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Du musst dein eigenes Haus in Ordnung bringen

  • Autorenbild: manfred.lobstein
    manfred.lobstein
  • 30. Aug.
  • 5 Min. Lesezeit

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(Bild: Quelle)


“Und nun, ein Gebot gebe ich dir: Wenn du befreit sein willst, musst du dein eigenes Haus in Ordnung bringen; denn es gibt vieles, was in deinem Haus nicht recht ist.” (Lehre und Bündnisse 93:43). 


Lehre und Bündnisse 93:41–53 – Zurechtweisung, Hausordnung und der Weg zu geistiger Reifung 

Im abschließenden Abschnitt von Lehre und Bündnisse 93 wenden sich die Offenbarungsworte sehr konkret an führende Persönlichkeiten der jungen Kirche: Frederick G. Williams, Sidney Rigdon, Joseph Smith Jr. und Newel K. Whitney. Die Verse bilden nicht nur eine scharfe persönliche Zurechtweisung, sondern enthalten auch Prinzipien von bleibender Bedeutung – über geistige Führung, Familienverantwortung und die Notwendigkeit, das Haus Gottes (im wörtlichen wie übertragenen Sinn) in Ordnung zu bringen. 


Geistliche Führer stehen unter besonderer Verantwortung (Verse 41–44) 

Der erste Aufruf richtet sich an Frederick G. Williams, damals Ratgeber in der Ersten Präsidentschaft. Ihm wird vorgeworfen, seinen Kindern nicht Licht und Wahrheit gemäß den Geboten Gottes vermittelt zu haben. Daraus ergibt sich eine bedrückende Konsequenz: „Und jener Schlechte hat noch immer Macht über dich, und das ist die Ursache deiner Bedrängnis“ (Vers 42). Dieses Muster erinnert an L&B 68:25, wo es heißt, dass Eltern, die ihre Kinder nicht im Glauben an Umkehr, Taufe und das Gesetz Gottes unterweisen, in Sünde vor dem Herrn verbleiben. 

Im Lichte dieser Verse wird klar: Geistige Führerschaft beginnt im eigenen Zuhause. Es genügt nicht, öffentlich geistige Autorität auszuüben, wenn im persönlichen Umfeld Unordnung herrscht. Präsident Ezra Taft Benson betonte: „Niemand kann Erfolg in der Kirche haben, wenn er im eigenen Zuhause versagt.“ (Conference Report, April 1984). 

Auch Sidney Rigdon wird gemahnt, zunächst sein Haus in Ordnung zu bringen. Die Offenbarung stellt klar: Geistliche Autorität erfordert Integrität und Treue in den grundlegenden Lebensbereichen – insbesondere in Bezug auf Familie und Erziehung. 


Eine Freundschaft mit Christus – verbunden mit Verpflichtung (Verse 45–48) 

Mit überraschender Wärme wendet sich der Herr an Joseph Smith: „Ich werde euch Freunde nennen, denn ihr seid meine Freunde, und ihr werdet ein Erbteil mit mir haben“ (Vers 45). Diese Formulierung erinnert stark an die Worte Jesu an seine Jünger in Johannes 15:14–15: „Ihr seid meine Freunde, wenn ihr tut, was ich euch gebiete. [...] Ich nenne euch nicht mehr Knechte [...] sondern Freunde.“ Diese Freundschaft ist nicht oberflächlich – sie bringt Vertrautheit, aber auch Verantwortung. 

Trotz dieser Ehre muss Joseph Smith hören, dass er die Gebote nicht gehalten habe und „notwendigerweise zurechtgewiesen vor dem Herrn dastehen“ müsse (Vers 47). Seine Familie müsse umkehren und auf seine Worte ernster achten, sonst drohe ihnen der Verlust ihres „Platzes“ (Vers 48). Dies ist ein wiederkehrendes Motiv in dieser Offenbarung: die Vorstellung, dass geistige Segnungen nicht garantiert, sondern abhängig vom Gehorsam sind. Der „Platz“ kann symbolisch als Stellung in der Kirche oder als Anteil am Reich Gottes verstanden werden. 


Ein universelles Prinzip: Was ich zu einem sage, das sage ich zu allen (Verse 49–50) 

Vers 49 weitet die bisher persönlichen Ermahnungen auf alle Gläubigen aus: „Was ich zu einem sage, das sage ich zu allen.“ Dieser Grundsatz zieht sich durch viele Offenbarungen der Letzten Tage (vgl. L&B 1:2, 61:36, 82:5) und betont, dass das Evangelium keine Privatauffassung ist. Auch wenn die Worte sich zunächst an bestimmte Personen richten, gelten sie uns allen. 

