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Gebt auf die Worte der Weisheit acht, die euch gegeben werden

  • Autorenbild: manfred.lobstein
    manfred.lobstein
  • 22. Mai
  • 3 Min. Lesezeit

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(Bild Quelle)


“Horcht auf, o ihr Ältesten meiner Kirche, und schenkt der Stimme des lebendigen Gottes Gehör, und gebt auf die Worte der Weisheit acht, die euch gegeben werden gemäß dem, was ihr erbeten habt und worin ihr euch einig seid, dass es die Kirche betrifft und die Geister, die auf Erden umgehen.” (Lehre und Bündnisse 50:1). 


Historie zur Entstehung von Lehre und Bündnisse 50 

Die Offenbarung in Lehre und Bündnisse 50 entstand im Mai 1831 in einem kritischen Moment der jungen Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage. Nachdem Joseph Smith Anfang Februar desselben Jahres in Kirtland, Ohio, angekommen war, wurde er mit einer tief beunruhigenden Situation konfrontiert. Zahlreiche Neubekehrte – überwiegend junge Mitglieder – zeigten überbordende und oftmals extreme religiöse Ausdrucksformen, die sie für vom Heiligen Geist inspiriert hielten. In Wahrheit jedoch waren viele dieser Phänomene eher Ausdruck von Täuschung, Selbsttäuschung oder gar von dämonischen Einflüssen. 


John Whitmer, ein früher Führer der Kirche, berichtete mit Sorge, dass einige der Mitglieder – mangels geistiger Reife und Erkenntnis – nicht imstande waren, zwischen echten und falschen geistigen Manifestationen zu unterscheiden. So glaubten manche, Visionen zu haben, ohne deren Inhalt erklären zu können, andere spielten mit imaginären Schwertern oder glitten wie Schlangen über den Boden, angeblich auf "Missionsreisen zu den Lamaniten". Diese bizarren Verhaltensweisen wurden als „Segnungen“ missverstanden, obwohl sie eher Ausdruck geistiger Verwirrung waren. Whitmer sprach davon, dass der „Feind aller Gerechtigkeit“ sich einiger ehrlicher, aber unerfahrener Gläubiger bemächtigt hatte. 


Auch Parley P. Pratt, einer der damaligen Missionare, bestätigte diese chaotischen Zustände bei seiner Rückkehr aus dem Missionsgebiet. Er beschrieb „sehr merkwürdige geistige Manifestationen“, die eher abstoßend als geistlich erbauend waren: Verzerrte Gesichter, epileptisch anmutende Zuckungen, Ekstasen, scheinbare Visionen und Offenbarungen – allesamt nicht im Einklang mit der Lehre des Evangeliums. Ein „lügnerischer Geist“ schien in die Kirche eingedrungen zu sein, wie er es ausdrückte. 


Nicht nur Kirchenführer, auch Außenstehende nahmen diese Vorgänge wahr. Eine Zeitung aus dem nahen Painesville beschrieb, wie junge Leute bei winterlicher Kälte im Schnee lagen, zu Boden fielen, unverständliche Laute von sich gaben (die sie für göttlich inspirierte Sprachen hielten) oder sogar behaupteten, Feuerbälle durch die Luft fliegen zu sehen. In einem besonders drastischen Fall verfolgte ein afroamerikanischer Konvertit, bekannt als „Black Pete“, eine vermeintliche himmlische Offenbarung, die von einem „schwarzen Engel“ getragen wurde. Dabei stürzte er einen Abhang hinunter in einen Fluss – ein Ereignis, das er mit nur leichten Verletzungen überlebte, aber wohl als heilsame Ernüchterung erlebte. 


Angesichts dieser besorgniserregenden Entwicklungen suchten mehrere Kirchenführer – darunter Parley P. Pratt und John Murdock – Rat bei Joseph Smith. Sie baten ihn, den Herrn direkt um Offenbarung zu bitten, um Klarheit darüber zu gewinnen, wie zwischen wahren und falschen geistigen Einflüssen unterschieden werden könne. In einer gemeinschaftlichen Gebetsversammlung in Josephs „Übersetzungszimmer“ empfing er daraufhin die Offenbarung, die heute als Lehre und Bündnisse 50 bekannt ist. Parley P. Pratt beschrieb den Vorgang als außergewöhnlich klar: Joseph diktierte Satz für Satz langsam und ohne Unterbrechung – ohne Korrekturen oder Nachbesserungen. 


Inhaltlich konfrontierte die Offenbarung das Problem direkt: Christus selbst sprach darin zu den Ältesten der Kirche, holte sie auf ihrer geistigen Entwicklungsstufe ab und erklärte geduldig den Unterschied zwischen wahren und falschen Geistern. Zentral war dabei nicht nur intellektuelles Verständnis, sondern geistige Reinigung durch Christus und aktiver Gehorsam gegenüber seinen Worten. Wer diese Offenbarung befolgte, wurde geistig gestärkt, erhielt Unterscheidungskraft und Macht über täuschende Einflüsse. 


Ein anschauliches Beispiel hierfür lieferte Jared Carter, ein weiterer Kirchenältester, der in einer Versammlung in Amherst, Ohio, das in Lehre und Bündnisse 50 gegebene Muster anwandte. Als eine junge Frau während des Abendmahls zu Boden fiel, vermutete er einen falschen Geist, betete entsprechend den Anweisungen aus der Offenbarung und erhielt keine Bestätigung vom Geist Gottes. Daraufhin tadelte er mit lauter Stimme die offenbar dämonische Manifestation – sehr zum Missfallen vieler Anwesender, aber im Einklang mit göttlicher Wahrheit. 


Die Offenbarung hatte nachhaltige Wirkung. Führer wie Parley Pratt setzten die darin enthaltenen Weisungen aktiv um, besuchten Zweige der Kirche und stellten Ordnung wieder her, indem sie falsche Geister zurechtwiesen und die Gemeinde lehrten. Die Ereignisse rund um Lehre und Bündnisse 50 zeigen eindrucksvoll, dass echte geistige Unterscheidung mehr verlangt als emotionale Reaktionen oder vorschnelle Urteile. Sie setzt geistige Demut, Gehorsam und die Nähe zum wahren Geist Christi voraus – eine Lehre, die bis heute Gültigkeit hat. 


 
 
 

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