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Dann sollen sie sich an den Orten sammeln, die ich ihnen bestimmen werde

  • Autorenbild: manfred.lobstein
    manfred.lobstein
  • vor 15 Minuten
  • 4 Min. Lesezeit
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Geographische Parallelen Zarahemlas

(Bild: Quelle)


“Wahrlich, so spricht der Herr: Ich sage euch: Wenn diejenigen, die sich nach meinem Namen nennen und sich bestreben, meine Heiligen zu sein – wenn sie meinen Willen tun und meine in Bezug auf sie gegebenen Gebote halten wollen, dann sollen sie sich an den Orten sammeln, die ich ihnen durch meinen Diener Joseph bestimmen werde, und meinem Namen Städte bauen, damit sie bereit seien für das, was die Zukunft bringen wird.” (Lehre und Bündnisse 125:2). 


Lehre & Bündnisse 125:1–4 – Historischer Kontext und geistliche Lehren 


Im März 1841, als die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage sich in Nauvoo (Illinois) sammelte und ihre Strukturen festigte, stellte sich eine konkrete Frage: Was sollten die Gläubigen tun, die nicht in Illinois, sondern im Territorium Iowa lebten? Joseph Smith suchte den Willen des Herrn, und die Antwort ist in Abschnitt 125 überliefert. 


Die Offenbarung – Vers 1–4 

Die Verse beginnen mit einer Frage: „Was ist der Wille des Herrn in Bezug auf die Heiligen im Territorium Iowa?“ (V. 1). Die Antwort ist klar: Wer nach Gottes Namen genannt wird und seinen Willen tun möchte, soll sich „an den Orten sammeln, die ich … bestimmen werde, und meinem Namen Städte bauen“ (V. 2). Diese Sammlung hat ein Ziel – „damit sie bereit seien für das, was die Zukunft bringen wird“. 

Konkret befiehlt der Herr, „auf dem Land gegenüber der Stadt Nauvoo“ eine Stadt zu errichten und sie Zarahemla zu nennen (V. 3). Alle, die aus allen Himmelsrichtungen kommen und den Wunsch haben, dort zu wohnen, sollen in Zarahemla, in Nashville, in Nauvoo oder in anderen von Gott bestimmten Pfählen ihr Erbteil empfangen (V. 4). 

Damit verbindet diese kurze Offenbarung drei Kerngedanken: Sammlung der Gläubigen, Aufbau heiliger Städte und Namensgebung mit tiefer Symbolkraft. 


Historischer Hintergrund – Iowa und Nauvoo 

Zur Zeit dieser Offenbarung war Nauvoo eine schnell wachsende Stadt am Mississippi. Viele Heilige hatten sich nach den Vertreibungen aus Missouri hier gesammelt. Auf der gegenüberliegenden Seite des Flusses, im noch jungen Iowa-Territorium, hatten bereits einige Mitglieder Land gekauft und sich angesiedelt. Die Frage stand im Raum: Sollen sie nach Nauvoo übersiedeln oder eine eigene Stadt errichten? 

Die Offenbarung gab Klarheit: Sie durften eine eigenständige Stadt bauen, Zarahemla, und diese offiziell als Pfahl Zions etablieren. Historische Aufzeichnungen zeigen, dass schon im Sommer 1841 ein „Zarahemla Pfahl“ organisiert wurde, der über 300 Mitglieder zählte. Dieser Bestand war jedoch nur von kurzer Dauer – Anfang 1842 wurde der Pfahl wieder aufgelöst, die meisten Mitglieder orientierten sich zurück nach Nauvoo oder bereiteten sich auf die spätere große Auswanderung in den Westen vor. Heute ist vom Ort Zarahemla in Iowa kaum mehr etwas sichtbar, doch seine Bedeutung als Teil der Nauvoo-Phase bleibt bestehen. 


Geistliche Bedeutung der Verse 

1. Sammlung der Heiligen Die Offenbarung betont das zentrale Prinzip der „Sammlung“. Schon seit den Anfängen der Kirche war das Sammeln an heiligen Orten ein Gebot, um Glauben zu stärken, Ressourcen zu bündeln und geistige Gemeinschaft zu schaffen. Iowa-Zarahemla war ein solcher Sammelpunkt. 

