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Eure Kinder in Licht und Wahrheit aufziehen

  • Autorenbild: manfred.lobstein
    manfred.lobstein
  • 29. Aug.
  • 4 Min. Lesezeit

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(Bild: Quelle)


“Ich aber habe euch geboten, eure Kinder in Licht und Wahrheit aufzuziehen.” (Lehre und Bündnisse 93:40). 


Lehre und Bündnisse 93:33–40 – Körper und Geist, Licht und Wahrheit – unsere Verantwortung im göttlichen Wachstumsplan 


Diese Verse bilden den abschließenden Teil einer tiefgründigen Offenbarung, die uns hilft zu verstehen, wer wir in Wirklichkeit sind, wie wir in Wahrheit vor Gott stehen – und was unsere göttliche Berufung umfasst. Sie verbinden den Plan der Erlösung mit der Verantwortung jedes Einzelnen, insbesondere auch der Eltern, das Licht und die Wahrheit aktiv weiterzugeben. 


Geist und Element – Grundlage der ewigen Freude (Verse 33–34) 

Die Offenbarung beginnt mit einer machtvollen Feststellung: „Der Mensch ist Geist.“ In unserer modernen Welt, die stark durch das Materielle geprägt ist, erinnert uns diese Aussage daran, dass wir im Kern geistige Wesen sind – nicht bloß Körper mit einem Geist, sondern Geister, die einen Körper erhalten haben. Diese Perspektive findet sich auch im Buch Mose 3:5, wo der Herr erklärt, dass „alle Dinge geistig erschaffen wurden“, bevor sie körperlich erschaffen wurden. 

Doch die Lehre geht weiter: Nicht nur der Geist des Menschen ist ewig, sondern auch „die Elemente“. Das heißt: Materie, wie wir sie kennen, ist ebenfalls von ewiger Natur – allerdings nicht in ihrer gefallenen, sondern in ihrer geordneten, heiligen Form. Die Aussage, dass „Geist und Element, untrennbar verbunden, eine Fülle der Freude empfangen“, ist von zentraler Bedeutung für unsere Sicht auf das ewige Leben. Im Gegensatz zu vielen traditionellen christlichen Lehren, die den Körper als Hindernis zur Heiligkeit sehen, offenbart diese Schriftstelle, dass es gerade die Vereinigung von Geist und Körper ist, die es dem Menschen erlaubt, vollkommene Freude zu empfangen. 

Dies erklärt auch, warum die Auferstehung – die vollkommene, unzerstörbare Verbindung von Geist und verherrlichtem Körper – so zentral im Plan Gottes ist. Ohne diese Verbindung ist keine Fülle der Freude möglich (vgl. Alma 11:43–45). Der Körper ist also nicht nebensächlich, sondern heilig. Genau darauf zielt auch die nächste Lehre ab. 


Der Mensch als Wohnstätte Gottes – ein heiliger Tempel (Vers 35) 

In einer überraschenden Wendung wird gesagt: „Die Elemente sind die Wohnstätte Gottes“, und noch deutlicher: „Der Mensch ist die Wohnstätte Gottes, nämlich ein Tempel.“ Diese Lehre bringt zwei Aspekte zusammen: Erstens, dass Gott in materieller Schöpfung wirken und wohnen kann – ein Widerspruch zu gnostischen Vorstellungen, die Materie als böse ansehen. Und zweitens, dass jeder Mensch, durch seine göttliche Herkunft, dazu bestimmt ist, ein Tempel Gottes zu sein. 

Die parallele Aussage des Apostels Paulus in 1. Korinther 3:16–17 verstärkt diesen Gedanken: „Wisst ihr nicht, dass ihr Gottes Tempel seid und dass der Geist Gottes in euch wohnt?“ Wer den Tempel – also seinen Körper und seine geistige Berufung – entweiht, verliert diesen göttlichen Einfluss. So wird deutlich: Heiligkeit beginnt nicht im Äußeren, sondern in unserem Innersten. Und diese Heiligkeit muss bewahrt und gepflegt werden, wenn Gottes Geist in uns wohnen soll. 


Licht und Wahrheit als göttliche Substanz (Verse 36–37) 

Die Offenbarung definiert die Herrlichkeit Gottes mit einem Begriff, der in Lehre und Bündnisse immer wieder verwendet wird: „Intelligenz“, mit anderen Worten: Licht und Wahrheit. Diese Definition rückt uns vom statischen Gottesbild ab – Gott ist nicht einfach ein allwissendes Wesen, sondern eine Quelle und ein Wesen von durchdringender, lebendiger Wahrheit und Licht. 

