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Was den neuen und immerwährenden Bund betrifft

  • Autorenbild: manfred.lobstein
    manfred.lobstein
  • vor 2 Tagen
  • 5 Min. Lesezeit
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Familie für ewig(Bild: Quelle)


„Und was den neuen und immerwährenden Bund betrifft, so wurde er für die Fülle meiner Herrlichkeit festgelegt; und wer eine Fülle davon empfängt, muss und wird sich an das Gesetz halten, sonst wird er verdammt sein, spricht Gott, der Herr.“ (Lehre und Bündnisse 132:6


Historischer Kontext und Entstehung von L&B 132 

Die Offenbarung in L&B 132 wurde am 12. Juli 1843 in Nauvoo, Illinois, durch Joseph Smith diktiert und aufgezeichnet und behandelt vor allem die Themen des neuen und immerwährenden Bundes, der ewigen Ehe und der Mehrehe. (vgl. Joseph Smith Papers: Revelation, 12 July 1843josephsmithpapers.org 

Obwohl die Offenbarung offiziell 1843 niedergeschrieben wurde, deuten historische Hinweise darauf hin, dass Joseph Smith schon früher – vermutlich ab etwa 1831 – mit Gedanken und Prinzipien in Bezug auf Mehrfachehen und ewige Bindungen befasst war. Einige Dinge, wie eine mehrteilige Ehezeremonie, sollen bereits 1842 diktiert worden sein. josephsmithpapers.org+1 


Der unmittelbare Anlass der schriftlichen Fixierung war offenbar, Emma Smith – Josephs Frau – behutsam mit der Lehre der Mehrehe vertraut zu machen. Sein Bruder Hyrum bat Joseph, die Offenbarung aufzuschreiben und Emma vorzulegen, um Klarheit und Frieden zu schaffen. Doch Emma reagierte zunächst heftig und mit Ablehnung. Dieser sehr persönliche Kontext prägt die Offenbarung in vielen Passagen. Doctrine and Covenants Central+2Doctrine and Covenants Central+2 

Darüber hinaus war die Offenbarung eingebettet in Josephs gesamtes Anliegen, die „Wiederherstellung aller Dinge“ zu vollziehen – also dass alle Prinzipien, Bündnisse und Ordnungen, die einst in der biblischen Urzeit galten, in der letzten Zeit erneut gegeben würden. L&B 132 beansprucht, etliche dieser uralten Prinzipien in ihrer vollen Tiefe neu zu offenbaren (vgl. L&B 132:40–45Doctrine and Covenants Central+2churchofjesuschrist.org+2 


Die Offenbarung wurde später in die kanonische Sammlung der Lehre und Bündnisse aufgenommen und bildet heute eine der kontroversesten, aber auch zentralsten Schriftstellen im Verständnis der Ehe, Bündnisse und Erhöhung in der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage (vgl. z. B. Doctrine and Covenants Student Manual, Abschnitt 132) churchofjesuschrist.org 


Analyse und Auslegung von L&B 132:1–20 

Die Verse 1–20 legen die theologische Grundlage für den „neuen und immerwährenden Bund“ und hebt die Bedeutung des richtigen Ordnungsprinzips, der Ewigen Ehe und der korrekten Autorität hervor. 


Vers 1–6: Einführung in den neuen und immerwährenden Bund 

Gott spricht zu Joseph, weil Joseph erbeten hatte, zu verstehen, wie Abraham, Isaak, Jakob, Mose, David und Salomo in ihren mehrteiligen Ehen gerechtfertigt wurden (V. 1–2). Der Herr weist Joseph zu, sein Herz zur Aufnahme dieser Weisungen zu bereiten (V. 3). In V. 4–6 legt der Herr klar: Dieser Bund ist neu und doch von Ewigkeit her festgesetzt. Ein Versprechen wird wiederholt, dass diejenigen, die diesen Bund begehren, ihn halten müssen – andernfalls droht Verdammnis (V. 4–6). 

Diese Verse betonen mehrfach, dass Offenbarung nicht nur ein Wissen ist, sondern Verpflichtung. Der neue Bund ist nicht optional – wer seinen Segen will, muss sich an das zugrundeliegende Gesetz und seine Bedingungen halten (V. 5). Auch im Doctrine and Covenants Student Manual wird hervorgehoben, dass dieses „neue und immerwährende Bündnis“ vor allem die Ehe durch autorisierte, heilige Schlüssel betrifft, oft als „Tempelehe“ verstanden. churchofjesuschrist.org 

Doctrine & Covenants Central erklärt, dass diese Verse den Charakter des Bundes herausstellen: er ist nicht bloß für diese Zeit, sondern für alle Ewigkeit, und ohne Einhaltung entfällt die Gültigkeit. Doctrine and Covenants Central 


Vers 7–14: Bedingungen ewiger Gültigkeit und „Siegelung“ 

In Vers 7 wird definiert, was es bedeutet, dass ein Bund in Kraft bleibt: Alle Bündnisse, Verpflichtungen, Gelöbnisse usw., die nicht „für die Zeit und für alle Ewigkeit“ eingegangen und „durch den Heiligen Geist der Verheißung gesiegelt“ sind, haben nach dem Tod keine Kraft mehr (V. 7). 