Insbesondere wird dazu aufgerufen, „immer zu beten, damit jener Schlechte nicht Macht in euch habe“. Dieses Gebot deckt sich mit Jesu Lehre in Lukas 21:36: „Darum wacht jederzeit und betet.“ Auch 2 Nephi 32:9 ruft zum Gebet auf, „in allem, was ihr tut“. Es ist durch ständiges Gebet, dass Menschen in Licht und Wahrheit bleiben und sich vor dem Einfluss des Bösen schützen. 

Auch Bischof Newel K. Whitney wird gemahnt, sein Haus zu ordnen. Die Formulierung „zu Hause eifriger und besorgter sein und immer beten“ (Vers 50) lässt sich als Appell zu gelebtem Familienglauben deuten – zur Schaffung eines geistigen Zuhauses, in dem das Evangelium im Alltag verankert ist. Präsident Henry B. Eyring erinnerte: „Der Glaube zu Hause wird durch kleine tägliche Entscheidungen aufgebaut – Gebet, Schriftstudium, gegenseitige Rücksicht.“ (General Conference, April 2019) 


Eiliges Handeln und Wachstumsauftrag (Verse 51–53) 

Die Verse 51–53 enthalten nun konkrete Aufträge: Sidney Rigdon soll sich beeilen, das Evangelium zu verkündigen. Joseph Smith und Frederick G. Williams sollen sich ebenfalls beeilen – nicht nur im Dienst, sondern insbesondere bei der Übersetzung der Schriften. Der letzte Vers, Vers 53, ist bemerkenswert in seiner Weite: 

„Es ist mein Wille, dass ihr euch beeilt, meine Schriften zu übersetzen und Kenntnis von der Geschichte und von Ländern und von Reichen, von den Gesetzen Gottes und der Menschen zu erlangen, und das alles für die Errettung Zions.“ 

Hier verknüpft der Herr geistige und weltliche Bildung mit einem hohen Ziel: der „Errettung Zions“. Diese Aufforderung deckt sich mit L&B 88:78–80, wo Wissen über „Staaten, Königreiche, Sprachen, Völker“ als Teil der Vorbereitung auf geistige Aufgaben beschrieben wird. Der Auftrag zu forschen, zu übersetzen, zu lernen, zeigt: Die Wiederherstellung ist nicht nur eine geistige Bewegung – sie ist auch eine Bildungsbewegung, eine Vorbereitung auf das Reich Gottes in all seinen Dimensionen. 

Joseph Smith sagte einmal: „Ein Mensch ist nur insoweit gerettet, wie er Wissen erlangt hat.“ (Lehren des Propheten Joseph Smith, S. 344) In dieser Perspektive wird Bildung – insbesondere über Gottes Gesetz und die Geschichte seiner Handlungen mit den Menschen – zu einem geistigen Dienst. 


Fazit: Ordnung im Haus Gottes – ein Auftrag an uns alle 

L&B 93:41–53 führt uns eindrücklich vor Augen, dass geistige Autorität immer mit persönlicher Verantwortung beginnt – insbesondere in der Familie. Die Offenbarung warnt, dass Nachlässigkeit im Glaubensleben und in der Unterweisung der Kinder dem Widersacher Raum gibt, dass aber durch Umkehr, Gebet und tatkräftige Umordnung wieder Hoffnung besteht. Der Herr ist ein Gott der Gnade – aber auch ein Gott der Ordnung. 


Der Schluss ruft zur Eile und zur geistigen sowie intellektuellen Rüstung auf. Zion wird nicht zufällig errichtet. Es braucht Hausordnung, Bildung, Opfer und Gebet. Diese Verse laden uns ein, heute zu prüfen: Ist mein Haus in Ordnung? Bin ich meiner Verantwortung gegenüber Kindern, Familie und geistiger Vorbereitung gerecht geworden? Und bin ich bereit, mit Eifer an der Errettung Zions mitzuwirken? 

Der Abschnitt 93 offenbart tiefgreifende Lehren über die Natur Christi und des Menschen: Jesus empfing Herrlichkeit, Gnade und Wahrheit Stufe um Stufe, und ebenso können auch wir zur Fülle gelangen. Jeder Mensch besitzt den göttlichen Lichtkern, der „Licht und Wahrheit“ genannt wird – der Geist Christi. Sünde bedeutet, von diesem Licht abzuweichen. Familien tragen die heilige Pflicht, Kinder in Wahrheit und Gebet zu erziehen. Führer und Heilige sind aufgerufen, ihr eigenes Haus zu ordnen, wachsam zu sein und sich geistig wie intellektuell für Zion zu rüsten. Wer Gottes Wahrheit lebt, wird nicht zuschanden werden – weder in dieser noch in der zukünftigen Welt. 


 
 
 

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