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Weh all denen, die mein Volk quälen

  • Autorenbild: manfred.lobstein
    manfred.lobstein
  • vor 3 Stunden
  • 4 Min. Lesezeit
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Gefängnis zu Liberty

(Bild: Quelle)


„Weh all denen, die mein Volk quälen und es verjagen und ermorden und gegen es aussagen, spricht der Herr der Heerscharen; die Schlangenbrut wird der Verdammnis der Hölle nicht entrinnen.“ (Lehre und Bündnisse 121:23). 


Die Verse 18–32 stellen einen bemerkenswerten Spannungsbogen dar. Einerseits spricht der Herr von Gericht, Verfluchung und Ausschluss vom Priestertum für jene, die seine Heiligen unterdrücken und falsche Anklagen erheben. Andererseits verheißt er herrliche Offenbarungen für die Gläubigen, die treu ausharren, und deutet auf eine kommende Zeit hin, in der selbst die tiefsten Geheimnisse von Himmel und Erde offenbart werden. Für uns heute ist diese Kombination von Gericht und Verheißung eine Einladung, unsere eigene Haltung zu prüfen: Bin ich jemand, der durch Worte und Handeln Unrecht vermehrt, oder jemand, der im Glauben ausharrt und sich für die Offenbarungen Gottes empfänglich macht? 


Die Verse 18 bis 25 sprechen eine ernste Warnung gegen die Feinde der Heiligen aus. „Und diejenigen, die fälschlich gegen meine Diener schwören, um sie in Gefangenschaft und zum Tode zu bringen – weh ihnen“ (V. 18–19). Diese scharfen Worte machen deutlich, dass Gott das Unrecht, das den Gläubigen widerfährt, nicht übersieht. Auch wenn es in der Zeit Joseph Smiths so aussah, als würden die Verfolger triumphieren, stellt der Herr klar, dass ihr Tun Konsequenzen hat. Ihre Nachkommenschaft wird nicht am Priestertum teilhaben (V. 21), ihre Häuser und Vorräte werden zerfallen (V. 20), und sie selbst werden verachtet werden. Für uns heute liegt darin die Lektion, dass Unrecht und Lüge zwar vorübergehend Erfolg haben mögen, aber niemals Bestand. Wer andere fälschlich beschuldigt, manipuliert oder ihnen Schaden zufügt, zerstört letztlich die eigene Grundlage. 


Besonders eindrücklich ist das Bild in Vers 22: „Es wäre besser für sie gewesen, man hätte ihnen einen Mühlstein um den Hals gehängt und sie wären in der Tiefe des Meeres ertrunken.“ Dieses drastische Bild erinnert unmittelbar an Jesu Worte im Neuen Testament (vgl. Matthäus 18:6). Es verdeutlicht, wie ernst Gott das Unrecht an „den Kleinen“ nimmt – seien es Kinder, einfache Gläubige oder Menschen, die keine Macht haben, sich selbst zu verteidigen. Für uns bedeutet das, dass Gott von uns erwartet, Schwache zu schützen und niemals Macht zu missbrauchen. Jede Form von Ausbeutung, sei sie verbal, sozial oder geistlich, ruft Gottes Gericht hervor. 


Ab Vers 24 wird die Perspektive geweitet: „Siehe, meine Augen sehen und kennen alle ihre Werke, und ich habe für sie alle ein rasches Strafgericht bereit, wenn es an der Zeit ist.“ Hier lernen wir etwas über Gottes Zeitplan. Während wir uns oft eine sofortige Vergeltung wünschen, erinnert uns der Herr daran, dass jedem Menschen eine bestimmte Zeit bestimmt ist, „je nachdem, wie seine Werke sein werden“ (V. 25). Für uns bedeutet das: Wir sollen geduldig sein, wenn Gerechtigkeit nicht sofort sichtbar wird, und darauf vertrauen, dass Gott in seiner Weisheit und zu seiner Zeit alles richtigstellen wird. 


