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Wer mein Evangelium empfängt, der empfängt mich

  • Autorenbild: manfred.lobstein
    manfred.lobstein
  • vor 2 Tagen
  • 4 Min. Lesezeit


(Bild: Quelle)


“Und wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer mein Evangelium empfängt, der empfängt mich, und wer mein Evangelium nicht empfängt, der empfängt mich nicht.” (Lehre und Bündnisse 39:5). 


Historie zu Lehre und Bündnisse 39 und 40 

Diese beiden Abschnitte behandeln eine dramatische, aber kurze Episode in der Frühgeschichte der Kirche, die das Spannungsfeld zwischen göttlicher Offenbarung, menschlicher Entscheidungsfreiheit und dem Einfluss von Angst und weltlichen Sorgen zeigt. 


Die Offenbarungen in L&B 39 und 40 lassen sich auf eindrucksvolle Weise mit dem Gleichnis vom Sämann aus Matthäus 13 verknüpfen – ein Gleichnis, das, wie Jed Woodworth beschreibt, besonders gut verdeutlicht, wie nahe geistiges Potenzial und geistiges Scheitern beieinanderliegen. Die Geschichte von James Covel, einem angesehenen methodistischen Geistlichen im frühen 19. Jahrhundert, zeigt exemplarisch, wie der Same des Wortes Gottes zwar keimen, aber durch äußere Umstände und innere Ängste erstickt werden kann – ganz wie der Samen, der unter die Dornen fällt. 


Im Januar 1831 trat James Covel, ein Geistlicher der methodistischen Kirche und Präsident einer regionalen Methodistenkonferenz im Westen von New York, an Joseph Smith heran. Covel hatte offenbar den ernsthaften Entschluss gefasst, sich dem Willen des Herrn zu unterwerfen – sofern dieser ihm durch den Propheten kundgetan würde. Er erklärte, er habe mit Gott einen Bund geschlossen, jedem Gebot zu folgen, das ihm durch Joseph offenbart würde. Daraufhin empfing Joseph die Offenbarung, die heute als L&B 39 bekannt ist. 


In dieser Offenbarung zeigte der Herr, dass er James Covel sehr genau kannte – er nannte ihn beim Namen, lobte die aufrichtige Einstellung seines Herzens, wies aber auch auf dessen bisherige Schwächen hin: Stolz, Sorge um die Welt und eine wiederholte Ablehnung Christi. Dennoch sprach der Herr von einem Tag der Befreiung für Covel. Er wurde aufgefordert, sich taufen zu lassen, seine Sünden abzuwaschen und den Heiligen Geist zu empfangen. Wenn er das Evangelium annehme und dem Gebot folge, mit den Heiligen nach Ohio zu ziehen, werde ihm große Macht und Berufung zuteil: Er solle dazu beitragen, Zion aufzubauen und das Haus Israel zu sammeln. Der Herr versprach, mit ihm zu gehen und ihn auf seinem Weg zu stärken. 


Doch schon am nächsten Tag verließ James Covel Fayette und kehrte nie zurück. Er wurde nicht getauft und ließ sich nicht mit der Kirche ein. Dieses abrupte Ende löste bei Joseph Smith und Sidney Rigdon Verwunderung aus. Sie wandten sich erneut an den Herrn – und erhielten die Erklärung, die heute in L&B 40 überliefert ist. Darin heißt es, dass James Covel zunächst mit aufrichtigem Herzen den Bund geschlossen und das Wort Gottes empfangen habe. Doch dann trat der Widersacher auf den Plan. Satan verleitete ihn zur Furcht vor Verfolgung und zum Festhalten an weltlichen Sicherheiten – insbesondere an seinem bezahlten Predigtamt. Covel fürchtete sich davor, all das aufzugeben, und entschied sich, den empfangenen Auftrag nicht auszuführen. Damit machte er seinen Bund unwirksam. 


