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Friede sei deiner Seele

  • Autorenbild: manfred.lobstein
    manfred.lobstein
  • vor 2 Stunden
  • 4 Min. Lesezeit
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Gefängnis zu Liberty

(Bild: Quelle)


„Meine Sohn, Friede sei deiner Seele; dein Unglück und deine Bedrängnisse werden nur einen kleinen Augenblick dauern“ (Lehre und Bündnisse 121:7). 


Joseph Smith schrieb diese Worte aus einem kalten, dunklen Gefängnis, in dem er seit Monaten eingesperrt war, während die Heiligen in Missouri vertrieben, misshandelt und ihrer Rechte beraubt wurden. Sein Schrei zu Gott im einleitenden Gebet zeigt eine Ehrlichkeit, die wir nur allzu gut nachvollziehen können: „O Gott, wo bist du?“ (V. 1). Diese Frage wird in den folgenden Versen nicht sofort mit einer Lösung beantwortet, sondern zunächst mit Trost, mit einer Neuausrichtung auf Gottes Zeitplan und mit einer Erinnerung an die ewige Perspektive. Gerade darin liegt für uns heute eine große Kraftquelle, denn auch wir stellen uns manchmal dieselben Fragen, wenn uns das Leben hart zusetzt. 


Lehre und Bündnisse 121:1–17 – Wie lange noch, o Herr? – Trost und Zusage in Zeiten der Prüfung 


In den ersten Versen 1–6 hören wir Josephs Bitten und Klagen. Er fragt nach Gottes Eingreifen, nach Gerechtigkeit für sein Volk und nach Beistand für sich und die Gläubigen. Diese Worte sind ein Spiegelbild dessen, was viele von uns in schwierigen Zeiten fühlen: den Wunsch, dass Gott das Unrecht erkennt und eingreift, während wir die Lasten des Lebens tragen. Es ist lehrreich für uns, dass der Prophet sich nicht scheut, Gott direkt anzusprechen, selbst inmitten der größten Bedrängnis. Für uns bedeutet dies, dass Gebet ein sicherer Raum ist, um unsere tiefsten Gedanken, Sorgen und Zweifel zu teilen, ohne dass wir uns rechtfertigen oder unsere Verletzlichkeit verbergen müssen. 


Die Zusage Gottes ab Vers 7 bietet eine tiefe Quelle der Ermutigung: „ Mein Sohn, Friede sei deiner Seele; dein Ungemach und deine Bedrängnisse werden nur einen kleinen Augenblick dauern, 8 und dann, wenn du gut darin ausharrst, wird Gott dich in der Höhe erhöhen; du wirst über alle deine Feinde triumphieren.” Diese Worte erinnern uns daran, dass Gott die Zeit im Blick hat, während wir oft nur den Augenblick sehen. Die Prüfungen, die uns überwältigen, sind vergänglich im Licht der Ewigkeit. Sie sind Werkzeuge, um Charakter, Glauben und Ausdauer zu entwickeln. Für uns heute ist das eine Einladung, den Blick von der momentanen Not auf Gottes größeren Plan zu richten und darauf zu vertrauen, dass er jede Prüfung in einem größeren Zusammenhang sieht. 


Ab Vers 9 betont der Herr, dass Joseph nicht allein ist: „ Deine Freunde stehen doch zu dir, und sie werden dich wieder willkommen heißen, mit warmem Herzen und freundlicher Hand. “ Diese Aussage lehrt uns, dass Gottes Unterstützung oft durch Menschen wirkt – durch Freunde, Familienmitglieder, Mitbrüder und -schwestern. Sie zeigt, dass wir nicht isoliert kämpfen müssen und dass Treue und Loyalität ein wichtiger Bestandteil der göttlichen Begleitung sind. Für uns heute heißt das, dass wir die Gemeinschaft der Heiligen suchen und pflegen sollten, um gegenseitigen Halt und Ermutigung zu erfahren, gerade in Zeiten der Not. 


Die Verse 11–17 richten sich gegen jene, die falsche Anschuldigungen erheben und das Volk Gottes verfolgen: „ Und die dich der Übertretung beschuldigen, deren Hoffnung wird versengt werden, und ihre Erwartungen werden dahinschmelzen, “ (V. 11). Hier wird deutlich, dass Gott Ungerechtigkeit sieht und dass Lügen, Verleumdungen und falsche Anschuldigungen nicht unbeachtet bleiben. Für uns heute ist dies eine Mahnung zur Integrität im Umgang mit anderen. Wir sind aufgerufen, weder selbst Schaden zuzufügen noch unüberprüft Vorurteile weiterzutragen. Unsere Worte haben Macht, und wir tragen Verantwortung, sie in Wahrheit und Liebe zu gebrauchen. 


