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Dass mein Wort zu den Menschenkindern hinausgehe

  • Autorenbild: manfred.lobstein
    manfred.lobstein
  • vor 2 Tagen
  • 4 Min. Lesezeit
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(Bild: Quelle)


“Denn siehe, wahrlich, ich sage euch: Dies ist mir am ratsamsten, nämlich dass mein Wort zu den Menschenkindern hinausgehe, damit den Menschenkindern zu eurem Nutzen das Herz erweicht werde. So ist es. Amen.” (Lehre und Bündnisse 96:5). 


Lehre und Bündnisse 96 – Historischer Hintergrund 


Der Abschnitt 96 wurde im Frühjahr 1833 offenbart, in der Zeit, als sich die junge Kirche Jesu Christi in Kirtland, Ohio, ansiedelte. Hintergrund war die Anweisung Gottes, das Land in Kirtland als Teil der Vorbereitung für das Werk des Tempelbaus und die Errichtung einer neuen Gemeindestruktur – dem sogenannten „Pfahl Zion“ – zu ordnen. Die Kirche hatte Land erworben (unter anderem von Peter French) für Tempel und Wohngebiete sowie erste Druckereiaktivitäten. Diese Offenbarung wurde Teil der Bemühungen um den Aufbau von Zion und die Organisation der Ressourcen der Gemeinde. 


Verse 1–5 – Die Gründung eines starken „Pfahles“  

Vers 1: „Hier ist Weisheit … es ist mir ratsam, dass dieser Pfahl, den ich zur Stärkung Zions gesetzt habe, stark gemacht werde. “ – also die geographische Kirchengemeinde – bewusst und nachhaltig stark gegründet werden soll. Dabei geht es nicht nur um ein physisches Stück Land, sondern um die Struktur, Stabilität und geordnete Organisation eines geistlichen Werkes. Ein Vergleich: Ein Zeltstab (Pfahl) trägt das Zelt des Herrn – er muss fest verankert sein. So muss auch die Gemeinschaft des Pfahles fest im Glauben und im Evangelium stehen, damit Zion bestehen kann. 

Verse 2–5: Gott erklärt, wie das Land aufgeteilt werden soll („lots“): entsprechend kluger Überlegung und zugunsten derjenigen, die bereit sind, sich erben-technisch und geistlich einzubringen. Der Zweck der Aufteilung ist es, dass die Kirche geordnet aufgebaut werden kann. Zugleich wird betont, dass sein Wort, also die verkündete Offenbarung und Lehre, unter den Menschen verbreitet wird, um deren Herzen zu verändern, was letztlich dem Wohl aller dient. Die Betonung liegt auf der göttlichen Weisheit und der Zweckmäßigkeit zur Stärkung von Zion und zur Verbreitung des Evangeliums. 

Lehre 1: Zion wächst nicht von selbst, sondern durch klare Leitung, Struktur und göttliche Anleitung. 

Lehre 2: Ressourcen (Land, Personen, Kapital) müssen mit Weisheit und im Einklang mit dem Evangelium verwaltet werden. 

Lehre 3: Das Hauptziel ist geistliche Veränderung – nicht nur wirtschaftliche oder materielle Ordnung. 


Verse 6–9 – Die Rolle John Johnsons und die Ordnung der „United Firm“ 

Vers 6: Gott hebt den Glauben und das Angebot von John Johnson hervor. Seine Gebete und sein Opfer haben gefallen, und ihm wird das Versprechen ewigen Lebens zugesagt – sofern er Gottes Gebote befolgt. 

Vers 7: Johnson wird als Nachkomme Josephs dargestellt, Teilhaber an den Segnungen, die Abraham, Isaak und Jakob versprochen wurden. Dies betont sowohl ethno-religiöse Verbindung als auch geistliches Erbe. 

Vers 8: Es ist göttlich zweckmäßig, dass Johnson ein Mitglied der “United Firm” wird, um das Werk voranzubringen. Das bedeutet: Seine finanziellen Mittel und Fähigkeiten sollen gezielt eingesetzt werden, um Offenbarungen zu verbreiten, Schulden zu tilgen und die materielle Grundlage der Kirche aufzubauen. 

