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Um seinen Willen in Bezug auf euch zu empfangen

  • Autorenbild: manfred.lobstein
    manfred.lobstein
  • 11. Aug.
  • 4 Min. Lesezeit
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In diesem Raum wurde Lehre und Bündnisse 88 empfangen

(Bild: Quelle)


“Wahrlich, so spricht der Herr zu euch, die ihr euch versammelt habt, um seinen Willen in Bezug auf euch zu empfangen:” (Lehre und Bündnisse 88:1). 


Lehre und Bündnisse 88:1-141 – Geschichtlicher Hintergrund 


1. Zeitlicher und situativer Rahmen 

Die Offenbarung von L&B 88 wurde am 27. und 28. Dezember 1832 in Kirtland, Ohio, empfangen – zwei Tage nach der düsteren Prophezeiung über Krieg (L&B 87). Joseph Smith versammelte sich mit neun anderen hohen Priestern (darunter Sidney Rigdon, Orson Hyde, die Brüder Smith u. a.) in einem sogenannten „Translation Room“, einem Raum in Newel K. Whitneys Laden. Ziel des Treffens war, durch Gebet und Einigkeit Wort und Willen des Herrn über den Wiederaufbau Zions und die Verpflichtung der Ältesten zu empfangen LDS Magazine+7Die Kirche Jesu Christi+7gospeldoctrine.com+7

Joseph leitete die Versammlung, indem er darauf hinwies, dass die Herzen im Einklang auf Gott ausgerichtet sein müssten. Jeder der Anwesenden betete einzeln, dann begann der Prophet, die Offenbarung zu diktieren. Dieser Prozess dauerte zwei Tage – bis etwa neun Uhr abends am 28. Dezember – Danach nahmen sie Abstand, setzten die Arbeit eine Woche später am 3. Januar 1833 fort und schlossen Vers 127–141 ab, die Anweisungen für die Schule der Ältesten und für die „Fußwaschung“ enthalten Doctrine and Covenants Central


2. Struktur und Inhalt der Offenbarung 

L&B 88 ist die längste Offenbarung in diesem Buch (141 Verse) und reich strukturiert: 

  1. Einführung und Verheißung des „anderen Trösters“ (Vers 1–5): Zusicherung der Ausgießung des Heiligen Geistes und der persönlichen Gemeinschaft mit Christus. 

  2. Kosmologie und Lichtmetaphorik (Vers 6–61): Darstellung von Licht, Wahrheit, göttlicher Ordnung und göttlicher Gesetze, darunter Parabeln (z. B. das „Feld und die Diener“ Vers 51 ff.). 

  3. Eschatologie (Vers 85–116): Ausführliche Schilderung der Zeichen der Zeit, dem zweiten Kommen, der Trompeten der Engel, der Auferstehung und dem letzten Kampf („die Schlacht des großen Gottes“). 

  4. Anweisungen zur zeitlichen Aktivität der Kirche (Vers 117–126): Aufforderung, sich zu bilden („Sucht eifrig Weisheit durch Studium und auch durch Glauben.“), den Tempel zu bauen, und ein mitfühlendes Leben zu führen. 

  5. Lehre über die Gemeinde und Hierarchie (Vers 127–141): Festlegung der Ordnung der Ältestenschule und Durchführung von Fußwaschungen Doctrine and Covenants CentralDie Kirche Jesu ChristiDie Kirche Jesu Christi+1gospeldoctrine.com+1

Historiker wie Richard Bushman sehen die Offenbarung als umfassende Verbindung von Kosmologie, Gesetz und Gemeindeorganisation, die zum Tempelaufbau und zu geistlicher Einigung führt. 


3. Bezüglich Tempel, Schule der Propheten und Endowment 

Eine zentrale Rolle spielt L&B 88 beim Tempelbau in Kirtland, der kurz danach in Angriff genommen wurde. Tempel-Wissenschaftlerin Margaret Barker hebt hervor, dass in der Offenbarung „Licht und Leben“ aus der Gegenwart Gottes stammen – Kernelemente der Tempelsymbolik Doctrine and Covenants Central+1LDS Magazine+1

Die Offenbarung trägt entscheidend zur Gründung der Schule der Propheten bei – Joseph Smith machte diese 1833 zur Realität, mit Lehre in Theorie und Praxis (z. B. Vers 77–80). Zentrum war sowohl geistige als auch praktische Vorbereitung auf das Erwartete Endowment, einschließlich der Fußwaschung scripturecentral.org+1Church News+1