Gleichzeitig zeigt der Text in diesen Versen, dass Gottes Gericht nicht willkürlich ist, sondern in Übereinstimmung mit Rechtschaffenheit und Wahrheit geschieht. Die Verheißung, dass falsche Anschuldigungen und Gewalt letztlich keinen Bestand haben werden, gibt uns Hoffnung, dass wir uns nicht selbst rächen müssen. Vielmehr dürfen wir darauf vertrauen, dass Gott das letzte Wort hat und dass alle Dinge in seine gerechte Hand gelegt sind. Diese Erkenntnis kann uns innere Ruhe und Stabilität geben, auch wenn äußere Umstände weiterhin schwierig bleiben. 


Ein weiteres lehrreiches Element dieser Verse ist die Erinnerung daran, dass Leiden nicht vergeblich ist. Joseph Smith und die Heiligen erlebten massives Unrecht und tiefe Prüfungen. Dennoch versichert der Herr, dass die Treuen durch diese Erfahrungen geformt werden und dass sich langfristig Gutes aus ihnen entwickeln wird. Diese Perspektive lädt uns ein, unser eigenes Leid in einem größeren Zusammenhang zu sehen: als Gelegenheit, Charakter, Glauben und Ausdauer zu entwickeln, und als Vorbereitung auf zukünftige Segnungen. 


Die Verse 1–17 zeigen auch, dass Gottes Trost konkret und persönlich ist. Er spricht Joseph direkt an, nennt ihn „mein Sohn“ und verspricht inneren Frieden. Diese persönliche Zuwendung erinnert uns daran, dass Gott jeden Einzelnen kennt und sich um unsere individuelle Situation kümmert. Wir sind keine anonymen Glieder einer Menge, sondern geliebte Kinder, deren Sorgen und Gebete gehört werden. Für uns heute bedeutet dies, dass wir uns in Zeiten der Prüfung direkt an den Herrn wenden können, in dem Wissen, dass er uns versteht und uns stärken kann. 


Schließlich vermitteln diese Verse, dass Geduld und Ausdauer entscheidend sind. Die Befreiung von äußeren Bedrängnissen und die vollständige Gerechtigkeit werden oft nicht sofort eintreten. Doch der Herr ermutigt uns, treu zu bleiben, inneren Frieden zu bewahren und auf seine Verheißungen zu vertrauen. Dies ist eine zeitlose Lektion: Die größte Kraft entsteht nicht darin, dass wir Hindernisse umgehen, sondern darin, dass wir trotz widriger Umstände standhaft bleiben und unseren Glauben bewahren. 


Zusammengefasst bieten die Verse 1–17 mehrere wertvolle Lehren für uns heute: Sie zeigen, dass wir ehrlich mit Gott sein dürfen, unsere Sorgen und Verzweiflung zu ihm bringen und ihn direkt um Hilfe bitten können. Sie lehren, dass Gott inneren Frieden schenkt, auch wenn äußere Umstände schwierig bleiben. Sie betonen die Verantwortung, wahrhaftig zu handeln, und dass Gerechtigkeit letztlich durch Gott sichergestellt wird. Und sie erinnern daran, dass Leiden im Licht der Ewigkeit vergänglich ist und oft eine Vorbereitung auf größere Segnungen darstellt. 


Wenn wir in unserem eigenen Leben Prüfungen begegnen – sei es Krankheit, Konflikt, Verlust oder Ungerechtigkeit – können wir aus diesen Versen Kraft schöpfen. Wir dürfen unsere Klage ehrlich zu Gott bringen, darauf vertrauen, dass er uns hört und unterstützt, und wissen, dass unser Leiden nicht umsonst ist. Wie Joseph Smith können wir lernen, dass selbst in äußerster Not, in der dunkelsten Stunde, göttlicher Trost, Führung und Hoffnung möglich sind. Wir sind eingeladen, die Perspektive des Herrn einzunehmen, auf seine Weisheit zu vertrauen und die Zusagen, die er uns gibt, als sicheren Anker in der Prüfung zu halten. 


Wie finde ich in Zeiten tiefster Not die Kraft, mich an Gottes Zusagen zu halten, auch wenn ich sie noch nicht erfüllt sehe? 


 
 
 

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