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Alle diese Gaben kommen von Gott

  • Autorenbild: manfred.lobstein
    manfred.lobstein
  • 13. Mai
  • 5 Min. Lesezeit



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(Bild Quelle)


“Und alle diese Gaben kommen von Gott, zum Nutzen der Kinder Gottes.” (Lehre und Bündnisse 46:26). 


Der Herr offenbart, dass durch den Heiligen Geist viele verschiedene Gaben an seine Kinder verteilt werden. Einige erhalten das sichere Wissen, dass Jesus Christus der Sohn Gottes ist und für die Sünden der Welt gekreuzigt wurde. Andere erhalten den Glauben an dieses Zeugnis, wodurch auch sie ewiges Leben erlangen können, wenn sie treu bleiben. Wieder anderen wird die Fähigkeit gegeben, die unterschiedlichen Aufgaben und Handlungen im Werk des Herrn zu erkennen, damit sie zwischen göttlichem und menschlichem Handeln unterscheiden können. Es werden zudem Gaben wie Weisheit, Erkenntnis, Glaube zur Heilung, die Fähigkeit zu heilen, Wunder zu vollbringen, zu prophezeien, Geister zu unterscheiden, in Zungen zu sprechen und die Zungenrede auszulegen gegeben. Jede dieser Gaben wird durch den Geist Gottes verteilt – nicht zum persönlichen Ruhm, sondern zum Nutzen und Aufbau der ganzen Glaubensgemeinschaft. 


Für unser Handeln heute bedeutet dies: Wir sollen die Vielfalt der geistigen Gaben in der Kirche erkennen, respektieren und dankbar annehmen. Jeder von uns kann durch den Heiligen Geist eine oder mehrere dieser Gaben empfangen, und es ist unsere Aufgabe, sie zu entdecken, richtig zu nutzen und zum Wohl aller einzusetzen. Wir sollen die Gaben anderer nicht abwerten oder neiden, sondern sehen, wie sie zum gemeinsamen Wachstum beitragen. Gleichzeitig werden wir eingeladen, bewusst nach geistigen Gaben zu trachten und uns vom Geist leiten zu lassen, um die Kirche zu stärken und den Kindern Gottes besser zu dienen. 


Der Herr erklärt, dass es die Aufgabe des Bischofs und der ordinierten Führer der Kirche ist, über die Gemeinde zu wachen und die geistigen Gaben zu erkennen und zu unterscheiden. Auf diese Weise soll verhindert werden, dass jemand vorgibt, vom Geist Gottes zu handeln, obwohl es nicht so ist. Wer im Geist bittet, wird auch im Geist empfangen, sodass manche dazu berufen werden, viele Gaben zu haben, um der Kirche als Haupt zu dienen und jedem einzelnen Mitglied Nutzen zu bringen. Wichtig ist, dass Gebete und Bitten im Einklang mit dem Willen Gottes geschehen, denn dann wird das Erbetene auch erfüllt. Alles, was im Geist geschieht, soll im Namen Jesu Christi getan werden. Für alle empfangenen Segnungen sollen wir dankbar sein. Schließlich wird uns aufgetragen, beständig in Tugend und Heiligkeit vor Gott zu leben. 

Für unser heutiges Handeln bedeutet das: Wir sollen geistige Gaben erkennen und richtig einsetzen, dabei auf die Berufenen und ihre Gabe der Unterscheidung vertrauen. Unser eigenes Bitten und Tun soll sich an Gottes Willen ausrichten, immer im Namen Christi erfolgen und von Dankbarkeit geprägt sein. Besonders wichtig ist, dass wir in unserem alltäglichen Leben nach Reinheit, Tugend und Heiligkeit streben, um würdig zu bleiben, Gottes Gaben zu empfangen und seine Werke zu vollbringen. 


Seit den Tagen Adams und Evas hat der Herr seine Heiligen angewiesen, Aufzeichnungen über ihre geistigen und zeitlichen Angelegenheiten, ihre göttlichen Offenbarungen und ihre Geschichte zu führen. Dieses Gebot findet sich auch in der heutigen Zeit, unter anderem in L&B 21:1. Viele große Propheten wie Adam, Henoch, Abraham, Mose, Nephi, Mormon sowie die Evangelisten Matthäus, Markus, Lukas und Johannes haben diesem Auftrag Folge geleistet, wodurch Millionen Menschen in späteren Generationen gesegnet wurden. 


