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Wer seine Gebote hält, empfängt Wahrheit und Licht

  • Autorenbild: manfred.lobstein
    manfred.lobstein
  • 28. Aug.
  • 4 Min. Lesezeit
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(Bild: Quelle)


“Wer seine Gebote hält, empfängt Wahrheit und Licht, bis er in der Wahrheit verherrlicht ist und alles weiß.” (Lehre und Bündnisse 93:28). 


Lehre und Bündnisse 93:21–32 – Ewige Herkunft, göttliches Wachstum und heilige Zugehörigkeit 


Verse 21–22: Die Kirche des Erstgeborenen – Christus im Zentrum 

Der Offenbarungsteil beginnt mit der machtvollen Aussage, dass Jesus Christus im Anfang beim Vater war und als der Erstgeborene bezeichnet wird. Damit wird seine Vorrangstellung im Plan des Heils unterstrichen. Christus ist das Urbild, an dem sich alles Weitere ausrichtet – in ihm offenbart sich das Wesen des Vaters. Doch die Offenbarung bleibt nicht bei Christus allein stehen: Alle, die durch ihn gezeugt sind – also durch seinen Geist neu geboren wurden und sich seinem Erlösungswerk zuwenden – sind Teilhaber an derselben Herrlichkeit. 


Diese Menschen gehören zur sogenannten „Kirche des Erstgeborenen“. Dabei handelt es sich nicht primär um eine irdische Institution, sondern um eine himmlische, geistige Gemeinschaft all jener, die sich Christus vollkommen weihen, durch ihn gereinigt werden und so durch seine Gnade in die göttliche Gegenwart zurückkehren dürfen. Die Zugehörigkeit zu dieser Kirche ist das Ergebnis einer Neuzeugung durch Christus – eine geistige Wiedergeburt, die zur Heiligung und Teilhabe an seiner Herrlichkeit führt. Christus bleibt dabei der Mittelpunkt, das Haupt und die Quelle allen Lichts. Die Kirche des Erstgeborenen ist also die Gemeinschaft derer, die sich in ihm befinden – durch Glauben, Gehorsam und die reinigende Macht seiner Gnade. 


Verse 23–28: Die Fülle empfangen – ein wachstumsorientierter Prozess 

Im nächsten Abschnitt öffnet sich der Blick für die tiefere ontologische Herkunft des Menschen. Es wird gelehrt, dass der Mensch bereits im Anfang beim Vater war – nicht als physische Person, sondern als Geist, als intelligentes Wesen, das zur Wahrheit fähig ist. Diese Lehre hebt den Menschen auf eine hohe Stufe: Sein geistiger Ursprung ist nicht zeitlich begrenzt oder geschaffen worden, sondern ewig. Das, was den Menschen im Innersten ausmacht – seine Intelligenz oder sein Geist – war von Anfang an bei Gott. 

Die Offenbarung definiert Wahrheit in tiefer Weise: Es ist die Kenntnis der Dinge, wie sie wirklich sind, waren und sein werden. Alles, was über diese Wahrheit hinausgeht oder von ihr abweicht – sei es durch Übertreibung oder Verfälschung –, ist ein Werk des Widersachers. Damit wird nicht nur eine Definition gegeben, sondern auch eine klare Orientierung: Wahrheit ist nicht relativ, sondern ewig und göttlich. Christus selbst erklärt sich als der Geist der Wahrheit, und Johannes, der Täufer, wird als jemand bezeichnet, der eine Fülle dieser Wahrheit empfangen hat. 


Doch wie empfängt man diese Fülle? Die Offenbarung macht deutlich, dass sie nicht automatisch gegeben wird, sondern an Gehorsam gegenüber den Geboten Gottes geknüpft ist. Wer die Gebote hält, empfängt Wahrheit und Licht – aber nicht auf einmal, sondern schrittweise, bis er in der Wahrheit verherrlicht ist. Der Weg zur Fülle ist ein Prozess des fortwährenden Empfangens, Lernens und Gehorsams. Er ist individuell und wachstumsorientiert. Diese Lehre verbindet Erkenntnis mit Heiligung: Nur wer im Licht lebt, kann das Licht in Fülle empfangen. Für den heutigen Jünger bedeutet das, dass geistige Reife nicht durch äußere Aktivität oder intellektuelles Wissen kommt, sondern durch treues Leben im Einklang mit dem göttlichen Gesetz. 


Verse 29–32: Der ewige Ursprung des Menschen und seine Verantwortung 

Im letzten Abschnitt dieses Teils wird die Lehre von der Ewigkeit des Menschen besonders deutlich. Der Mensch war auch im Anfang bei Gott – nicht nur Christus, sondern wir alle. Das geistige Element des Menschen – seine Intelligenz – ist unerschaffen, ewig und unverlierbar. Diese Offenbarung steht im Zentrum der wiederhergestellten Anthropologie (Wissenschaft vom Menschen, seinem Wesen und seiner Entwicklung): Der Mensch ist nicht ein bloßes Produkt der Schöpfung, sondern ein ewiges Wesen, das bei Gott seinen Ursprung hat. 


Mit dieser Lehre ist auch eine große Verantwortung verbunden. Der Mensch besitzt Entscheidungsfreiheit – er kann wählen, ob er sich dem Licht der Wahrheit öffnet oder nicht. Licht und Wahrheit sind beständig vorhanden, sie werden vom Himmel gegeben, doch sie können durch das Handeln des Menschen verloren gehen oder zurückgehalten werden. Der Text macht klar, dass der Mensch für seinen eigenen Fortschritt verantwortlich ist. Wer sich gegen Licht und Wahrheit entscheidet, verachtet nicht nur die Gabe Gottes, sondern zieht sich von seiner Gegenwart zurück. 

Diese Verse lehren also nicht nur etwas über unseren Ursprung, sondern auch über unsere Zielrichtung: Wir kommen von Gott, und wir sind dazu berufen, durch Gehorsam gegenüber dem Licht zu ihm zurückzukehren. Das Evangelium ist nicht bloß ein ethisches System oder eine Glaubensgemeinschaft – es ist ein Rückführungsplan in die Gegenwart des Vaters, durch Christus, in Wahrheit, Licht und Liebe. 


Schlussgedanke 

Die Verse 21–32 in Lehre und Bündnisse 93 offenbaren die tiefe, ewige Verbindung zwischen Gott, Christus und dem Menschen. Sie lehren, dass der Mensch von göttlichem Ursprung ist, dass er durch Christus neu geboren werden muss, um zur Kirche des Erstgeborenen zu gehören, und dass der Weg zur Fülle der Wahrheit durch Gehorsam, Demut und beständiges Wachstum verläuft. Dieses Verständnis kann unser Selbstbild grundlegend verändern: Wir sind nicht Zufallsprodukte, sondern ewig mit Gott verbundene Wesen mit der Berufung, in Wahrheit verherrlicht zu werden. Wenn wir das begreifen, wird jede Entscheidung im Alltag – ob geistig, moralisch oder zwischenmenschlich – zu einer Frage der Treue gegenüber unserem ewigen Ursprung und unserer himmlischen Bestimmung. 


 
 
 

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