Diese Wahrheit ist nicht abstrakt. Sie hat Wirkung, verändert, belebt und erhebt. Es ist derselbe Gedanke wie in Johannes 1:9: Christus ist „das wahre Licht, das jeden Menschen erleuchtet“. In Lehre und Bündnisse 88:40 heißt es sogar: „Intelligenz heftet sich an Intelligenz“ – Wahrheit zieht Wahrheit an, und Licht vermehrt Licht. 

Ein bedeutsamer Zusatz ist Vers 37: „Licht und Wahrheit verlassen jenen Bösen.“ Dies lehrt, dass Licht und Wahrheit nicht nur ein Geschenk, sondern auch eine Verantwortung sind. Wer sich vom Licht abwendet – sei es durch Ungehorsam, Stolz oder Apathie –, verliert das, was ihm gegeben wurde. Es bleibt nicht automatisch. So entsteht geistige Finsternis nicht durch Mangel an Intelligenz, sondern durch aktiven Abfall vom Licht. 


Der Fall, Unschuld und kindliche Reinheit (Verse 38–39) 

Diese Verse verbinden tiefe theologische Konzepte mit praktischer elterlicher Verantwortung. Zunächst wird bezeugt: „Der Geist jedes Menschen war im Anfang unschuldig.“ Das erinnert an Abraham 3:22–23, wo von edlen und großen Geistern die Rede ist. Jeder Mensch beginnt im Zustand geistiger Unschuld. 

Nach dem Fall Adams, so die Offenbarung, wurde durch das Sühnopfer Christi der Zustand kindlicher Unschuld wiederhergestellt. Dies entspricht auch Lehre und Bündnisse 29:46–47, wo klar gesagt wird, dass kleine Kinder vor Gott heilig sind. 

Doch diese Unschuld kann verloren gehen – nicht durch natürliche Entwicklung, sondern durch zwei Hauptfaktoren: „Ungehorsam“ und „die Überlieferung ihrer Väter“. Der erste ist die individuelle Verantwortung jedes Menschen; der zweite verweist auf kollektive Verantwortung: Welche Glaubensmuster und Prägungen geben Eltern weiter? Werden Kinder in Licht und Wahrheit erzogen – oder in Traditionen, die Licht und Wahrheit rauben? 

Das Buch Mormon spricht in 2. Nephi 2:5 davon, dass Menschen durch das Gesetz und das Bewusstsein zwischen Gut und Böse zur Rechenschaft gezogen werden – doch wer dieses Licht nie erhält, kann auch nicht darin leben. Es ist also unsere Aufgabe, dieses Licht zu vermitteln. 


Elternverantwortung – Kinder im Licht und in Wahrheit aufziehen (Vers 40) 

Dieser Teil der Offenbarung endet mit einem machtvollen Gebot: „Ich aber habe euch geboten, eure Kinder in Licht und Wahrheit aufzuziehen.“ Dieser Vers bringt die gesamte Theologie der vorangehenden Verse in einen konkreten Auftrag: Eltern haben die Pflicht, das Licht, das sie empfangen haben, an ihre Kinder weiterzugeben. Es ist kein bloßer Erziehungsrat, sondern ein göttliches Gebot. 

Dies steht im Einklang mit Sprüche 22:6: „Erziehe den Knaben seinem Weg gemäß; er wird nicht davon weichen, auch wenn er alt wird.“ Es bedeutet, Kinder nicht nur moralisch zu formen, sondern sie an die göttliche Wahrheit, an Christus selbst, heranzuführen. Der „Geist der Wahrheit“ ist, wie in Vers 26 erklärt, Christus selbst. Ihn gilt es im Elternhaus gegenwärtig zu machen. 


Schlussgedanke 

Die Verse 33–40 zeigen uns eine tief verwurzelte Wahrheit der Wiederherstellung: Der Mensch ist ewig, sein Körper heilig, seine Verantwortung groß. Licht und Wahrheit sind nicht nur Prinzipien, sondern Substanz, Lebenskraft – und Aufgabe. Sie müssen bewahrt, gelehrt und weitergegeben werden. In einer Welt, die oft das Gegenteil vermittelt, ruft uns diese Offenbarung dazu auf, unseren Geist zu ehren, unseren Körper zu heiligen und unsere Kinder zu erziehen – im Licht und in der Wahrheit Gottes. 


 
 
 

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