Die Offenbarung betont weiter, dass das Haus Gottes ein Haus der Ordnung sei, nicht der Verwirrung (V. 8). Niemand soll Opfer bringen, die nicht in Gottes Namen und durch sein Wort bestimmt sind (V. 9–12). Und alles Irdische oder weltliche Gesetzwerk, das nicht durch Gott oder sein Wort eingeführt wurde, wird am Ende verworfen und beseitigt (V. 13–14). 

Diese Betonung der göttlichen Autorität (nicht menschlicher Rechtsordnungen) weist darauf hin, dass eine Eheverordnung, um dauerhaft zu sein, in göttlicher Weihe stehen muss. Ein parallel wichtiger Begriff ist hier das „Siegelung“ – das Siegel durch den Heiligen Geist der Verheißung, worauf auch später David A. Bednar und andere Apostel eingegangen sind. Doctrine and Covenants Central+1 


Vers 15–20: Drei Szenarien und das Ziel der göttlichen Erhöhung 

Der Herr legt drei denkbare Szenarien dar: 

  1. Ehe ohne göttliche Autorität (V. 15–17): Wenn eine Ehe nur „für die Zeit“ geschlossen wurde und nicht durch Gottes Wort oder durch das Siegel des Heiligen Geistes, so bleibt sie außerhalb der Welt ungültig, und die Betroffenen werden – wenn sie außerhalb der Welt sind – weder heiraten noch verheiratet werden (sie würden zu Engeln werden) (V. 15–17). 

Diese Engel sind in ihrem erretteten Zustand, jedoch ohne Erhöhung, weil sie sich nicht an das Gesetz gehalten haben (V. 16–17). 

  1. Ehe durch Gottes Wort, aber nicht durch den neuen Bund (V. 18): Wenn jemand eine Frau heiratet und das mit göttlichem Wort, aber nicht im Rahmen des neuen und immerwährenden Bundes und ohne das Siegel, so hat dieser Bund außerhalb der Welt keine Kraft (V. 18). Solch ein Bund kann nicht fortbestehen und führt nicht zur Erhöhung. 

  2. Ehe im neuen Bund, versiegelt und mit göttlicher Autorität (V. 19–20): Wenn ein Mann eine Frau, durch Gottes Wort und durch den neuen und immerwährenden Bund heiratet, und dies durch den Heiligen Geist der Verheißung auf sie gesiegelt ist, dann wird ihnen Verheißung gemacht: sie werden Throne, Reiche, Fürstentümer, Königreiche und Höhen und Tiefen erben und in der Zeit und in alle Ewigkeit in voller Kraft existieren (V. 19). Und schließlich heißt es: „Dann werden sie Götter sein […] dann werden sie vom Immerwährenden zum Immerwährenden sein … dann werden sie über allem sein … Dann werden sie Götter sein, weil sie alle Macht haben …“ (V. 20). 


Hier wird das Ziel des neuen Bundes ganz deutlich: das Streben nach göttlicher Erhöhung, das ewige Fortbestehen und ein unendlicher Fortschritt („vom Immerwährenden zum Immerwährenden“) – mit allmächtiger Stellung im göttlichen Gefüge. 


Doctrine & Covenants Central kommentiert zu diesen Versen, dass sie drei mögliche (unumgängliche) Wege darstellen: keine Rettung (Szenario 1), begrenzte Rettung (Szenario 2), und vollständige Erhöhung (Szenario 3). Doctrine and Covenants Central 

Die Verbindung zur Schrift ist eng: Der Bund in V. 4–6 erinnert an „ewiges Leben durch den Bund“ (vgl. Johannes 17:3), und das Versprechen, „Götter“ zu sein, ruft Parallelen zu Lehre wie „Gotteskindschaft“ (vgl. auch Römer 8:17) wach. 


👉  Wenn es einen Bund gibt, der „für die Fülle meiner Herrlichkeit“ festgelegt wurde – wie groß ist dann die Verpflichtung für den Gläubigen, diesen Bund treu zu halten? Welche Konsequenzen (Segen und Risiko) ergeben sich daraus? 


 
 
 

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