Diese Episode macht deutlich, wie göttliche Offenbarung mit menschlicher Entscheidungsfreiheit zusammenwirkt. Gott offenbart seinen Willen nicht, um uns zu zwingen, sondern um uns in die Lage zu versetzen, frei zu wählen. Der Mensch wird damit in die Lage versetzt, sich bewusst zwischen dem Weg des Herrn und Alternativen zu entscheiden. Joseph Smith lehrte später, dass Gott zwar „alles im Voraus weiß“, aber nicht alles „vorherbestimmt“. Mit anderen Worten: Gott hatte James Covels Entscheidung nicht vorweggenommen oder erzwungen, sondern ihm die Freiheit gelassen, sich selbst zu entscheiden. Diese Sichtweise unterscheidet sich deutlich von einer Vorstellung eines allwissenden Gottes, der menschliche Entscheidungen determiniert. 


Trotz der Kürze von Abschnitt 40 ist die darin enthaltene Lehre tiefgreifend: Sie erklärt, wie echte Entscheidungsfreiheit erst dann möglich wird, wenn der Wille Gottes bekannt ist – und die Gegenseite ebenfalls eine Option anbietet. Die Offenbarungen an James Covel zeigen damit nicht nur ein gescheitertes persönliches Berufungserlebnis, sondern auch das Prinzip, wie Offenbarung und freier Wille zusammenwirken, und was es heißt, einen Bund wirklich zu halten. 


Wer James Covel genau war, ist nicht mit absoluter Sicherheit zu sagen. In frühen Versionen der Offenbarung wird er als „James (C.)“ oder „James Covill“ bezeichnet. Manche Quellen sprechen von einem langjährigen baptistischen Prediger, andere von einem methodistischen Geistlichen aus Canadice, New York. Der wahrscheinlichste Kandidat ist ein methodistischer Konferenzpräsident namens James Covel, der etwa zwanzig Meilen von Canandaigua entfernt wohnte – einem Ort, an dem Joseph Smith und andere Kirchenführer im Oktober 1830 gepredigt hatten. Offenbar war Covel von der Botschaft tief beeindruckt – aber letztlich nicht bereit, den damit verbundenen Preis zu zahlen. 


Er starb 1850 in New York – getrennt von der Kirche, zu der er einst fast gehört hätte. Seine Geschichte bleibt ein eindrückliches Beispiel für die Bedeutung von Bundesbindung, Mut zum Gehorsam – und den Preis, den Angst vor der Welt mit sich bringen kann. 


In diesen ersten Versen offenbart sich Jesus Christus als der Ewige, das Licht und Leben der Welt, das auch in dunklen Zeiten leuchtet, selbst wenn die Welt es nicht erkennt. Er erinnert daran, dass er zur Menschheit gekommen ist, aber von vielen abgelehnt wurde. Doch allen, die ihn annehmen, gibt er die Macht, seine Söhne und Töchter zu werden. Wer sein Evangelium empfängt, empfängt ihn selbst; wer es ablehnt, lehnt auch ihn ab. Das Evangelium Christi wird klar definiert: Es besteht aus Umkehr, Taufe im Wasser und der Taufe mit Feuer und dem Heiligen Geist – letzterer lehrt die Frieden bringenden Wahrheiten des Reiches Gottes


In seinem Kommentar zu L&B 39:1–6 hebt Casey Paul Griffiths hervor, dass der Herr in diesen Versen ein wiederkehrendes Thema anspricht: die Verheißung, durch Annahme des Evangeliums zu Söhnen und Töchtern Gottes zu werden. Diese Kindschaft unterscheidet sich von unserer geistigen Abstammung als Kinder himmlischer Eltern; sie bezieht sich auf eine geistige Wiedergeburt, durch die Männer und Frauen durch Christus in seine göttliche Familie adoptiert werden. 

Griffiths zitiert Elder Bruce R. McConkie, der erklärt, dass Taufe und Kirchenmitgliedschaft allein nicht ausreichen, um Söhne Christi zu werden. Vielmehr erhalten Menschen durch diese Handlungen die "Macht", Söhne zu werden.


Diejenigen, die Söhne Gottes werden, sind jene, die das Evangelium annehmen, der wahren Kirche beitreten, das Priestertum empfangen, in den Bund der ewige Ehe und gehorsam nach dem gesamten Evangeliumsgesetz leben. Durch diesen Prozess werden sie in die Familie Jesu Christi adoptiert und zu Miterben mit ihm, wodurch sie die Herrlichkeit des Reiches des Vaters erlangen.


 
 
 

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