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Weil du dich erniedrigt hast, sollst du erhöht werden

  • Autorenbild: manfred.lobstein
    manfred.lobstein
  • 7. Okt.
  • 4 Min. Lesezeit
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(Bild: Quelle)


“Doch weil du dich erniedrigt hast, sollst du erhöht werden; darum sind dir alle deine Sünden vergeben.” (Lehre und Bündnisse 112:3). 


Lehre und Bündnisse 112 - Historischer Kontext, geistliche Lehren und die Geschichte von Thomas B. Marsh 


Die Offenbarung in Lehre und Bündnisse 112 wurde am 23. Juli 1837 an Thomas B. Marsh, den Präsidenten des Kollegiums der Zwölf Apostel, durch Joseph Smith gegeben. Sie entstand in einer Zeit erheblicher Herausforderungen für die junge Kirche in Kirtland, Ohio. Die Kirtland Safety Society, ein Finanzunternehmen, das von führenden Kirchenmitgliedern einschließlich Joseph Smith initiiert worden war, war gescheitert. Viele Mitglieder verloren ihr Vermögen, und Misstrauen, Unsicherheit und Unzufriedenheit breiteten sich innerhalb der Gemeinde aus. In diesem Umfeld war es entscheidend, dass die Apostel gestärkt, ermahnt und klar auf ihre Aufgaben hingewiesen wurden. L&B 112 vermittelt nicht nur spezifische Anweisungen für Marsh, sondern enthält zeitlose Prinzipien über Demut, Einheit, Treue zum Propheten, Vorbereitung auf Prüfungen und weltweite Missionsarbeit. 


Historisch betrachtet war Kirtland 1837 ein Zentrum sowohl geistlicher Energie als auch weltlicher Konflikte. Die Kirche hatte in den vorhergehenden Jahren rapide Mitgliederzahlen gewonnen, neue Gemeinden gegründet und bedeutende Bauprojekte in Angriff genommen, darunter der Bau des Kirtland-Tempels. Gleichzeitig standen die Führer unter enormem Druck, finanzielle Probleme zu bewältigen und das Vertrauen der Mitglieder zu erhalten. Die Krise der Kirtland Safety Society führte nicht nur zu wirtschaftlichen Verlusten, sondern auch zu Spannungen zwischen Mitgliedern und Kirchenführern. Diese Spannungen betrafen insbesondere die Apostel, die als spirituelle Vorbilder dienen sollten, aber auch menschlichen Zweifeln, Sorgen und internen Konflikten ausgesetzt waren. 


Thomas B. Marsh war 1835 zum Präsidenten des Kollegiums der Zwölf Apostel ordiniert worden. Er hatte sich in den ersten Jahren seiner Amtszeit durch Engagement und Loyalität ausgezeichnet, wurde aber zunehmend mit Herausforderungen konfrontiert. Die Offenbarung von 1837 sollte ihm Mut machen, ihn ermahnen und seine Führung in Einklang mit der göttlichen Ordnung festigen. Historische Quellen wie gospeldoctrine.com und doctrineandcovenantscentral.org betonen, dass diese Offenbarung eine Mischung aus Ermutigung, Warnung und Anweisung darstellt, die Marshs Verantwortung in einem sich wandelnden und schwierigen Umfeld unterstreicht. 


Die Offenbarung thematisiert nicht nur persönliche Haltung und Missionsauftrag, sondern auch die strukturelle Ordnung der Kirche. Marsh wird darauf hingewiesen, dass die Apostel das Evangelium in alle Nationen tragen sollen, jedoch stets in Unterordnung unter die Erste Präsidentschaft. Diese Struktur war notwendig, um Einheit zu wahren und Streitigkeiten zu vermeiden. Historische Dokumente zeigen, dass einige Apostel zu dieser Zeit begonnen hatten, ihre eigenen Meinungen und Ambitionen über die kollektive Leitung zu stellen, was die Dringlichkeit der göttlichen Mahnungen erklärt. Die Offenbarung betont, dass Treue, Demut und Gehorsam gegenüber göttlicher Führung die Grundlage für eine effektive und geordnete Kirche bilden. 


