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Es ist unmöglich, dass man in Unwissenheit errettet wird

  • Autorenbild: manfred.lobstein
    manfred.lobstein
  • vor 3 Tagen
  • 5 Min. Lesezeit
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(Bild: Quelle)


„Es ist unmöglich, dass man in Unwissenheit errettet wird.“ (Lehre und Bündnisse 131:6


Dieser Satz fasst das Herzstück der Belehrung zusammen: Ewiges Leben erfordert Erkenntnis – nicht bloß Teilnahme an Riten, sondern persönliche Offenbarung. In einer Zeit, in der religiöse Erfahrung oft auf äußere Formen reduziert wird, ruft dieser Vers uns auf, nach einem lebendigen Wissen um unsere Beziehung zu Gott zu streben. 


Lehre und Bündnisse 131:1–8 – Himmlische Ordnung, ewiges Wissen und geistige Materie 


Die Belehrungen, die Joseph Smith am 16. und 17. Mai 1843 in Ramus, Illinois, gab, sind knapp, aber theologisch von außerordentlicher Tiefe. Sie fassen zentrale Wahrheiten über den ewigen Fortschritt, die celestiale Ehe und die Natur des Geistes zusammen. Diese kurzen Verse sind eng mit den großen Offenbarungen der Nauvoo-Zeit verbunden – insbesondere L&B 132, das kurz darauf niedergeschrieben wurde. In Ramus besuchte Joseph Smith Freunde und Mitglieder, darunter Benjamin F. Johnson, in dessen Haus diese Belehrungen stattfanden. Viele dieser Lehren wurden später von Willard Richards und William Clayton aufgezeichnet und fanden so ihren Weg in die heutige kanonische Fassung. (Quellen: doctrineandcovenantscentral.orggospeldoctrine.comSteven C. Harper


Verse 1–4: Himmlische Herrlichkeit und die Ordnung des Priestertums 

„In der celestialen Herrlichkeit gibt es drei Himmel oder Grade, und um den höchsten zu erlangen, muss man in diese Ordnung des Priestertums [nämlich den neuen und immerwährenden Bund der Ehe] eintreten; und wenn jemand das nicht tut, so kann er ihn nicht erlangen. Er kann in einen anderen eingehen, aber das ist das Ende seines Reiches; er kann keine Vermehrung haben.“ (L&B 131:1–4

Diese Verse geben eine bemerkenswerte Lehre preis: Selbst innerhalb der celestialen Herrlichkeit gibt es verschiedene Grade. Um die höchste Stufe zu erreichen – jene, die in L&B 132 als der Ort beschrieben wird, an dem „Götter“ wohnen (vgl. L&B 132:19–20) – muss man in den neuen und immerwährenden Bund der Ehe eintreten. Diese Ordnung wird als eine Form des Priestertums beschrieben, nicht bloß als ein vertragliches Verhältnis. Joseph Smith lehrte: „In der himmlischen Herrlichkeit gibt es drei Himmel oder Grade; Und um den Höchsten zu erlangen, muss ein Mann in dieses Priestertum eintreten [gemeint ist der neue und ewige Bund der Ehe].“ (History of the Church 5:391). 

Dieser Bund ist mehr als eine irdische Eheschließung – er wird durch die Siegelungsmacht des Priestertums geschlossen, die auf Erden und im Himmel Gültigkeit besitzt (vgl. Matthäus 16:19L&B 132:46). Wer diese Ordnung nicht empfängt, „kann keine Vermehrung haben“, was bedeutet: keine ewige Nachkommenschaft, kein Fortschreiten in der Herrlichkeit Gottes (vgl. Abraham 2:11). 

Diese Lehre ist eng verbunden mit der Vorstellung, dass Ehe und Familie nicht nur irdische Institutionen, sondern ewige Ordnungen sind. Die celestialen Ehen ermöglichen es den Menschen, „Erben Gottes und Miterben Christi“ zu werden (Römer 8:17), mit Ihm zu regieren und zu schaffen. In L&B 76:58 heißt es: „sind sie Götter, nämlich die Söhne Gottes.“ Der Eintritt in diese höchste Ordnung des Himmels ist also Voraussetzung, um an dieser göttlichen Natur teilzuhaben (vgl. 2. Petrus 1:4). 