Vers 9: Johnson soll formell dazu ordiniert werden, und er soll eifrig danach streben, Belastungen (Hypotheken, Lasten) vom Haus der Kirche zu nehmen, damit er dort dauerhaft wohnen kann. 

Lehre 4: Besondere Mitglieder mit Ressourcen und Glauben können entscheidend sein für das Vorankommen der Kirche. 

Lehre 5: Geistliche Berufung und weltliche Fähigkeiten werden verbunden – es reicht nicht, nur zu beten; man muss auch handeln. 

Lehre 6: Organisationsstrukturen wie die United Firm kombinieren kirchliche und wirtschaftliche Praktiken zur Unterstützung des Werkes. 


Zusammenhängende Lehren aus Vers 1–9 

1. Stärkung von Zion durch geordnete Struktur 

Der Pfahl Zions soll von Anfang an stabil sein. Dazu braucht es klare Regeln, Leitung und Ordination. Die Offenbarung zeigt, dass geistlicher Aufbau nicht improvisiert werden kann, sondern klare göttliche Weisung braucht. 

2. Verwaltung nach göttlicher Weisheit Die Aufteilung des Landes und Ressourcen muss „mit Weisheit“ erfolgen, nicht nach persönlicher Vorliebe oder kurzfristiger Notwendigkeit. Diese Weisheit stammt aus göttlicher Führung. 

3. Priestertum und Orden als Mittel göttlicher Arbeit Die United Firm und die Rolle des Bischofs stehen in direkter Verbindung mit der Offenbarung. Sie sind Werkzeuge Gottes, um ökonomische Ressourcen und geistige Berufung zu verbinden. 

4. Individuelle Berufung innerhalb der Gemeinschaft John Johnsons Beispiel zeigt: Individuelle Hingabe zählt – sowohl geistlich als auch materiell. Seine Berufung war nicht zufällig, sondern war Teil des größeren Plans zum Aufbau von Zion. 

5. Ewiges Leben ist an Gehorsam gekoppelt Gottes Versprechen an Johnson („ewiges Leben“) ist an seinen fortgesetzten Gehorsam gebunden. Auch für uns gilt: Segnungen sind verbunden mit der Bereitschaft, seine Gebote zu halten. 

6. Gemeinschaftliche Verantwortung und selbständige Initiative Johnson soll Lasten entfernen, also Verantwortung übernehmen. Das zeigt: Mitglieder tragen eigenverantwortlich zur Stabilität der Gemeinschaft bei, unterstützt durch göttliche Berufung. 


Schlussgedanken: Bedeutung für uns heute 

Die Verse 1–9 lehren uns, dass der Aufbau einer geistlichen Gemeinschaft sowohl Planung als auch persönliche Hingabe erfordert. Wir werden erinnert, dass Gemeinschaft geistlichen Ursprungs Strukturen braucht – geordnet, verteilt und mit Verantwortlichen besetzt. Dabei ist geistlicher Eifer genauso wichtig wie wirtschaftliches Handeln: Beten allein genügt nicht ohne praktische Schritte. 

Die Betonung liegt auf Weisheit, Berufung und Einheit von Glauben und Werk. Selbst wenn die historischen Ereignisse in Kirtland stattfanden, sprechen diese Prinzipien auch heute: Gemeinden brauchen kluge Verwaltung, Mitglieder müssen bereit sein, Verantwortung zu übernehmen, und wir müssen Vertrauen setzen – sowohl in die göttliche Führung als auch in die Fähigkeiten von Mitmenschen. 


Diese Betrachtung von Lehre und Bündnisse Kapitel 96, Verse 1–9 zeigt uns eindringlich, dass göttliche Führung, geweihte Verantwortung und kluge Verwaltung vereint werden müssen, um eine geistlich starke und beständige Gemeinde entstehen zu lassen. Der Aufbau von Zion ist nicht nur ein Projekt, sondern ein lebendiger Prozess, der äußere Ordnung und inneres Engagement gleichermaßen verlangt. Gerade die Verbindung von Vertrauen, Ordnung und persönlichem Einsatz ist für uns heute ein kraftvolles Beispiel, wie Kirche aufgebaut und erhalten wird. 


 
 
 

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