoran und tötete ihn hinterrücks. Nach dem Mord floh er schnell, um nicht gefangen genommen zu werden.
Geheime Kombination:
Kischkumen war der Anführer einer Gruppe von Verschwörern, die als "geheime Bande" bekannt waren. Diese Gruppe war für ihre kriminellen Aktivitäten bekannt und ihre Mitglieder schworen, einander durch Geheimhaltung zu schützen, selbst wenn sie Verbrechen begingen.
Diese Gruppe von Verschwörern arbeitete im Verborgenen und nutzte Mord und Intrigen, um politischen Einfluss und Macht zu erlangen.
Pläne gegen Helaman:
Nach der Ermordung von Pahoran versuchte Kischkumen auch, Helaman, den nächsten obersten Richter, zu ermorden. Helaman war der Sohn des berühmten Alma der Jüngere und ein rechtschaffener Führer der Nephiten.
Kischkumen wurde jedoch von einem Spion Helamans überlistet, der sich der Gruppe der Verschwörer anschloss und Kischkumen tötete, bevor dieser Helaman erreichen konnte.
Ende von Kischkumen:
Nach dem Scheitern seines Mordplans gegen Helaman wurde Kischkumen von diesem Spion getötet, der das Versteck der Verschwörer infiltriert hatte.
Sein Tod markierte einen Rückschlag für die geheime Bande, obwohl sie später unter Gadianton weitergeführt wurden.
Bedeutung und Lehren:
Gefahren von Geheimbünden: Kischkumen steht als Symbol für die Gefahren von Geheimbünden und geheimen Kombinationen, die im Buch Mormon als eine der Hauptursachen für den Niedergang der nephitischen Zivilisation beschrieben werden. Diese Bünde förderten Kriminalität, Korruption und das Streben nach Macht durch unlautere Mittel.
Moralische Verantwortung: Die Geschichte von Kischkumen warnt davor, wie moralische Verantwortung und Rechtschaffenheit in einer Gesellschaft untergraben werden können, wenn Menschen bereit sind, für Macht und Einfluss alles zu tun, selbst Mord.
Widerstand gegen das Böse: Die Nephiten mussten sich gegen diese geheimen Bünde wehren, um ihre Gesellschaft zu schützen. Diese Erzählung lehrt, wie wichtig es ist, sich entschieden gegen das Böse und korrupte Einflüsse zu stellen, um das Wohl der Gemeinschaft zu bewahren.
Kischkumen repräsentiert somit den Weg der Dunkelheit und der Bosheit, der schließlich zu Chaos und Zerstörung führt, und dient als Warnung für alle, die in Macht- und Gierstreben verwickelt sind.
Lies auch gerne “Book of Mormon” Kishkumen.
Zur gleichen Zeit plant der lamanitische Anführer Koriantumr, die Nephiten anzugreifen. Er sammelt ein großes Heer und marschiert überraschend direkt auf die Hauptstadt Zarahemla zu (siehe Karte), wo er erfolgreich eindringt, und die Stadt einnimmt. Pakumeni wird dabei getötet. Koriantumr plant weiter, die nördlichen Gebiete anzugreifen, wird jedoch von Moronihach und seinen Truppen angegriffen und getötet. Schließlich werden die Lamaniten zurückgedrängt und geschlagen.
Lehren für uns heute:
Gefahren innerer Zwietracht: Die Geschichte zeigt, wie innere Konflikte und Uneinigkeit eine Gemeinschaft schwächen und anfällig für äußere Bedrohungen machen können. Für uns bedeutet dies, dass Einheit und Harmonie in Familien, Gemeinschaften und Gesellschaften entscheidend sind, um gemeinsam Herausforderungen zu bewältigen.
Widerstand gegen Ungerechtigkeit: Pahoran wird durch Mord gestürzt, was aufzeigt, wie wichtig es ist, für Gerechtigkeit einzutreten und gegen Ungerechtigkeit vorzugehen. Für uns heißt das, dass wir uns gegen Korruption und Unrecht wehren müssen, sei es im persönlichen oder öffentlichen Leben.
Überraschungen und Vorbereitung: Koriantumrs überraschender Angriff auf Zarahemla verdeutlicht, wie wichtig es ist, wachsam und vorbereitet zu sein. Dies kann auf geistige und praktische Aspekte unseres Lebens angewendet werden, indem wir uns ständig darauf vorbereiten, mit unerwarteten Herausforderungen umzugehen.
Gottes Hilfe und Führung: Trotz der Bedrohung durch Koriantumr siegen die Nephiten schließlich. Dies erinnert uns daran, dass wir durch Glauben, Gebet und Vertrauen auf göttliche Hilfe in der Lage sind, selbst große Schwierigkeiten zu überwinden.
Welche verheerenden Folgen können Streitigkeiten und Schwierigkeiten in einer Regierung hervorrufen?
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