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Des Menschen Sohn ist unter das alles hinabgefahren

  • Autorenbild: manfred.lobstein
    manfred.lobstein
  • vor 5 Stunden
  • 4 Min. Lesezeit
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(Bild: Quelle)


“Des Menschen Sohn ist unter das alles hinabgefahren. Bist du größer als er?“ (Lehre und Bündnisse 122:8). 


Lehre & Bündnisse 122:1-9 – Leid als Schule Gottes: Standhaftigkeit durch Christus, der unter alles hinabgefahren ist 


Historischer Hintergrund 

Im Winter 1838/39 befand sich Joseph Smith im Gefängnis zu Liberty, Missouri. Nach dem „Missouri-Krieg“ zwischen Mitgliedern der Kirche und staatlichen Milizen war er zusammen mit Gefährten eingekerkert worden. Die Bedingungen waren hart: bittere Kälte, mangelhaftes Essen, Krankheit und die Trennung von Familie und Gemeinde. Frauen und Kinder litten zeitgleich unter Vertreibung und Gewalt. 

Am 20. März 1839 schrieb Joseph einen langen Brief, der Klage und Hoffnung vereinte. Aus diesem Brief wurden die Kapitel 121–123 in Lehre & Bündnisse aufgenommen. Abschnitt 122 ist eine direkte Antwort des Herrn, die Joseph und allen Heiligen eine größere Perspektive schenkt: Leiden sind nicht Zeichen göttlicher Abwesenheit, sondern Teil einer Schule, in der Gott seinen Kindern Erfahrung und Stärke gibt. 


Vers 1–4: Die Verheißung göttlicher Anerkennung trotz Spott 


„Die Enden der Erde werden sich nach deinem Namen erkundigen, und Narren werden dich verspotten, und die Hölle wird gegen dich wüten … und dein Gott wird zu dir stehen für immer und immer.“ 

Schon zu Lebzeiten wurde Joseph Smith verspottet und angegriffen. Dennoch suchten Menschen, die nach Wahrheit dürsteten, seinen Rat. Heute erfüllt sich diese Verheißung sichtbar: Sein Name ist weltweit bekannt – ob in Kritik oder Anerkennung. 

Die Bibel bestätigt diese Realität: Jesus selbst sagte, dass seine Jünger „um meines Namens willen gehasst“ werden (Matthäus 10:22). Auch Paulus schrieb, dass „alle, die in Christus Jesus gottesfürchtig leben wollen, Verfolgung erleiden werden“ (2. Timotheus 3:12). 

Für uns heißt das: Der Maßstab ist nicht die Zustimmung der Menschen, sondern die Treue Gottes. 

Anwendung: Wenn dein Glaube belächelt oder kritisiert wird, erinnere dich daran, dass Gott zu dir steht. Wie Nephi bezeugte: „Die Rechtschaffenen, die sich auf den Heiligen Israels verlassen, werden nicht beschämt werden“ (2. Nephi 6:13). 


Vers 5–7: Leiden als Schule der Erfahrung 

Die Aufzählung von Gefahren – falsche Brüder, Räuber, Naturgewalten, Verlust der Familie, Gefängnis, Todesdrohungen – spiegelt konkrete Erfahrungen Josephs. Doch der Wendepunkt lautet: „Dies alles … wird dir Erfahrung bringen und dir zum Guten dienen.“ 

Hier klingt Römer 8:28 an: „Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen.“ Auch das Buch Mormon bestätigt diesen Gedanken: „Es ist notwendig, dass es einen Gegensatz in allen Dingen gibt“ (2. Nephi 2:11). Ohne Leid könnten wir Freude nicht erkennen, ohne Versuchung keine Treue beweisen. 

Anwendung: Frage dich in Prüfungen nicht zuerst: „Warum ich?“, sondern: „Was will Gott mich lehren?“ So wie Ammon in den Tiefen von Gefahren Gottes Hand erkannte (Alma 26:27), können auch wir im Rückblick verstehen, wie Leiden uns formt. 