Nach den ernsten Warnungen an die Feinde wendet sich der Herr ab Vers 26 den Gläubigen zu und spricht von herrlichen Verheißungen: „Gott wird euch durch seinen Heiligen Geist, ja, durch die unaussprechliche Gabe des Heiligen Geistes, Erkenntnis geben, die vom Anfang der Welt an bis heute nicht offenbart worden ist.“ Dieser Übergang ist von großer Bedeutung. Er zeigt, dass die Geschichte nicht mit Gericht endet, sondern mit Offenbarung und Herrlichkeit. Während die einen durch ihre Rebellion und Lügen die Segnungen Gottes verlieren, werden die Treuen mit Erkenntnis, Einsicht und tieferem Verständnis der Schöpfung belohnt. 


Vers 27–32 entfalten eine Vision, die weit über die Zeit Joseph Smiths hinausgeht. Es ist die Verheißung einer kommenden Epoche, in der nichts vorenthalten wird: „Alle Throne und Königreiche, Fürstentümer und Mächte werden offenbart und all denen anheimgegeben werden, die um des Evangeliums Jesu Christi willen tapfer ausgeharrt haben“ (V. 29). Hier wird das Prinzip deutlich, dass Offenbarung und Herrlichkeit an Treue gekoppelt sind. Wer in Prüfungen ausharrt, wird nicht nur getröstet, sondern reich belohnt mit einem Verständnis für himmlische Dinge, das schon den Propheten der früheren Zeiten verheißen, aber aufbewahrt wurde „für die Fülle ihrer Herrlichkeit“ (V. 27). 


Für uns heute ist das von zentraler Bedeutung. Wir leben in einer Zeit, die in den Schriften als „die Evangeliumszeit der Fülle der Zeiten“ bezeichnet wird (V. 31). Das bedeutet, dass Gott bereit ist, Wahrheiten zu offenbaren, die vorher zurückgehalten wurden. Dazu gehört nicht nur ein besseres Verständnis über die Natur Gottes („sei es, dass es einen Gott gebe oder viele Götter – sie werden kundgetan werden“, V. 28), sondern auch Erkenntnis über die Ordnung des Kosmos: die Umläufe von Sonne, Mond und Sternen, die Gesetze der Schöpfung und ihre festgesetzten Zeiten (V. 30–31). Für uns bedeutet das: Wenn wir treu sind, öffnet Gott unser Verständnis nicht nur für geistliche Wahrheiten, sondern auch für die Wunder seiner gesamten Schöpfung. Wissenschaft und Offenbarung müssen sich dabei nicht widersprechen, sondern können gemeinsam ein Bild von Gottes Werk ergeben. 


Am Ende dieser Passage steht die Erinnerung, dass all dies „gemäß dem, was inmitten des Rates des ewigen Gottes aller anderen Götter verordnet wurde, ehe diese Welt war“ (V. 32), zurückbehalten wurde, bis die Menschheit bereit ist. Dieser Vers hebt die Majestät und Ordnung von Gottes Plan hervor. Nichts geschieht zufällig, sondern ist eingebettet in die ewige Weisheit Gottes. Für uns heute ist das eine Einladung zur Demut und zum Vertrauen. Auch wenn wir manches noch nicht verstehen, dürfen wir sicher sein, dass Gott einen Plan hat, der uns Schritt für Schritt mehr erkennen lässt, wenn wir bereit sind. 


Zusammengefasst lehren uns die Verse 18–32 zwei große Dinge. Erstens: Gott sieht alles Unrecht und wird es zu seiner Zeit richten. Wir müssen nicht selbst Rache üben, sondern dürfen darauf vertrauen, dass seine Gerechtigkeit vollkommen ist. Zweitens: Wer im Glauben ausharrt, wird mit Offenbarungen belohnt, die unser Verständnis von Gott, seiner Schöpfung und unserem Platz darin auf eine Weise erweitern, die alle früheren Generationen nur erhofft haben. Für uns bedeutet das: Wir sind Teil einer einzigartigen Zeit der Offenbarung, und unser treues Ausharren öffnet uns die Tür zu Segnungen, die über alles hinausgehen, was wir uns jetzt vorstellen können. 


Wie können wir in einer Welt voller Ungerechtigkeit Frieden finden, wenn uns der Herr zusichert, dass er alles Unrecht sieht und am Ende Gerechtigkeit üben wird? 


 
 
 

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