In der Anfangszeit der wiederhergestellten Kirche hatte Oliver Cowdery die Verantwortung übernommen, die kirchlichen Aufzeichnungen zu führen, obwohl er nie formell zu diesem Dienst berufen und eingesetzt worden war. Als Oliver jedoch auf eine Missionsreise geschickt wurde, entstand die Notwendigkeit, diese Aufgabe neu zu besetzen. John Whitmer, der gerade selbst von einer Missionsreise zurückgekehrt war, wurde daraufhin „durch die Stimme der Ältesten“ dazu bestimmt, das Kirchenarchiv zu führen. Als Joseph Smith ihn zudem bat, auch eine umfassende Kirchengeschichte zu verfassen, reagierte John zurückhaltend. Er erklärte offen, dass er diese Aufgabe lieber nicht übernehmen wolle, fügte jedoch hinzu, dass der Wille des Herrn geschehen solle und dass, falls der Herr dies wünsche, dies durch Joseph, den Seher, kundgetan werden möge. 


Joseph Smith suchte daraufhin die Antwort des Herrn im Gebet, und am 8. März 1831, dem gleichen Tag, an dem auch die Offenbarung zu Abschnitt 46 gegeben wurde, empfing er L&B 47. In dieser Offenbarung wurde John Whitmer offiziell als Kirchenhistoriker berufen und beauftragt, nicht nur die fortlaufende Geschichte der Kirche aufzuzeichnen, sondern auch die Offenbarungen, die Joseph Smith erhielt, sorgfältig zu kopieren und aufzubewahren. 


Obwohl John Whitmer die Berufung annahm, war seine Einstellung dazu eher halbherzig. Einen Monat später, am 9. April 1831, wurde er in einer besonderen Versammlung von Ältesten in Kirtland offiziell in seiner Berufung als Kirchenhistoriker und -schreiber bestätigt. Im Juni 1831 begann er schließlich mit der tatsächlichen Arbeit an der Kirchengeschichte. Die erste Zeile seines Werkes zeigt seine Pflichtauffassung: „Ich werde fortfahren, diese Aufzeichnung weiterzuführen, da ich vom Herrn und Erretter Jesus Christus dazu geboten worden bin, die Ereignisse in dieser Kirche niederzuschreiben.“ 


John Whitmers Arbeit als Historiker war jedoch von mäßiger Qualität. Sein Geschichtswerk erwies sich als eine relativ skizzenhafte Darstellung der damaligen Ereignisse. Seine Aufzeichnungen umfassten lediglich etwa 85 Seiten, wobei rund 75 Prozent daraus bestanden, die Offenbarungen Joseph Smiths zu kopieren. Im Gegensatz dazu war Oliver Cowdery ein wesentlich gründlicherer und kompetenterer Historiker gewesen. Dennoch war John in seiner Rolle als Schreiber der Offenbarungen treu und gewissenhaft. Viele der frühesten Manuskripte der Offenbarungen, die heute noch existieren, stammen aus seiner Hand. 


Ein interessantes Detail dieser Begebenheit ist, dass John Whitmer, der eng mit Joseph Smith verbunden war – er hatte in Josephs Haus gelebt und als Schreiber während der Übersetzung des Buches Mormon gedient –, sich zunächst weigerte, einem persönlichen Rat Josephs zu folgen, aber bereitwillig einem durch Joseph empfangenen göttlichen Offenbarungsauftrag gehorchte. Dies unterstreicht ein zentrales Prinzip der frühen Kirche: Die Mitglieder, selbst diejenigen, die Joseph gut kannten, erkannten die Stimme Gottes in den Offenbarungen an und maßen ihnen höchste Autorität bei – höher noch als dem persönlichen Rat Joseph Smiths. 


John Whitmer diente als Kirchenhistoriker bis zu seiner Exkommunikation am 10. März 1838 in Far West. Danach weigerte er sich, die von ihm erstellten kirchlichen Aufzeichnungen herauszugeben. Joseph Smith schrieb ihm daraufhin einen Brief und forderte die Herausgabe der Dokumente. Als John sich weiterhin weigerte, begannen Joseph und andere Brüder mit der Niederschrift einer neuen Kirchengeschichte, ein Projekt, das Joseph bis zu seinem Tod verfolgte. Aus diesen späteren Aufzeichnungen entstand letztlich die History of the Church, die 1951 veröffentlicht wurde und die Geschichte der Kirche von ihrer Gründung bis kurz nach Josephs Tod dokumentiert. 


Nach John Whitmers Tod gelangte seine ursprüngliche Kirchengeschichte in den Besitz seines Neffen John C. Whitmer in Richmond, Missouri. Schließlich wurde sie der Reorganisierten Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage (RLDS Kirche, heute Community of Christ) überlassen, die sie später veröffentlichte. 


 
 
 

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