Als der Kirtland-Tempel 1836 errichtet und geweiht wurde, berief der Prophet eine „ feierliche Versammlung “ ein, die zur ersten Endowment-Versammlung der modernen Kirche wurde, wie sie schon in L&B 88 („große und letzte Verheißung,“) angekündigt wurde Church News+6Doctrine and Covenants Central+6gospeldoctrine.com+6


4. Warum „Olivenblatt“ – Symbolik und Funktion 

4.1 Friedenssymbolik 

Die Metapher des Olivenblatts ist tief in religiös-kulturellen Traditionen verwurzelt: Schon im Alten Testament bringt die Taube nach der Sintflut ein Olivenblatt – Zeichen, dass die Flut zu Ende ist. In antiken Kulturen wie Griechisch-Rom wurde der Olivenzweig zum universellen Symbol des Friedens und der Versöhnung. 

Joseph Smith nutzte diese Symbolik bewusst: In einem Brief vom 14. Januar 1833 an William W. Phelps in Missouri bezeichnete er die Offenbarung als „„Olivenblatt … vom Baum des Paradieses gepflückt, die Friedensbotschaft des Herrn an uns“. “ scripturecentral.org+6Die Kirche Jesu Christi+6gospeldoctrine.com+6

4.2 Friedensbotschaft zur rechten Zeit 

Kurz zuvor hatte Joseph Smith in L&B 87 düstere Prognosen geoffenbart – nun folgte L&B 88 als tröstendes Gegenstück. Phelps und andere in Missouri hatten Joseph in Briefen attackiert. Die Offenbarung sah Joseph als göttliche Bestätigung und Friedensbotschaft – er bekräftigte, dass die Gebete und Bemühungen der Heiligen in Kirtland wohlgefällig vor Gott seien („Almosen eurer Gebete … eingetragen, …“ Vers 2) . 

4.3 Versöhnung zwischen Gemeinden 

Die „Friedensbotschaft“ adressierte auch innerkirchliche Spannungen: Joseph sandte L&B 88 nach Missouri, um die dortigen Brüder zur Umkehr und Wiederherstellung des Bündnisses zu bewegen. Er betonte, Gott habe die Brüder in Kirtland gebilligt, auch wenn widersprüchliche Meinungen in Zion laut geworden waren. 


5. Historische Außenwirkung und Weitergabe 

  • Am 21. Juni 1997 reflektierte Church News den Brief Joseph Fielding Smiths, der erläuterte, wie die Offenbarung zu dem Missouri-Brief kam. Sie solle den dortigen Brüdern als symbolischer Olivenzweig dienen und zugleich ermahnen, sich von Streit abzuwenden und rein zu bleiben Church News

  • Latter-day-Saint-Lehrer wie Larry Barkdull interpretieren L&B 88 als Kernstück zur Vorbereitung auf das persönliche Erscheinen Gottes in der Versammlung – das „große und letzte Versprechen“ LDS Magazine+3Church News+3Doctrine and Covenants Central+3


6. Fazit – Warum der Titel und die Friedensbotschaft 

  • Symbolik: Der Olivenzweig steht biblisch und antik für Frieden, Versöhnung und das Ende von Leid scripturecentral.org+1Church News+1en.wikipedia.org

  • Kontext: Kurz nach einer düsteren Kriegsoffenbarung bot L&B 88 Hoffnung und göttliche Bestätigung. 

  • Gemeinschaftsbezug: Die Offenbarung wendet sich ausdrücklich an Konflikte zwischen Zion (Missouri) und Kirtland – als göttliches Angebot zur Versöhnung. 

  • Theologie und Praxis: Sie öffnet eine Perspektive auf göttliche Nähe („anderen Tröster“), persönliche Heiligung (“heiligt euch”) und Vorbereitung auf Tempel und Endowment. 

  • Nachhaltige Wirkung: Sie prägte Aufbau und Ausrichtung der Schule der Propheten, des Tempels und der sakralen Ordnung – bis heute fundamental für die Kirche. 

Mit dieser Betrachtung erhält L&B 88 eine tiefe historische, theologische und pastorale Einbettung – als Offenbarung der Hoffnung, Versöhnung, göttlichen Gemeinschaft und als Anstoß zur geistlichen Vorbereitung und Tempelarbeit. 


 
 
 

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