(Bild: Quelle; Screeshot)
„Ein Engel des Herrn stieg nämlich von Zeit zu Zeit in den Teich hinab und setzte das Wasser in Bewegung. Wer dann nach der Bewegung (= nach dem Aufwallen) des Wassers zuerst hineinstieg, der wurde gesund, gleichviel mit welchem Leiden er behaftet war.” (Johannes 5:4).
Die Geschichte von Jesus, der am Sabbat einen Kranken am Teich Bethesda heilt, ist in der Bibel im Johannesevangelium, Kapitel 5, Verse 1-16 beschrieben. In diesem Zusammenhang bezeugt Jesus in den weiteren Versen 17-30 von sich, dass er der Sohn Gottes ist, was die Juden veranlasste, ihm nach dem Leben zu trachten, da er ihres Verständnisses entsprechend Gott lästerte (Johannes 5:18). In Bezug auf Jesus gab es zu seiner Zeit eine Kontroverse darüber, ob er Gottes Sohn war oder nicht. Einige der jüdischen Führer betrachteten seine Behauptung, Gott zu sein, als Blasphemie und eine Verletzung der jüdischen Gesetze.
In dieser Geschichte geht es um einen Mann, der seit 38 Jahren krank war und am Teich Bethesda lag, der bekannt war für seine heilenden Kräfte. Jedes Mal, wenn das Wasser im Teich sich bewegte, glaubte man, dass der erste Mensch, der ins Wasser stieg, geheilt werden würde. Er diente aber auch der rituellen Reinigung, bevor man in den Tempel in Jerusalem eintreten durfte.
Als Jesus diesen Mann sah, fragte er ihn: "Willst du gesund werden?" (Johannes 5:6) – beachte, nicht der Mann kam aufgrund Glaubens auf Jesus zu. Jesus kam von sich aus auf ihn zu und fragte ihn. Der Mann antwortete ihm, dass er niemanden hatte, der ihm in den Teich helfen konnte, wenn das Wasser sich bewegte – er kannte Jesus nicht und wird gedacht haben, dass er ihm anbieten würde, ihn ins Wasser zu tragen. Jesus sagte stattdessen zu ihm: `Steh auf, nimm dein Bett und bewege dich!´ (Johannes 5:8). Und der Mann wurde sofort geheilt und konnte sein Bett aufheben und gehen – bedenke, er hatte sich 38 Jahre nicht bewegen können! Die übliche Aufforderung Jesu, nicht mehr zu sündigen, kam erst später, als sie sich im Tempel wieder trafen.
Die Pharisäer, die den Sabbat sehr ernst nahmen, waren empört darüber, dass Jesus am Sabbat heilte und den Mann dazu aufforderte, sein Bett zu tragen, anstatt sich für den Geheilten zu freuen. Jesus antwortete ihnen: „Mein Vater wirkt (ununterbrochen) bis zu dieser Stunde; darum wirke ich auch.” (Johannes 5:17). Diese Antwort ließ die Pharisäer noch wütender werden, und sie versuchten, Jesus zu töten, weil er den Sabbat gebrochen hatte, aber noch mehr, weil er sich Gott gleichstellte (Johannes 5:18).
Einige der Dinge, die Juden am Sabbat zu Jesu Zeiten nicht tun durften, waren:
Arbeit: Die jüdische Tradition verbietet am Sabbat jegliche Arbeit. Dazu zählen sowohl körperliche als auch geistige Arbeit. Die Juden sollten sich am Sabbat von ihren Alltagstätigkeiten ausruhen und sich Gott widmen.
Reisen: Die jüdische Tradition erlaubte am Sabbat nur kurze Wege, die als notwendig erachtet wurden. Lange Reisen waren am Sabbat nicht gestattet.
Feuer entzünden: Das Anzünden eines Feuers war am Sabbat nicht erlaubt. Das betraf auch das Anzünden von Kerzen, Lampen oder Öfen.
Handel treiben: Geschäfte und Handel waren am Sabbat untersagt.
Essen kochen: Essen kochen war am Sabbat nicht gestattet. Das Essen wurde am Freitag vorbereitet und konnte dann am Sabbat aufgewärmt werden.
Vorbild: Der Sohn kann von sich aus nichts tun, er tut, was er den Vater tun sieht, und der liebt ihn dafür und zeigt ihm mehr.
Schriftstudium: Das Studium der Schrift war am Sabbat erlaubt, jedoch durfte dabei keine Tinte oder Feder benutzt werden.
Ich lerne,
Diese Geschichte zeigt, dass Jesus Mitleid mit den Kranken hatte und bereit war, ihnen zu helfen, auch wenn es den religiösen Regeln der Juden widersprach. Es zeigt auch, dass Jesus behauptete, in der gleichen Weise wie Gott zu arbeiten und damit seinen göttlichen Status beanspruchte.
Vertrauen in Gott: Der geheilte Mann im Teich Bethesda hatte Vertrauen in Jesus und glaubte, dass er geheilt werden konnte. Wir können daraus lernen, dass wir auch in schwierigen Situationen Vertrauen in Gott haben sollten und darauf vertrauen sollten, dass er uns helfen wird.
Hoffnung und Geduld: Der geheilte Mann hatte 38 Jahre lang darauf gewartet, geheilt zu werden. Wir können daraus lernen, dass es manchmal Geduld und Hoffnung braucht, um unser Ziel zu erreichen. Es kann auch sein, dass wir auf unerwartete Weise Hilfe erhalten, wie der Mann durch Jesus.
Barmherzigkeit und Mitgefühl: Jesus zeigte Barmherzigkeit und Mitgefühl gegenüber dem geheilten Mann, obwohl er von der Gesellschaft verachtet wurde. Wir können daraus lernen, dass wir anderen gegenüber barmherzig und mitfühlend sein sollten, insbesondere gegenüber denjenigen, die von der Gesellschaft ausgeschlossen werden.
Mut und Risikobereitschaft: Jesus heilte den Mann an einem Tag, an dem es unerwünscht war, zu heilen, und riskierte damit, von den religiösen Autoritäten angegriffen zu werden. Wir können daraus lernen, dass wir manchmal mutig sein und Risiken eingehen müssen, um das Richtige zu tun und anderen zu helfen.
Die Bedeutung der Rettung des Geistes: Jesus fragte den geheilten Mann, ob er glaubte, und forderte ihn auf, nicht mehr zu sündigen. Wir können daraus lernen, dass die Rettung unseres Geistes genauso wichtig ist wie unsere körperliche Gesundheit, und dass wir uns bemühen sollten, ein Leben zu führen, das Gott ehrt.
Jesus hatte Leben in sich selbst: Der Vater hat es ihm gegeben, keiner konnte es ihm nehmen. Er selber hat es aber erst am Kreuz niedergelegt, nachdem er alles getan hat, was der Vater von ihm wünschte.
Warum trachteten die jüdischen Führer danach, Jesu zu töten?
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