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Mögen deine Diener, ..., mit deiner Macht ausgerüstet sein

  • Autorenbild: manfred.lobstein
    manfred.lobstein
  • 30. Sept.
  • 5 Min. Lesezeit
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Tempelbesucher gehen nach Hause

(Bild: Quelle)


“Und wir bitten dich, heiliger Vater: Mögen deine Diener, wenn sie aus diesem Haus hinausgehen, mit deiner Macht ausgerüstet sein, und mögen dein Name auf ihnen sein und deine Herrlichkeit rings um sie sein und deine Engel Verantwortung über sie haben;” (Lehre und Bündnisse 109:22). 


Lehre und Bündnisse 109:1–42 – Betrachtung des Weihungsgebets  


1–5: Der Tempel als Stätte der Begegnung mit Christus 

Der Beginn des Weihungsgebets macht deutlich, dass der Tempel in Kirtland nicht nur aus architektonischen oder gemeinschaftlichen Gründen errichtet wurde, sondern weil er als Ort der Gottesbegegnung gedacht war. Der Hinweis, dass der Sohn des Menschen darin erscheinen möge, ist nicht nur historisch, sondern auch heute gültig: Der Tempel ist der Ort, an dem wir Christus begegnen – nicht unbedingt in sichtbarer Form, aber in geistigen Eindrücken, Eingebungen und heiliger Nähe. 


Für uns heute bedeutet das: Wann immer wir den Tempel betreten, tun wir es in dem Bewusstsein, dass er nicht einfach ein Versammlungsort ist, sondern ein Heiligtum, wo sich Himmel und Erde berühren. Die Aufforderung an uns lautet, den Tempel nicht wie ein äußeres Ritualgebäude zu betrachten, sondern als Ort persönlicher Begegnung mit dem Herrn, die uns prägt und verändert. 


6–21: Der Tempel als Haus des Gebets, des Lernens und der Ordnung 

In diesem Abschnitt entfaltet Joseph Smith, was der Tempel alles sein soll: ein Haus des Gebets, des Fastens, des Glaubens, des Lernens, der Herrlichkeit, der Ordnung und vor allem ein Haus Gottes. Für die frühen Heiligen war das revolutionär, denn sie verstanden: Der Tempel umfasst das ganze Leben – nicht nur gottesdienstliche Handlungen, sondern auch Erkenntnis, Bildung und geistiges Reifen. 


Heute werden wir hier an zwei Dinge erinnert: Erstens daran, dass der Tempel mehr ist als der Ort für bestimmte Verordnungen. Er ist eine Schule des Geistes, ein Ort, an dem wir durch den Heiligen Geist belehrt und vorbereitet werden, mit Weisheit zu handeln. Zweitens wird uns bewusst, dass der Tempel uns zur Ordnung ruft – geistliche, familiäre und persönliche Ordnung. In einer Welt, die von Chaos und Beliebigkeit geprägt ist, lernen wir im Tempel, dass Gottes Reich durch Ordnung und Gesetzmäßigkeit aufgebaut wird. 


Die Aufforderung an uns heute lautet, den Tempel nicht auf eine Funktion zu reduzieren, sondern ihn als ganzheitliche Lebensschule zu sehen: ein Ort, der uns lehrt, wie wir beten, wie wir Glauben üben, wie wir unser Leben strukturieren und wie wir göttliche Herrlichkeit erfahren. 


22–33: Schutz vor Gegnern und Stärkung der Diener 

Diese Verse wenden den Blick auf die Realität der Verfolgung, die die frühen Heiligen erlebt haben. Joseph bittet darum, dass die Diener Gottes mit Macht erfüllt werden und dass ihre Gegner beschämt werden, wenn sie nicht umkehren. Auf den ersten Blick mögen diese Worte hart erscheinen. Doch sie erinnern uns daran, dass Nachfolge Christi nicht konfliktfrei ist. Es gibt Widerstände – damals wie heute. 


In unserer Zeit erleben wir vielleicht nicht dieselbe körperliche Verfolgung wie die frühen Heiligen, aber wir spüren Widerstand in Form von Spott, Missverständnis, gesellschaftlichem Druck oder subtiler Ablehnung. Der Tempel macht uns stark, diesen Widerständen zu begegnen. Er erinnert uns daran, dass Gott uns nicht schutzlos lässt, sondern uns mit geistiger Kraft ausrüstet. 


Die Aufforderung an uns ist hier doppelt: Einerseits sollen wir uns nicht von Widerständen entmutigen lassen, sondern standhaft und vertrauensvoll bleiben. Andererseits erinnert uns dieser Abschnitt daran, dass wir auch für jene beten sollen, die uns missverstehen oder ablehnen – mit der Hoffnung, dass sie eines Tages ihr Herz öffnen. Der Tempel gibt uns Mut, beides zu tun: fest im Zeugnis zu stehen und gleichzeitig bereit zu bleiben, anderen in Liebe zu begegnen. 