Die Jahre nach der Offenbarung waren für Marsh geprägt von weiteren Prüfungen. 1838 kam es in Missouri zu Spannungen zwischen den Heiligen und den lokalen Gemeinden, was schließlich zu Gewalt und Vertreibung führte. Marsh, beeinflusst von Stolz, Missverständnissen und Konflikten innerhalb der Kirche, fiel vorübergehend von der Kirche ab. Dieses Zerwürfnis mit den Heiligen wurde später in der populären „Milch-und-Sahne-Geschichte“ überliefert, auch wenn Details wahrscheinlich überhöht sind. Marshs Abwesenheit dauerte fast 19 Jahre und zeigte, wie selbst hochrangige Apostel den Versuchungen von Stolz, Missverständnis und Enttäuschung erliegen können. 


Seine Rückkehr 1857 nach Utah ist ein entscheidender Teil der historischen Bedeutung von L&B 112. Marsh kehrte reumütig zurück, bekannte öffentlich seine Fehler und wurde von Brigham Young wieder aufgenommen. Historisch gesehen illustriert seine Lebensgeschichte die Ernsthaftigkeit der Mahnungen in L&B 112, aber gleichzeitig die unerschütterliche Barmherzigkeit Gottes: Selbst nach langjähriger Abkehr war Umkehr möglich, und Gottes Gnade konnte wiederhergestellt werden. Diese Erfahrung verdeutlicht, dass göttliche Führung nicht nur ein einmaliger Moment ist, sondern ein fortwährender Prozess der Korrektur, Lehre und Unterstützung. 


Die Offenbarung behandelt außerdem die weltweite Dimension des apostolischen Auftrags. Sie betont, dass die Apostel Türen öffnen sollen, wohin der Prophet oder andere führende Mitglieder nicht gelangen können. Historisch bildete dies die Grundlage für die spätere Missionsarbeit der Kirche, einschließlich der ersten Missionen nach England und anderen Ländern. Die klare Anweisung zur Unterordnung und Zusammenarbeit zeigt, wie wichtig Einheit und Struktur waren, um die Botschaft effektiv zu verbreiten. Sie erinnert daran, dass Missionsarbeit nicht isoliert, sondern im Einklang mit göttlicher Leitung und kollektiver Verantwortung erfolgen muss. 


Die Offenbarung zeigt auch die Verbindung von göttlicher Warnung und Hoffnung. Die Apostel werden auf die Verdorbenheit der Welt und bevorstehende Gerichte hingewiesen, gleichzeitig wird ihnen jedoch ein klarer Weg zur Vorbereitung und Reinheit eröffnet. Historische Quellen belegen, dass diese Warnungen den Aposteln halfen, ihre Verantwortung bewusst wahrzunehmen und die Gemeinde in schwierigen Zeiten zu führen. Sie verdeutlichen, dass Führung sowohl Vorsicht, Gebet als auch aktive Vorbereitung erfordert. 


Die Lehren von L&B 112 sind auch für heutige Leser relevant. Sie betonen Demut, Gehorsam, Standhaftigkeit, Treue zum Propheten, Vorbereitung auf Prüfungen und die Verantwortung, das Evangelium weltweit zu verbreiten. Marshs Erfahrungen machen diese Prinzipien greifbar: Fehler, Stolz oder Missverständnisse können den geistlichen Fortschritt behindern, aber Umkehr, Demut und Gehorsam ermöglichen Rückkehr und Erhöhung. Diese Lektionen gelten nicht nur für Apostel, sondern für jeden Gläubigen, der Verantwortung in Familie, Beruf oder Kirche trägt. 


Zusammengefasst liefert L&B 112 sowohl historische als auch geistliche Einblicke. Historisch veranschaulicht sie die Herausforderungen der Kirche in Kirtland, die Verantwortung der Zwölf Apostel, die Notwendigkeit göttlicher Ordnung und die Konsequenzen menschlicher Schwächen. Die spätere Entwicklung von Thomas B. Marsh – sein Abfall und seine Rückkehr – verdeutlicht, wie ernst Gottes Mahnungen sind, aber auch wie umfassend seine Barmherzigkeit wirkt. Geistlich lehrt L&B 112, dass Demut, Treue, Standhaftigkeit und Bereitschaft zur Umkehr Schlüssel sind, um göttliche Führung zu empfangen und wirksam im Werk des Herrn zu stehen. 


Die Offenbarung bleibt damit ein kraftvolles Zeugnis der göttlichen Fürsorge, das zeigt, wie ernst Gott Führung, Ermahnung und Ermutigung für diejenigen nimmt, die berufen sind, seinen Willen auszuführen. Sie ist nicht nur eine historische Anweisung an Thomas B. Marsh, sondern ein zeitloses Leitprinzip für alle, die nach geistlicher Integrität, Einheit und Wirksamkeit in der Verkündigung des Evangeliums streben. 


 
 
 

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