Vers 8: Christus als Maßstab und Trost 

„Des Menschen Sohn ist unter das alles hinabgefahren. Bist du größer als er?“ 

Dieser Vers zeigt, dass keine Prüfung uns isoliert. Christus selbst hat Verrat, Gefangenschaft, Verleumdung und Schmerzen ertragen – bis hin zur Kreuzigung. Jesaja beschreibt ihn als den „Mann der Schmerzen und mit Leiden vertraut“ (Jesaja 53:3). Alma bezeugt: „Er wird Schmerzen und Drangsale und Versuchungen aller Art auf sich nehmen … damit er gemäß dem Fleisch weiß, wie er seinem Volk beistehen kann“ (Alma 7:11–12). 

Das macht diesen Vers zur größten Quelle des Trostes: Christus ist nicht nur Beobachter, sondern Miterleidender. 

Anwendung: In Momenten der Einsamkeit im Leid kannst du beten: „Herr, du weißt, wie es sich anfühlt. Stärke mich durch deine Nähe.“ Diese Haltung verwandelt Schmerz in eine Brücke zu Christus. 


Vers 9: Standhaft bleiben und keine Angst vor Menschen haben 

„Darum halte an deinem Weg fest … denn Gott wird mit dir sein für immer und immer.“ 

Die Botschaft ist klar: Josephs Leben, Berufung und das Priestertum sind in Gottes Hand. Äußerer Druck oder menschliche Feinde können Gottes Plan nicht zerstören. Der Psalmist drückt dieselbe Gewissheit aus: „Der HERR wird vollenden, was er für mich angefangen hat“ (Psalm 138:8). 

Auch das Buch Mormon lehrt: „Euer Leben wird euch gegeben werden, darum fürchtet nicht, was Menschen tun können“ (L&B 122:9; vgl. Mosia 23:27). 

Anwendung: Wenn du dich von äußeren Umständen bedroht oder gelähmt fühlst, erinnere dich: Gott kennt deine Tage. Er hat die Grenzen deiner Prüfungen gesetzt. Kein Mensch kann dich daran hindern, seinen Auftrag in deinem Leben zu erfüllen. 


Konkrete Anwendungspunkte für heute 

  1. Vertrauen statt Furcht: Richte deinen Blick nicht auf menschliche Kritik, sondern auf Gottes Zusage, immer bei dir zu sein (vgl. Hebräer 13:5). 

  2. Leid als Lernfeld: Betrachte Prüfungen als Teil des göttlichen Erziehungsplans, der dich befähigt, anderen beizustehen (vgl. Mosia 18:9). 

  3. Christus als Begleiter: Denke daran, dass Christus jedes Leid kennt – nicht theoretisch, sondern aus Erfahrung (vgl. Alma 7:12). 

  4. Standhaftigkeit im Alltag: Bleibe deinem Weg treu, auch wenn er einsam scheint. „Seid standhaft, unbeweglich, allezeit überströmend in dem Werk des Herrn“ (1. Korinther 15:58). 

  5. Trost in Gemeinschaft: Stütze dich auf die Heiligen, so wie Joseph Trost aus den Gebeten und der Treue der Kirche empfing (vgl. Mosia 18:8–10). 


Schlussgedanke 

L&B 122:1–9 ist eine Offenbarung, die Leiden nicht romantisiert, sondern in einen größeren Plan stellt. Joseph Smith wurde in Liberty Jail daran erinnert, dass Gott seine Tage kennt, dass Christus schon tiefer gelitten hat und dass alle Prüfungen zum Guten dienen können. 

Auch wir dürfen diese Worte für uns hören: Spott, Rückschläge und Leiden sind keine Zeichen von Gottes Abwesenheit, sondern Einladungen, näher zu Christus zu kommen. Das entscheidende Versprechen lautet: „Gott wird mit dir sein für immer und immer“ (Vers 9). 


Wie können wir in unseren Prüfungen erkennen, dass Gott nicht fern ist, sondern uns durch sie wachsen lässt? 


 
 
 

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