2. Städte im Namen Gottes bauen Nicht nur Häuser, sondern „Städte im Namen des Herrn“ sollten entstehen. Damit ist gemeint, dass jede Gemeinde geistlich ausgerichtet sein sollte – Orte, die Gottes Reich sichtbar machen, Orte mit klarer Identität und Zweck. 

3. Vorbereitung auf die Zukunft Die Heiligen sollten „bereit sein für das, was die Zukunft bringen wird“. In der damaligen Situation bedeutete dies Schutz vor Verfolgung, Aufbau einer tragfähigen Infrastruktur und geistige Stärkung für kommende Prüfungen. Rückblickend sehen wir, dass wenige Jahre später die große Wanderung nach Westen anstand. 

4. Pfähle Zions Die Offenbarung spricht nicht nur von Zarahemla, sondern auch von Nauvoo, Nashville und „allen Pfählen, die ich bestimmt habe“. Zion besteht nicht nur aus einem Ort, sondern aus einem Netz heiliger Zentren. Diese Flexibilität ermöglichte es der Kirche, sich in wechselnden Umständen zu behaupten. 


Warum der Name Zarahemla? 

Die Wahl des Namens Zarahemla ist besonders aufschlussreich. Im Buch Mormon ist Zarahemla eine zentrale Stadt, Hauptstadt des nephitischen Reiches, Sammelpunkt verschiedener Völker und Zentrum politischer wie geistlicher Entwicklungen. Sie war Ort von Umkehr, Reformen, aber auch von Konflikten. 

Indem der Herr Joseph Smith für diesen Iowa-Ort diesen Namen nannte, knüpfte er die neue Siedlung an diese Tradition. Die Botschaft an die Gläubigen lautete: Auch ihr seid Teil des großen Sammelwerks, so wie einst die Nephiten und Mulekiten in Zarahemla zusammenkamen. Ihr baut eine Stadt, die geistlich mit der Geschichte des Buches Mormon verbunden ist. 

Gleichzeitig war es in jener Zeit üblich, Siedlungen nach heiligen Namen zu benennen – Orte wie Manti, Nephi oder Gideon zeugen davon. Solche Namen gaben den Pionieren Identität und Orientierung: Sie sahen sich als Fortsetzung des Volkes Gottes in alter Zeit. 


Parallelen und Unterschiede zum Buch-Mormon-Zarahemla 

Es liegt nahe, Iowa-Zarahemla mit der alten Stadt im Buch Mormon zu vergleichen (lies auch hier). Einige Parallelen sind deutlich: 

  • Sammelpunkt: In beiden Fällen ist Zarahemla ein Ort, an dem sich Gläubige aus verschiedenen Regionen versammeln. 

  • Zentrum: Beide dienen als zentrale Stützpunkte für Organisation und Lehre. 

  • Symbol für Gemeinschaft: Zarahemla steht für das Zusammenbringen verschiedener Gruppen in eine neue, geeinte Gemeinschaft. 

Das Buch-Mormon-Zarahemla war über Jahrhunderte Zentrum einer Zivilisation, während Iowa-Zarahemla nur kurze Zeit existierte. Im Buch Mormon war Zarahemla oft Schauplatz von Kriegen und politischen Umwälzungen, während Iowa-Zarahemla eher ein kleines, friedliches Siedlungsprojekt war. Bemerkenswert, beide Orte lagen jeweils westlich eines Flusses, im Buch Mormon westlich des Flusses Sidon (Alma 2:15), in Iowa westlich des Mississippi gegenüber Nauvoo. 


Eine Lehre für heute 

Obwohl Iowa-Zarahemla als Siedlung keine Dauer hatte, lebt die Botschaft fort. Sie erinnert daran, dass das Reich Gottes nicht an geografische Beständigkeit gebunden ist. Eine Stadt kann verschwinden, aber das Prinzip der Sammlung bleibt. 

Auch heute werden Gläubige eingeladen, sich in „Pfählen Zions“ zu versammeln, sei es in wachsenden Gemeinden weltweit oder im eigenen Zuhause. Der Auftrag, „Städte im Namen des Herrn“ zu bauen, gilt weiter – überall dort, wo Heilige Gemeinschaft leben, Tempel errichten und den Namen Christi tragen. 

Zarahemla, ob im Buch Mormon oder in Iowa, bleibt damit ein Symbol für das Sammeln, für Einheit und für die Vorbereitung auf Gottes zukünftiges Werk. 


 
 
 

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