Verse 5–6: Das „sicherere Prophezeiungswort“ und Erkenntnis des ewigen Lebens 

„Das sicherere Prophezeiungswort bedeutet: Man weiß, dass man für das ewige Leben versiegelt ist – durch Offenbarung und den Geist der Prophezeiung, mittels der Macht des Heiligen Priestertums. Es ist unmöglich, dass man in Unwissenheit errettet wird.“ (L&B 131:5–6

Hier entfaltet Joseph Smith eine weitere tiefgehende Wahrheit: Erlösung und Erhöhung geschehen nicht im Zustand der Unwissenheit. Um „das sicherere Prophezeiungswort“ zu empfangen, muss ein Mensch durch den Geist der Prophezeiung die persönliche Bestätigung erhalten, dass er für das ewige Leben versiegelt ist. Diese Lehre hat Parallelen zu 2. Petrus 1:19, wo Petrus vom „festeren prophetischen Wort“ spricht, an dem man festhalten soll „wie an einem Licht, das an einem dunklen Ort scheint“. 

Joseph Smith verband dieses sicherere Wort mit der „Heiligen Siegelung“: „Es ist das Vorrecht eines jeden Heiligen der Letzten Tage, zu wissen, dass er durch Offenbarung und den Geist der Prophezeiung zum ewigen Leben versiegelt ist.“ (History of the Church, Band 5, Seite 392). Diese persönliche Bestätigung ist nicht identisch mit einer äußeren Handlung wie der Tempelsiegelung, sondern ist eine innere, geistige Gewissheit, die durch Offenbarung empfangen wird. Sie erinnert an Helaman 5:47, wo die Stimme des Herrn spricht: „Friede, Friede sei euch, wegen eures Glaubens an meinen Vielgeliebten.“ 

Die Aussage „Es ist unmöglich, dass man in Unwissenheit errettet wird“ betont die Notwendigkeit geistiger Erkenntnis. Das ewige Leben ist nach Johannes 17:3 „das ist das ewige Leben, dass sie dich, den allein wahren Gott, erkennen und Jesus Christus, den du gesandt hast“. Diese Erkenntnis ist nicht bloß intellektuell, sondern eine durch Offenbarung vermittelte persönliche Beziehung zu Gott. 


Verse 7–8: Geistige Materie und die Wirklichkeit des Unsichtbaren 

„So etwas wie unstoffliche Materie gibt es nicht. Aller Geist ist Materie, aber er ist feiner oder reiner und kann nur von reineren Augen erkannt werden; wir können ihn nicht sehen, aber wenn unser Körper einmal rein gemacht sein wird, werden wir sehen, dass Geist nichts anderes ist als Materie.“ (L&B 131:7–8

Diese Verse stellen eine der einzigartigsten metaphysischen Lehren der Wiederherstellung dar. Joseph Smith widerspricht der klassischen christlichen Vorstellung eines „immateriellen Geistes“ entschieden. Für ihn ist Geist reale, wenn auch feine Materie. Diese Aussage findet sich auch in L&B 93:33: „Denn der Mensch ist Geist. Das Element, aus dem er besteht, ist ewig, und Geist und Element, untrennbar verbunden, empfangen Fülle der Freude.“ 

Der Prophet erklärte an anderer Stelle: "So etwas wie immaterielle Materie gibt es nicht. Aller Geist ist Materie, aber er ist feiner oder reiner und kann nur von reineren Augen erkannt werden; Wir können es nicht sehen, aber wenn unser Körper gereinigt ist, werden wir sehen, dass es alles Materie ist." (History of the Church, Band 5, Seite 393). Diese Sichtweise ist bemerkenswert modern: Sie deutet auf eine Realität hin, in der geistige Dinge nicht weniger real, sondern vielmehr von höherer Ordnung sind als das, was wir mit physischen Augen wahrnehmen. 

Die Vorstellung, dass unser Körper eines Tages gereinigt wird, um den Geist zu sehen, verweist auf die Auferstehung und Verklärung der Heiligen. In 1. Korinther 15:44 spricht Paulus vom „geistlichen Leib“, der nach der Auferstehung entsteht. Auch in 1. Johannes 3:2 heißt es: „Wenn es offenbar wird, werden wir ihm gleich sein; denn wir werden ihn sehen, wie er ist.“ 


Schlussgedanke 

L&B 131 verbindet auf bemerkenswerte Weise kosmische Ordnunggeistige Gewissheit und eine realistische Sicht auf Geist und Materie. Es zeigt, dass die höchsten Segnungen Gottes an heilige BündnisseOffenbarung und geistige Läuterung gebunden sind. Die Lehre von der celestialen Ehe weist auf die Familie als ewige Institution hin; die Lehre vom sichereren prophetischen Wort ruft zur persönlichen Heiligung auf; und die Lehre vom geistigen Stoff öffnet den Blick für eine realere Wirklichkeit jenseits des Sichtbaren. 

👉  Wie kann ich mein eigenes geistiges Leben so vertiefen, dass ich nicht nur an die Verheißungen Gottes glaube, sondern durch Offenbarung persönlich weiß, dass ich auf dem Weg zum ewigen Leben bin? 


 
 
 

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