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Autorenbildmanfred.lobstein

Werte Brüder und Väter, hört mich an!


Stephanus Rede vor dem Hoherat (Bild Quelle; Screenshot)


„Der Hohepriester fragte ihn nun: „Verhält sich dies so?” 2 Da antwortete Stephanus: „Werte Brüder und Väter, hört mich an! Der Gott der Herrlichkeit erschien unserm Vater Abraham, als er noch in Mesopotamien wohnte, bevor er sich in Haran niedergelassen hatte, 3 und gebot ihm: ‘Verlaß dein Heimatland und deine Verwandtschaft und ziehe in das Land, das ich dir zeigen werde!’ “ (Apostelgeschichte 7:1-3).


Stephanus wurde fälschlicherweise beschuldigt, gegen das Gesetz des Mose und den Tempel zu sprechen. Er wurde vor den Hohen Rat gebracht, um sich zu verteidigen. Statt sich jedoch zu verteidigen, nutzte Stephanus die Gelegenheit, um den Hohen Rat mit einer ausführlichen Predigt über die Geschichte des Volkes Israel und die Bedeutung von Jesus Christus zu konfrontieren.


Die Apostelgeschichte 7:1-60 enthält die gesamte Rede des Märtyrers Stephanus vor dem Hohen Rat in Jerusalem.


Stephanus wird vor den Hohen Rat gebracht und ihm wird die Möglichkeit gegeben, sich gegen die Anschuldigungen zu verteidigen. Er beginnt seine Rede, indem er auf die Geschichte Israels zurückblickt und die Verbindung zwischen Gott und seinem Volk betont.


Stephanus erzählt von Abraham, wie er von Gott gerufen wurde, um das Land Kanaan zu verlassen und zu einer neuen Nation zu werden. Er erwähnt auch die Geschichte von Josef, der von seinen Brüdern verkauft wurde und schließlich zu einer Führungsposition in Ägypten aufstieg.


Dann weist Stephanus auf Mose hin *), der durch ein Wunder in einem brennenden Dornbusch von Gott gerufen wurde. Er erzählt von den Wundern und Zeichen, die Mose in Ägypten vollbrachte, um das Volk Israel aus der Sklaverei zu befreien. Doch später wünschte sich das Volk lieber wieder in Ägypten zu sein (Apostelgeschichte 7:39). **)

  • *) Stephanus erwähnt dreimal einen Zeitraum von "vierzig Jahren". Es ist möglich, dass die Angabe "vierzig Jahre" eine wörtliche Beschreibung der tatsächlichen Zeitdauer ist, über die Stephanus spricht. In diesem Fall würde es sich um eine konkrete Zeitspanne handeln, die in der Geschichte Israels eine Rolle spielte. Es ist jedoch auch möglich, dass die Zahl "vierzig" symbolisch gemeint ist und auf eine lange Zeit oder einen Zeitraum der Vorbereitung, Prüfung oder Reinigung hinweist. In der Bibel wird die Zahl "vierzig" oft verwendet, um einen Zeitraum der Läuterung, des Übergangs oder der Vorbereitung auf etwas Neues darzustellen. Beispielsweise verbrachte das Volk Israel vierzig Jahre in der Wüste, bevor es ins verheißene Land einzog, und Jesus fastete vierzig Tage in der Wüste, bevor er sein öffentliches Wirken begann.

  • **) Das erinnert an das Verhalten von Lots Frau. Ihrer Familie wurde geboten Sodom zu verlassen und sich nicht umzudrehen. Sie aber drehte sich um, blickte zurück und sehnte sich vielleicht danach lieber dort zu sein, anstatt auf dem Weg in etwas Ungewisses (Genesis 19:23-26).

Stephanus erwähnt den Bau des Tempels durch König Salomo und betont gleichzeitig, dass Gott nicht in einem von Menschenhand gemachten Tempel wohnt. Er macht deutlich, dass das Volk Israel oft gegen die Propheten rebelliert und sich dem Willen Gottes widersetzt hat.


