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Von dem wird viel gefordert

  • Autorenbild: manfred.lobstein
    manfred.lobstein
  • 24. Juli
  • 5 Min. Lesezeit
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(Bild: Quelle)


“Denn wem viel gegeben ist, von dem wird viel gefordert; und wer gegen das größere Licht sündigt, der wird den größeren Schuldspruch empfangen.” (Lehre und Bündnisse 82:3). 


Einige der wichtigsten Lehren aus Lehre und Bündnisse 82 


Vergebung und Verantwortung unter Bundespartnern (Verse 1–4) 

Die Offenbarung in Lehre und Bündnisse 82 beginnt mit einem grundlegenden Prinzip im Umgang mit Sünde innerhalb des Bundesvolkes: „Insoweit ihr einander eure Verfehlungen vergeben habt, so vergebe ich, der Herr, euch auch“ (V. 1). Diese göttliche Zusicherung knüpft an den Grundsatz, dass Vergebung unter Menschen Voraussetzung für göttliche Vergebung ist – ein Thema, das auch in den Evangelien zentral behandelt wird (vgl. Matthäus 6:14–15). 

Doch zugleich betont der Herr die Ernsthaftigkeit der Sünde: „Doch gibt es unter euch welche, die über die Maßen gesündigt haben; ja, selbst ihr alle habt gesündigt“ (V. 2). Diese Verse wurden an führende Brüder der Kirche gerichtet, die trotz großer geistiger Gaben in Fehlverhalten gefallen waren. Vers 3 stellt ein machtvolles geistiges Prinzip dar: „Denn wem viel gegeben ist, von dem wird viel gefordert; und wer gegen das größere Licht sündigt, der wird den größeren Schuldspruch empfangen.“ Dieses Wort erinnert daran, dass mit größerem Wissen und göttlicher Bevollmächtigung auch eine gesteigerte Verantwortung einhergeht. 

Der Herr warnt: Wenn Offenbarungen empfangen, aber nicht befolgt werden, wird man selbst zum Übertreter (V. 4). Licht ohne Gehorsam wird zu Gericht. 


Finsternis in der Welt und das neue Gebot (Verse 5–10) 

In den folgenden Versen wird die Dringlichkeit betont: „Seid wachsam, denn der Widersacher breitet seine Herrschaft aus, und Finsternis regiert“ (V. 5). Diese dramatische Beschreibung des moralischen Zustands der Welt schließt mit dem Urteil: „Niemand tut Gutes, denn alle sind vom Weg abgewichen“ (V. 6) – ein Echo aus Römer 3:12

Trotz dieser düsteren Einschätzung ruft der Herr zur Umkehr auf: „Ich werde euch keine Sünde zur Last legen; geht eurer Wege und sündigt nicht mehr“ (V. 7). Die Gnade ist vorhanden, aber sie setzt echte Umkehr voraus. Der Vers endet mit einer ernsten Warnung: Wer nach erneuter Sünde nicht umkehrt, auf den kehren frühere Sünden zurück. 

Vers 8 leitet über zu einem „neuen Gebot“, das den Willen des Herrn für die betroffenen Brüder offenbart. Die Betonung liegt auf göttlicher Führung zur „Errettung“ (V. 9). In Vers 10 folgt das oft zitierte Prinzip: „Ich, der Herr, bin verpflichtet, wenn ihr tut, was ich sage; tut ihr aber nicht, was ich sage, so habt ihr keine Verheißung.“ Es ist ein Schlüsselvers im theologischen Verständnis göttlicher Zusagen. 


Ein heiliger Bund zur Verwaltung des Eigentums (Verse 11–14) 

In Vers 11 nennt der Herr konkrete Namen: „Edward Partridge, Newel K. Whitney, A. Sidney Gilbert und Sidney Rigdon [...] Joseph Smith [...] John Whitmer und Oliver Cowdery und W. W. Phelps und Martin Harris“. Diese Männer werden aufgefordert, sich durch einen heiligen Bund zu verpflichten. Dieser Bund – der zur United Firm gehörte – sollte die Verwaltung kirchlicher Mittel und Eigentümer regeln, „um die Angelegenheiten der Armen [...] zu verwalten“ (V. 12). 

Die Absicht war sowohl geistlich als auch organisatorisch: Das Land Kirtland wurde als „Pfahl für Zion“ (V. 13) eingesetzt, der gestärkt werden sollte. Die Vision für Zion wird in Vers 14 ausgemalt: „Zion muss zunehmen an Schönheit und an Heiligkeit [...] seine Pfähle müssen gestärkt werden“. Dies betont die Ausdehnung des Werkes durch praktische Verwaltung auf Grundlage heiliger Bündnisse. 