34–42: Die Heiligen sollen mit Macht hinausgehen, um Israel zu sammeln 

In diesen Versen klingt eine Vision auf, die weit über die Mauern des Kirtland-Tempels hinausweist: Die Heiligen sollen hinausgehen, mit geistiger Macht ausgerüstet, um die Rechtschaffenen aus allen Nationen zu sammeln. Diese Sammelarbeit ist nicht nur ein Auftrag der Vergangenheit, sondern bleibt der Herzschlag der Kirche bis heute. 

Für uns bedeutet das konkret: Der Tempel ist nicht das Ziel der Jüngerschaft, sondern die Quelle. Wer dort Kraft empfängt, wird ausgesandt, um in seiner Umgebung Zeugnis zu geben – sei es in der Familie, in der Gemeinde oder in der Welt. Die Verbindung zwischen Tempel und Mission ist untrennbar: Missionare verkünden die Botschaft, und der Tempel versiegelt die Verheißungen. 


Eine weitere Aufforderung in diesem Abschnitt richtet sich an die Familien. Der Tempel ist der Ort, an dem Kinder und Nachkommen in den Wegen des Herrn bestärkt werden. Heute sind wir eingeladen, unsere Familien nicht nur mit irdischen Dingen auszustatten, sondern sie geistig zu nähren, sodass kommende Generationen in der Wahrheit bleiben. 


Die Botschaft ist klar: Wer den Tempel besucht, empfängt nicht nur persönliche Stärkung, sondern auch Verantwortung, aktiv am Sammeln Israels mitzuwirken – durch Beispiel, Dienst, Zeugnis und Familiengeschichte. 


Einladungen heutiger Propheten und Apostel in Bezug auf den Tempel 

Die Lehren aus L&B 109:1–42 finden ihre Entsprechung in den klaren Einladungen, die unsere heutigen Kirchenführer uns geben: 


Präsident Russell M. Nelson betont immer wieder, dass der Tempel der Ort ist, an dem wir Christus am nächsten sind. Er sagte: „Nichts wird Ihr Leben und das Leben Ihrer Familie mehr segnen, als wenn Sie sich regelmäßig in den Tempel begeben und dort den Herrn dienen.“ Diese Einladung nimmt den Gedanken aus den Versen 1–5 auf: der Tempel als Stätte der Begegnung mit Christus. Präsident Nelson ruft uns auf, den Tempel zu einem festen Bestandteil unseres Lebens zu machen und dort persönliche Offenbarung zu empfangen. 


In Bezug auf die Verse 6–21 erinnert uns Elder David A. Bednar, dass der Tempel eine „Schule der Ewigkeit“ ist. Er erklärte: „Die Verordnungen und Bündnisse des Tempels lehren uns, wie wir das Evangelium Jesu Christi nicht nur kennen, sondern leben.“ Damit knüpft er an die Idee des Tempels als Haus des Gebets, des Glaubens und der Ordnung an. Seine Einladung ist, das, was wir im Tempel lernen, bewusst in unseren Alltag zu übertragen – damit unser Zuhause, ähnlich wie der Tempel, zu einem Haus des Gebets und der Ordnung wird. 


Für die Verse 22–33 sagte Präsident Henry B. Eyring„Die Prüfungen werden kommen. Aber diejenigen, die regelmäßig in den Tempel gehen, werden die Kraft haben, den Stürmen zu trotzen und in ihrem Glauben unerschütterlich zu bleiben.“ Seine Worte greifen den Gedanken des Schutzes auf: Der Tempel rüstet uns geistig aus, Widerstände in einer zunehmend herausfordernden Welt standzuhalten. Seine Einladung lautet, gerade in schwierigen Zeiten den Tempel nicht zu vernachlässigen, sondern ihn bewusst als geistige Festung zu suchen. 


In den Versen 34–42 geht es um das Aussenden der Heiligen und das Sammeln Israels. Präsident Nelson verbindet diese Idee immer wieder mit dem Tempel. Er sagte: „Wenn Sie Ihre Arbeit im Tempel verrichten und Ihren Vorfahren die Segnungen der Erlösung ermöglichen, tragen Sie aktiv zum Sammeln Israels bei.“ Seine Einladung lautet, Familiengeschichte und Tempelarbeit als Teil unserer Mission zu begreifen. Elder Neil L. Andersen ergänzte: „Jeder von uns hat eine einzigartige Rolle im Sammeln Israels, sei es durch Zeugnis, durch Dienst oder durch das Sichern ewiger Verbindungen im Tempel.“ 

Damit machen unsere heutigen Führer deutlich: Der Tempel ist nicht nur ein persönlicher Zufluchtsort, sondern eine Kraftquelle, die uns aussendet, das Werk Gottes in der Welt und in unseren Familien voranzubringen. 


 
 
 

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