Dann kommt Stephanus zum Hauptpunkt seiner Rede: Er beschuldigt die religiösen Führer, den "Gerechten" verraten und ermordet zu haben. Er nennt Jesus Christus als den "Gerechten" und betont, dass er der von Gott verheißene Messias ist.

Die Mitglieder des Hohen Rates werden wütend und empört über diese Aussagen. Sie bedecken ihre Ohren und stoßen Stephanus hinaus aus der Stadt. Dort wird er von einer aufgebrachten Menge gesteinigt.


Während Stephanus gesteinigt wird, betet er zu Gott und bittet Jesus, ihnen ihre Sünden nicht anzurechnen. Schließlich gibt er seinen Geist auf und stirbt als erster christlicher Märtyrer.


Diese Zusammenfassung umfasst die gesamte Rede von Stephanus in Apostelgeschichte 7:1-60, einschließlich seines Rückblicks auf die Geschichte Israels, seiner Beschuldigung gegenüber den religiösen Führern und seines Märtyriums durch Steinigung.


Ich lerne:

  1. Mutiges Zeugnis: Stephanus zeigt einen bemerkenswerten Mut und eine Standhaftigkeit in seinem Zeugnis für Jesus Christus. Er spricht die Wahrheit ohne Furcht vor den religiösen Autoritäten aus, selbst wenn er sich dadurch in Gefahr bringt. Wir können von seinem Beispiel lernen, mutig für unseren Glauben einzustehen, auch wenn es Konsequenzen haben kann.

  2. Kenntnis der Heilsgeschichte: Stephanus demonstriert ein tiefes Verständnis der Geschichte Israels und der Beziehung Gottes zu seinem Volk. Er erinnert die religiösen Führer an die Taten Gottes in der Vergangenheit, um zu zeigen, dass Jesus der verheißene Messias ist. Es ist wichtig, dass wir uns mit der Geschichte unserer eigenen Glaubenswurzeln vertraut machen, um unseren Glauben zu festigen und anderen davon zu erzählen.

  3. Konsequenzen für das Bekenntnis zum Glauben: Stephanus bezahlt einen hohen Preis für sein Zeugnis. Er wird von der aufgebrachten Menge gesteinigt und gibt sein Leben für seinen Glauben. Sein Martyrium erinnert uns daran, dass das Bekenntnis zum Glauben manchmal Verfolgung und Ablehnung mit sich bringen kann. Wir sollten bereit sein, die Konsequenzen zu tragen und treu zu bleiben, selbst wenn es schwierig wird.

  4. Vergebung und Gnade: Obwohl Stephanus grausam ermordet wird, betet er für seine Peiniger und bittet Jesus, ihnen ihre Sünden nicht anzurechnen (erinnert dies nicht an die Handlung Jesu am Kreuz für seine Peiniger?). Diese Handlung zeigt die Kraft der Vergebung und Gnade, selbst inmitten von Leiden und Unrecht. Es erinnert uns daran, dass wir aufgerufen sind, anderen zu vergeben und Liebe zu zeigen, selbst in schwierigen Situationen.

  5. Gottes Treue: In der gesamten Rede von Stephanus wird deutlich, dass Gott treu ist und seine Verheißungen erfüllt. Von Abraham über Mose bis hin zu Jesus Christus zeigt die Geschichte Israels, dass Gott seine Pläne und Versprechen immer erfüllt. Wir können uns auf Gottes Treue verlassen und in unserem eigenen Glaubensleben darauf vertrauen.

Insgesamt lehrt uns Apostelgeschichte 7:1-60 wichtige Lektionen über Mut, Wissen der Heilsgeschichte, die Konsequenzen des Glaubensbekenntnisses, Vergebung und Gnade sowie Gottes Treue. Diese Lektionen können uns helfen, unseren Glauben zu stärken und mutig in unserem Zeugnis für Jesus Christus zu sein.


Welche Lehren ziehst du aus diesen Versen?


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