Bindung durch Gesetz und Nutzen in der Ordnung Gottes (Verse 15–16) 

Mit Nachdruck bestätigt der Herr nochmals: „Ich gebe euch dies Gebot, euch mit diesem Bund bindend zu verpflichten, und es soll gemäß den Gesetzen des Herrn geschehen“ (V. 15). Diese Verpflichtung war mehr als ein organisatorischer Schritt – sie war ein heiliger Akt im Rahmen göttlicher Ordnung. Die Formulierung in Vers 16 macht klar: „Dies ist auch nach meiner Weisheit zu eurem Nutzen.“ 

Hier offenbart sich ein weiterer Aspekt der göttlichen Führung: Die Bündnisse des Herrn dienen nicht nur seinem Werk, sondern letztlich auch dem Nutzen und Wachstum derer, die daran teilnehmen. 


Gleichheit, Verwaltung und Talente (Verse 17–19) 

Die Ordnung, die nun eingeführt wird, baut auf Gleichheit: „Ihr sollt gleich sein [...] gleiche Ansprüche auf das Eigentum haben“ (V. 17). Dabei wird Gerechtigkeit als Maßstab genannt: „soweit seine Bedürfnisse gerecht sind“. Dieses Gleichheitsprinzip bezieht sich nicht auf Gleichmacherei, sondern auf die gerechte Versorgung gemäß Bedarf. 

Vers 18 verbindet dies mit dem Talentgleichnis: „Ein jeder soll sein Talent nutzbringend anlegen [...] damit sie in das Vorratshaus des Herrn eingeworfen werden.“ Dies erinnert an Matthäus 25 und zeigt die Verantwortung jedes Einzelnen, das ihm Anvertraute zur Stärkung der Kirche einzusetzen. 

Ziel dieser Verwaltung ist laut Vers 19: „Ein jeder soll auf das Wohl seines Nächsten bedacht sein und bei allem [...] das Auge nur auf die Herrlichkeit Gottes richten.“ Es ist ein Aufruf zu selbstloser, gottzentrierter Lebensführung. 


Eine immerwährende Ordnung mit Konsequenzen (Verse 20–21) 

Der Herr bekräftigt: „Diese Ordnung habe ich zu einer immerwährenden Ordnung für euch [...] insoweit ihr nicht sündigt“ (V. 20). Damit wird eine bleibende Struktur geschaffen, die auch kommende Generationen tragen soll. 

Wer sich dieser Ordnung widersetzt, der fällt nicht nur aus dem Segen, sondern wird den Konsequenzen des geistlichen Gesetzes übergeben: „Sie soll [...] den Schlägen des Satans überantwortet werden“ (V. 21). Dieser drastische Ausdruck macht deutlich, dass heilige Bündnisse mit echten Konsequenzen verbunden sind. 


Verwaltung des Mammon und göttliches Gericht (Verse 22–24) 

In Vers 22 folgt ein bemerkenswerter Satz: „Macht euch Freunde mit dem Mammon der Ungerechtigkeit“. Diese Formulierung erinnert an Lukas 16:9. Der Herr fordert hier nicht zur Weltlichkeit auf, sondern zum weisen Umgang mit materiellen Gütern im Dienst des Reiches Gottes. 

Der Richterspruch aber bleibt Sache des Herrn: „Überlasst mir allein den Richterspruch [...] ich werde vergelten“ (V. 23). Damit endet die Offenbarung mit einem Segensversprechen: „Denn schon jetzt ist das Reich euer [...] wenn ihr von eurer Standhaftigkeit nicht fallt“ (V. 24). Diese Zusage verbindet Verantwortung mit Hoffnung. 


Heutige Anwendung: Stärkung der Pfähle Zions 

Präsident Russell M. Nelson betonte: 

„Der Widersacher hört nie auf, anzugreifen. Wir dürfen also auch niemals aufhören, uns vorzubereiten! Je eigenständiger wir sind – zeitlich, seelisch und geistig –, desto eher sind wir bereit, die unerbittlichen Angriffe des Satans zu vereiteln.“ (Generalkonferenz Oktober 2020) 

Diese Aufforderung ergänzt die prophetische Vision in Vers 14: Zion muss an Heiligkeit und Stärke zunehmen – heute wie damals. 


 
 
 

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